00. Prolog

Levin.
Januar, 2008.

Er drückte ihn mit seinem schweren, stinkenden Körper herunter - und er ließ ihn. So wie er alles und jeden seit Jahren zuließ.

"Guter Junge", raunte er ihm in das junge Gesicht. Dessen Atem brachte ihn beinahe um. Er roch nach billigem Alkohol, den er sich zuvor um die nächstgelegenste Ecke gekauft hatte und nach altem Zigarettenrauch, weshalb der Junge zwanghaft versuchte an etwas anderes zu denken, das ihn ablenken würde.

Doch die groben Berührungen, von denen er Blutergüsse bekommen würde, und die unrhythmischen Bewegungen, die von dessen Becken auskamen, holten ihn schnell in die Realität zurück.

"Du gehörst mir, verstanden?", er stieß unsanft zu und der Jüngere schrie seinen Schmerz in das Kissen unter sich heraus. "Nur mir! Sag es. Sag es!"

Der Mann wartete vergeblich auf die Antwort, denn der Junge durfte sie ihm nicht geben, da er bereits jemand anderes Besitz war.

Für sein Schweigen erntete er einen Schlag auf seinen Rippenbogen und einen weiteren gegen seine Schläfe.

Atmen. Er musste atmen. Seit wann hatte er vergessen, wie man atmet? Es war doch immer noch das leichteste auf dieser beschissenen Welt, oder etwa nicht?

Alles um ihn herum wurde schwarz und das Letzte, das er wahrnahm, bevor er sich von dieser angenehmen Dunkelheit komplett einhüllen ließ, war das lauthalse Ächzen des Mannes, welches sich in sein Gehirn einzubrennen schien.

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