5. Kapitel | Chili

Etliche Stunden später, kamen wir endlich zum stehen. Ich lag völlig fertig, durch die Hitze und der stickigen Luft auf Jesse und kämpfte dagegen an einzuschlafen. »Wo wir wohl sind?«, hörte ich Mr. White fragen.

»Disneyland«, zischte ich sarkastisch. Jesse unter mir gluckste. »Schön wäre es«, murmelte Jesse.

Der Kofferraumdeckel öffnete sich. Ich wurde schrecklich geblendet und sofort kniff ich die Augen zu. Nach und nach wurden wir aus dem Kofferraum gezogen und als ich unsanft auf den viel zu sandigen Boden landete, kassierte Tuco einen weiteren Minuspunkt.

Der würde das nicht überleben- bei Gott.

Als ich mich traute meine Augen zu öffnen und ich erleichtert feststellte, dass ich mich an die Helligkeit gewöhnte, breitete sich Ernüchterung aus. Wir waren mitten in der Wüste. Mitten im nirgendwo.

So habe ich mir meinen ersten Urlaubstag nicht vorgestellt. Immerhin stand hier ein Haus und der sandige Hof war sichtbar bewohnt. Nur ein Haus weit und breit.

»Geht's soweit?«, fragte Jesse, der neben mir im Sand lag und sich ebenfalls fassungslos umschaute. In seinem Blick konnte ich ablesen, das er bereits anfing mit seinem Leben abzuschließen.

»Ging mir nie besser«, antwortete ich sarkastisch. »Wir sind im Disneyland, schon vergessen?«

Wieso auch sonst, sollte uns dieser Tuco in die Wüste fahren? Hier wäre ein Mord, oder eher eine Hinrichtung weitaus perfekt. Fuck.

Definitiv nicht der perfekteste Urlaubseinstieg in meinem Leben. Disneyland wäre mir lieber.

»Aufstehen!«, befahl Tuco uns streng und richtete weiter den Lauf seiner Pistole auf uns- immer wieder wechselte er zwischen uns hin und her.

In seinen Augen las ich bereits ab, dass er ein nach den anderen töten wollte und ihn nichts davon abhielt. Auch nicht Mr. Whites theatralisches Gejammer.

»Tu das nicht, Tuco.«

Ich konnte mir das verdrehen meiner Augen beim Aufstehen nicht verkneifen und warf Mr. White einen genervten Blick zu.

Der sollte bloß den Mund halten, wegen seinem Gelabere waren wir im Kofferraum gelandet. Tuco sagte nichts, sondern deutete mit einer Handbewegung an, dass wir zum Haus gehen sollten. Also taten wir das.

Als wir das Haus durch die angelehnte Haustür betraten, hörte ich hektisches und aufgeregtes Reden. Für einen Moment dachte ich, dass wir vier nicht alleine waren, aber als ich auf den alten Röhrenfernseher blickte, war mir klar, das das spanische Gelaber davon kommt.

Trotzdem saß da, in einem Rollstuhl, ein alter Mann, mit weißen, schütterndem Haar, der uns gar nicht sonderlich wahrnahm.

Er rührte sich nicht einmal und ich dachte er wäre tot, oder so und nur die Sauerstoffflasche, die am Rollstuhl befestigt war, machte den Eindruck, dass er vielleicht noch leben könnte.

Tuco drängte uns drei zur Couch, die neben dem Fernsehschrank und dem Fernseher stand. Dort setzten wir uns hin. Meine Wenigkeit zwischen Jesse und Mr. White.

Ich musterte den alten Mann, dessen dunkle Augen auf den Fernseher gerichtet waren, und sofort schnürte sich mein Magen zu, als ich das Gesicht erkannte. Die Nase, die buschigen grauen Augenbrauen, die dunklen Knopfaugen- all das kannte ich.

Genugtuung über den Zustand des alten Typen, breitete sich in mir aus, aber für meinem Geschmack, war es nicht die vollste Genugtuung.

Er atmete. Wie befürchtet.

Dann blickte ich weg, lauschte der Telenovela, die gerade lief. Ein Typ zweifelte die Vaterschaft zu seinen Zwilingstöchtern an, und die Frau versuchte alles ihren Mann zu überzeugen, dass die Kinder von ihm sind.

»Ich hoffe, dir geht's gut, Tio«, sagte Tuco und drückte den alten Greis einen Kuss auf die Halbglatze mit den typischen bräunlichem Altersflecken. Ein kleines bisschen, verzog Tio (Spanisch für Onkel), die Lippen, reagierte aber sonst nicht.

Tuco warf uns einen warnenden Blick zu und sagte, dass er Scheißen müsste. Dann verließ er den großen Raum, der als Wohn und Essraum samt Küche zu deuten war.

»Wer ist der Typ und wieso sind wir hier?«, brummte ich genervt und lehnte mich am weichen Kissen an. Geduldig wartete ich auf eine Antwort. Mr. White erwies mir die Ehre etwas erfahren zu dürfen.

»Er heißt Tuco«, sagte er. Mehr sagte er nicht.

»No fucking Shit, Sherlock«, entgegnete ich. »Kurzfassung. Sie sehen aus, als ob Sie mir ein Kotelett ans Bein labern wollen. Also?« Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und warf ihm einen warnenden Blick zu. Hoffentlich hielt er sich an die Kurzfassung. »Und bleiben Sie bitte bei der Wahrheit.«

Mr. White, dachte einen kurzen Augenblick nach, während seine blauen Augen auf meinem Gesicht gerichtet waren. Er räusperte sich und fing an zuerzählen. Immerhin in der gewünschten Kurzfassung. Pinkman und Mr. White wollten einen Deal mit dem sichtlich psychopathischen Drogendealer Tuco machen, doch irgendwie eskalierte alles: sie wurden Zeugen wie Tuco jemanden totprügelte und hatten schon befürchtet, dass die Sache eskalieren würde. Deshalb waren wir nun hier. »Nur verstehe ich nicht, wieso Sie hier sind. Im welchem Verhältnis stehen Sie zu Jesse?«, fragte Mr. White mich ruhig.

»Ehrlich gesagt, kennen Jesse und ich uns erst seit heute morgen, als mein Onkel, Saul Goodman, ihn beauftragte mich vom Flughafen abzuholen«, antwortete ich schnell, wollte aber gleichzeitig noch mehr über diesen Deal zwischen Mr. White, Jesse und Tuco erfahren. »Über was für einen Deal sprechen wir hier?«

Mr. White gab mir keine Antwort, aber ich ließ nicht locker. »Also, um gefälschte Handtaschen denke ich eher nicht. Drogen, richtig?«

Auch wenn sich in Mr. Whites Gesichtsausdruck absolut nichts änderte, Gott, hat der ein Pokerface, zuckte Jesse neben mir so merkwürdig, dass ich somit meine Antwort bekam. »Also Drogen. Was für Drogen? Gras?« Ich hielt inne und dachte an das Gespräch von Jesse und mir nach, bevor diese Scheiße mächtig nach hinten los ging. »Meth«, fügte ich selbstsicher hinzu.

Mr. White brach den Blickkontakt ab. »Ich wüsste nicht, was Sie das alles angeht.«

»Yo, sie steckt hier ja offensichtlich genauso in der Bredouille wie wir beide, Mr. White«, meldete sich nun Jesse zischend zu Wort.

Mr. White sagte nichts mehr, reagierte nicht auf mich, oder auf Jesse, er starrte nur den abwesenden Alten im Rollstuhl an. Ich wandte mich zu Jesse. »Hastn Plan?«, fragte ich ihn, aber er schüttelte nur seinen Kopf.

»Willkommen im Club«, murrte ich und ließ meinen Kopf in den Nacken fallen.

Im selben Moment trat Tuco wieder ein und stellte uns einen Kanister mit Wasser hin- ich hoffte, es war Wasser und nichts anderes. Aber wenn Tuco uns wirklich töten wollte, dann hätte er dieses bereits getan.

»Du zuerst«, bemerkte Jesse, der sich vor Mr. White den Kanister unter die Finger gerissen hatte und mir diesen anbot.

»Ich hätte ihr das ebenfalls zuerst angeboten«, kommentierte Mr. White genervt.

Nach all den Stunden im Kofferraum und dieser bestialischen Hitze, die auf dem Kofferraumdeckel geknallt war, hatte ich wirklich ziemlichen Durst.

Als ich aus dem Kanister trank, musterte Tuco uns alle. In seinen dunklen Augen lag irgendwas verrücktes, aber das Typ eh nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte, war mir im vornherein schon klar.

Er hielt noch immer seine Pistole in der Hand und starrte zu Jesse, den ich den Kanister mit Wasser - schmeckte auf jeden Fall so - überreichte. Auch er trank einige zügige Schlucke und gab diesen an Mr. White weiter.

»Die Taschen. Macht die mal leer. Alle. Auch du, guapa«, befahl dieser. Solange ich nur meine Taschen entleeren sollte, war das kein Problem.

Meine Handtasche war eh Zuhause, mein Handy hatte Tuco bereits auf dem Weg hier her geschrottet und mehr hatte ich eh nicht in meinen Taschen. Das sah auch Tuco, als ihm lediglich ein paar Dollarscheine, vielleicht um die fünf Dollar, auf den Tisch schmiss. Mehr hatte ich nicht bei mir. Eine Jacke trug ich bei diesem ekelhaften Wetter eh nicht.

Jesse und Mr. White standen auf und leerten ihre Taschen. Jesse schmiss sein Portmonee und ein Kondom auf dem kleinen dunkelbraunen Holztisch. Beim Anblick des Kondoms konnte Tuco sich kein bescheuertes Grinsen verkneifen. »Dein Freund ist wohl allzeit bereit, was, mi hermosa.«

Mi Hermosa in deinen Arsch, du widerlicher Typ.

Aber ich verkniff mir mein Kommentar, sagte nichts und verzog auch keine Miene.

Mr. White schmiss ebenfalls sein Portmonee und eine Tüte auf den Tisch. Eine Tüte mit einem blauen Pulver. Etwa deren eigenes Produkt?

Wir setzten uns hin und beobachteten Tuco dabei, wie er sich die Brieftaschen genau unter die Lupe nahm. Dabei hing er ziemlich lange an den Führerscheinen. Vermutlich, um sich die Adressen der beiden einzuprägen. »Walter White«, schnaubte Tuco belustigt und anfällig zu gleich. »Ich dachte wirklich Heisenberg wäre dein richtiger Name!«

»Heisenberg ist mein Pseudonym für geschäftliche Angelegenheiten.«

Tuco nahm ein Familienfoto aus dem Portmonee von Mr. White und begutachtete dieses. »Mit Familienvätern mache ich gerne Geschäfte. Da hat man so viele Sicherheiten.«

Tuco schmiss das Foto lieblos zu den anderen Sachen auf den Tisch und richtete dann, mit einem Grinsen, eine Waffe auf Mr. White. Er entsicherte diese und deutete an, jederzeit abzudrücken. »Beantworte mir eine Frage«, zischte er. »Kann ich dir vertrauen?«

»Natürlich«, antwortete Mr. White selbstsicher.

Tuco nahm die Waffe runter und lachte. »Irgendwer hat mich verraten«, jaulte er. »Die verfickte DEA hat meine Leute hochgenommen, außer meinen Schwager. Gonzo. Der Fettsack ist plötzlich nicht mehr aufzufinden.«

Er hält inne und blickte Jesse und Mr. White abwechselnd an.

»Ist doch offensichtlich«, sagte ich. Tuco starrte mich an und wartete darauf, dass ich weitersprach. »Die DEA taucht auf und dein Schwager verschwindet. Wenn man eins und eins zusammenzählen kann...« Ich sagte nichts weiter, weil Tuco verständlich nickte.

»Willst du mir sagen, mi amor, das ich dumm bin und nichts von Mathematik verstehe?« Er fuhr sich mit der Zunge hektisch über die Unterlippe. »Das ich nicht verstehe, was du mir damit sagen willst?« Er kratzte sich nervös die kurzgeschorenen und dunklen Haare. »Die Befürchtung, dass Gonzo mich verpfiffen hat, die verfolgt mich. Ja. Natürlich verfolgt sie mich. Du kannst niemanden trauen. Selbst Familie nicht.« Schon wieder redete sich Tuco komplett in Rage und dann, aus dem Nichts, zog er ein Messer hervor, und stach wie verrückt auf den armen und hilflosen Tisch ein.

Na sowas aber auch. Der Tisch konnte doch am wenigstens für diese bescheuerte Situation. Bei jedem wutentbrannten Stich von Tuco, zuckte Jesse neben mir zusammen. Der Alte im Rollstuhl zuckte nicht ein einziges mal.

Entweder war er dies gewohnt, oder er konnte sich echt keinen Millimeter bewegen. Während Tucos fünf Minuten, ließ ich Tio nicht aus den Augen. Absolut nichts rührte sich, selbst sein Gesicht blieb genauso, aber mir fiel etwas anderes Interessantes auf.

Nach zwei Minuten kam Tuco langsam wieder zu Ruhe und zog das Messer heulend aus dem massakrierten Tisch heraus und schmiss es dahin.

Ich könnte mir das Messer schnappen, Tuco ausschalten und von hier flüchten, aber ein Problem gab es: ich würde niemals mit einem Messer gegen einen hyperaktiven und durchgeknallten Drogenfutzi ankommen- egal, wie gut meine Erfahrung in Extremsituationen auch war.

»Ich muss high werden!«, brüllte er und griff hektisch nach dem Tütchen vom Tisch. Mit zitternden Händen zog er das kleine Tütchen auf und roch daran. Angewidert verzog er das Gesicht. »Wasn das? Das riecht ja nach Hundeeier!«, rief er empört.

Interessant, dass der Typ wusste, wie Hundeeier rochen, aber wieso sollte ich mich bei diesem Kerl überhaupt wundern? Der Typ war durchgeknallt und mindestens in der Top Zehn der durchgeknallten Dreckskerle, die ich kennenlernen durfte... musste.

»Was? Nein, dass Zeug ist der absolute Killer«, sagte Jesse hellhörig und setzte sich aufrecht. Ich blickte zwischen Tuco und Jesse hin und her, aber nach kurzer Zeit schaute ich wieder zu Tio, um meine Diagnose zu stellen.

Sauerstoffgerät, Rollstuhl, apathisch und eine kleine goldene Klingel, die lieblos mit Tesafilm an der Armlehne des Rollstuhls angebracht wurde, außerdem hing die Linke Gesichtshälfte runter, genau wie der Arm. Schlaganfall definitiv. Und die Klingel war dazu da, dass der alte Mann sich verständigen konnte.

Tuco ignorierte ihn und redete ruhig weiter. »Ich habe nachgedacht und dabei kam mir eine tolle Idee. Mexiko.« Tuco griff nach dem Messer. »Ein Superlabor im Dschungel. Rund um die Uhr kochen. Wir.« Er deutete mit dem Messer zu Mr. White.

»Das ist unmöglich. Ich habe Familie«, protestierte dieser.

»Und? Ich besorge dir eine neue. Mehrere Frauen, dicke Titten, Abwechslung pur.«

»Wir können nicht einfach unser Leben aufgeben«, warf nun auch noch Jesse ein. Tuco warf ihm einen warnenden Blick zu.

»Ich habe nicht von dir geredet«, murrte Tuco genervt.

»Du brauchst mich, man. Das Meth, das du in der Hand hältst? Das habe ich gekocht. Der Stoff Haut rein. Das trifft sich wie eine Pumpgun.«

Tuco blickte zwischen der Tüte und Jesse hin und her und steckte tatsächlich die Spitze seines Messers hinein, um ein Stückchen des blauen Pulvers herauszuholen.

»Die Geheimzutat ist Chili.«

Tuco, der kurz davor war, das Pulver zu Schnupfen, hielt abrupt inne und starrte Jesse an. »Ich hasse Chili.« Er schüttelte das Pulver vom Messer, wischte es an seiner Hose ab und schmiss genervt die Tüte auf den Tisch. »Abartig«, kommentierte er, während Jesse neben mir sich seufzend in den Sitz zurückfallen ließ. Und auch Mr. White, entspannte sich wieder.

Habe ich irgendwas verpasst?

Als Tuco aufsprang und mit Messer und Pistole in die Küche ging, ließ ich meinen Blick wieder zum Alten schweifen. Seine Augen waren tatsächlich auf uns gerichtet. Nach für nach, schaute er einen nach den anderen an, ehe er sich wieder dem Fernseher zu wandte und auch ich wandte mich dem Anfang der neuen Folge zu.

Ich liebte spanische Telenovelas.

»Ich sag' dir eins, Heisenberg. Meine Cousins sind auf den Weg hier her, um uns nach Mexiko zu schmuggeln und du wirst auf jeden Fall mitfahren, ansonsten töte ich euch alle.« Tuco kam wieder und wischte sich die Reste einer bläulichen Substanz unter der Nase weg. »Und was dich angeht.« Er deutete mit der Pistole auf Jesse. »Bete, dass noch Platz im Kofferraum ist.« Er schaute zu mir. »Du fährst vorne mit. Mein Cousin hat eine Vorliebe für Sommersprossen.«

Wieder eine Information mit der ich absolut nichts anfangen konnte und überhaupt nicht wissen wollte. Tuco verschwand mit den Worten: »Ich mach was zum Fressen«, in der Küche und ich atmete tief durch.

»Was ist wirklich in der Tüte drinnen?«, fragte ich Jesse leise, weil ich von Mr. White eh keine Antwort erwartete. Dieser kämpfte gegen einen Nervenzusammenbruch oder so was in der Art an. Die Hände im Gesicht vergraben und nicht sonderlich ansprechbar.

Jesses blaue Augen musterten mein Gesicht. »Meth und irgendwas, was nicht gerade gesund ist«, flüsterte er.

»Und du hast es verbockt«, mischte sich Mr. White leise ein. »Chili!? Hast du Lack gesoffen?«

»Ich habe wenigstens versucht uns hier rauszuholen und Sie Vollidiot haben sogar meinen Revolver vergessen«, zischte Jesse an mir vorbei.

Mr. White sagte nichts mehr und stand auf. Er ging zum Fernseher und schaltete auf einem anderen Kanal um. »Geht's noch? Ich wollte das vielleicht gucken?«, zischte ich. Discovery Channel auf Spanisch flimmerte über den Bildschirm. Gerade erklärten die Sprecher das Paarungsverhalten von Orcas.

Mr. White ignorierte mich und setzte sich wieder neben mich, aber ich wandte mich dem Fernseher zu, während Jesse an mir vorbei zu Mr. White blickte. »Sie kriegen schon die Chemo und sind so gut wie tot. Ich finde, da könnten Sie sich etwas aufopfern.«

Ich horchte auf. »Krebs, was?«, fragte ich Mr. White unbeeindruckt. »Na, dass ist ja blöd.«
Mr. White warf mir einen genervten Blick zu und wandte sich dann zu Jesse. »Du sagst, mein Leben ist demnach weniger wert, als deines, weil ich eh schon dem Tod geweiht bin?«

Jesse nickte. »Ja, dass sagte ich damit.«

»Wie wäre es, wenn heute keiner von uns dreien abkratzt?«, mischte ich ein und warf einen Blick in die Küche, in der Tuco völlig aufgedreht hin und her tanzte und Essen zubereitete. »Was auch immer in der Tüte ist«, fuhr ich fort. »Es ist nicht gesund, richtig?« Ich blickte Mr. White eindringlich an und dieser nickte.

»Tödlich?«, fragte ich flüsternd. Wieder ein Nicken von Mr. White.

»Wir mischen ihm das einfach unters Essen, wir warten, hauen ab, lassen ihn zurück. Das«, ich deutete auf die Tüte auf dem Tisch. »wird unser Ticket in die Freiheit. Es sei denn ihr beiden seid völlig inkompetente Vollidioten, die auch das in den Sand setzen werden.«

Abwechselnd blickte ich Jesse und Mr. White an. Beide stimmten dem Plan zu, aber verneinten gleichzeitig, dass sie keine inkompetenten Vollidioten seien.

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