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||30. August||

Ich dachte, das Problem, mit der Frage, was man anziehen soll, wenn man sich mit einem Jungen trifft, haben nur Mädchen.

Aber so ist es nicht.

Auch ich habe für die Auswahl meiner Klamotten mindestens eine halbe Stunde gebraucht. Und mich gute fünf mal komplett neue umgezogen.

Letztendlich, hat es nicht viel gebracht, außer, dass ich zu spät bin und total unter Stress gestanden habe.

Aber alles in allem, bin ich schlussendlich, doch mit meinem Outfit relativ zufrieden. Und, wenn jemand wie ich das sagt, soll das auch was heißen.

Ich trage eine schlichte, lange schwarze Hose und darüber ein Pinkes, mit weißen Punkten bestücktes Hemd, dessen Ärmel, ich bis zu den Ellbogen hochgekrempelt habe.

Stur, wie ich bin, habe ich keine kurzen Klamotten angezogen. Es könnte ruhig mal wieder etwas kälter werden. Immerhin haben wir fast September.

Doch, es ist immer noch relativ heiß und obwohl es schon halb sieben ist, scheint die Sonne trotzdem noch ziemlich warm vom Himmel.

Dementsprechend schwitze ich auch ein wenig, als ich abends vor Louis' Haustür stehe. Ich habe kein eigenes Auto, da ich das Geld für meine Wohnung ausgegeben habe und musste den Weg zu Louis' Villa am Rande der Stadt, deshalb auch, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen.

Doch, der Aufwand war es mir wehrt und ein strahlendes Lächelnd breitet sich auf meinem Gesicht aus, als Louis mit schließlich die Tür aufmacht und mich grinsend herein bittet.

Ich weiß nicht, was jetzt als Begrüßung zwischen uns beiden angebracht ist. Weiß nicht, ob ein Kuss jetzt zu weit gehen würde, doch Louis nimmt mir diese Frage ab, in dem er sich einfach leicht auf Zehenspitzen stellt und kurz seine Lippen auf meine drückt.

Mein Mund beginnt zu kribbeln und als Louis sich wieder von mir löst und schon mal weiter vor in ein großes, hell erleuchtetstes Wohnzimmer läuft, kann ich nicht anders, als mit meinen Fingern kurz meine Lippen zu betasten.

Unglaublich, dass ich so ein Glück habe, von jemanden wie ihm geküsst zu werden.

Louis ist gut drauf. Er macht durchgängig Witze, als er mir eine kleine Besichtigung's Tour durch sein Haus gibt, und erzählt mir stolz, dass er sich, als er hier frisch eingezogen ist, des öfteren verlaufen hat.

Jedoch, wirkt er ziemlich nervös. Immer wieder sehe ich aus dem Augenwinkel, wie er seine Hände knetend und auf seiner Unterlippe herum kaut.

Doch, was auch immer ihn beschäftigt, geht mich wahrscheinlich nichts an. Und, wenn doch, wird er es mir hoffentlich bald mitteilen. Ich hasse dieses Gefühl, über etwas im unklaren zu sein.

Doch Louis rückt erst mit der Sprache raus, als wir zusammen auf dem riesigen Balkon stehen und dabei zusehen, wie die Sonne langsam untergeht.

Er legt seine Hand vorsichtig auf meine, die ich auf dem hohen Geländer abgestützt habe und flüstert ein leises „Harry." um meine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Ich wende meinen Kopf in seine Richtung und sehe dabei zu, wie er offensichtlich mit sich kämpft, ob er jetzt etwas sagen soll, oder nicht.

Louis öffnet seinen Mund einige Male, ohne etwas zu sagen und langsam, aber sicher breitet sich in meinem Magen ein ungutes Gefühl aus.

Ich hasse es, denn ich habe eine dunkle Vorahnung, worauf das hier hinlaufen wird und ich schlucke schwer, da sich ein Klos in meinem Hals bildet, als Louis zögerlich die nächsten Worte ausspricht.

„I-ich würde gerne etwas... etwas zwischen uns ändern Harry." es ist nur ein hauchen und er stottert ziemlich. Doch ich verstehe ihn trotzdem. Dabei würde ich das gerne eigentlich lieber nicht tuen.

Ich schließlich für einen kurzen Moment die Augen und wende mich dann von ihm ab um zu verbergen, wie sehr mich diese Worte treffen.

Vielleicht, war ich für ihn doch nicht das was ich gedacht habe. Vielleicht, war ich für ihn doch nur ein kleiner Sommer Flirt. Eine kurze Liebe, in der er keine Zukunft sieht.

Gott, wie ich den Sommer verabscheue.

„Harry... ich also, das mit uns..." Louis bricht ab und er nimmt seine Hand wieder von meiner ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, doch ich beende den Satz trotzdem in meinem Kopf für ihn. ‚Das ist nichts ernstes'

Komm schon, sag es.

Aber Louis sagt gar nichts. Dabei müsste das für ihn doch eigentlich schon Routine sein.

Ich spüre nur seinen stechenden Blick in meinem Rücken und das macht mich fast noch nervöser, als ihn anzusehen, weshalb ich mich schließlich doch wieder zu ihm drehe. Meine Augen treffen seine. Er ist so wunderschön.

Ich würde ihn gerade gerne küssen. So unglaublich gerne.

Aber, es ist komplett idiotisch von mir, sowas gerade zu denken. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir gerade bei dem Punkt sind, vor dem Taylor mich gewarnt hat. Dass wir jetzt an dem Punkt sind, an dem Louis das alles beendet und uns verdrängt. Uns ungeschehen macht.

Doch, vielleicht ist es besser so. Ich wäre mit dem allem hier auf die Dauer so oder so nicht klar geworden. Ja, vielleicht ist es besser, wenn wir jetzt einen Schlussstrich ziehen. Vielleicht ist es besser, wenn wir unsere kleine Liebesgeschichte, hier ein für alle mal beenden.

Jetzt, bevor er mir richtig ans Herz wächst. Jetzt, bevor ich ihn nie wieder vergessen kann.

Ich habe mir seine Abschluss Rede in meinem Kopf schon halb ausgemalt. Stelle mir vor, wie er mir sagt, dass es ihm leid tut, aber er das mit uns nicht kann und auch nicht mehr will. Ich sehe es vor mir, als wäre es lebendig, doch, dass Louis sich abermals vorbeugt und unsere Münder zu einem Kuss verbindet, hat sicherlich nicht zu meiner Vorstellung dazu gehört.

Und, dass er mir dann auch noch ein heißeres „Ich... ich hab mich in dich verliebt Harry Styles." zuflüstert, ganz bestimmt auch nicht.

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(Wörter: 951)

[02.05.21]

Xx

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