Die Einladung
Summers P.O.V.:
Oh mein Gott! Noch immer hielt ich den Brief in meinen Händen und las ihn zum gefühlt tausendsten Mal:
Sehr geehrte Miss Summer Maifair,
wir laden Sie ganz herzlich zu unserem Thronfolger-Programm im königlichen Schloss ein!
Sie werden am 1. Dezember zu Hause abgeholt und zum Schloss gebracht. Bitte seien Sie um 11 Uhr bereit zur Abfahrt.
Viel Glück,
König Philipp
Mit persönlicher Unterschrift des Königs!
Ich konnte es einfach nicht fassen!
Gleich nachdem ich den Brief gelesen hatte, stürmte ich ins Wohnzimmer hinunter.
Wir lebten in einer großen Villa. Ich hatte mein eigenes Zimmer mit Himmelbett, eigenem riesigen Bad und einem begehbaren Kleiderschrank. Alles, was sich ein Mädchen wünschen konnte!
Im Wohnzimmer saß meine Mutter entspannt auf der Couch und stickte. Ich persönlich hielt zwar nicht viel vom Sticken, aber meiner Mutter half es beim ENtspannen. Als ich hineingestürmt kam, hob sie den Kopf und legte die Sticksachen zur Seite.
Ihr fragender Blick ließ mich sofort mit der Tür ins Haus fallen. "Mum, ich bin eingeladen! Ins Schloss! Tür das Thronfolger-Programm", rief ich ganz aufgeregt und hielt ihr den Brief hin.
Sie lächelte leicht und nahm mir den Brief aus der Hand. Dann fing sie an, ihn durchdringend zu lesen. Gespannt beobachtete ich, wie ihre Augen die Zeilen in sich aufnahmen.
Dann schaute sie mich wieder an und lächelte.
"Das freut mich!"
Sie war noch nie jemand gewesen, der seine Emotionen überschwänglich zeigt. Dass sie lächelte war aber schon mal ein gutes Zeichen. "Dein Vater wird sich sehr darüber freuen!"
Ja, Dad würde sich freuen! Er hatte ja schon immer gewollt, dass ich einen Prinzen heiratete, um in der Gesellschaft noch weiter aufzusteigen. Aber ich konnte ihm jetzt noch nicht von den Neuigkeiten erzählen, denn wenn er in seinem Arbeitszimmer war, sollte man ihn nicht stören. Diese Erfahrung hatte ich einmal gemacht und nochmal erleben wollte ich das wirklich nicht.
"Dann musst du bald anfangen, zu packen. Bis zum 1. Dezember sind es noch drei Tage.", holte mich meine Mutter aus meinen Gedanken.
Stimmt, was soll ich denn alles mitnehmen?
Meine Panik war mir sehr gut vom Gesicht ablesbar, wie mir schien, denn meine Mutter sagte: "Summer, du schaffst das. Du gehst jetzt am besten hoch und fängst schon mal an, zu packen oder eine Packliste zu machen. Mach dir keinen Stress!"
Dafür konnte ich meiner Mutter echt dankbar sein. Sie versuchte immerhin, mich ein bisschen runter zubringen, was ihr meistens auch gelang. Dafür umarmte ich sie kurz und machte mich dann wieder auf den Weg in mein Zimmer, um eine Packliste zu erstellen.
In der Nacht auf den 1. Dezember konnte ich vor Aufregung kaum schlafen. Ich hatte am Abend zuvor fast alles in meine beiden Koffer gepackt und würde um 11 Uhr Richtung Schloss chauffiert werden. Ein Traum wurde wahr!
Mein Wecker klingelte um 9 Uhr. Ich war zwar schon ab 7.30 Uhr hellwach, blieb aber noch gemütlich liegen, bis unser Butler Bertram um Punkt 9 Uhr das Frühstück hereinbrachte. Ich durfte heute im Bett frühstücken. Ausnahmsweise hatte meine Mutter es erlaubt! Und während ich die Blaubeerpancakes aß, malte ich mir schon aus, wo ich meine nächsten Monate verbringen würde.
Nachdem ich fertig gefrühstückt hatte, duschte ich und zog mir die Klamotten an, die ich mir extra schon vor zwei Tagen rausgesucht hatte.
Hierbei handelte es sich um ein weißes langärmliges Crop-Top und dazu einen rosafarbenen Tüllrock, der mir bis über die Knie reichte. Zwar war ein Teil meines Bauches zu sehen, doch mir war das egal. Durch das ständige Tanzen musste ich meinen trainierten Körper definitiv nicht verstecken. Dazu schlüpfte ich noch in meine rosafarbene Ballarinas und schon war ich fast fertig.
Dann föhnte ich meine Haare und steckte sie zu einem Messy Bun hoch. Noch etwas Concealer, etwas Puder, Blush, Highlighter und Wimperntusche und schon war ich fertig.
Ich ging nochmal meine selbst geschriebene Packliste durch, um ja nichts zu vergessen, und rief dann nach Bertram wegen der Koffer. Die konnte ich niemals alleine die Treppe runtertragen. Dann nahm ich meine schöne rosafarbene Handtasche und folgte Bertram die Treppen hinunter. Mittlerweile war es kurz vor 11 und meine Nervosität und Aufregung hatten ein neues Level erreicht.
Meine Mutter und mein Vater erhoben sich von der Couch, als ich das Wohnzimmer betrat. Beide umarmten mich fest und Vater sprach mir gut zu und dass ich definitiv die neue Prinzessin werden würde, um ihn stolz zu machen.
Nach den Umarmungen hörte ich von draußen ein Hupen. Das musste der Wagen sein, der mich ins Schloss bringen würde. Ich verabschiedete mich noch einmal schnell von meinen Eltern und ging dann nach draußen.
Dort stand eine schwarze Limousine mit Fähnchen, auf denen mein Wappen abgebildet war. Vor und hinter ihr standen zwei Autos, deren Fenster schwarz getönt waren. Das musste dann wohl der Sicherheitsdienst sein.
Ich verabschiedete mich auch noch von Bertram und stieg dann in die Limousine ein. Jetzt würde ich in ein neues Abenteuer fahren. Ob ich es schaffen würde, die Prinzessin zu werden, wusste ich nicht, aber trotzdem war ich sehr nervös.
Wer würde noch alles kommen?
Wie würde mein Zimmer aussehen?
Würde ich mit jemandem zusammenwohnen?
All diese Fragen schwirrten mir auf dem Weg durch den Kopf.
Als die Limousine hielt, konnte ich es nicht erwarten aus zusteigen. Ein Diener öffnete mir die Autotür und hielt mir hilfreich seine Hand zum Aussteigen hin.
Nachdem ich ausgestiegen war, klappte mir der Mund auf. Ich stand vor dem Eingang des Schlosses. Das Schloss, welches ich so oft im Fernsehen gesehen hatte und von dem ich schon immer geträumt habe.
Konnte mich bitte mal jemand kneifen?
Ich war wirklich hier.
Oh mein Gott!
Durch ein Wiehern wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich drehte mich um und sah, wie ebenfalls ein Jeep mit einem großen Pferdeanhänger die Einfahrt hereinkam. Wer würde das wohl sein?...
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