Kapitel 12
Kapitel 12
Oben Tristan und Jeris Johnson „Drown"
Tristan
Damian machte keinerlei Anstalten mich los zu lassen. Noch immer standen wir auf meiner Dachterrasse während die Dämmerung einsetzte und alles in ein warmes orangenes Licht tauchte. Der Wind hatte einiges an Kraft zugelegt und ich schirmte den zerbrechlichen Jungen mit meinem breiten Rücken ab. So das die kalten Böen nicht das letzte bisschen Wärme aus seinem erschöpften Gliedern stahlen.
Ich wollte ihm Zeit geben, die lange Unterhaltung mit Adrian zu verdauen. Ich wusste nicht was die beiden besprochen hatten und wollte es auch nicht wissen. Beim bloßen Gedanken daran das jemand Hand an Damian legte oder ihn gar folterte, kochte mein Blut siedend heiß in meinen Adern.
Ich hatte nie eine solche Folter erfahren wie die Beiden. Natürlich war ich schon in Gefangenschaft geraten, verletzt worden, fast erfroren und ausgehungert wie ein Wolf am Ende des Winters. Doch Folter war mir immer erspart geblieben. Ich fragte mich welcher Engel da über mich gewacht hatte.
Als ich Damian vor ein paar Tagen aus seinen triefend nassen Sachen half, nach seinem Zusammenbruch in der Dusche. War mir das silbrige Spinnennetz von verheilten Peitschenhieben auf seinem Rücken aufgefallen. Ich hatte es nicht angesprochen. Diese Unterhaltung hätte er nicht verkraftet, ich bezweifelte das er überhaupt je in der Lage wäre mit mir darüber zu sprechen. Seine Haut war verheilt dank seiner unmenschlichen Abstammung und die Narben waren nur schwach bei Mondschein zu sehen. Genau wie der Biss an seiner Kehle.
Ich verkrampft mich bei diesem Gedanken und presste ihn noch fester an meine bebende Brust und inhalierte tief seinen zarten Duft. Mir war entgangen wie schnell und stoßweise mein Atem ging.
Als uns die ersten eiskalten Regentropfen trafen, hob ich Damian ohne große Kraftanstrengung hoch und trug ihn in meine verwaiste Wohnung. Ich beneide Julian nicht darum einen Sturz betrunkenen Adrian zu zähmen. Seit der Berserker in ihm erwacht war, wurde mein Waffenbruder äußerst unberechenbar, nur einzig dem schlanken Halbvampir schien es zu gelingen die Bestie in Schach zu halten.
Ich setzte Damian kurz ab um die Schutzrunen am Türrahmen zu aktivieren. Peinlich berührt nahm er einige Schritte Abstand von mir und stieß dabei unsanft gegen das Sofa. „Sachte." sagte ich sanft um ihn nicht weiter zu verunsichern. Unelegant lies er sich auf das Sofa fallen und blickte entrückt in den Sonnenuntergang. Das sterbende Licht hüllte seine jungen Züge in ein sanftes rosa. Seine hohen Wangenknochen traten scharf hervor, sein Blick war noch immer auf den herannahenden Sturm gerichtet und er strafte mich mit Schweigen.
Frustriert fuhr ich mit den Fingern durch meine unbändigen Locken und überlegte ernsthaft die dunklen störrischen Strähnen Raspel kurz zu schneiden wie Jax. Da der Abend eh gelaufen war, ging ich erschöpft zum Kühlschrank und holte mir ein längst überfälliges Dämonenbräu. Vorsichtig stellte ich eine Wasserflasche auf den niedrigen Couchtisch. Keine Ahnung wie viel Tequila durch Damians Venen floss, nur mir war es lieber er spülte den Alkohol schnell aus seinem System. Ich ging davon aus das er heute das erste Mal Alkohol getrunken hatte, ganz davon abgesehen hochprozentigen Alkohol. Denn meines Wissens nach gab es so etwas nicht in seiner Welt. Wozu auch, in seiner Heimat gab es keine Probleme, Schmerz, Enttäuschung. Niemand musste seine Probleme ertränken.
„Wo warst du?" fragte er brüsk. Ich hob erstaunt eine Braue aufgrund seines schroffen anklagenden Tonfalls. Ich setzte mich neben ihn und legte meine Füße leise auf den Couchtisch während mein Rücken tief in das weiche Polster der Rückenlehne sank. „Ich hatte einen Auftrag mit Jax zu erledigen."
Er schnaubte unbefriedigt wegen meiner wagen Antwort und starrte weiterhin stur nach Draußen. Ich konnte ihm nicht sagen, das ich heute den dritten Kreis der Hölle betreten hatte, um Cullum seiner Strafe zu übergeben. Mich kostete es einen Großteil meiner Treue, jahrhundertelang hatte ich unter McKenzie gedient. Und es widerstrebte mir diesen starken Krieger so gebrochen und geschunden einer dunklen und miserablen Zukunft zu überlassen.
Zu allem Überfluss würde dieser Umstand Damian sofort zu der Schlussfolgerung bringen das ich ein ebenso abscheuliches Wesen wie Hel und ihre Schergen war. Ein Abkömmling eines verstoßenen Erzengels dazu verdammt sich um die Seelen zu kümmern die nie in das Himmelreich einher gehen würden. Und für ihre Bestrafung zu sorgen für die Sünden, die sie in ihrem kurzen Leben begingen.
„Du riechst ekelerregend." sagte Damian tonlos in den stillen Raum und sah mich endlich richtig an. Ich zupfte an meinem schwarzen Shirt und schnupperte kurz an dem dicken Stoff. Er hatte Recht, der schwere Schwefelgeruch haftete an dem Kleidungsstück. Kurzentschlossen streifte ich es über meinen Kopf.
„Besser?" fragte ich ruhig. Sein Blick glitt hungrig über meine Brust hinab zu meinem Bauch. Aus Reflex spannte ich die Bauchmuskeln an als hätte er mich berührt. „Wie viel Tequila hast du von Adrian abbekommen?" hakte ich argwöhnisch nach.
Er verdrehte die Augen. „Ein paar Schlucke, soll wohl das Allheilmittel sein für ein süßes Vergessen." erwiderte er und lächelte humorlos. Oh verdammt Adrian, was hattest du mir da hinterlassen. „Vielleicht eine viertel Flasche?"sagte er mehr zu sich selbst und drehte fragend die Handfläche nach oben.
„Adrian ist ein erfahrener Trinker, du solltest dich nicht mit ihm messen. Er ist dir ein paar Jahrhunderte voraus." Damian schnaubte belustigt. „Keine Sorge, aber dafür ist er ein guter Lehrer was das Trinken anbelangt." diesmal lächelte er mich gewinnend an. Mein Herz schmolz und das seltsame flatternde Gefühl breitete sich in meiner Brust aus und zog bis in meine Lenden. Der Junge hatte nicht die geringste Ahnung welche Anziehungskraft er auf mich ausübte. Welchen unstillbaren Hunger er in mir auslöste und dem ich nicht wagte nach zugeben. Aus Angst das uns die Konsequenzen ruinieren würden.
Das Grübchen auf seiner linken Wange verschwand als er erneut fragte. „Was hast du heute gemacht?"
„Ein Paket abgeliefert." Zwei konnten das selbe Spiel spielen. Ich beugte mich zu ihm und schenkte ihm mein bestes Aufreißerlächeln.
„Oh wurdest Du zu einem Botenjungen degradiert? Weil du dir etwas genommen hast das dir nicht zu steht?" hauchte er charmant und rückte ebenfalls näher so das sein warmer Atem über meine Haut glitt.
„Du kannst dir sicher sein ich habe mir nur genommen was mir längst gehört." ich überwand die kurze Distanz zwischen uns und presste meine Lippen hungrig auf seinen süßen Mund. Bereitwillig öffnete er die Lippen und ich nahm ihn im Sturm. Meine Zunge glitt fordernd zwischen seine Zähne, was er mit einem befriedigenden Seufzen quittierte. Ich schmeckte den Tequila auf seiner Zunge, während ich ihn langsam zurück drängte bis er unter mir lag. Seine Hände wanderten über meine Seiten zu meinem Rücken bis sie sich in meinem Nacken verschränkten.
Der Dämon in mir hasste den Stoff von Damians Sweatshirt zwischen uns. Er wollte Körperkontakt, jeden Zentimeter des Jungen in Besitz nehmen mit seinem Zeichen versehen. Die Narben die andere auf seiner zarten Haut gezeichnet hatten mit meinem Biss tilgen. Schroff schob ich den Stoff über seinen Bauch. Dabei glitten meine rauhen Fingerspitzen über seine Bauchmuskeln die sich sofort verkrampften und ein erstauntes Keuchen verursachten.
Hungrig schaute ich auf ihn hinab, seine Pupillen waren geweitet und der dunkelblaue Kranz um seine Iris leuchtete schwach. Es lag so viel Verlangen in seinem Blick, das ich mir nicht sicher war ob ich ihm heute widerstehen konnte. Er krallte seine schlanken Finger in meine Locken und zog mich erneut zu seinem verführerischen Mund hinab. Ich Biss ihn sacht in die Unterlippe wobei er verlangend aufstöhnte. Berauscht von seiner Stimme rieb ich meinen Unterleib an seinem Schenkel und spürte wie seine Männlichkeit zum Leben erwachte. Er hob sein rechtes Bein über meinen Oberschenkel so das sich die Reibung zwischen uns verstärkte.
„Du spielst mit dem Feuer." flüsterte ich beschwörend an seine Lippen. „Hör nicht auf." hauchte er atemlos als sich seine Hand in meinen Rücken krallte. „Es fühlt sich so gut an." Er küsste mich ebenso verlangend das mir schwindlig wurde als ich vergaß Luft zu holen.
„Du hast keine Ahnung was du mit mir anstellst." Keuchte ich atemlos und küsste seine Wange während sich meine freie Hand in seinem Haar vergrub. Ich zog sacht an den dunkelblonden Strähnen um einen besseren Zugang zu seiner Kehle zu bekommen. Meine Lippen wanderten seinen Hals hinab küssten ihn sacht auf den sensiblen Punkt direkt unter seinem Ohr. Damian bäumte sich vor Lust auf und rieb seinen harten Schaft an meinem Bauch. Mein Mund wanderte weiter seinen Hals hinab und meine Fänge kratzten sacht über seine Kehle.
Damian versteifte sich augenblicklich unter mir. Er stemmte die Hände voller Panik gegen meine Brust. „Nein hör sofort auf." sagte er flehentlich wobei bei dem letzten Wort seine Stimme brach. Ich lies augenblicklich von ihm ab und richtete mich auf. Sobald ich ihm Platz gab wand er sich unter mir hervor seine Augen voller Furcht geweitet. Stille Tränen flossen über seine Wangen. Angst war über sein schönes Gesicht geschrieben und ich hörte sein Herz rasen als wollte es jeden Moment seine Brust sprengen.
Scheisse ich war zu weit gegangen und diese Unachtsamkeit würde ich bitter bereuen.
Werden die Beiden das wieder hin bekommen? Wird Damian je wieder Vertrauen zu Tristan finden? Oder hat der Dämon eine Grenze überschritten? Und was ist noch in Hel's Kerker geschehen worüber Damian nichts erzählt hat?
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