III
„Vielleicht ist das ja eine Kamera.", flüsterte ich, nachdem ich nicht mehr sprachlos war, vor mich hin. Ich streckte mich noch mehr zu der Linse hin, merkte aber, dass dies kaum etwas brachte und stieg deshalb kurzentschlossen auf die Liege. Nun war ich auf Augenhöhe mit dieser Linse.
„Hallo, ist da wer? Wo bin ich hier?", kamen meine Fragen hemmungslos aus mir herausgesprudelt während ich mit großen Augen und noch größere Hoffnung diese anstarrte. Doch es kam keine Antwort. Nur wieder dieses laute und nicht identifizierbare Geräusch, es klang jetzt sogar noch klarer und ich bildete mir ein, dass es nicht anders sein könnte, als dass es genau hinter dieser Wand, vor der ich stand, herkommen musste.
„ Es muss hier doch irgend einen Ausweg geben.", dachte ich laut. Der bedrückende Gedanke in diesem Raum eingeschlossen zu sein, quälte mich so sehr, dass ich beschloss vorsichtig die kompletten Wände nach einer anderen Tür oder einem Spalt abzusuchen.
Es dauerte tatsächlich sehr lange bis ich endlich fand wonach ich gesucht hatte. Nach wiederholtem abtasten aller Wände fand ich eine getarnte Tür. Ich stellte mich direkt davor, grübelte eine kurze Zeit lang. Sie trug dieselbe Farbe wie auch die Wand. Vorsichtig legte ich meine Hand auf die Tür, ich spürte und erkannte Kerben, Rillen und eine Musterung wie ein hölzernes Brett, aber keine Türklinke.
Ich versuchte es mit Gewalt, grub meine dürren Finger so gut es ging in den schmalen Türspalt und riss mit aller Kraft. Vergebens. Gequält und zugleich enttäuscht ballten sich meine Hände zu Fäusten. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Tür und schlug auf diese ein.
„Was wohl hinter der Tür steckt?" schnaubte ich leise. Meine Enttäuschung ging in Wut und dann in Hass über. Gereizt und hasserfüllt begann ich erst meine Knie und dann meine Füße gegen die Tür zu schlagen und zu treten. Bis ich einige Schritte von der Tür zurück schlich und mit aller Wucht mit meiner Seite und mit ausgestreckten Ellenbogen gegen die Tür rannte. Ich prallte ab und wurde einige Schritte weit zurück geworfen. Aber ich war nicht niedergeschlagen oder schmerzerfüllt. Verbittert begann ich erneut einen Abstand von der Tür einzunehmen und gegen sie zu laufen. Jetzt war ich ohne Zweifel: Jeder Schritt fühlte sich richtig an. Wutentbrannt brach ich durch die Tür hindurch und landete unsanft auf mit kleinen grünen Algen bewachsene Fliesen in einem stockdusteren Raum. Nur die Umrisse der Wände waren erkennbar.
„Wie hast du das nur gemacht?", fragte ich mich verblüfft selbst. Irritiert richtete ich mich auf. Mein Körper lag in einem Schlachtfeld aus gebrochenem Holz, Wandfarbe und Putz.
„Warum ist es denn hier so dunkel? Gibt es denn kein Licht?", dachte ich mir als ich mich an den Wänden entlang tastete. Ich brauchte einige Zeit um den Lichtschalter zu finden, als ich ihn spürte, presste ich mit meinem Zeigefinger vorsichtig gegen ihn, bis er nachgab und die kleine Glühbirne in mitten des Raumes endlich begann zu flackern und letztendlich monoton in einem satten Gelb den kleinen Raum beleuchtete.
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