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Es ist unglaublich, wie ein Wort, eine Nachricht oder eine Person unsere Stimmung beeinflussen kann.", las ich leise. Nickend stimmte ich dieser Botschaft zu und der Gedanke antworten zu müssen kam in mir auf. Ich griff zu Stift und Papier und schrieb:

Hallo?

Ich weiß nicht wie du heißt, doch ich weiß, dass es dich gibt. Ich weiß, dass irgendwann, ja irgendwann die Hoffnung siegt.

Ich warte hier sehnsüchtig auf dein nächstes Papier.

Sorgfältig zusammengelegt platzierte ich den Zettel in der Öffnung. Ein lautes Geräusch erklang, doch es war nicht das, welches ich schon ein paarmal gehört hatte. Das Geräusch verschwand sehr schnell, genauso wie auch die Kapsel mit dem Zettel.

Ich saß noch einige Zeit auf den Fliesen des Badezimmers und dachte darüber nach, was ich jetzt überhaupt tun sollte und ob ich überhaupt auf eine Antwort hoffen darf. Meine Angst sagte mir es ist unmöglich und außerdem nicht gewiss wer da schreibt. Mein Verstand sagte mir, es sei ein zu großes Risiko immer nur zu hoffen und sich dadurch der Realität zu entziehen. Mein Zweifel sagte, dass Hoffnung gar keinen Sinn ergebe. Aber mein Herz, mein Herz flüsterte leise nur: „Versuch es."

Ich lies meinen Kopf in die Hände fallen und seufzte laut. Meine Augen blinzelten in einem immer kleiner werdenden Abstand, bis sie sich langsam schlossen und ich in einen sanften aber kurzen Traum fiel.

Wie an jedem gewöhnlichen Tag stand ich von meinem Boxspringbett auf, die Sonne schien bereits durch das kleine verschmutzte Fenster und erhellte den Raum mit ihren rot gelben Strahlen. Es war früh am Morgen. Noch immer müde zog ich mir schnell eine weiße Bluse über und schlüpfte in einen achatgrauen Rock. Der morgendliche Gang ins Badezimmer fiel mir schwer. Ich schlurfte gelangweilt dahin, drückte die Türklinke hinab und öffnete vorsichtig die Tür.

Ruckartig wachte ich auf, als meine Hände erschlafften und den Kopf nicht mehr tragen konnten. Lautlos gähnte ich. Es dauerte bis ich mich aufrichten konnte. Etwas schwankend ging ich aus der Tür hinaus und taumelte in Richtung Liege. Ich ließ mich auf sie fallen, als ich nahe genug bei ihr stand. Doch ich hatte vergessen wie unbequem und hart sie im Gegensatz zu dem Bett in meinem Traum war. Der Schmerz breitete sich über meinen Brustkorb aus und verging erst als ich mich in die Decke kuschelte und mir das Kissen zurechtlegte. Ich fiel in einen traumlosen Schlaf.

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