Kap.19 - „Der Bikini steht dir echt gut"

Donnerstag.

Als ich aufwachte war es draußen noch dunkel. Ich wollte mich zum Wecker auf meinem Nachttisch strecken, doch etwas hinderte mich. Tyler hatte seinen Arm um meine Hüfte gelegt und sich von hinten an mich gekuschelt. War ja irgendwie klar, dass so etwas passiert, wenn wir in einem Bett schlafen würden. Zum einen genoss ich seine Nähe und Berührungen, doch das konnte nicht richtig sein. Ich musste an Noah denken. Ich liebte ihn, doch warum hatte ich dann immer dieses warme Gefühl im Bauch, wenn Tyler bei mir war? Klar er sah gut aus und im Bett war er wirklich gigantisch. Aber ich war mit Noah zusammen und aus Tyler und mir würde niemals etwas festes werden. Daher war es einfach besser mich auf die Beziehung mit Noah zu konzentrieren und diese Gedanken an Tyler zu vergessen. Ich konnte ihm nur leider schlecht aus dem Weg gehen, wenn wir uns zuhause immer sehen werden und wir hier ein Zimmer teilten. Mit diesen Gedanken schlief ich wieder ein.

Als ich erneut aufwachte lag Tyler nicht mehr neben mir. Der Blick auf den Wecker zeigte mir, dass es 9:00 morgens war. Ich hörte wie sich die Badezimmertür öffnete und kurze Zeit später stand Tyler nur mit einem Handtuch um die Hüften vor dem Bett. Ich biss mir auf die Zähne. Dieser Anblick macht es einem nun wirklich nicht leicht.

„Du kannst jetzt ins Bad. Wir treffen uns in einer halben Stunde mit den anderen zum Frühstücken", sagte er knapp und kramte in seinem Koffer herum.

Ich schnappte mir schnell meine Sachen und verschwand im Bad. Wahrscheinlich war es ihm auch unangenehm gewesen, dass er mich die ganze Nacht im Arm gehalten und sich an mich gekuschelt hatte.

Ich zog mir meinen roten Bikini und ein Strandkleid an und ging wieder ins Schlafzimmer. Heute werde ich auf jeden Fall schwimmen gehen. Tyler saß bereits fertig auf dem Bett und wartete. Nachdem ich mir noch schnell meine Schuhe angezogen hatte gingen wir auch schon ins Restaurant.

„Guten Morgen", begrüßte ich Mum und Michael. Chris und Max waren wohl noch auf ihrem Zimmer.

„Guten Morgen", grüßten mich die beiden zurück.

Nach kurzer Zeit trafen auch die Jungs ein und wir holten uns alle etwas zu essen.

„Ich habe uns für heute einen Wagen gemietet. Wir werden zu einer Bucht fahren, wo es eine tolle Strandbar geben soll. Den Tipp hat mir gestern der Barkeeper gegeben. Dort soll es wohl kaum Touristen geben", erklärte uns Michael den Plan für den heutigen Tag.

„Also vergesst nicht eure Badesachen mitzunehmen", fügte meine Mum hinzu. Gut, dass ich meine schon anhatte.

Ich freute mich auf unseren ersten Ausflug auf Hawaii. Mit dem Wagen, den Michael gemietet hatte, fuhren wir zu unserem Ausflugsziel. Michael fuhr nicht die direkte Route, da wir uns alle für die längere, aber schönere Strecke entschieden hatten. So war es bereits Nachmittag als wir ankamen. Ich hatte mal wieder Hunger und freute mich somit, als Michael direkt die Strandbar ansteuerte. Es war eine kleine Holzhütte mit ein paar Tischen davor im Sand. Wir setzten uns hin und studierten die Speisekarte. Ich entschied mich für eine Früchtebowl und eine Limonade. Es schmeckte wirklich fantastisch und viel besser als die Bowl, die ich mir manchmal zuhause machte. Aber das lag wohl auch an den vielen frischen Früchten, die es hier gab.

Nach unserer kleinen Stärkung machten Mum und Michael sich auf den Weg die Gegend zu erkunden. Wir anderen wollten erstmal ein bisschen am Strand entspannen.
Ich legte mich auf mein Handtuch und genoss die Sonne.
Chris setzte sich neben mich in den Sand und starrte aufs Meer während Tyler und Max bereits darin schwammen.

„Hey, wärst du so lieb und cremst mir den Rücken ein?", fragte ich und hielt ihm die Flasche Sonnencreme hin.

„Ja klar", meinte er und nahm mir die Flasche ab. Ich legte mich auf meinen Rücken und er begann mich einzucremen.

„Der Bikini steht dir echt gut", sagte er nach einer Weile. „Da bin ich fast neidisch, dass ich es Tyler überlassen habe sich mit dir ein Zimmer zu teilen."

Ich starrte ihn an. „Du hast das mit Absicht gemacht? Ich dachte du machst das, weil du eine Freundin hast", sagte ich etwas verärgert.

„Ich hab keine Freundin. Und ja ich hab das nur gemacht, dass ihr endlich die Möglichkeit habt herauszufinden, was das zwischen euch ist", erklärte er mir.

„Das gibt es doch nicht", meinte ich und stand auf. „Und übrigens bin ich mit Noah zusammen. Also gibt es da nichts, was zu klären wäre." Wütend stampfte ich in Richtung Wasser.

Ich war zwar sauer auf Chris, aber auf der anderen Seite ist es mir lieber so, als dass ich mir mit ihm das Zimmer teilen müsste. Wahrscheinlich würde er sich nicht so zurückhalten wie sein Bruder.

Ich ging ins Wasser und war erstaunt, wie warm es war.

„Hallo, Jacky", sagte auf einmal Max, welcher neben mich geschwommen war.

„Hallo", antwortete ich und lächelte. Mit ihm konnte man wenigstens entspannt reden.
Doch ich irrte mich, denn innerhalb von Sekunden landete ein Schwall Wasser auf meinem Kopf. Max war also nur ein Ablenkungsmanöver gewesen.

„Hey", rief ich und versuchte Tyler ebenfalls mit einem Schwall Wasser zu treffen, doch er schwamm vor mir weg. Ich schwamm ihm hinterher doch konnte ihn kaum einholen. Er verschwand hinter einer Felsgruppe und war somit außerhalb meiner Sichtweite. Ich schwamm hinter die Felsen, doch konnte ihn auch hier nicht erkennen. Auf einmal spürte ich zwei Hände auf meinen Hüften und Tyler tauchte direkt vor mir auf. Ich war wie erstarrt, als ich in seine dunklen Augen blickte und schüttelte den Kopf, um diese Gedanken loszuwerden.

„Es sollte eigentlich verboten werden, dass du einen Bikini anziehen darfst, in dem du so gut aussiehst", meinte er nach einer Weile. „Ich frage mich, wie lange ich es noch aushalte mich zurückzuhalten."

„Tyler, du weißt genau, dass ich mit Noah zusammen bin und ich werde ihn ganz sicher nicht noch einmal betrügen, nur weil dir gerade danach ist mit mir zu schlafen. Das was zwischen uns war ist vorbei und wird auch nicht noch einmal passieren", sagte ich sauer und schwamm wieder zurück zum Strand.

Was denkt er sich eigentlich? Warum versteht er nicht, dass ich mit Noah zusammen bin. Er war ja schließlich zuerst mit Cleo zusammen. Und mir sollte das Ganze jetzt sowieso egal sein, denn ich habe keine Gefühle für Tyler und es ging ja sowieso immer nur um Sex. Ich sollte mich jetzt darauf freuen, dass ich in zwei Wochen Noah sehen werde.

Die restliche Zeit bis wir wieder zum Hotel fuhren verbrachte ich am Stand. Michael lud uns alle noch zu einer Runde Cocktails ein und dann fuhren wir auch schon wieder zurück.
Tyler versuchte ich so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Im Hotel angekommen legte ich mich nach dem Abendessen direkt ins Bett. Ich war auch froh, dass er mich ignorierte und kein Gespräch mit mir suchte.

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