Kapitel 51
Wie es der Koreaner bereits angekündigt hatte, gehörte Stress für den gesamten Tag auf die Abschussliste. Stattdessen waren wir, nach einem waffelreichen Frühstück, zusammen an den See gegangen und hatten die wunderbar warmen Strahlen der Herbstsonne genossen.
Mittags hatten wir uns dann eine Pommes auf die Hand geschnappt und waren einfach entspannt durch die Gegend gelaufen, wobei mein Freund kleinlichst darauf geachtet hatte, dass ich bloß nicht an die gestrigen Ereignisse denken konnte. Immer hatte das natürlich nicht funktioniert, doch kaum wirkte ich für einen kurzen Moment in Gedanken, bekam ich einen leichten Pikser in die Seite oder Wasser aus dem See ins Gesicht.
Genau, wie jetzt, wo mich ein leichtes Stechen an meiner Hüfte zurück in die Realität holte. "Eyy", beschwerte ich mich, "Ich war doch garnicht abwesend." "Ach ja?" Provokant sah mich Jimin an, worauf ich nur trotzig zurück sah. "Ja." "Dann kannst du mir auch sicher sagen, was ich dich gerade gefragt habe."
Ja... schieße gelaufen, würd ich mal sagen.
"Siehst du." Ein besserwisserischer Lächeln traf mich, als ich nicht antwortete. "Jaja... hast ja Recht", grummelte ich. Und ein weiteres Mal traf mich eine Attacke in die Seite. "Sag mal..." dezent aggressiv dreht ich mich zur Seite. "Langsam reicht's. Und dieses Mal kann ich dir sogar unsere gesamte Unterhaltung aufsagen."
"Ich weiß. Fand es trotzdem ganz lustig." Mich auslachend, ging Jimin einfach weiter. "Super lustig", nuschelte ich vor mich hin und lief dem Silberhaarigen hinterher, bis ich ihn wieder eingeholt hatte.
"Was hattest du denn gefragt?", wollte ich wissen, nachdem wir ein paar Schritte gegangen waren. Zu meiner Überraschung zuckte der Angesprochene nur mit den Schultern. "Nichts." Ich sah ihn entgeisetert an. "Wie nichts?!" "Ja nichts halt. Es macht nur Spaß, dich zu ärgern", grinste er vor sich hin.
Das war zu viel.
Bevor der Silberhaarige reagieren konnte, hatte er sich einen schönen Schlag gegen den Oberarm eingefangen. Und auch, wenn man mir es in letzter Zeit vermutlich nicht sonderlich angemerkt hatte, konnte ich, wenn ich wollte, eine Menge Kraft aufwenden. Und genau das bekam mein Opfer auch zu spüren.
"Wird da jemand frech?" Er sprach erst nach einem kurzen Moment der Stille, wehsalb ich davon ausging, dass ihm der Schlag doch mehr zugesetzt hatte, als er zugebe wollte. "Tzz. Selber Schuld." "Nix da. Ich habe heute den Freifahrtsschein", lachte Jimin.
Freifahrtsschein... n' scheiß.
"Eins musst du mir aber noch erklären." Verwundert über den Ernst in seiner Stimme, hörte ich auf, mich über die Seiten-Stiche aufzuregen und sah den Größeren fragend an. "Versteh das nicht falsch, aber wieso hast du MICH angerufen." Ich konnte seine Frage verstehen. Bis jetzt waren wir ja nicht gerade ein Traumpaar gewesen und ob wir das jetzt waren, wagte ich auch zu bezweifeln. Ja, mein Hass hatte sich zum Großteil gelegt, aber das bedeutete nicht, dass mir diese ganze Beziehungssache bis ins letzte Detail gefiel...
Es tat mir Leid, nach dem was Jimin für mich getan hatte, es auszusprechen, aber lügen würde auch nichts bringen. "Die anderen konnten nicht oder sind nicht dran gegenagen", versuchte ich vorsichtig zu erklären, dass er sozusagen meine letzte Hoffnung gewesen war. Doch glücklicherweise nahm diese letzte Hoffnung meine Erklärung ziemlich gut auf und konzentrierte sich eher auf die Tatsache, dass ich überhaupt eine letzte Hoffnung gebraucht hatte.
"Du wilst mir erzählen, Tae und Kookie wollten dir nicht helfen?!" Wut, aber auch Unglauben waren in seiner Stimme zu hören. "Nein. Nein. Nicht so wirklich." Das letzte, was ich wollte war, dass er jetzt auf einen meiner - und seiner - Freunde sauer war. "Tae war feiern und hat gar nicht mehr mitbekommen, was ich gesagt hatte und Kookie...", ich seufzte, "...bei dem ist eben nur die Mailbox rangegeangen. Er wusste also auch nichts davon." Ich wollte meine Freunde in Schutz nehemen, was sogar teilweise funktionierte. Ich konnte erkennen, dass Jimin noch immer nich zu hundert Prozent begeisert war, die Wut war allerdings aus seinen Augen verschwunden.
"Und Suji", sprach er dann noch das heikelste alle Themen an, weshalb ich erstmals gar nicht antwortete. "Sag mir nicht, sie ist wegen eures Streites nicht gekommen. Tut mir Leid, aber dann ist sie vieles, aber nicht deine beste Freudnin. Jedenfalls keine gu-" "Nein", unterbrach ich meinen Freund, obwohl er sogar gar nicht so falsch lag. "So war das nicht. Jedenfalls nicht ganz." der Junge neben mir zog eine Augenbraue hoch. "Wie darf ich das verstehen?" "Sie hat mich blockiert. Ich konnte sie nicht anrufen."
"Moment mal", ohne Vorwarnung blieb Jimin stehen und sah mich ernst an, "Wie lange geht das jetzt schon so?" Ich zuckte mit den Schultern. "Seit Montag reden wir nicht mehr miteinander."
Mein Gegnüber wirkte beinahe ein wenig gestresst, als er sich verzweifelt durch die Haare ging. "Wo wohnt sie?" "Suji?" Ein leichtes lachen war zu hören. "Wer sonst?" Kurz überlegte ich bevor ich "ungefäähr 15 Minuten von hier", schätzte, "Wieso?" "Weil wir da jetzt hingehen."
Ich verstand wirklich garnichts mehr. Jimin wollte zu Suji... freiwillig???
"Ich weiß, was ich zu Stress heute gesagt hatte, aber ich will das ihr das klärt. Je schneller umso besser. Also los." Immer noch nicht ganz realisiserend, wie schnell sich die Situation verändert hatte und in welche Richtung sie ging, lief ich wieder los - dieses Mal allerdings mit einem Ziel.
* * * * *
"Und wenn's doch schiefgehen sollte, rufst du mich an. Ansonsten treffen wir uns um vier vor der Schule wieder, okay?" Ich nickte. "Und fall's ihr noch mehr Zeit braucht, schreibst du mir." Wieder nickte ich. "So nervös?", lachte der Silberhharige, woraufhin ich abermals nur mit einem Nicken antworetete. "Ach komm schon. Ich kann von ihr halten, was ich will. Aber sie ist deine beste Freundin. Sie wird dir schon zuhören." "Ja... wird schon schief gehen", meinte nun auch ich leicht schmunzelnd.
Jimin drückte mir noch einen kurzn Kuss auf die Lippen und wartete dann, bis ich in dem Mehrfamilienhaus vor uns verschwunden war. Es war nicht groß. Im Gegensatz zu anderen Häusern in der Stadt, lagen in diesem gerade mal 4 Wohnungen, die dafür ziemlich geräumig waren. So musste ich auch nur zwei Treppen hochlaufen, bis ich vor der vertrauten Tür ankam.
geklingelt hatte ich ja schon unten, weshalb mir, als ich um die Ecke bog, schon eine bekannte Frau zulächelte. "Hallo, Schätzchen. Ich hab dich ja schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen." Gerne erwiederte ich das Lächeln. Die alte Dame war einfach von Kopf bis Fuß ein Engel und egal, wie es mir ging, ein Satz von ihr reichte, um meine Stimmung zu heben. "Ja, die letzte Woche war ziemlich stressig. Aber jetzt bin ich ja hier." "Und ich hab mir schon Sorgen um eure wunderbare Freundschaft gemacht. Aber wie es aussieht waren meine Versöhnungspläne mit Tee, Keksen und Kuchen umsonst." Ich konnte nicht ganz über den Witz lachen, schließlich hätte sie ihn ja beinahe wirklich in die Tat umsetzten müssen.
Trotzdem versuchte ich mir dies nicht allzusehr anmerken zu lassen. "Auf die Kekse kommen wir denk ich nochmal zurück. Aber das Gespräch brauchen wir nicht." "Na da bin ich ja beruhigt. Du weißt ja, wie froh ich bin, dass Suji so eine tolle Freundin wie dich hat. Naja... ich rede schon wieder viel zu viel. Du weißt ja, wo du die kleine Rabaukin findest. Und wenn ihr irgendetwas braucht, kommt einfach zu mir."
Auch als Sujis Oma, die ebenfalls hier wohnte, da ihre Eltern oft auch für mehrere Tage wegen der Arbeit verreisen mussten, im Nachbarraum verschwunden war, blieb das Lächeln auf meinem Gesicht. Die alte Frau war schon immer auch für mich ein bisschen wie eine Ersatz-Oma gewesen, da meine Großelter bereits beide vesrtorben waren. Hinterhertrauern konnte ich ihnen schlecht, schließlich hatte ich sie nie wirklich kennengelernt und trotzdem war es immer schön für mich gwesen, hier zu sein.
Mein Blick viel auf eines der vielen Fotos, die hier herum standen. Es war eine Collage aus verschieden Bildern. Und auf allen waren meine beste Freundin und ich zu sehen. In meinem Zimmer hatte ich die gleiche stehen, doch schon lange hatte ich sie mir nicht mehr genau angeschaut.
Eines meiner Lieblings-Fotos zeigte Suji und mich, als wir noch ziemlich klein waren und auf die geniale Idee kamen, ein Matrazenrennen im Treppenhaus zu veranstalten. Die paar Schürfwunden, die wir davon getragen hatten, waren es uns damals definitiv Wert gewesen, auch wenn ich heutzutage gut drauf verzichten konnte.
Auf einem anderen sah man uns bei unserer Einschulung. Schon im Kindergarten waren wir befreundet gewesen, wehsalb es für uns selbstverständlich gewesen war, dieses Tag gemeinsam zu feiern.
Auch unseren ersten gemeisnamen Urlaub in einem Surfcamp konnte man auf einem Bild erkennen. Stolz wie Oskar strahlten wir mit unserem Zahnlückenlächeln in die Kamera, während wir beiden jeweils ein Surfbrett in der Hand hielten.
Es waren schöne Momente gewesen. Alle. Und alle zeigten, wie lang und tief unsere Freundschaft war. Sie konnte und durfte einfach noch nicht beendet sein. Dafür waren wir einfach noch zu jung und das Leben zu lang.
Mit neuem Mut im Herzen, machte ich mich auf den Weg zu dem Zimmer, in welchem wir vermutlich den meisten Unfug angestellt hatten. Von wilden Übernachtungspartys, über spontane Wandstreichaktionen zu dem Moment, in dem der Raum zu einem immaginären Märchschloss umgebaut wurde, hatten wir eigentlich alles dabei gehabt.
Kurz zögerte ich, bevor ich schließlich anklopfte und eintrat. Anfangs sah mich Suji ein wenig erstaunt an, bevor sich ihr Gesichtsausdruck veränderte...
Na, was glaubt ihr... wie würd Suji reagieren...?🤔❤️
Ich weiß nicht, wie das bei euch aussieht, aber ich hate einen SUUUUPEEER Tag!!! Tennisspiel: Einzel und Doopel gewonnen! Lief gut würd ich sagen! 🥳🥳
Abgesehen davon hab ich jetzt noch bis Mittwoch Schule und dann ist der Mist auch vorbei. Wie siehts bei euch aus? Habt ihr schon Ferien? Bekommt ihr noch? 🤨🤗💗
Egal, ob ihr schon habt oder nicht, wünsch ich euch jedenfalls SCHÖNE und vor allem ERHOLSAME Ferien!!! 😎Die Update-zeiten bleiben natürlich gleich! Mein Caoingurlaub hält mich schließlich nicht vom Schreiben ab. Und wer weiß... vielleicht findet sich ja mal n' bissle Zeit für ne' kleine aber feine Lesenacht...😏😂💗🙈
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