||Kapitel 7|| Handtaschen sind gute Waffen

☆• Ivy •☆

Die Brünette erstarrte. Unmittelbar in der Nähe des Bahnhofscafes zwischen ein paar Bäumen ertönte ein deutlicher Hilferuf. Ihre Gedanken begangen zu rasen. Nicht weit entfernt entdeckte sie zwei Typen die einen anderen am Boden liegenden Typen fertig machen. Sie musste ihm helfen!

Schnell eilte Ivy zu dem Geschehen. Die sechszehnjährige wollte den Überraschungsmoment nutzen. Mit festem Griff nahm sie ihre Tasche, holte aus und traf den einen Typen am Hinterkopf. Mit dem Fettsack machte sie dasselbe. Beide fielen wie zwei Domino Steine zu Boden. "Komm, lass uns hier verschwinden!", flüsterte sie und als Ivy in sein Gesicht schaute stockte ihr der Atem. Ihr Herz pochte vor entsetzen. Einen kleinen Moment brachte sie keinen Ton zustande. Was zum Geier machte er hier?

"Du solltest nicht hier sein", mahnte er warnend und Ivy bekam ein ganz mulmiges Gefühl. Verwirrung und Angst machten sich in ihr breit. "Du aber auch nicht", wahr das einzige was sie zustande brachte. Lorenz rappelte sich auf und wischte sich den Dreck von seinem Sweatshirt. Ivy starrte ihn an. Sie hatte keinerlei Ahnung wie sie mit der Situation umgehen sollte.

Als er zu ihr aufschaute war sie erneut in seinem grünen Augen gefangen. Jeder Versuch den Blickkontakt zu unterbrechen scheiterte. "Ich wollte dich da nie mit reinziehen", seufze Lorenz entschuldigend. Wo wollte er sie nicht mit reinziehen? Was war hier überhaupt los? "Lorenz, was ist hier los?", Ivy wollte eine Antwort. Seine Miene verdüsterte sich. Man konnte fast meinen das frische waldgrün veränderte sich in pechschwarz. Auch wenn sie sich erst zwei Stunden kannten, es fühlte sich so an als wären es Jahre.

Dann ergriff er ihre Hand, schon so fest das es schmerzte, brach den Blickkontakt ab und zehrte Ivy mit sich.
"Erstmal müssen wir hier weg", keuchte er und fing an zu sprinten. Beinahe wäre sie über ihre eigenen Füße gestolpert.

Ivy versuchte mit ihm Schritt zu halten, wich immer wieder kleinen Unebenheiten aus. Er rannte unglaublich schnell, dabei hüpfen seine schwarzen Strähnen im Takt zu seinen Schritten.            Sie rannten am Bahnhofscafe vorbei, über eine Kreuzung und hielten auf einer lehren Fußgängerzone an, die im Moment wie eine Geisterstadt  wirkte. Keine Menschenseele war hier unterwegs. 

Ivy kannte die Gegend, in der Nähe befand sich ihre Schule.
"Erzähl es mir", verlangte die Brünette. Doch Lorenz bekam kein Wort heraus, stattdessen klotze er auf den Boden. "Erzähl es mir", befahl sie ihm. Wieder keine Antwort.  "Was ist so schwer daran?", blaffte Ivy.  "Du hast nicht den Schmerz erlebt den ich erleben musste", wisperte Lorenz.  Träne für Träne bahnte sich den Weg von seinen Augen über das Kinn, bis sie schließlich zu Boden fielen. Seine Augenringe hatten die Größe von Mondkratern angenommen. Ivy brach dieser Anblick das Herz. Warum hatte sie es nicht geahnt? Keiner verdiente solche Leiden. 

Ivy drückte ihn an sich, vergrub ihr Gesicht tief in seinem Sweatshirt.  Lorenz zögerte, erwiderte ihre Umarmung aber dann. Auch er vergrub sein Gesicht in ihren Blazer, ließ alles raus was ihn bedrückte. Die Wärme zwischen ihnen fühlte sich so gut an. 

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Tags: #ivy#lorenz