VII
Eigentlich hatte ich enorm viele Fragen an diesen Unbekannten, aber ich hatte keine Motivation sie ihm zustellen, er würde so oder so nicht antworten.
„Ich hätte erwartet, dass du etwas schlauer bist, meine liebe Maddison, dachtest du wirklich, ich würde deine Nachricht nicht abfangen?", kam es gehässig aus ihm heraus. Verwirrt starrte ich ihn an.
„Maddison? Ist das...Ist das mein Name? Ich meine... Ich kann mich an nichts mehr erinnern und du ... du hast mich doch eben so genannt, oder?",stotterte ich.
„Sie!", entgegnete er mir.
Ein leises „Was?" äußerte ich unglaubwürdig.
„Schon richtig verstanden du sollst mich gefälligst siezen.", erwiderte er.
„Ach und was den Rest angeht...",er blickte fast schon freundlich drein „ da haben wir wohl noch viel zu besprechen.", war er der Ansicht und deutete mit einer ruckartigen Kopfbewegung an, dass ich mich umdrehen sollte. Ich folgte seiner Bewegung und schaute verwundert in die Richtung der Tür. Ich warf einen kurzen Blick auf den Mann, der mir noch immer nicht seinen Namen mitgeteilt hatte, zurück und ein Nicken seinerseits gab mir zu verstehen was ich zu tun hatte.
Mit langsamen Schritten näherte ich mich den beiden Männern, die ohne dass ich es bemerkt hatte, sich neben der Tür mit dem Totenkopf aufgestellt hatten und salutierten. Beide trugen Uniform mit passender Krawatte, ein weißes Hemd und ein hölzernes Gewehr mit einem Lauf aus Metall und Seitenriemen aus Leder. Sie waren beide etwa einen Kopf größer als ich, sodass ich zu ihnen heraufschauen musste, als ich vor ihnen stehen blieb. Der eine gab mir einen Jutesack mit der Anweisung, diesen über meinen Kopf zu stülpen. Unwillig folgte ich seinem Befehl.
Sobald ich mir den Sack übergestülpt hatte, packten mich die beiden Männer an den Armen und führten mich aus dem Raum. Der Boden, auf dem meine nackten Füße liefen, war etwas abgesenkt und eiskalt. Ich spürte wie mich der linke Soldat zu sich zerrte als wir abbogen. Ich versuchte mir den Weg so gut wie möglich einzuprägen, aber ich hatte das Gefühl wir würden anfangs nur im Kreis laufen und gab jeden Versuch meinen Standort herauszufinden auf.
„Wohin führen sie mich?", kam es unter meinem Sack hervor.
Ruckartig blieben die beiden stehen und rissen an meinen Armen, als ich nichts ahnend weiter lief und fast gegen eine Tür prallte. Sie rissen mir den Sack vom Kopf, vorsichtig öffnete ich meine zugekniffenen Augen leicht. Es war dunkler als ich erwartet hatte. Dann ließen mich die beiden los, aber ich machte keine Anstalten zu fliehen. Einer der beiden öffnete das Vorhängeschloss mit einem lauten Knacken, als er den Schlüssel umdrehte. Es fiel samt Schlüssel klirrend zu Boden. Er trat die Tür auf und der andere schubste mich in den Raum. Gelächter drang zu mir und ein sarkastisches „Auf Wiedersehen.", erklang bevor die Tür knarrend zufiel.
Ein leises „Ach ja... dusche dich und zieh das an, was für dich bereitgelegt wurde.", raunten noch zwei Stimmen ungleichmäßig durch einen kleinen Spalt. Ich drehte mich mit dem Rücken zur Tür und ließ mich langsam an ihr herunter gleiten, bis ich zusammengekauert auf dem kalten Boden saß. Ich musste das alles erst einmal verdauen.
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