Kapitel 6

Kapitel 6

Oben Killswitch Engage „My last Serenade"

Damian

Seit Stunden debattierten die Dämonen was sie mit mir anstellen sollten, während die Sonne bereits sank. Mir war schlecht bei all den Dingen die sie sagten und noch mehr bei den Dingen die sie nicht erwähnten. Meine Kehle fühlte sich trocken an und ich versuchte mir seit gut einer halben Stunde selbst Mut zu zusprechen und in die Küche zu gehen.

Plötzlich stand der blonde Junge vor mir mit einer Flasche Wasser und einem kalten Stück Pizza. Die sich die Dämonen vor gut zwei Stunden hatten liefern lassen. Unschlüssig betrachtete ich ihn ob ich die angebotenen Speisen annehmen sollte. Er schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln und streckte mir die kleine Wasserflasche entgegen. Zögerlich streckte ich die Hand nach der Flasche aus und lies sie fast fallen, als die wütende Stimme des schwarzhaarigen das Apartment erzittern lies. „Julian was hast du dort hinten zu suchen? Halte dich gefälligst von dieser verdammten Kreatur fern."

Verdammte Kreatur? Diese Beschreibung passte wohl eher auf den Muskel bepackten Haufen dort vorn. Ich schnaubte verächtlich und öffnete die Flasche um sie in einem Zug zu leeren. Der Blonde grinste mich an dann fragte er leise. „Soll ich dir noch eine Flasche holen?" seine Stimme war weich und beruhigend.

Hinter mir wurde es plötzlich hektisch als ein Tumult zwischen den Dämonen ausbrach und Adrian mit langen wütenden Schritten auf den Jungen zu stürmte. „Was hast du an den Worten HALT DICH FERN nicht verstanden?" brüllte er Julian direkt ins Gesicht während er ihn grob am Oberarm packte. Dieser legte seine schmale Hand auf die bebende Brust des Dämons nicht im mindesten von ihm beeindruckt.

Tristan war zu uns geeilt und stellte sich zwischen mich und das ungleiche Paar. Doch die Beiden ignorierten ihn und translozierten sich ohne Vorwarnung davon. Der große Krieger vor mir atmete erleichtert aus und wechselte viel sagende Blicke mit den beiden verbliebenen Dämonen.

„Ich habe Mc Kenzie in Fraser's Kerker gesehen." begann er ohne Umschweife, warf mir einen letzten undurchschaubaren Blick zu und ging zurück an seinen angestammten Platz auf dem Sofa.
„Er sah furchtbar aus. Dein Vater hat ihn übel zugerichtet. Mehrere gebrochene Knochen und er lag bewusstlos in seinem eigenen Blut." schloss er leise und blickte den Blonden Dämon an, der ihm gegenüber saß.

„Ich habe es schon mehrfach probiert ihm die ganze Auge um Auge Folter auszureden. Aber ich kann nicht zu ihm durchdringen. Selbst Adrian hat es halbherzig versucht, obwohl ich ihn nicht darum gebeten habe. Doch mein Vater ist stur wie ein alter Ochse. Er ist blind auf seine Vergeltung aus und weil er Hel nicht dafür büßen lassen konnte, bekommt Mc Kenzie seine ganze Wut ab." antwortete er und rieb sich müde über sein Gesicht.

„Jax wir müssen das beenden, das kann so nicht weiter gehen." der glatzköpfige knurrte zustimmend bei Tristans Worten.

„Ich werde morgen noch einmal zu meinem Vater gehen und ihm ins Gewissen reden. Aber nicht einmal Adrians Worte haben etwas genutzt. Und er ist der Einzige dem die Rache zu stehen sollte." dabei schaute er Tristan durchdringend an.

„Was hat eigentlich Hel mit ihm angestellt?" fragte der Blonde und schaute mich erwartungsvoll an

„Keine Ahnung." brummte Tristan und vergrub das Gesicht in seinen Händen.

Der Hüne erhob sich und setzte sich mit genügend Abstand auf die Bettkante. „Wie bist du der alten Hexe ins Netz gegangen?"

„Meine Misere geht dich nichts an Dämon." antwortete ich Teilnahmslos.

„Wie lange warst du mit deinen Leibwächtern in Gefangenschaft?" bohrte er weiter.

Ich starte ihn gelangweilt an „ Welches Jahr haben wir?"
Tristan durchbohrte mich mit seinen fast schwarzen Augen aber rührte sich nicht.

„September 2014" erwiderte Jax ruhig.

„Lass mich überlegen" bei diesen Worten stand ich endlich auf und streckte mich. Einen ganzen Tag im Bett war einfach zu viel. In einem großen Bogen umrundete ich den Blonden und steuerte zielstrebig die Küche an. Tristan beobachtete mit hochgezogener Braue jeden meiner Schritte.

„Ein Jahr und vier Monate" murmelte ich in den Kühlschrank und fischte die letzte Wasserflasche zwischen all dem Bier und Hochprozentigen hervor. Provokativ lehnte ich mich an die sterile Arbeitsfläche und blickte meinen neuen Gefängniswärter an. „Wie lange wart ihr denn Hel's Gastfreundschaft ausgesetzt?"

„6 oder 7 Wochen." knurrte der Glatzkopf

„Ihr Glücklichen, nur ein Kurztrip." schnaubte ich verächtlich. Obwohl ich wusste das der schwarzhaarige Dämon große Qualen erlitten haben musste. Die Wachen in Fraser's Kerker hatten von nichts anderem gesprochen. Und insgeheim war ich ihm dankbar, er hatte mir endlich einen Atempause verschafft. Verzweifelt versuchte ich das zittern meiner Hand zu unterdrücken als ich die Wasserflasche an meine Lippen führte.

Hel war ekelerregend, manchmal hatte sie mich wochenlang von Elendor und John getrennt und mich an einer langen Kette in ihren Privatgemächern gehalten. Ab und an musste ich ihr ketzerische alte Schriften vorlesen über die sie schalend lachte. Allein bei dem Gedanken an ihr Lachen stellten sich meine Nackenhaare auf. Die schlimmsten Tage waren aber die, an denen sie mich bewegungslos an die Wand ihres Schlafzimmers ketten lies. Ich konnte die schweren Handschellen noch immer spüren, genauso wie ihren fauligen Atem auf meiner bloßen Haut. Kraftlos glitt mir die Wasserflasche durch die Finger und prallte mit einem ohrenbetäubenden Knall auf die Fliesen.

Entsetzt starrte ich auf die schnell größer werdende Pfütze vor meinen nackten Füßen. Betäubt rang ich nach Atem. Das letzte mal als ich Wasser verschüttet hatte war die Strafe entsetzlich gewesen. Ein starker Arm schlang sich um meine Hüfte und zog mich bestimmt aus der Küche. Ich wich verängstigt zurück aus Angst vor der unvermeidlichen Prügelstrafe. Tristan zog mich an seine starke Brust und flüsterte beruhigende Nichtigkeiten in mein Ohr. Aber ich rührte mich noch immer nicht, entschlossen hob er mich hoch und trug mich zu dem großen schneeweißen Sofa. Vorsichtig nahm er mein Gesicht in beide Hände und zwang mich ihm in die Augen zu blicken. Die beiden anderen Dämonen waren verschwunden.

„Alles ist gut du bist hier in Sicherheit, hier hat die verrückte Hexe keine Macht über dich." redete er beschwichtigend auf mich ein.

„In Sicherheit?" wiederholte ich ungläubig „du entführst mich und behandelst mich wie Abschaum um mich anschließend wie Vieh zu verschachern. Aber vorher benutzt du deine Ware zu deinem eigenen Vergnügen, bevor du mich dem Höchstbietenden verkaufst."

*

Was haltet ihr soweit von der Story? Ich versuche dieses Mal vor zu arbeiten. Kapitel 8 ist bereits fertig und ich schreibe dieses Wochenende Kapitel 9. Soweit plane ich jeden Samstag ein neues Kapitel zu veröffentlichen.

Hat schon Jemand eine Idee welcher Art Damian angehört? Und warum saß er in Hel's Kerker? Was hatte die alte Hexe mit ihm vor?

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