Kapitel 13

Kapitel 13

Oben Bury Tomorrow  „Black Flame"

Damian

Wie konnte sich Tristans Berührung in einem Augenblick so unglaublich anfühlen, das ich glaubte zu schweben. Als seine weichen Lippen verlangend meinen Mund küssten. Und im nächsten wie mein wahr gewordener Albtraum. Panik hatte mich gelähmt und mein rasendes Herz wollte sich nicht beruhigen. Ich war vor Tristan zurück gewichen bis ich mit dem Rücken gegen das kalte Glas des bodentiefen Fensters stieß. Erschöpft ließ ich mich zu Boden sinken und zog die Knie fest an meine Brust. Seine Zähne an meiner Kehle hatten mich direkt in Hels Kerker zurück katapultiert. Bilder von Kriznaks gierig Blick stürmten auf mich ein. Und ich würgte bittere Galle wieder hinab an ihren rechtmäßigen Platz, bevor ich mich in Tristans elegantem Wohnzimmer übergab. Verzweifelt presste ich meine Finger gegen meine Knie um das verräterische Zittern zu unterdrücken.

Tristan schaute mich schuldbewusst an, zutiefst schockiert von meiner Reaktion. „Damian es tut mir leid." flüsterte er leise und streckte vorsichtig die linke Hand nach mir aus.

„Fass mich nicht an." erwiderte ich schwach und hasste mich dafür das meine Stimme so kläglich klang. Frustriert fuhr er sich mit beiden Händen durch sein bereits zerzaustes Haar. Dann schaute er zu mir hinab und sein Blick war voller Schmerz.

„Ich wollte dir nicht weh tun oder dich verletzen." begann er abermals flehentlich.

„Tristan ich kann nicht... das ist Zuviel. Ich kann deine Nähe im Moment nicht ertragen." wisperte ich hilflos und hoffte er würde endlich Abstand nehmen.
Wie sollte ich ihm sagen das diese widerliche Kreatur mich mehrfach in die Kehle gebissen hatte um sich an meinem Blut zu laben. Das diese eine kleine unbedachte Berührung mich in den Abgrund stieß. Ich fühlte wieder Kriznaks Atem auf meiner Haut. Spürte wie seine Zunge über meine empfindliche Kehle fuhr, seine Fänge die empfindliche Haut zerrissen. Todesangst erfüllte meinen Geist und Tristans schönes Gesicht verschwamm vor mir, während abermals heiße Tränen meine Sicht vernebelten.

Tristan hockte sich vor mich und versuchte durch meine Panik hindurch zu dringen. Abwehrend streckte ich die Handfläche aus. „Bitte fass mich nicht an." flehte ich als mir die Tränen die Kehle zuschnürten. Er sackte auf die Knie und ich spürte die leichte Erschütterung in den dunklen Holzdielen.
„Damian bitte es tut mir leid." flüsterte er sanft.

Ich wollte ihn berühren seine Wärme spüren aber die Erinnerungen an meine Folter war übermächtig und lähmte mich völlig. Meine Haut fühlte sich beschmutzt an, mein Verlangen war übermächtig mich blutig zu kratzen, um Kriznaks Berührung zu tilgen.
Der große Dämon erhob sich schwerfällig und zog sich zurück. Wie durch dicken Nebel hörte ich das Tristan mit jemanden am Telefon sprach.

Im nächsten Augenblick oder war es eine halbe Stunde? Mir war jegliches Zeitgefühl abhanden gekommen. Da setzte sich plötzlich Adrian neben mich und streckte seine langen Beine aus. Träge schraubte er eine Whiskyflasche auf. „Ich geh davon aus das es noch mehr Gesprächsbedarf gibt." seufzte er schwer. Verwirrt blickte ich auf und suchte nach Tristan. „Ich habe ihn weggeschickt. Du hast ihn ziemlich vor den Kopf gestoßen." ich blickte den attraktiven Krieger ungläubig an. „Tristan weiß nicht was dir in Helheim widerfahren ist. Er weiß nicht welche Berührungen für dich tabu sind. Du musst ihm sagen was dir angetan wurde." sprach er mit Nachdruck.

„Nein." erwiderte ich schockiert. „Er wird mich nie wieder anfassen wenn er all die furchtbaren Dinge erfährt." Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

„Ihr Beiden habt eine Verbindung mit einander. Jeder kann es spüren sobald man euch zusammen sieht. Ganz ähnlich wie bei Julian und mir. Und du brauchst es nicht leugnen. Du willst ihm nahe sein, seinen Körper spüren. Da ist ein Feuer in dir das du noch nie gekannt hast. Du verzehrst dich nach ihm und blendest jeden anderen Gedanken aus. Und glaub mir ihm geht es genau so. Er will dich und nur dich, genauso wie der Dämon in ihm."

„Wie soll das funktionieren? Ich bin gebrochen, benutzt. Wenn er wüsste was Hel und ihre Schergen mit mir getan haben würde er mich nie wieder ansehen. Niemand will etwas was zu solch abscheulichen Dingen gezwungen wurde. Tristan sieht nicht was ich wirklich bin. Befleckt, beschmutzt, ich bin nicht mehr rein und unschuldig. Er hat eine Vorstellung von mir die ich nicht mehr erfüllen kann." erneut flossen heiße Tränen über meine Wangen und ich wollte mich einfach nur in den Schlaf weinen. Doch dort lauerten die Alpträume.

„Hat dir Tristan erzählt das ich Julian fast umgebracht habe nach meiner Rückkehr aus Helheim?" Adrian stellte die Frage so beiläufig als würden wir uns über das Wetter unterhalten. Ich schaute ihn ungläubig an. Keine Frage, ich traute ihm zu jeden möglichen Gegner mit nur bloßen Händen zu töten. Doch nicht seinen hübschen blonden Gefährten, Julian hatte Macht über den gefährlichen Dämon. Sobald der sanfte Junge ihn berührte knickte der Dämon ein und ergab sich dessen Gnade, fast schon devot.

„Warum?" hauchte ich kaum hörbar.

„Hel hat meinen Verstand so sehr manipuliert, das ich zum Schluss glaubte Julian hätte mich gefoltert. Sie hat die Tatsache ausgenutzt das er zur Hälfte Vampir ist. Hel hat seine Gestalt angenommen und von mir getrunken, es fühlte sich an als würde heißer Essig durch meine Venen fließen. Und sobald mich die Fänge meines echten Gefährten berührten bin ich übergeschnappt. Der Dämon hat die Kontrolle übernommen um mich zu beschützen. Ich war der felsenfesten Überzeugung Hel hätte mich erneut gefangen genommen. Und so habe ich die Liebe meines Lebens in blinder unbezähmbarer Wut erwürgt. Ich habe keine Ahnung wie er mir je verzeihen konnte." schwer seufzend setzte er die Whiskyflasche an und die bernsteinfarbene Flüssigkeit ran so schnell seine Kehle hinab, das ich bezweifelte das dieses Mal eine Flasche ausreichen würde.

„Als ihr in Helheim eintraft, bekam ich endlich eine Ruhepause von Hel's Aufmerksamkeit. Und Kriznak der Anführer ihrer Späher bemerkte das. Sie hatte tagelang nicht nach mir geschickt und ich konnte meine Wunden lecken. Er bemerkte das und lies mich in seine schäbigen Gemächer bringen..." auffordernd streckte ich die Hand nach dem Whisky aus und Adrian überließ mir bereitwillig die Flasche. Ich nahm einen tiefen Schluck und musste husten. Das Zeug schmeckte noch schlimmer als der Tequila. Aber ich hoffte es würde meine Zunge lösen und ich könnte mich der einzigen Seele anvertrauen die mich wirklich verstand. Denn nüchtern würden mir die Worte nie über die Lippen kommen.

Kriznak weidete sich an meiner Angst als man mich in den kleinen dunklen Raum brachte, der nur von ein paar unstetig flackernden Kerzen erhellt war. Manchmal hatte ich vor ihm mehr Angst als vor der Göttin der Unterwelt.

„Löst seine Fesseln dann lasst uns allein." schnarrte er gebieterisch seine Handlanger an. Gierig kam er auf mich zu und packte mich grob am Kinn. Ich entzog mich ihm und wich an die rückliegende Wand zurück.

„Hel wird dich umbringen für deinen Ungehorsam." zischte ich ihn zwischen zusammen gebissenen Zähnen an. Ich versuchte so viel Wut wie möglich in meine Worte zu legen, obwohl ich kaum noch Zuversicht empfand.

„Nein nein hübscher Junge sie hat mich gebeten dir Gesellschaft zu leisten, damit du dich nicht langweilst. Während sie mit den abscheulichen Dämonen beschäftigt ist." erwiderte er einschmeichelnd und kam langsam näher. Panisch suchte ich den Raum nach irgendeiner Waffe ab. Doch fast alles war in Stein gehauen. Sowohl das Bett das nur ein größeres Loch in der Wand darstellte mit einigen schmutzigen Lumpen als Decken. Und das einzige andere Möbelstück war ein großer Findling der als Tisch diente hoch genug um auf dem Boden zu sitzen und davon zu essen.

„Ich glaube dir nicht." sagte ich brüske zu ihm und versuchte die Panik in meiner Stimme zu unterdrücken. Nun stand er so dicht vor mir, das ich sehen konnte wie sich der Dreck von Jahrhunderten in seine grausamen Gesichtszüge gefressen hatte. Er war irgend eine Kreuzung zwischen Mensch und Orc so das er um einiges größer war als die anderen aus seinem Trupp. Er überragte mich um gut einen Kopf und blickte voller Gier auf mich hinab.

„Ich warte schon so lange darauf mit dir allein zu sein." flüsterte er einschmeichelnd. Während seine Klauen bewährte Pranke über meine Wange strich.
Ich schluckte mühsam als die Angst begann mich zu lähmen. Ich betete inbrünstig das mich jemand rettete. Doch niemand wusste wo ich war. Heiße Tränen brannten hinter meinen geschlossenen Lidern und ich hoffte mein Vater würde mich finden und aus dieser Hölle befreien. Nie wieder würde ich sein Wort in Frage stellen oder seine Befehle missachten.

Ich spürte Kriznaks heißen fauligen Atem auf meinem Gesicht dann presste er seine schroffen Lippen auf meinen Mund und biss mir mit seinen spitzen Zähnen die Unterlippe blutig. Entsetzt stieß ich ihn von mir und versuchte zum Ausgang seines Quartiers zu fliehen. Doch er packte mich an der Schulter und riss mich zurück. So das ich schmerzhaft auf dem Rücken zu liegen kam. Sofort war er über mir und seine massige Gestalt presste mir die Luft aus den Lungen. Während er die dürftige Kleidung die ich mein Eigen nannte in Fetzen riss.

Mir gelang es mich unter ihm hervor zu winden und abermals den Fluchtversuch zu wagen. Doch er packte mich brutal an meinem linken Knöchel und verdrehte das arme Gelenk so schmerzhaft bis es brach. Ein Schmerzensschrei entwich meinen Lippen so unmenschlich verzerrt das ich meine eigene Stimme nicht wieder erkannte. Und dann war er erneut über mir. Seine gierigen Krallen waren überall auf meinem Körper und ritzten meine Haut in dem Prozess mit Hunderten kleinen Wunden.  Während er mit seiner runzligen Zunge wie von Sinnen über meinen Hals leckte. Ich kämpfte bis zur Erschöpfung um die widerliche Kreatur von mir herunter zu bekommen. Aber es war vergebens, er schlug seine Rasiermesser scharfen Fänge in meinen Hals und trank meinen Lebenssaft mit großen kraftvollen Zügen. Ich spürte noch wie er mich grob zwischen den Beinen packte und schmerzhaft quetschte, damit sich meiner geschundenen Kehle erneut ein Schmerzensschrei entrang.

„Schrei für mich kleiner Engel. Nichts klingt schöner als dein Schmerz." keuchte er voller Lust an meiner aufgerissenen Haut.

„Dann hat mich endlich die Bewusstlosigkeit heimgesucht." endete ich erstickt und blinzelte die Tränen weg. Adrian reichte mir stumm die fast leere Whiskyflasche und ich trank den letzten Schluck in einem Zug. Erst dann bemerkte ich das bereits eine leere Flasche zu unseren Füßen stand.

Adrian räusperte sich befangen. „Die Erinnerungen werden immer ein Teil von dir bleiben. Du kannst die Folter nicht ungeschehen machen. Du musst deine Angst in Wut umwandeln. Rache an denen nehmen die dir das angetan haben."

„Hast du Rache genommen Adrian?" fragte ich tonlos und blickte den großen Krieger prüfend an.

„Noch nicht. Aber ich bereite mich vor. Diese miese Schlampe von einer Göttin wird nicht ungeschoren davon kommen." knurrte er und fletschte dabei gefährlich die Zähne.

Ich schaute nachdenklich zu ihm auf und dann formte sich ein Gedanke. „Adrian ich möchte mit John sprechen."

So da ist Kapitel 13. Was haltet Ihr soweit von  Tristans und Damians Story? Anhand der Sterne nicht sehr viel.
Ihr solltet nicht vergessen das Schreiben ist sehr zeitaufwendig. Und ich schaffe es trotzdem jeden Samstag ein neues Kapitel zu posten.

Ich lese bei Wattpad selber sehr viel und finde das einige Autoren wesentlich besser sind als andere die mit ihren Büchern Geld verdienen. Ich lese gerade zum zweiten Mal die Underground chronicles von rotXinXpieces , der absolute Wahnsinn wie vielschichtig diese Frau schreibt. Wer des Englischen mächtig ist sollte ihre Bücher unbedingt lesen

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