Kapitel 73

„Hey." Mit einem Kuss auf die Lippen begrüßte ich zunächst meinen Freund, bevor ich mich neben diesen auf dem Gestein niederlies. Zwar legte meine jetzige Anlehne seinen Arm um mich, abgesehen davon reagierte er allerdings recht wenig auf mein Erscheinen. Prinzipiell konnte mir das ziemlich egal sein - es musste niemand eine Party schmeißen, nur weil ich aufgetaucht war - es passte nur einfach schlichtweg nicht zu dem Jungen, der es sonst nie abwarten konnte, sich an mich zu kuscheln und mir ins Ohr zu flüstern, wie sehr er mich vermisst hatte.
Erst jetzt lies ich meinen Blick über die restlichen Jungs schweifen, was mein Bild von einer heilen Welt nicht gerade berkräftigte. Zwar konnte ich sehen und hören, wie sich die älteren vier im Hintergrund unterhielten, die Tatsache, dass Tae seine Fingernägel und Kookie die Kieselsteinchen allerdings viel interessanter fanden, als alles andere um sie herum, lies bei mir erneut ein paar Signallämpchen aufleuchten.

„Was ist los?" Ich hatte nicht laut gesprochen. Eigentlich hatte ich mich auch nur an Jimin wenden wollen. Dennoch konnte ich im AUgenwinkel erkennen, wie auch Yoongi in meine Richtung blickte. Der Rest konnte oder wollte es offensichtlich nicht hören. „Nichts. Es ist alles gut."
Ich befreite mich ein wenig aus dem Griff des Älteren, sodass ich diesen mit meine fragwürdigen Blick konfrontieren konnte. Er selbst war doch derjenige, der mir immer predigte, ich solle über meine Probleme reden, also wieso log er mich jetzt so offensichtlich an?
„Ist heute irgendwie nicht mein Tag, mach dir keine Sorgen, Kleines." Zuerrst nickte ich nur, dann fiel mein Blick jedoch auch auf die anderen beiden Emotionsalergiker und überdachte meine Zustimmung noch einmal. Gerade wollte ich zu einer weiteren Konfrontationsfrage ansetzten, da bemerkte ich den Mintgrünen im Hintergrund. Offensichtlich hatte er und tatsächlich zugehört. Jedenfalls wedelte er jetzt kurz mit der Hand vor seinem Gesicht herum und zeigte dann auf die drei Spaßbremsen. In der Hoffnung, mehr herauszubekommen, formte ich mit den Lippen ein „Warum?", worauf ich jedoch nur Schulterzucken meines Gegenübers erntete.

„Denkst du wirklich, ich krieg deine kleinen Geheimbotschaften hinter meinem Rücken nicht mit?", raunte auf einmal eine Stimme an meinem Ohr. Und hättte ich den merkwürdigen Jimin vor wenigen Sekunden nicht gesehen, wäre ich auf den Spaß auch sicher eingegangen. „Denkst du wirklich, ich krieg nicht mit, dass ihr drei mehr als nur einen schlechten Tag hatten?", setzte ich stattdessen zum Konter an, woraufhin nichts mehr von meinem Freund kam.
„Halleluja", seufzte ich nur auf das folgende Schweigen, löste mich auch Jimins Halbumarmung und rutschte vom Felsen. Er hielt mich nicht auf, wodurch es wenig später die beiden anderen Problemkinder waren, denen ich meine Aufmerksamkeit schenkte. „Sagt einer von euch beiden mir, was los ist?" Jungkook hob kurz den Kopf, abgesehen davon zeigte allerdings niemand eine weitere Reaktion. „Du hast mir versprochen, wir reden noch, also?", wendete ich mich somit an den Jungen, von dem man wenigstens sagen Note, dass er mich gehört hatte. „Ich hab gesagt, wir schau'n mal", murmelte dieser nur abweisend, was ich mit einem weitern Seufzer kommentierte.
„Und du?", wendete ich mich an meinen zweiten besten Freund, welcher mich noch immer nicht einmal ansah. „Haaallooo? Jemand da?" Auch mein Versuch auf die für ihn nervige und für mich lustige Schiene etwas zu erreichen, scheiterte kläglich, als mein eigentliches Opfer meine Hand einfach wegschlug. „Habt ihr euch gestritten?", versuchte ich es weiter. Doch auch mein prüfender Blick über die drei Probleme gab mir nicht viel mehr, als weiteres Schweigen. „Also ja?!", schlussfolgerte ich daraus, was zunächst immer noch zu einer recht klein ausfallenden Reaktion führte.

„Ich hab mich mit niemandem gestritten", konnte man auf einmal ein Murmeln von der Seite vernehmen. Es grenzte trauriger Weise beinahe schon an ein Wunder, dass es der Fingernägelforscher war, welcher als erster seine Klappe aufbekam. „Nun gut und ihr beide?" „Mensch Yuna, lass es doch gerade einfach mal gut sein. Ja, wir haben uns etwas gezofft und nein, wir ich habe weder jetzt, noch sonst wann Lust, darüber zu reden." Stille. Nicht nur, dass Jimin mich mit meinem Namen angesprochen hatte, so genervt von mir hatte ich ihn auch noch nie erlebt.

„Krrrck" Langsam drehte ich meinen Kopf, wodurch ich einen mich entschuldigend ansehenden Hoseok entdeckte, der sich soeben eine Ladung Chips in die Futterluke geschoben hatte. In der Regel wäre ich jetzt nicht die einzige gewesen, die angefangen hätte, zu lachen, so aber sagte niemand auch nur ein Wort.

„Hast du mir nicht immer gesagt, ich soll darüber reden, wenn es mir schlecht geht?" Ich hatte mich wieder dem Silberhaarigen zugewandt und kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, erhöhte sich der Anspannungsgrad noch einmal um einige Einheiten. Nicht, weil ich so sonderlich laut gewesen war, es war viel mehr diese mitschwimmende unterschwellige Spannung, die in meiner viel zu ruhigen Stimme der Auslöser für diese Erhöhung war. „Na den Tipp hast du dir wohl wirklich zu Herzen genommen, nicht?" „Was?" Ich hasste es, das meine Stimme schon beinahe weinerlich klang, als ich mich zu Tae umdrehte, doch diesen interessierte das sowieso nicht. Seinen Blick hatte er gehoben, mehr als Wut konnte ich in diesem jedoch nicht finden. „Lass mich raten, mit ihm hast du auch schön über die Dinge gesprochen, aber mir kannst nicht einmal ein Fünkchen Wahrheit anvertrauen", je länger er sprach, desto lauter wurde er, „und Jungkook rätst du dir zu vertrauen, während du selber lieber dem Typen vertraust, der dich vergewaltigt hat, als den Freunden, die dich schon dein ganzes Leben begleiten." „Was zur-?" Mit einem Satz war ich auf den Beinen. Und damit war ich nicht die einzige. Auch mein Gegenüber betrachtete mich noch immer auf Augenhöhe. „Wer hat dir was erzählt?" Langsam machte ich einen Schritt auf den Jungen vor mir zu. Noch immer zitterte meine Stimme leicht. Ob nun jedoch vor Wut oder Trauer, konnte ich nicht wirklich sagen. „Tzz, frag doch deinen ach so tollen Freund. Ich dachte, ihr erzählt euch immer alles." Augenblicklich flog mein Blick in die Richtung des genannten. Auch dieser hatte sich von seinem Platz bewegt und stand nun auf seinen Füßen vor mir. Ich konnte erkennen, wie er ansetzte, etwas zu sagen, doch ich zerstörte ihm diesen Versuch mit einem Kopfschütteln meinerseits.

„Und wo wir doch alle gerade beim Reden sind", meine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf Taehyung, der seine Wut, anders wie ich, nicht mehr zurückhalten konnte, „Jungkook, hast du uns nicht auch noch etwas zu sagen?" Erneut wirbelte mein Blick herum. Kookie war der einzige von uns, der noch immer auf den Boden saß und mit aufgerissenen Augen, sowie Mund zu uns hoch starrte. Nichts an ihm wirkte, als sei er in der Lage, eine Form der Kommunikation zu erlauben. „Nein? Gut, dann übernehm ich das wieder", setzte dafür Tae seinen Wutausbruch fort. „Tae, jetzt beruhig-„ „Nein, ich beruhige mich jetzt nicht. Ich habe gerade erst angefangen, mich aufzuregen und DU", der Blonde machte eine großen Schritt auf Jimin zu, um diesem tief in die Augen zu sehen, „du hälst jetzt mal kurz deine dämliche Klappe. Sie hat in der Vergangenheit schon genug Mist gebaut." Zu meiner Verwunderung zog Jimin seine von mir aus gesehen linke Augenbraue hoch, tat ansonsten allerdings nicht.
„Willst du wissen, wieso diese Sache mit Suji", Tae imitierte Anführungszeichen in der Luft, „überhaupt auf das hinauslaufen konnte, was es schlussendlich auch geworden ist?" Ich antwortet nicht. Mein Mund fühlte sich genau so taub an, wie der Jüngste auf dem Bode aussah. „Na dann rate Mal, wer dafür gesorgt hat, dass du und Suji sich überhaupt voneinander trennen. Hm? Kommt dir da etwas oder jemand in den Sinn?"
Noch immer lagen alle Augen auf mir. Ich wiederum hatte nur Augen für Taehyung. Und das nicht im positiven Sinne. Dann wanderten meine vermutlich Tellergroßen Glubbscher zu dem Braunhaarigen, welcher sich zu meinem Verwundern tatsächlich bewegt hatte und nun einen zaghaften Schritt auf mich zu machte. „Du hast da mitgemacht?" Der Unglauben war aus meiner Stimme zu hören. So wirklich fassen, wie ich noch immer so ruhig bleiben konnte, konnte ich nicht. Und doch war es so. Ich wirkte mehr, als sei ich den Tränen nahe, als auf irgendwen sauer. Wobei es vermutlich eine Mischung aus beidem war. „Yuna, bitte, ich kann das erklären, ich..." Jungkook brach ab. Eine Träne rollte seine Wange herunter.

„Damit haben wir dann also Jungkook, der die Form des Aussprechenss nicht verstanden hat und Jimin, der ja ganz offensichtlich auch die ganze Zeit wusste, was mit dem werten Herr auf meiner Linken los ist, nicht wahr?" Ich wusste nicht, auf welchem der beiden Angesprochenen ich meinen Blick ruhen lassen sollte, weshalb ich diesen schlussendlich auf den Redner selbst legte. „Und damit wir den Kreis auch schließen können: Yuna, wie geht es noch gleich deinem Vater? Gut?" Ich merkte gar nicht, wie sich die Tränen in meinen Augen bildeten. Erst, als ich den salzigen Geschmack auf meiner Zunge spürte, realisierte ich das Nass auf meinen Wangen. „Tae es reicht." Ich glaube, es war Jimins Stimme, welche versuchte, die Sache zu beenden. Doch wie es aussah, hatte sich Tae tatsächlich gerade erst in Rage geredet. „Ja, mir reicht schon lange. Seitdem diese Beziehung oder wie ihr eure Verbindung nennen wollt begonnen hat und mir niemand mehr irgendetwas sagen will, reicht es mir. Ach und Yuna, richte deinem Vater doch schöne Grüße in der Entzugsklink aus. Und sag ihm, wenn er dich das nächste Mal schlagen sollte, kriegt er die doppelte Anzahl von mir zurück. Wobei nein, dazu müsste ich von so einem Mist ja erst einmal erfahren!"

Ich weiß nicht, ob Taehyung vor mir wirklich fertig mit seiner Predigt war oder seine Nerven einfach genau so am Ende, wie meine. Jedenfalls beendete er seinen Ausbruch mit einem einzelnen Auflachen, bevor er mir den Rücken zukehrte und unser kleines Grüppchen stehen lies.
Immer stärker wurde meine Sicht durch das Wasser in meinen Augen erschwert, immer schwächer konnte ich erkennen, wohin Taehyung lief und immer größer wurde das Loch in meinem Herzen, je weiter er sich von uns entfernte.

„Ist... ist das alles wahr?" Ich drehte mich nicht um. Die Fassungslosigkeit, Sorge und Enttäuschung in der Stimme, die ich als Hoseoks identifizierte, reichte mir aus, um mir die Gesichter der restlichen Auszumahlen. Ob einer der anderen beiden Betroffenen der Aussage zustimmte, wusste ich nicht. Jedenfalls sagten sie nichts dazu.

Arme legten sich um mich. Nur schwach nahm ich die Berührung war. Zu fixiert war ich auf das, was in den letzten Minuten geschehen war. „Yuna, es tut mir Leid, bitte lass es mich erklären." Es war Jungkooks Stimme, die mich zurück in die Realität beförderte, auch wenn ich mir sicher war, dass es nicht seine Arme waren. „Fass mich nicht an." Ich wusste, es würden ihm wehtun, aber ich konnte gerade nicht auf den Braunhaarigen eingehen. Ich fühlte mich eingeengt, gefangen, hilflos. Und ich wollte das das Gefühl verschwand.  „Baby, bitte", vernahm ich jetzt die nächste Stimme an meinem Ohr. Doch auch diese konnte ich jetzt nicht hören. Und ich wollte es auch nicht. „Ich hab gesagt, du sollst mich loslassen." Während der Anfang des Satzes, wie alles, was ich bislang gesagt hatte, von meiner unter Spannung stehenden Ruhe dominiert wurde, schrie ich in dem letzten Wort meine gesamte Wut aus mir heraus.
Auch wenn seine Arme augenblicklich von mir abließen, drehte ich mich kurz darauf mit Schwung zu dem Jungen um und kappt somit auch den letzten Körperkontakt zwischen uns. Ich holte tief Luft, weshalb Jimin sich sichtlich schon darauf bereit machte, meine Wut an den Kopf zu bekommen. Doch kaum hatte ich den Mund geöffnet, schloss ich ihn auch wieder. Ich hatte sowieso keine Ahnung, was ich sagen sollte. Da war nichts in meinem Gehirn, was die Kapazität dazu hatte, sich über so etwas Gedanken zu machen.

„Vielleicht hattest du recht", setzte ich dann doch an, wobei meine Stimme sogar der gefährliche Unterton verlassen hatte, was sie einfach nur schwach und kaputt wirken lies, „das war wohl wirklich nicht so dein Tag. Und meiner auch nicht." Ohne noch etwas weiteres zu sagen, drehte ich mich um. Ob ich Tae folgte oder in eine völlig andere Richtung einbog, wusste ich nicht. Es spielte aber auch keine Rolle.

Nun ein Thema, welches definitiv zu einen meiner Lieblingsbeschäftigungen gehört, hehe... 

ESSEN!!!

Man kann mir sagen, was man will: Essen ist und bleibt eine tolle Sache im Leben! Wobei ich nicht nur von ungesundem Zeugs rede. So ne Ananas is halt auch einfach geil! Naja, ich denke, ich könnte das noch ein bisschen ausführen, aber das dauert dann zu lange. Also...

... 1. Woraus besteht dein Frühstück?

Keine Ahnung, wieso, aber irgendwie fand ich die Frage auf ihre eigene Weise interessant. 

Ich muss sagen, ich frühstücke zugegebenermaßen eher selten. Und ich habe auch nicht mehr wie früher dieses EINE Frühstück. Wenn ich überhaupt noch wirklich Lust habe, morgens etwas zu essen, dann aber entweder ein Cornflakes mit Yoghurt und wenn wir da haben, Früchten. Es sei denn, wir haben noch Waffeln oder etwas kuchenartiges im Haus, dann... sieht das auch mal ein bisschen anders mit meinem morgendlichen Appetit aus!


...2. Gibt es eine ungewöhnliche Kombination beim Essen, die du richtig gern magst?

Die Frage hatte ich gelesen und fand sie gleich geil! Also wenn ihr irgendwelche Tips habt... her damit!!!

Ich weiß nicht, ob ich einfach nur viel zu langweilig bin, aber bei mir gibt's glaub nix merkwürdiges auf'm Teller. Ich hab zwar n gewisses Salz Problem (ihr wollt net wissen, wie viel ich da manchmal reinschütt') aber ansonsten... Näh. Vielleicht sagt der ein oder andere, dass diese Diskussion über Pizza Hawai (die ich zugegebenermaßen total bekloppt finde) eine merkwürdige Sache ist, sollte man auf der Seite sein, der nix gegen Ananas auf der Pizza hat. Wenn dem so ist, dann bitte: Das ist meine ungewöhnliche Kombination. Aber ich meine... neu ist des ja jetzt au net. 


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