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Als ich in kevins bauträgerfirma zu arbeiten begann, habe ich noch nicht gewusst, dass dieser Ort mal zu meiner Hölle auf Erden werden würde - ich hatte keine Ahnung, wie eine dramatische Verkettung von sündhaften und schuldvollen Ereignissen zu einer ganz großen Katastrophe werden würde. Aber ich glaube, hätte ich es gewusst, hätte ich trotzdem begonnen dort zu arbeiten, ich war nun mal ein sehr eigennütziger Mensch und hätte all die schönen, prickelnden Momente, die ich auch dort erlebt hatte nicht missen wollen. Wenn ich jetzt zurück blicke, wird mir klar, dass von Anfang an feststand, dass das nicht gut enden konnte. Doch damals war ich blind, blind vor liebe und gierig und so bin ich naiv in mein Unglück gerannt. Doch leider habe ich nicht nur mich selbst in eine große Misere gebracht, sondern auch 1 anderen, ganz besonderen Menschen durchs Fegefeuer geschickt - ein Unterfangen, was letztendlich schreckliche Abgründe zu Tage gebracht hat. Ich hätte nie am Unglück, Tod oder Schaden eines anderen Menschen schuld sein wollen. Ich hätte gehen müssen bevor es zu spät war, ich hätte das sinkende Schiff verlassen sollen. Ich hatte nicht das Recht zusätzlich zu meinem Leben noch so viele andere existenzen zu zerstören, eine ganze Familie. Manche sagen „in der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt" und früher hätte ich diese Aussage bestätigt, jetzt nicht mehr. Der Preis dafür ist zu hoch. Wenn man einem anderen Menschen in seinem Leben nur mehr weh tut, ist es besser einen Schlussstrich zu ziehen - denn das ist im Endeffekt weniger schmerzhaft. Doch ich habe verbissen festgehalten, bis zum bitteren Ende, bis nichts mehr zu retten war. Ich habe mich an den letzten kleinen Funken Hoffnung geklammert, der jedoch nicht mehr als ein Trugschluss war. Ich habe zu sehr geliebt, zu groß geträumt, zu viel gehofft. Ich habe mit einer Illusion gelebt, die nie Wirklichkeit geworden ist. Ich habe an etwas geglaubt, was komplett unrealistisch war. Meine Scheinwelt ist wie eine Seifenblase zerplatzt. Zurück blieben nur bunte Scherben, welche sich langsam rot färbten von all dem Blut als ich mich stetig an ihnen schnitt. Es tat weh zu sehen, was ich verloren habe - auch, wenn ich es im Grunde genommen nie hatte, wenn der Mann, den ich über alles begehrte mich nur als Spielzeug und Schulter zum ausweinen sah. Ich hätte weg laufen sollen als ich es noch konnte, als ich noch nicht zu tief in dem ganzen Schlamassel drin steckte. Jede Träne, die nun über meine Wangen rinnt, ist für dich, du bist mein gefallener Engel, Kevin. Ich werde dich immer in meinem Herzen tragen, egal, was zwischen uns passiert ist. Egal, wohin ich gehe, ich weiß, dass ein Teil von dir mich begleitet - und, wenn es nur eine Erinnerung an die wenigen schönen Tage ist, die wir hatten. Stell dir vor, ich blicke immer noch zu dir auf, ganz so wie am 1. Tag. Alles, was ich wollte, warst du. Jetzt bist du weg und ich vermisse dich so sehr. Aber ich hoffe du bist mit dem Wissen gegangen, wie viel ich für dich empfunden habe, auch, wenn du meine Gefühle nie so richtig erwidern konntest.
Soll ich diese Geschichte weiter schreiben?
Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen
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