1.
Genervt von der aktuellen Situation saß ich im Bus. Trotz voller Lautstärke meiner Musik konnte ich die nervigen, kleineren Kinder vor mir einwandfrei verstehen. Hoffentlich waren wir bald an der Bushaltestelle in der Valentin zu mir steigen würde. Er war, ist und bleibt mein bester Freund.
Schon vor dem Kindergarten waren wir die aller besten Freunde. Er wohnte etwas außerhalb der Stadt da seine Eltern eine Landwirtschaft betrieben. Als Kinder tollten wir ihm Heu, zelteten unter den Sternen und spielten im Maisfeld verstecken. Aber jetzt war ich mal wieder in meine Gedanken abgeschweift. Das tat ich ziemlich oft. Ich verlor mich in meinen Gedanken wenn etwas um mich herum geschah was mich nicht interessierte. Verträumt sah ich aus dem Fenster wo die Landschaft an uns vorbei zog.
Schon von weitem konnte ich Valentin sehen. Ein erlösendes Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit. Als er zu mir in den Bus stieg ließ er sich erschöpft neben mich fallen und gähnte eine gefühlte Ewigkeit.
"Elsa?"
"Jap. Die ganze Nacht. Aber dafür haben wir jetzt eine kleine, gesunde Anastasia. Ich weis ich weis. Mama hat den Namen ausgesucht"
"Ist doch ganz okay. Besser als Marie-Chantal"
"Stimmt auch wieder".
Wir fingen an zu lachen und unterhielten uns die ganze Zeit über diesen furchtbaren Namen und zu wem er gehörte. Als wir an der Schule ankamen merkte ich wie sich Valentis Muskeln verspannten und er verkrampfte.
"Mal sehen wie sie mich heute nennen"
"Kopf hoch" sagte ich sanft und strich über seinen Arm. Wir stiegen als letzte aus dem Bus aus.
"Seht mal da kommt Bauer" schrie Melissa über den halben Hof.
"Na Bauer? Tragen wir heute mal wieder eau de Kuhstall? Von welcher Marke ist das überhaupt?"
Matteo dieser Vollidiot ging neben uns her und lachte böse.
"Halt deine perfekt polierte Fresse Matteo" sagte ich böse und zog Valentin weiter.
"Gib nichts auf diese Idioten".
Ein verkrampftes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und wir gingen an unseren Lieblingsplatz unter der großen Trauerweide. Sehr theatralisch, ich weis, aber da sind wir ungestört und alleine.
"Gib nichts auf deren Gerede. Sie sind doch eh alle hohl und berechnet"
"Ich weis"
Verträumt sah er den Baum hinauf wo die Sonnenstrahlen die Blätter kitzelten. "Und deshalb steh ich über solchen Kommentaren".
Diesmal war sein Lächeln sicher und einigermaßen selbstbewusst. Plötzlich kam von hinten ein Stein geflogen. Er traf Valentin direkt am Hinterkopf sodass dieser zu Boden sank und bewusstlos war. Ich sah mich geschockt um und erkannte Mirko, Marko, Matteo und Melissa.
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