||29. August||

Fünfzehn Minuten, einen halben Nervenzusammenbruch, einem zerbrochenem Glas und einem angeprellten Schienbein später, stehe ich vor meiner Haustür und sehe grinsend dabei zu, wie Louis kläglich daran scheitert, in die, für sein Auto, viel zu kleine Parklücke einzuparken.

Warum er es überhaupt versucht hat, ist mir ein Rätsel, da er nach ein paar Minuten frustriert aufgibt und mir mit einer Handbewegung zu verstehen gibt, ich solle einfach zum Auto kommen.

„Besser als Kino." kommentiere ich, als ich mich neben ihn gesetzt und angeschnallt habe.

Louis schnaubt. „Und das, obwohl ich gerade dein Leben rette? Ich bin wiedermal enttäuscht Harold."

Ich grinse leicht. „Wo fahren wir überhaupt hin?" frage ich schließlich neugierig und Louis beißt sich kurz auf die und Unterlippe und wirft mir einen kurzen Blick zu.

„Pizza." ist alles was er sagt und allein bei diesen Worten, beginnt mein Magen zu Knurren.

„Du bist ein Schatz Louis. Vielen Dank." sage ich freudestrahlend und ohne richtig darüber nach gedacht zuhaben.

„Ist das so?" Louis hebt kurz eine Augenbraue, doch er lächelt leicht.

Ich werde rot und senke peinlich berührt den Blick. War ja klar, dass ich mal wieder in Peinliche Situation gerate. Vor allem, wenn es um ihn geht passiert mir das, für meinen Geschmack, etwas zu oft.

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„So da wären wir." Louis hält den Wangen, nach knapp zehn Minuten Fahrzeit, am Bürgersteig einer kleinen Seitenstraße und zieht den Schlüssel. „Kommst du?"

Ich nicke und schnalle mich hastig ab, um Louis zu folgen, der bereits ausgestiegen und auf einen kleinen Laden, uns gegenüber zugelaufen ist.

Ich sehe mich um. Ich kenne die Gegend, in der wir uns befinden, nicht oder, ich kann mich einfach nicht daran erinnern schonmal hier gewesen zu sein.

Die kleine Glocke über der Tür klingelt leise, als wir durch die Tür treten, die Louis mir, mal wieder, aufhält. Das ist offenbar ein Tick von ihm.

Das Blonde Mädchen, hinter der Theke, hebt den Kopf, als die das Geräusch hört und ihre Augen weiten sich, als sie uns, oder besser gesagt, Louis entdeckt.

Wir sind die einzigen Gäste und das ist, an einem Dienstagabend um Viertel nach acht, ziemlich überraschend. Auch, wenn der Laden ziemlich klein ist, befinden wir uns immer noch in London.

Ich bin froh, dass wir die einzigen sind, denn, wenn ich das etwas 19 Jährige Mädchen so ansehe, dass bei Louis' Anblick fast in Ohnmacht fällt, bin ich mir sicher, es würde mein Ende bedeuten mit Louis am helllichten Tag durch die Innenstadt zu spazieren.

Das Mädchen räuspert sich mit kratziger Stimme, als wir vor ihr stehen, und schluckt merklich. „Was... was darf's sein?" fragt sie schüchtern und ohne Louis aus den Augen zulassen.

Ich bin froh, dass sie wenigstens versucht, normal mit der Situation umzugehen. Auf einen Massenauflauf von Mädchen, durch nur einen einzigen Tweet der Kellnerin, hätte ich wirklich absolut keine Lust.

Louis schenkt dem Mädchen ein warmes Lächeln, bei dem sie wohlgemerkt, fast in Tränen ausbricht und wendet sich dann mir zu.

„Weißt du schon was du willst Haz?" Ich ignoriere die Tatsache, dass der Kopf der Bedienung bei Louis' Worten zu mir schießt und sie mich mit einem neugierig Blick, von oben bis unten, mustert.

Na toll und ausgerechnet heute trage ich meine ausgeleiertsten Sachen.

„Ich Ehm..." mache ich verlegen und beiße mir kurz auf die Unterlippe ehe ich zu dem blonden Mädchen gewandt sage: „Eine Peperoni Pizza bitte."

Das Mädchen lächelt mich kurz unsicher an, bevor sie meine Bestellung auf einen Bildschirm eingibt und anschließend wieder Louis mir leuchtenden Augen betrachtet.

„Du stehst also auf schärfe hmm?" grinst Louis und legt seinen Arm, in einer, fast unmerklichen, Bewegung, um meine Hüfte. Ob das mit Absicht zweideutig zu verstehen ist, oder Zufall war, lässt sich an seinem Gesicht nicht ablesen.

Beinah augenblicklich werde ich rot und meine Hände beginnen leicht zu zittern. Ich benehme mich wie ein Teenager. Ein Teenager, der zum ersten Mal verliebt ist.

Aber vielleicht bin ich das ja auch. Zum ersten mal richtig verliebt. So jedenfalls fühlt es dich in Louis' Gegenwart an. So unglaublich.

Das ich ihn mehr mag, als normal, habe ich mir, nach unserem Date dann doch wohl oder übel eingestehen müssen.

Auch, wenn Niall der Meinung war, er hätte es schon an dem Tag gewusst, als Louis mir meine Nummer gegeben hat.

An dem Tag, an dem ich ihn das erste mal gesehen habe wohlgemerkt.

„Ich nehme eine Pizza Fungi bitte." teilt Louis dem jungen Mädchen schließlich höflich mit, die sofort hastig beginnt die Bestellung aufzunehmen und uns nach etwas zu trinken fragt.

„Wer isst den Pilze?" frage ich schließlich, nachdem wir beide ein einfaches Wasser, in einer, zu meinem bedauern blauen Plastikflasche, vor die Nase gestellt bekommen haben und rümpfe leicht die Nase. „Vor allem auf Pizza."

Louis wirft mir einen Du-Hast-Doch-Keine-Ahnung-Blick zu und greift nach einer Kaugummischachtel, die neben dem Tressen auf einem Regal befindet und legt sie dem Mädchen mit einem charmanten Lächeln hin.

Sie errötet, wie mir jetzt ein bisschen genervt auffällt und greift nach den Kaugummis, um sie ebenfalls zu unserer Bestellung hinzufügen.

„Pilze auf Pizza ist das beste was es gibt." meint Louis mir Nachdruck und ich hebe nur eine Augenbraue.

Er verdreht leicht die Augen und kneift mir kurz zärtlich in die Hüfte. „Heute Probierst du ein Stück Harold, dann reden wir weiter." sagt Louis, die Blondie ignorierend, die jetzt doch bemerkt hat, dass Louis' Arm, eng um meine Hüfte geschlungen ist und ein kleines Quietschen ausstößt.

Jedoch, sagt er freundlich zu, als sie ihn fünf Minuten später nach einem Bild und einer, auf einer Serviette gekritzelten, Unterschrift bittet.

Und als Louis, nachdem wir unser Pizzen entgegen genommen haben, sie auch noch mit ihrem Vornamen anspricht und sich bei ihr für den netten Service und die Schnelligkeit der Pizza Zubereitung bedankt, sieht sie so aus, als wäre sie kurz davor, vor Louis auf die Knie zu sinken.

Doch soweit lässt Louis es gar nicht kommen. Er greift nach meiner Hand, während er in der anderen beide Pizza Kartons balancieret und zieht mich schnell, mit sich, aus dem Laden.

„Du hättest deine Räupermaske aufsetzten sollen." kommentiere ich als wir wieder auf der Straße stehen und Louis mich nicht, wie ich gedacht habe, zurück zum Auto, sondern die Straße weiter Komplimentiert.

Dabei lässt er meine Hand wieder los, wie mir auffällt. Schade eigentlich.

Wir laufen nebeneinander durch die Straßen von London und es fällt mir verdammt schwer, nicht einfach schon ein Stück, von der verlockend duftenden Pizza zu nehmen, als Louis und ich endlich wieder zum stehen kommen.

„Wo sind wir hier?" frage ich neugierig und lasse es mir klopfendem Herzen zu, dass Louis erneut meine Hand ergreift und mich wieder mal mit sich zieht. Er wirft mir ein kurzes Lächeln zu und bei diesem Anblick, wird mir warm ums Herz.

„Princess Park."

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[26.04.21]

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