Kapitel 13

Die nächsten drei Tage mussten mir wohl geschenkt worden sein, um all den Minusstand in meinem Glücksvorrat wieder aufzufüllen. Anders konnte ich mir jedenfalls nicht erklären, wie mich Jimin mit dem Drama bezüglich meiner Wange in Ruhe lies. Das bedeutet zwar nicht, dass ich wieder eine gesamte Pause on ihm bekam, aber angesichts der Situation im Park, reichte mir die kleine Errungenschaft aus.

Um mich von allem ein wenig abzulenken, hatte ich es mir am Ende doch nicht nehmen lassen, den Tanzraum zu meinem zweiten Zuhause zu erklären. Unter Sujis offensiven Protest, war ich täglich beim Training gewesen - wobei ich darauf geachtet hatte, dass meine beste Freundin wenigstens nicht alle Stunden mitbekam. Sie hasste es, wenn ich es nach ihren Aussagen übertrieb. Für mich war es einfach nur Erholung. Erholung vom Leben. Tanzen half mir schon immer, den Kopf frei zu bekommen und gerade jetzt konnte ich das wirklich gut gebrauchen.

"So, wir enden an dieser Stelle, denn ich möchte euch jetzt noch das erste eurer kommenden Projekte vorstellen, welches euch die nächste Woche begleiten wird." Meine Aufmerksamkeit richtete sich an die Tafel, sobald unsere Lehrerin angefangen hatte, zu sprechen. "Und zwar ist diese Klasse, wie bereits gesagt, dazu da, um eure Stufengemeinschaft zu verbessern. Desahlb hatten wir die Idee, dass ihr immer mit eurem momentanen Sitznachbar zu einem Thema..."

Und das war der Moment, in dem ich mich dazu entschloss, doch wieder abzuschalten. Genervt ließ ich meinen Kopf zwischen meinen Händen auf den Tisch fallen. Zwang mich jetzt wirklich diese dämliche Frau, Zeit mit Jimin zu verbringen? Also neben der Schule? Neben der Pflichtzeit sozusagen?
Vorsichtig drehte ich meinen Kopf zur Seite, wodurch ich Blickkontakt zu Suji herstellen konnte. Ein zerknirschter Blick zierte das Gesicht meiner besten Freundin. Erst warft sie diesen Jimin zu, um mir daraufhin ein trauriges Lächeln zu schenken. Dann wurden ihre Augen auf einmal riesig. Geschockt schielte sie auf die Seite und schien soeben zu realisieren, was das für sie bezüglich des Partners bedeutete.
Für einen Moment verweilte sie in der Position, dann zog sich beide Augenbrauen nach oben und lies sich fertig mit der Welt in den Stuhl sinken. Kurz zierte ein Grinsen mein Gesicht, als ich mir vorstellte, wie die Schwarzhaarige versuchte, Hoseok irgendetwas in seinen Lockenkopf hineinzuprügeln, sodass sie am Ende eine schriftliche Ausarbeitung abgeben konnten. Dann jedoch erinnerte ich mich an mein eigenes Schicksal. Ähnlich dreinblickend wandte ich mich wieder nach vorne und vergrub den Kopf in beiden Händen.

"Was ist los, Süße." Ich ließ meinen Kopf einfach in meinen Händen vergraben. Mir doch egal, dass es Jimin nervte, wenn man ihn nicht ansah, wenn man mit ihm sprach. "Was wohl?", seufzte ich frustriert. „Hast du etwas keine Lust auf ein spannendes Projekt?" Ich einzelnes Lachen verließ meinen Mund. „Tu doch nicht so. Du weißt genau, wie groß meine Motivation ist, mit dir diesen Mist zu machen." Anscheined hatte der Silberhaarige einen guten Tag und komentierte mein gesagtes lediglich mit einem Kichern.
Kurz darauf spürte ich jedoch ein leichtes Rüttel an meinem Arm. "Na los, Kleines, lass mich dein schönes Gesicht sehen, wenn wir Reden." War ja klar, dass er darauf noch eingehen würde. Komplett genervt, stütze ich meinen Kopf wieder auf einer Hand ab, wodurch ich eine leicht schiefe Sicht auf meinen ach so tollen Projektpartner beakm.
Mein Gegenüber wollte gerade anfangen, zu sprechen, da schnitt ich ihm das wort ab. "Bevor du anfängst... ich hab nach dem ersten Satz nicht mehr zugehört." "Das hab ich mitbekommen." Da meine Laune immer noch im Keller war, zog ich einfach nur meine eine Augenbraue hoch und wartete stumm darauf, dass mir der Silberhaarige sagen würde, worum es bei dem ganzen Spaß hier ging. Aber so leicht wollte dieser es mir natürlich nicht machen. "Was bekomm ich dafür, dass ich dir sage, was wir machen müssen, hm?"

Tief durchatment, ließ ich meinen Kopf auch in die andere Hand sinken. Mit geschlossenen Augen versuchte ich mich davon abzuhalten, ihn nicht zu erwürgen, was Angesicht meiner Stimmung zu einem schwierigen Unterfangen wurde. Müde und genervt stellte einfach keine gute Kombination da, wenn man es neben einem gewissen Herren aushalten sollte. „Park Jimin..." Meine kleine Pause, die ich eigentlich nur eingelegt hatte, um eine ruhige Konversation zu wahren nutze der Angesprochene natürlich direkt, wieder, um mich weiter zu provozieren. "Was ist, Süße?" Okay, Yuna... tief ein und ausatmen. "Tu mir den Gefallen und geh mir nicht noch mehr auf die Nerven, indem du mir einfach ganz schnell erklärst, was wir machen müssen." "Warum sollte ich?"

"Jimin!!!"

Anscheind hatte sogar der Silberhaarige nicht damit gerechnet, dass ich ersten so laut werden und zweitens meine flache Hand auf den Tisch klatschen würde. Nun saß ich komplett aufrecht meinem Alptraum gegenüber und funkelte ihn wütend an. Erst jetzt, wo ich auf einmal einen hektischen Blick durch den Raum warf, bemerkte ich, dass dieser bereits leer war. Die Stunde war bereits rum. Ich sap völlig umsonst hier.
Leider ließ sich Jimin von meinem kleinen Wutausbruchs nur kurz aus der Fassung bringen. Ziemlich schnell hatte er sich wieder gefangen und ein leichtes Lächeln zierte sein Gesicht. „Also, wir sollen uns über die koreanische Geschichte informieren und fünf Ereignisse hearssuchen, über die wir dann genauer recherchieren. Dabei soll es sich um die Geschehnisse handeln, die wir am wichtigsten zur Enstehung von Korea, auch in Bezug auf gesellschaftliche Einstellungen heutzutage, beitragen." Die Fassungslosigkeit von der Klassenzimmerleere verwandelte sich schnell in eine über die nicht realisieren konnte, dass mir gerade einfach gesagt wurde, was ich hatte wissen wollen. Anstatt mich jedoch länger auf diesen Fakt zu konzentrieren, versuchte ich lieber den Moment auszunutzen, indem mir der Silberhaarige nicht komplett auf die Nerven ging. "Und wie lange haben wir für den Spaß Zeit?" "Bis Freitag." „Eine Woche?" Meine Stimme überschlug sich beinahe und kaum, dass der Silberhaarige diesen Unglauben mit einem „Yep" bestätigt hatte, sank ich noch mehr in mich zusammen. „Lass mich raten, wir bekommen keine Stunden zur Verfügung, sondern müssen es außerhalb der Schulzeit machen." Innerlich hoffte ich auf ein.. "Exakt." „Ich hasse Lehrer", murmelte ich vor mich hin, ohne die Absicht, meinen Sitznachbarn in meinen gedanklichen Kommentar zu verwickeln. Dieser verstand es nur leider als herzliche Einladung in ein Gespräch. „Du wirst es schon überleben, Kleines", kicherte er vor sich hin. „Nur körperlich, für meine Nerven kann ich noch nicht garantieren." „Was hast du gesagt?" Ich konnte froh sein, dass Jimin seine Frage mit ehrlichem Interesse stellte und er ihn offensichtlich wirklich nicht verstanden hatte, weshalb ich die Situation so schnell, wie möglich versuchte, zu beenden. „Nichts", seufzte ich, kramte meinen Kopf aus seinem Versteck hervor und stand mit gepackter Tasche auf, um endlich den ganzen Schülern, die das Prinzip von Stundenende verstanden hatten. 

"Warte, wir-" "WAS?" Ich drehte mich mit Schwung um, wodurch ich auch Jimins hochgezogene Augenbraue sehen konnte. Wahrscheinlich gefiel ihm mein scharfer Ton nicht, was mir allerdings komplett egal war. Ich wollte einfach nur noch hier raus und mich nicht mit der Arschgeige über völlig belangloses unterhalten.
Gemächlich machte er einen Schritt auf mich zu. "Falls ich dich daran erinnern darf, müssen wir das Projekt außerhalb der Schulzeit machen. Also... heute nach der Schule bei mir?" Ich konnte mir ein leichtes, ironisches Auflachen nicht verkneifen. Mein müdes Gehirn war verlangsam, nicht ausgeschaltet. Und zu sowas würde ich im Traum nicht zustimmen. „Ich kann heute nicht, hab Training." Der Silberhaarige seufzte. "Wann dann?" Kurz überlegte ich, wann es am wenigsten schlimm war. "Mittwoch, direkt nach der Schule in der Bibliothek?" Alles besser, als bei ihm zuhause. „Kann's kaum erwarten."

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