Kap.5 - „Das ist noch nicht vorbei"

Samstag.

Mein Wecker klingelte um Punkt 9:00 Uhr und ich zog mich schnell an. Ich hatte noch genau 6 Stunden, um alles herzurichten. Klar das hörte sich nach einer Menge Zeit an, aber ein großes Haus benötigt auch viel Arbeit.
In der Küche traf ich auf meine Mum, welche strahlend am Frühstückstisch saß.

„Guten Morgen Mum. Alles Liebe und Gute zu deinem Geburtstag", gratulierte ich ihr und nahm sie in den Arm. „Es ist zwar nur ein kleines Geschenk, aber ich hoffe du freust dich." Ich überreichte ihr ein kleines Päckchen. Sie öffnete das Geschenk und holte den Bilderrahmen heraus, in das ich ein Bild von uns beiden eingerahmt hatte.

„Danke mein Schatz. Ich liebe dich so sehr", bedankte sie sich. „Ich liebe dich auch", sagte ich.

Die Jungs waren bereits dabei die Möbel hinzustellen und ich arrangierte sie so, dass es am besten aussah.
Ich dekorierte die Tische je mit einer roséfarbenen Tischdecke, einem Strauß Rosen und ein paar Windlichtern. Meine Mutter liebte rosé und deshalb griff ich das natürlich in der Deko mit auf. Für den Abend hängte ich noch ein Paar Lichterketten und Lampions in die Bäume.
Zufrieden betrachtete ich mein Werk. Es sah einfach perfekt aus.
Mit einem Blick auf die Uhr bemerkte ich, dass ich noch genau eine Stunde hatte, um mich fertig zu machen. Ich duschte mich und machte mir zur Feier des Tages sogar die Mühe meine Haare zu locken. Ich musste zugeben, dass es mir wirklich stand.
Bei meinem Make-up entschied ich mich für ein besonders aufwendiges mit allem was dazu gehört. Ich betrachtete mein Werk stolz im Spiegel. Ich liebe es einfach, wenn meine Augenlider funkeln, sobald ich sie bewegte.

Zum Glück musste ich mir bei meiner Kleiderwahl keine Gedanken machen. Allerdings stand ich vor einem Problem.
Normalerweise trug ich unter rückenfreien Kleidern immer einen Klebe-BH. Allerdings konnte ich diesen nicht finden. Beim Umzug habe ich ihn wahrscheinlich einfach irgendwo hingeräumt ohne es mir zu merken.
Ich hatte also genau zwei Möglichkeiten. Entweder ich trug das Kleid ohne BH oder ich trug ein anderes Kleid, was meine Mutter sicher enttäuschen würde. Also hatte ich eigentlich nur eine Wahl.
Ich zog das Kleid ohne BH an und betrachtete mich im Spiegel. Da meine Oberweite eher mittelgroß war sah man eigentlich nicht, dass ich keinen BH trug. Das Kleid war nur leider relativ enganliegend. Ich musste nur hoffen, dass es mir nicht kalt werden würde, aber da musste ich bei 30 Grad ja keine Angst haben.
Als ich fertig war, war es genau 15:00 Uhr. Das hieß die ersten Gäste würden jetzt eintreffen. Und da hörte ich auch schon die Klingel.
Ich ging nach unten und begrüßte alle. Meine Mum war begeistert von der Deko, was mich natürlich sehr freute. Den Jungs versuchte ich aufgrund meiner kein BH-Situation aus dem Weg zu gehen.

Es war wirklich ein schöner Tag. Meine Mum war überglücklich und die Gäste hatten auch ihren Spaß.
Irgendwann musste ich auf die Toilette, weshalb ich ins Haus ging. Als ich mich zurück auf den Weg in den Garten machen wollte, kam Tyler auf mich zu. Er sah nicht sonderlich erfreut aus. Bevor ich mir darüber Gedanken machen konnte, griff er nach meiner Hand und zog mich hinter die Treppe und drückte mich an die Wand. Ich schaute ihn verwirrt an, aber er sagte nichts.

„Was ist denn los?", fragte ich ihn.

„Du fragst mich was los ist? Wenn ich dich so schon sehe kann ich mich kaum konzentrieren, aber du entscheidest dich dazu heute so ein heißes Kleid und dann auch noch ohne BH anzuziehen", raunte er mir ins Ohr. Mir lief ein Schauer über den Rücken und er wandte seine Augen von meinen weg und hefte seinen Blick auf meine Oberweite. Er wusste, dass er es mit dieser Situation nur noch schlimmer machte und ich spürte, wie meine Brüste seinem Wunsch nachkamen. Er lächelte erfreut. Dann schaute er mit wieder in die Augen und ich konnte mich nichtmehr beherrschen. Die Anziehungskraft war einfach nicht mehr auszuhalten. Ich legte meine Hände in seinen Nacken und zog ihn zu mir her. Seine Lippen landeten auf meinen und ich konnte kaum mehr einen klaren Gedanken fassen. Er legte seine Hände an meine Hüften und keiner machte Anstalten diesen Kuss zu unterbrechen. Ich atmete kurz auf und küsste ihn direkt wieder. Ich hatte das Gefühl etwas in mir würde explodieren. Er löst sich von mir und schaute mir in die Augen.

„Das ist noch nicht vorbei", raunte er und lief wieder in Richtung Garten.

Perplex stand ich noch immer hinter der Treppe und konnte nicht glauben was gerade passiert war. Und dann lässt er mich einfach hier stehen? Ich machte mich wieder auf den Weg ins Bad und schaute mich an. Bis auf die Tatsache, dass meine Wangen gerötet waren, sah ich eigentlich ganz normal aus. Ich wartete einen Moment und ging wieder in den Garten.

Die restliche Party gab es nur vereinzelte Blicke zwischen Tyler und mir. Ich musste das erstmal verarbeiten.
Nach der Party und dem Aufräumen ging ich in mein Zimmer. Ich musste sofort Ally anrufen.

„Hey Jacky", meldete sie sich fröhlich.

„Ich muss dir was erzählen", sagte ich.
Und dann erzählte ich ihr alles was passiert war. Von meinem Kleid ohne BH, über der Kuss von Tyler bis zu dem Moment als er mich stehen gelassen hat.

„Ich hab's dir doch gesagt, Jacky", lachte sie auf der anderen Seite der Leitung.

„Ally das ist nicht witzig. Ich weiß nicht was das jetzt zwischen uns ist und wie ich mich verhalten soll", sagte ich.

„Das ist doch ganz einfach", meinte Ally. „Du machst einfach nichts. Also bis auf den Fakt, dass du ihn mit deinen Klamotten noch ein bisschen provozierst. Er wird das nicht lange durchhalten bis er wieder zu dir kommt und dann fragst du ihn was das zwischen euch ist".
„Kann ich ihn nicht auch einfach so fragen?" Ich war etwas unsicher was ihren Plan betraf.
„Nein, er muss zu dir kommen", sagte sie. Ally war schon immer ein Fan davon die Waffen einer Frau einzusetzen. Ich war mir dabei allerdings noch nicht wirklich sicher, ob das der richtige Weg war.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top