Prolog | Beautiful Chemistry

Es war absolut nicht mein Wetter und meine Jahreszeit und außerdem hatte ich keine Ahnung, was ich hier draußen überhaupt machte. Ich spielte die Aufpasserin für einen todkranken Lehrer und einem Junkie, der sich gleichzeitig auch noch als Drogendealer betitelte. So hatte ich mir meinen Urlaub absolut nicht vorgestellt. Während die beiden Männer, der alte Knacker, sogar nur in seiner weißen Unterhose, in diesem ekelhaft alten Wohnwagen mitten in der Pampa, das wohl reinste und blauste Meth kochten, dass mir jemals unter die Augen gekommen war, saß ich auf einem alten Campingstuhl und unter einem ranzigen Sonnenschirm und behielt die Gegend im Auge.

Was sollte hier bitte schon großartig passieren? Wir waren weitab vom Schuss, umgeben von Kakteen und roten, hohen Felsen. Es war schon ein Wunder, wenn hier eine Tarantel vorbei huschte. Selbst auf einem Friedhof war mehr los.

Stunden für Stunden, saß ich hier, versuchte meine blasse Haut nicht all zu lange in der prallen Sonne zu lassen und wartete darauf, dass es endlich zurück in die Stadt ging.

Neben mir, flatterte die feinsäuberlich aufgehangene Hose von Mr. White im warmen Wind umher.

Als die Tür zum Wohnbereich des Wohnwagens plötzlich aufsprang, fahre auch ich schrecklich zusammen und starre Mr. White an, der nur mit Schürze, weißer Unterhose und Stiefeln aus dem Wohnwagen trat und tief durchatmete. Er warf mir einen kurzen Blick zu. »Alles gut bei dir?«, fragte er mich und es machte wieder den Anschein, als würde es ihm wirklich interessieren.

»Richtig spannend hier«, brummte ich sarkastisch.

»Ich habe dir gesagt, dass du ein Buch mitnehmen sollst. Selbst schuld.«

Dann war ich das wohl. Ich griff nach der Dose Orangenlimo, die ihm integrieren Getränkehalter des Stuhls ruhte und öffnete diese. »Soweit fertig?«

»Jesse wiegt ab. Du kannst ihm ja gleich beim verpacken helfen.«

Den zweiten Tag in Folge, war ich fürs Aufpassen geeignet und fürs Verpacken. Na immerhin, verdiente ich mir so ein paar Kröten extra und ohne dafür Steuern zahlen zu müssen.

Hätte man mich gefragt, wie mein Urlaub in meiner Heimat werden würde, hätte ich niemals damit geantwortet, in der Wüste und in einem Wohnwagen beim Meth kochen zu helfen. Niemals.

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