Kapitel 16

Kapitel 16

Oben Bury Tomorrow „Choke" und Jax

Tristan

Mir fiel es so verdammt schwer Jax's Haus zu verlassen. Damian so verängstigt zu sehen, nachdem ich ihn aus dem Alptraum befreite, brach mir das Herz. Tief in meinem Inneren fühlte ich das es falsch war ihn zurück zulassen. Er hatte mich angefleht bei ihm zu bleiben, Kriznak nicht zu verhören. Der Dämon begehrte gegen meine rationale Entscheidung, Hel's Hauptmann zur Rede zu stellen, auf. Ein tiefer Urinstinkt beschwor mich den Jungen zu beschützen und wenn es mit bloßen Händen und gefletschten Fängen war. Die einfache Logik des Dämons der mit meiner unsterblichen Seele verschmolz. Damian beschützen und für das Biest in meiner Brust beanspruchen. Und genau dafür würde mich der unschuldige Engel hassen.

Ich seufzte schwer und betrat völlig übermüdet Fraser's Folterkammer hinter Jax. Lynn hatten wir letztendlich doch gebeten in New Orleans zu bleiben, mir war es lieber drei erfahrene Krieger zu Damians Schutz zurück zu lassen.
Meine Nackenhaare stellten sich augenblicklich auf beim Anblick der grobschlächtigen Kreatur, die an die gegenüberliegende Wand gekettet war. Völlig schockiert stellte ich fest das Hel's Hauptmann mich um einige Zentimeter überragte. Absolut ungewöhnlich für ihre Heerscharen. Er war mehr als nur ein stumpfsinniger Guhl oder mordlustiger Orc. Was hatte die Göttin der Unterwelt in ihren Katakomben erschaffen?
Er strotzte vor Kraft, breite starke Muskeln überzogen seinen Oberkörper. Er hatte Oberarme die jeden Schmied beschämten. Und ich wagte kaum daran zu denken was mir Adrian über Damians Folter erzählt hatte. Heiße glühende Wut durchströmte meinen Körper bei dem Gedanken das diese Pranken Damians schlanken Körper berührten.

Der Dämon in mir gewann an Macht und lies meine Muskeln anschwellen, ich spürte wie meine Augen von ihrem normalen Braun, zu alles verzehrendem Schwarz wechselten. Lodernde Mordlust floß heiß durch meine Adern wie Lava. Die Kreatur spürte meinen Zorn und warf mir ein boshaftes Grinsen zu. Er konzentrierte sich nur auf mich und ignorierte Jax und die beiden Folterknechte.

„Was habt Ihr bis jetzt aus ihm raus bekommen?" fragte Jax die Folterknechte seines Vaters.

„Nicht viel, er behauptet es ist unter seiner Würde mit dem Fußvolk zu sprechen. Er möchte lieber mit jemanden seines Ranges kommunizieren." erwiderte der bärtige Krieger abschätzig und trat zu dem Gefangenen.

„Wie es aussieht wurden deine Wünsche erhört Bastard." knurrte der große schottische Dämon und verschränkte seine muskulösen Arme vor der breiten Brust.

„In Ordnung lasst uns allein mit dem Abschaum." befahl Jax den Wachen. Der durchbohrende Blick Kriznaks folgte mir, als ich teilnahmslos die Folterwerkzeuge auf der alten Werkbank betrachtete. Unbeeindruckt schaute ich auf die halb verrosteten Zangen, Sägen und Klemmen. Ich hob einen kurzen scharfen Dolch auf, die Klinge war vom vielen anschleifen bereits dünn wie ein Filetiermesser.

„Warum seit ihr in unsere Hoheitsgebiete eingedrungen?" fragte Jax ernst und baute sich breitbeinig vor dem Gefangenen auf.

„Was denkst du Dämon?" Kriznak legte den Kopf schief, wobei ihm seine fettigen schwarzen Strähnen über die Schultern glitten. „Ich bin auf der Suche nach dem Besitz meiner Herrin."

„Und du glaubst du kannst einfach über unsere Ländereien spazieren ohne Konsequenzen?" erwiderte mein blonder Waffenbruder.

„Thor hatte kein Recht Hel's Gefangene euch Dämonenabschaum zu zusprechen." spie er Hass erfüllt und spuckte Jax vor die Stiefel. „Gebt meiner Herrin ihr rechtmäßiges Eigentum zurück und wir werden das Bündnis nicht weiter strapazieren."

„Welches Eigentum meinst du?" schnaubte Jax belustigt. Da schweifte Kriznaks Blick erneut zu mir. „Frag ihn." er ruckte sein kantiges Kinn in meine Richtung. Ein böses Funkeln erglomm in seinen mitternachts schwarzen Augen. „Ich kann ihn an dir riechen Dämon. Gib's zu sein junger biegsamer Körper wärmt dir jede Nacht das Bett. Schreit er auch so hübsch wenn du ihn hart ran nimmst?" Grinste er triumphierend.

Ich bleckte die Zähne und machte drohend einen Schritt auf ihn zu. Höhnisch lachte er mich aus, genau mit dieser Reaktion hatte er gerechnet und ich tappte blindlings in die Falle.

„Ein so hübscher Junge braucht viel Aufmerksamkeit und regelmäßige Prügel um ihn gefügig zu machen. Ich hatte mein Werk, aus dem kleinen sturen Engel einen willigen Lustsklaven zu machen fast beendet. Dann musstest ja ihr Söldner dazwischen funken. Aber sei versichert Dämon ich hatte ihn zuerst." bei jedem seiner fauligen Worte grub ich meine Klauen tiefer in meine Handflächen bis Blut zu Boden tropfte.

Jax warf mir einen warnenden Blick zu, um mich auf Abstand zu halten. „Was hatte Hel mit Michaels Sohn vor?"

„Die Wünsche meine Herrin gehen dich nichts an. Ganz davon abgesehen das dein kleines Dämonenhirn ihre komplexen Gedanken nie verstehen könnte. Falls ihr es vergessen habt sie ist die Göttin der nordischen Unterwelt." wich er herablassend Jax Frage aus.

„Und doch musste sie uns freilassen und wir haben die Hälfte ihrer Gefangenen bekommen einschließlich des Engels. Thor steht auf unserer Seite. Das Bündnis mit uns ist ihm wichtiger als das Ego deiner Herrin. So mächtig ist sie dann doch nicht in eurem Pantheon." Kriznak bäumte sich auf vor Wut, Speichel troff von seinen spitz zu gefeilten Zähnen. Die Erkenntnis traf mich wie der Schlag eines Schmiedehammers. Die Narben an Damians Hals passten zu diesen Rasiermesser scharfen Fängen. Er hatte sich von seinem Blut genährt. Damians zarte Kehle zerrissen, einen Jungen der noch nicht einmal seine Unsterblichkeit erlangt hatte. Der Dämon in mir kämpfte um die Oberhand er wollte diese Bestie zerfleischen, häuten, zerfetzen in dessen Blut baden.

„Hel wird bis zum letzten Mann kämpfen um ihn zurück zu bekommen. Und ihr werdet dafür mit Blut bezahlen. Ich wette der kleine Engel sehnt sich nach meiner Zuwendung. Willst du ihm das wirklich verwehren Dämon?" verhöhnte er mich wobei seine graue Zunge obszön über seine Rasiermesser scharfen Fänge leckte.
„Er hat es so genossen wenn er unter mir lag, hat bereitwillig seine schlanken Schenkel für mich gespreizt, um mich so tief wie möglich in sich aufzunehmen. Und sein gieriges Stöhnen als er jeden Stoß bereitwillig empfangen hat. Dieses Geschöpf ist pure Sünde." er seufzte kehlig und schwelgte in der Erinnerung, wobei sich sein wissender Blick in mich bohrte. „Er war so unersättlich das ich ihn regelmäßig meinen Männern überlassen musste. Und der süße Geschmack seines Blutes, hast du es schon probiert Dämon?"

Ich verlor den inneren Kampf gegen meinen Wutdämonen, meine Muskeln schwollen an und heiße Wut wallte lodernd durch meine Adern. Unmenschliche Kraft flutete meinen Körper und ich griff mit gebleckten Zähnen den schmierigen Halbork an.
Mit bloßen Klauen fetzte ich seine Kehle aus dem Leib und warf das nutzlose Organ hinter mich. Ich ignorierte das schwarze Blut das mir ins Gesicht spritzte. Und weidete mich an dem Anblick als Kriznak an seinem eigenen Lebenselixier erstickte. Gurgelnd versuchte er noch etwas zu sagen, doch sein Körper versagte seinen Dienst. Kurz bevor das Licht in seinen boshaft schimmernden Augen starb, rammte ich ihm die schmale Klinge in sein linkes Auge und mit einem befriedigenden Knirschen vernahm ich wie sie auf der Rückseite durch den Schädelknochen getrieben wurde.

„Dieser Tot war viel zu einfach für all die Abscheulichkeiten die du verbrochen hast." Flüsterte ich leise bevor ich mir angewidert das klebrige Blut vom Gesicht wischte. Dann drehte ich die Klinge in der Augenhöhle und zog sie langsam heraus. Anschließend rammte ich den Dolch in seine Bauchhöhle und schlitzte den Orc von links nach rechts auf, das seine blutigen Organe zu Boden fielen. Angeekelt wand ich mich ab und schaute Jax an. Er musterte mich stoisch, ich wusste er verurteilte meinen Wutausbruch nicht. Er hätte das selbe für Adrian getan, wenn er Hel zwischen die Finger bekommen hätte.

„Ich muss zu meinem Vater. Er muss davon erfahren ich kann das nicht länger unter Verschluss halten." sagte ich brüsk noch immer schwer atmend in dem verzweifelten Versuch den rachsüchtigen Dämon in mir zu zähmen. Mein Waffenbruder hielt einigen Abstand zu mir um mich nicht weiter zu reizen.

„Ja das solltest du. Hel könnte mit ihren Intrigen einen erneuten Krieg zwischen den Himmlischen Heerscharen und der Unterwelt heraufbeschwören. Sie wird versuchen uns Damians Entführung in die Schuhe zu schieben. Wir dürfen nicht vergessen sie ist Loki's Tochter." mahnte er mich eindringlich. Ich nickte zustimmend. Kriznaks Worte halten dumpf in meinem Schädel wieder. Was hatte er Damian wirklich angetan, hatte er wirklich die Möglichkeit den Jungen zu schänden. Oder setzte er mir nur diese abscheulichen Bilder in den Kopf um Zwietracht in meinem Herzen zu säen?

„Schick Hel den Kopf des Bastards, wenn ihre Männer noch einmal unsere Lande betreten werden wir mit aller Härte zurück schlagen." befahl ich, es wurde Zeit das ich die Verantwortung meines Namens trug. Die lockeren Zeiten in McKenzie's Truppe als Söldner waren vorbei.

„Ich werde mir noch einen Reisegefährten aus der Gefangenen Menagerie deines Vaters auswählen. Du kehrst mit zusätzlichen Wachen in dein Haus zurück. Versetzte alle in Alarmbereitschaft. Dom und Adrian sollen an deiner Seite bleiben. Nimm das magische Armband an dich und verteidige Damian mit deinem Leben. Ich weiß er hat einen besseren Draht zu Adrian, nur wir wissen alle für wen er sich opfert einzig und allein. Die Hexen sollen noch weitere Schutzzauber anbringen rund um dein Anwesen." Jax nickte ergeben bei jedem einzelnen Befehl.

„Und Jax sag Damian nichts von dieser kleinen Unterhaltung hier." Ich deutete auf den ausgebluteten Leichnam.

„Ich werde alles veranlassen, mach dir keine Sorgen." erwiderte er ruhig und klopfte mir sacht auf die rechte Schulter. Ich blickte lange in Jax's dunkelblaue Augen, ein exaktes Abbild von Adrian's Augen.
Wir hatten in den vergangenen Jahrhunderten so oft Seite an Seite gekämpft das ich mich blind auf ihn verließ. Schließlich hatte er mehr als einmal mein störrisches Leben gerettet. Er grinste mich halbherzig an, dann umarmte er mich brüderlich.

„Richte deinem alten Herrn meine Grüße aus."

„Das werde ich Bruder." erwiderte ich im Brustton der Überzeugung. Ich machte mich auf die Zelle zu verlassen.

Dann drehte ich mich noch einmal zu meinem Waffenbruder um. „Sag Damian nichts von dem was hier besprochen wurde, nur das ich diese Kreatur ausgelöscht habe." Jax nickte ergeben.

*

„Gott zum Gruße John, wir machen einen Ausflug." betrat ich grimmig eine weitere Zelle von Fraser Castle. Ich sollte aufhören meine kostbare Zeit ständig in Schottland zu verschwenden. Der Angesprochene musterte mich prüfend und verzog angewidert das Gesicht als er das noch immer feuchte Blut an meiner Kleidung bemerkte. Er lief leicht grün an bei dem starken Geruch nach Eisen.

„Wachen legt den Seraphim in Ketten er wird verlegt." brüllte ich in Richtung des Ganges. Und wartete gelangweilt mit verschränkten Armen, das die Schotten ihren Job erledigten.

Eine recht junger schmächtiger Wachmann mit karottenfarbenen Haar fragte seinen älteren Kameraden. „Sollten wir nicht erst Fraser um Erlaubnis aufsuchen?"

Die andere Wache schüttelte nur resigniert den Kopf „Nicht in diesem Fall." und warf mir einen entschuldigenden Blick zu. Der Dämon in mir war noch immer dicht unter der Oberfläche und konnte jeder Zeit sein wütendes Haupt erheben und genau das spürte er.
Ich weigerte mich das vorangegangene Verhör in meinem Kopf Revue passieren zu lassen. In Helheim waren furchtbare Ding passiert die ich nicht ungeschehen machen konnte. Der Besuch bei meinem Vater verlangte einen klaren Verstand.

Der hübsch verschnürte John wurde mir noch liebevoll nach oben in den Innenhof gebracht. Der Großteil von Fraser's Männern war im Hof des Jagdschlosses versammelt. Im trüben Tageslicht wirkten sie noch gefährlicher als im Fakelschein des Schlosses. Ich musterte sie eingehend wie sie stoisch von den hohen Wehranlagen auf mich hinab schauten. Mir nur allzu sehr bewusst das ich hier völlig Fraser's Autorität untergrub. Dann erhob ich die Stimme. „Haltet euch bereit Männer stürmische Zeiten nahen. Wir haben Vermutung das Hel erneut unsere Ländereien heimsuchen wird. Doch wir werden das nicht dulden, wir werden mit aller Härte zurück schlagen."

Die Krieger murrten zustimmend und schlugen mit den Schwertern gegen ihre Schilde. John zuckte bei der Zurschaustellung von so viel geballter Dämonenkraft zusammen. Fraser stand am Eingang des Kerkers mit Jax an seiner Seite.

„Wir sind kampferprobt und der Alptraum der Himmlischen Heerscharen. Wir werden diese sogenannte Göttin in den Boden rammen und sie zurück auf ihren angestammten Platzes verweisen." ohrenbetäubender Lärm folgte auf meine Worte als hunderte von Kehlen in Zustimmung brüllten. Jax's Vater nickte mir zustimmend zu, auch er war auf Rache aus für die Folterungen seines jüngsten Sohnes. Ich erwiderte sein Nicken mit einem kaum merklichen neigen meines Kopfes, dann packte ich den unwilligen John am Oberarm und translozierte uns an den Hof meines Vaters.

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