𝕊𝕚𝕖𝕓𝕖𝕟𝕦𝕟𝕕𝕫𝕨𝕒𝕟𝕫𝕚𝕘

||Ich weiß nicht wann||

Liebeskummer entsteht häufig durch den Verlust oder die Trennung von Menschen, zu denen eine emotionale Bindung bestand. Wird die Trennung realisiert, beginnt ein Wechselbad der Gefühle: Menschen mit Liebeskummer fühlen sich antriebslos, verletzt, hilflos und unsicher. Die Gefühle schwanken stark zwischen Wut, Angst, Verzweiflung, Eifersucht und Hass.

Ich muss sagen, Google beschreibt es ziemlich schlecht. Liebeskummer ist viel mehr als das. Man hat das Gefühl es zerreißt einen.

Dir ist es auf einmal egal was mit dir passiert. Das einzige was du noch tuen kannst, ist die Person die du Liebst zu vermissen und sich wünschend, man könnte die Fehler die man gemacht rückgängig machen.

Ich vermisse Louis. Nein, es ist so viel mehr als das. Ich brauche Louis. Mehr als alles andere.

Es ist jetzt fast drei Wochen her und das einzige was ich in dieser Zeit gemacht habe ist, weinen. Es klingt erbärmlich, ja ich weiß. Aber ich bin mir sicher, dass es da draußen Menschen gibt die verstehen wie ich mich fühle.

Einfach nur schrecklich.

In diesen drei Wochen in denen wir jetzt getrennt sind habe ich mit Louis nicht mehr gesprochen. Nicht ein Wort. Ich habe ihn nicht mal mehr gesehen, wenn man von den zahlreichen Bildern absieht die ich mir unter Tränen angesehen habe.

Das ist der Nachteil, wenn du mit einer berühmten Person zusammen... warst. Du wirst es nicht mehr los.

Auch wenn du Louis und ich unsere Beziehung glücklicherweise nie öffentlich gemacht haben, habe ich trotzdem das Gefühl, jede verdammte Internetseite schlägt mir einzige und alleine Bilder und Zeitungsartikel von ihm vor.

Als ob sie wollten, dass mein Herz bei jedem einzelnen noch etwas weiter bricht.

Denn das tut es. Jedes verdammte mal.

Dass tut es sogar, wenn ich nur seinen Namen höre. Es bricht mir das herz.

Es ist ein unausgesprochenes Verbot für dieses Namen aufgekommen. Wenn Taylor oder Niall über ihn reden, nennen sie nie seinen Namen. Sie umschreiben es. Als wäre es etwas wirklich schlimmes. Dabei ist es das wahrscheinlich auch. So wie ich mich benehme, auf jeden Fall. 

Ich bin in diesen Tagen zur Uni gegangen, ja. Aber das einzige, was es mir gebracht hat, waren keine Fehlstunden und unzählige Studenten, die sich hinter meinem Rücken darüber unterhalten haben, warum ich auf einmal so... so aussehe.

So komplett fertig, so traurig, so gebrochen.

Selbst meine Schwester ist vor ein paar Tagen, mal vorbeigekommen, um nach mir zusehen. Es hat um ehrlich zu sein, nicht viel gebracht. Ich habe kaum ein Wort mit ihr geredet. Ich saß einfach nur da und habe an die Kahle Wand mir gegenüber gestarrt und war froh, dass ich die Idee mit der Tapete mit Louis' Bild drauf nicht umgesetzt habe.

Ich würde es nicht aushalten, ihn so in meiner Wohnung zu haben.

Ich rede nicht mit Gemma über Louis. Sie kennt ihn nicht, sie weiß nicht, was er für mich ist. Weiß nicht, was das zwischen uns war.

Bevor sie wieder gegangen ist, meinte sie, sie hätte mich lieb und es würde bestimmt bald wieder alles gut werden. Aber das ist eine Lüge.

Louis ist weg.

Er hat sich nicht nur vor mir zurückgezogen, sondern auch vor der Welt. Seine Fans sind kurz vorm verzweifeln, weil er sich so lange auf keine weiße bei ihnen gemeldet hat. Nicht auf diesen ganzen Plattformen, auf denen ich ihm mittlerweile überall folge.

Um bloß nicht zu verpassen, wann er wieder aktiv wird. Wann er mich vergessen hat.

„Harry wir müssen reden." Taylor und Niall lassen sich mit angespannten Mine neben mir auf dem Sofa nieder und tauschen einen kurzen vielsagenden Blick, als ich nicht reagiere.

Wow. Eine tolle Einleitung, für ein Gespräch, bei dem ich nicht zuhören werde.

„Harry..." setzt Taylor erneut an, doch sie wird von Niall unterbrochen, der ihr sanft die Hand auf den Arm legt und sie so zum verstummen bringt.

„Das geht so nicht weiter Harry." sagt er ernst und sein Blick wechselt, während er mich ansieht immer wieder von Mitleid zu leichter Verärgerung. „Du baust voll kommen ab. Du redest nicht mit Gemma, ja du redest doch nicht mehr mal mit uns. Wir sind uns bewusst, dass das mit dir und... ihm scheiße gelaufen ist, aber er ist auch nur ein Mensch. Du bist noch so jung Harry. Lass nicht zu, dass diese eine Liebe deine Komplette Zukunft verbaut. Du musst ihn vergessen. Lenk dich an. Häng dich in die Uni, besuche deine Eltern, geh mit uns raus, such dir einen Job, mach was du willst, aber,...dass was du gerade machst, muss aufhören. Du musst aufhören, dich in Selbstmitleid zu suhlen und dein verdammtes Leben leben ohne... diesen Jungen." Erklärt mir Niall und rückt ein kleines Stückchen näher, um mir seinen Arm um die Schulter zu legen.

„Du musst ihn vergessen Harry." fügt er noch hinzu und drückt mich nah an sich heran.

Mein Kopf liegt an seiner Brust und ich schnappe rasselnd nach Luft. Niall's typischer Geruch steigt mir in die Nase und ich beiße mir kurz auf die Unterlippe um nicht wieder einmal mit dem weinen anzufangen.

Wie sehr ich mir doch gerade wünsche, er wäre Louis.

Ich hasse es, dass ich so verdammt sentimental bin.

„E-Es geht nicht Niall." hauche ich schließlich mit brüchiger Stimme. Und vergrabe meinen Kopf noch mehr, an seiner Brust. Versuche mich zu verstecken. Vor ihm und Taylor, vor mir selber, vor der Welt. Es fühlt sich komisch an zu reden, nach den Tagen, an denen ich stumm war.

„Das es leicht ist, habe ich nicht gesagt." erwidert Niall sanft und streicht mir ein paar mal durch die Fettigen Haare.

Ich hatte einfach keine Kraft zum duschen.

Jedesmal, wenn ich es doch getan habe, habe ich mir jedesmal gewünscht, ich würde wieder eine Nachricht von Louis bekommen, in der er mich fragt, ob alles okay sei. Eine Nachricht, die mir zeigt, dass ich ihm wichtig bin. Aber es kam keine. Was ein Wunder.

„I-Ich habe das Bild übrigens gesehen." flüstert Niall plötzlich und ich höre einen dumpfen Schlag, als Taylor ihm vermutlich gegen den Arm schlägt.

Ich sehe sie vor mir, wie sie leicht verärgert den Kopf schüttelt.

Natürlich weiß ich, von welchem Bild Niall redet. Ich bin nicht dumm. Aber ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Weiß nicht, wie zum Teufel er an das Foto gekommen ist.

Als könnte Niall Gedanken lesen, beantwortet er nur ein paar Sekunden später meine unausgesprochene Frage.

„Ich habe seine Nummer von deinen Handy. Hab ihn angeschrieben und ein... ein bisschen zur Schnecke gemacht, weil er sich wie der größte Idiot aufführt." Sagt Niall vorsichtig und  verstummt wieder. Er wartet wahrscheinlich auf eine Reaktion von mir.

Aber als keine kommt, redet er einfach zögerlich weiter „Er meinte nur, ich wäre ein Loyaler Freund, hat mir im Anschluss das Bild geschickt, sozusagen, als Entkräftung meiner Worte und mich dann... blockiert." Zum Ende hin wird Niall immer leiser und ich höre ihn leise seufzen.

„Er ist es nicht wert." teilt er mir leise mit uns ich schließe für einen kurzen Moment die Augen. Obwohl er mein Gesicht nicht sehen kann, möchte ich ihm nicht zeigen, wie kurz davor ich bin die Fassung zu verlieren.

Kann Taylor bitte auch mal was sagen?

Doch sie sagt nichts. Keiner von uns.

Ich kenne meine besten Freunde gut genug, um zu wissen, dass sie sich über meinen Kopf hinweg gerade ein Blickduell leisten.

Sie sind überfordert. Ich kann es ihnen nicht verübeln. Auch, wenn mir das ständige Gerede über Louis wehtut, weiß ich irgendwo tief im meinem Herzen, dass sie recht haben.

Aber sie sind nicht diejenigen die was an der Situation ändern müssen und auch können.

Das liegt alleine an mir.

Ich würde es mit Voreilig beschreiben, dass mich nach ein paar verzweifelten Minuten aufrichte und ein: „Du hast recht... lass uns feiern gehen." hauche.

- - - - -
4 Jahre HS1 Wuuuhhh

Comment what you think... 🌸

(Wörter: 1302)

[12.05.21]

Xx

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top