II

Ich hatte ein Gefühl von Kontrollverlust. Ein Spalt tat sich in mir auf. Der Drang wissen zu wollen was hinter der schweren Tür lag war größer denn je, doch die Angst forderte mich zu flüchten auf. Ich hatte das Gefühl nicht schlucken zu können. Mit leiser und zitternder Stimme las ich vor:

„Ich weiß wer du bist", ich stockte ein fragender Blickt starrte auf diesen Satz, der auf der Tür stand.

Fürchtest du dich? Denn ich höre deinen Atem und ich rieche deine Angst. Wieder liege ich auf der Lauer.", Gänsehaut legte sich über meinen Körper und meine Blicke huschten umher.

„Augen auf, ich komme." Ein Druck auf der Brust machte sich bei mir breit, ich wurde starr vor Angst und es ging noch weiter.

„Weißt du denn nicht wie hart das Schicksal um sich schlägt? Spürst du es nicht?"

Plötzlich wieder dieses laute und nicht identifizierbare Geräusch, es klang klar. Erschrocken blieben einige Atemzüge aus.

Bis ich mich zusammenreißen konnte, die Enge in der Brust sich langsam löste und ich mit schneller, ruckartiger Schnappatmung wieder Luft in meine Lungen pumpte, dauerte es einige Zeit.

Mit der Vorstellung sonst einen schweren Fehler zu begehen, wandte ich den Blick von der Tür ab und um hinter die Spiegeltüren einen Blick zu werfen. Ich sah  mich im Spiegel und musterte meinen gesamten Körper. Vor mir stand eine junge Frau, sie trug einen schlichten Rock aus achatgrauem Stoff, mit seitlichen Eingrifftaschen und kurzem Schlitz hinten mittig. Er reichte mir bis kurz über die Knie. Meine dürren Beine ragten unter dem Ende hervor. Meine Augen folgten ihnen bis unten zu den nackten kleinen Füßen. Der schwarze Gürtel bildete einen Übergang zu der samtweißen Langarmspitzenbluse. Die obersten beiden Knöpfe waren geöffnete und boten einen Blick auf mein knochiges Dekolleté. Ich griff zu meinem pechschwarzen Haar, zu meinem Erstaunen war es etwas länger als bis zu meinen Ellenbogen und lockig. Auf der linken Seite hatte ich mir die Haare hinter mein Ohr zurück gestrichen. Meine Augenringe waren fast so düster, wie meine dunkelbraunen Augen.

Als ich mich von meinem eigenen Spiegelbild losreißen konnte, holten meine Hände nach den beiden Griffen aus und öffneten die Türen mit einem Ruck. Hinter den Türen verbarg sich tatsächlich ein Schrank. Dieser war durch eine Trennwand gespalten, auf der einen Seite hingen noch ein paar gleiche Spitzenblusen, wie ich sie trug. Auf dem Boden des Schrankes waren noch fein zusammengelegte Röcke zu sehen, purpur, jade und taubenblau. Die andere Seite beinhaltete zwei unterschiedlich dicke Decken und ein kleines und dünnes Kissen.

„Nicht sehr ergiebig.", murmelte ich und griff nach der etwas dünneren Decke und dem Kissen, ging wieder in Richtung Liege um diese dort abzulegen.

Erst dann bemerkte ich an einer der oberen Ecken über der Liege eine kleine mechanische Apparatur, ich näherte mich dieser behutsam, um sie genauer betrachten zu können. Beim Hinschauen erkannte ich eine kleine gebogene Linse, als würde diese zu einem Objektiv oder etwas ähnlichem gehören.

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