Nach einer Weile kamen Mentano und ich endlich im Wald an und begannen zu traben. Im Wald herrschte die reinste Stille. Nur das trappeln von Mentanos Hufen und das zwischern der Vögel war zu hören. Mento, wie ich mein Pferdchen gerne nannte, bewegte seine schönen, gräulichen Ohren in alle Richtungen hin und her. Es war einfach viel zu süß an zu sehen! Ich parierte durch, in Schritt, um uns eine kleine Art "Pause" zu gönnen. Ich erinnerte mich zurück an die heutige Dressurstunde, die dummen Sprüche von frau Meier und an die Auseinandersetzung wegen der richtigen Zügelhaltung. Frau Meier ist viel zu unfreundlich zu den Tieren, sie verlangt starken Sporeneinsatz und Rollkur bis zum geht nicht mehr. Wie kann ein Mensch nur so gemein sein? Wenn sie ein Pferd wäre, fände sie es toll so behandelt zu werden, ich glaube nicht! Ich erinnerte mich auch an ihre Worte: "das ist mein Job..." den Job tierquäler? Muss in der Dressur das Tier gequält werden, nur damit es "schön" aussieht? Ist das der Sinn vom Reiten? Die Pferde quälen und selber alles kassieren? Nein, das kann nicht sein! Aber warum tun das dann alle Tunierreiter? Warum!? Kann ein Pferd nicht einfach Pferd sein? Auf einer gefühlt endlosen Weide mit seiner Herde rumtollen? Einfach losrennen ohne Zügel, die ein daran hindern zu schnell zu werden? Rennen ohne Gerte, ohne Zwang, nur mit Freude am Leben? Freudig buckeln, ohne verprügelt zu werden? Nichts unpferdisches machen müssen, weil welches Pferd springt denn bitte in der Wildnis über 1 Meter, 30/40/50/... Zentimeter hohe Gegenstände? -Keines!
Doch der Reitsport ist nur mal das, was ich am Leben liebe. Ich war doch meinem größtem Traum so nah, wie nie zuvor! Jetzt einfach aufzugeben war keine Option! Ich lebe doch für die Tuniere und Mento habe ich doch auch nur deswegen, ich kann jetzt nicht einfach ein Schlussstrich ziehen. Gibt es denn auf dieser Welt keine vernünftige Lösung für mich und Mento?
Ich ließ die Zügel los und mein Pferdchen laufen. Wir waren kurz vor einer Galoppstrecke, normalerweise nahm ich hier die Zügel nochmehr auf, damit Mentano nicht zufrüh loslief, aber heute war mir alles egal. Ich wusste einfach nicht mehr was ich von meinem alten Lebenszielen und dem englischen Pferdesport halten sollte. Am besten die Finger! Doch das ist leichter gesagt als getan, denn was sollte ich denn nun mit einem 1a Tunierpferd? Verkaufen? Auf gar keinen Fall!
Die Galoppstrecke neigte ihrem Ende zu und ich nahm die Zügel wieder in die Hand, damit wir nicht den Rest des Ausrittes durchgaloppierten. Ein rumschreiendes Kind riss mich aus meinen Gedanken. Zum Glück war Mento die ruhe in Person oder in diesem Fall die ruhe im Tier bzw Pferd.Das rumschreiende Kind kam näher und ärgerte jetzt auch Mentano und mich, indem es versuchte mit dummen Ausrufen wie :" hüha" oder "Ist das Ding lahm! Lass den doch mal rennen!". Ich wiederum sprach die Kinder "sachlich" mit leichtem Unterton von einer Tussi an, dass das Pferd auf englische Art und Weise angeritten worden war und es nicht auf Westernreitkommandos hören würde. Als ich das sagte, kam mir ein Geistesblitz und ich hätte fasst die bescheuerten Gesichter der Kinder übersehen.
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So. Mein erstes Kapitel ist fertig! Ich hoffe es gefällt euch!
Über konstruktive Kritik und generell über Kommentare, in denen ihr eure Meihnung vertretet sind gerne gesehen! Wiederholungsfehler dürfen gerne berichtigt werden. Auf überflüssige Anmerkungen kann ich gut verzichten. Danke!
Zu dem Kapitel:
Falls sich jemand fragt, warum Daisy denn auf einmal alles so abwertend sieht, sie ist schon länger skeptisch gegenüber des Englischenreitsportes und dieses Training war für sie der Knackpunkt.
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