ℤ𝕨𝕖𝕚

||14. August||

„Hey... kannst du mich hören?" eine leise Stimme nah an meinem Ohr bringt mich wieder zu Bewusstsein und als ich meine Augen blinzelnd öffne, blicke ich direkt in zwei Kristallblaue Augen, die mich besorgt anstarren. Wunderschöne Augen wohlgemerkt.

„Soll ich... dir helfen?" der Typ, der vor mir kniet trägt einen mattgrünen Adidas Anzug und eine blaue Kappe, die er sich tief ins Gesicht gezogen hat. Braune verwuschelte Haare kommen darunter zum Vorschein.

Er ist wirklich wunderschön und ich kann nicht anders, als ihn wortlos anzustarren. Welcher Mensch sieht in solchen Sachen bitte so unglaublich heiß aus?

Doch er fast mein schweigen offensichtlich falsch auf, da er besorgt die Stirn runzelt.

„Komm ich bring dich hier weg" die Stimme des Typen ist ziemlich leise, fast als wolle er nicht das und jemand hört.

Ich kann nur nicken. Mir ist immer noch schlecht und als ich mich aufrichte wird mir augenblicklich wieder schwindlig.

Meine Beine lassen nach und ich wäre wahrscheinlich nochmal hingefallen wenn der Typ mir nicht geistesgegenwärtig einen Arm um die Taille geschlungen hätte und mich somit stützt.

„Danke" sage ich leise und meine Stimme zittert.

„Kein Problem, kannst du laufen?" der Typ spricht immer noch sehr leise und sieht einmal kurz nach rechts und links.

„Ich...ich denke schon" sage ich und richte mich wieder etwas auf.

„Gut" erwidert der Kerl und seine Hand schiebt er von meiner Taille hoch, sodass sie nun auf meinen Rücken liegt. Eine leichte Gänsehaut breitet sich von der Stelle an der er mich berührt in meinem Körper aus.

Wir gehen ziemlich langsam und brauchen bestimmt fünf Minuten um uns von der Menschen Menge weg auf eine Bank etwas abseits zu setzten.

Ich seufzte leise und lege meine Sachen die ich für den Kunstkurs brauche neben mir ab.

Mir ist immer noch ein bisschen schwindlig und ich schließe die Augen um dieses unangenehme Gefühl los zu werden.

„Passiert dir sowas öfter?" der Typ der mir aufgeholfen hat, hat sich inzwischen neben mich gesetzt.

Er redet jetzt in einer normalen Lautstärke und flüstert nicht mehr wie vorhin. Er hat eine sehr schöne Stimme. Eine hohe, leicht kratzige jedoch angenehme.

Als Antwort auf seine Frage, kann ich nur nicken. In letzter Zeit passiert mir sowas wirklich zu oft.

„Oh, okay soll... soll ich dir ein Glas Wasser bringen oder so?" der Typ scheint etwas überfordert mit der Situation zu sein, was mich leicht schmunzeln lässt.

„Nein, schon gut" sage ich, öffne meine Augen wieder und sehe geradewegs in seine wunderschönen blauen. Ich weiß nicht warum aber irgendwie möchte ich nicht das er geht.

Er erwiderte meinen Blick etwas nervös und rutsch auf der Bank ein bisschen hin und her. „Also... ich..." fängt er an doch ich unterbreche ihn in dem ich sage. „Ich heiße Harry und du?"

Er verstummt und sein Gesichtsausdruck verändert sich von nervös zu misstrauisch.

Er zögert kurz bevor er sagt: „Lou..."

„Lou?" hacke ich nach weil es irgendwie so klingt, als wollte er zu seinem Namen noch etwas hinzufügen.

Er nickt langsam und schaut mich immer noch leicht misstrauisch an.

Er verwirrt mich damit ein bisschen. Habe ich etwas falsches gesagt? Oder...

Meine Augen weiten sich als der Groschen fällt.

„Oh, du bist in meinem Englischkurs richtig? Tut mir wirklich leid falls ich dich nicht erkannt habe aber wir sind so viele da kenne ich einfach nicht alle und..." ich verstumme peinlich berührt. Gott ich bin doch auch echt ein Trottel.

„Kann es sein..." fängt Louis leise an doch er unterbricht sich und wirft mir einen forschen Blick zu.

„Harry, für was interessiert du dich so?"

Die Frage kommt so aus dem nichts, dass ich ihn für ein paar Sekunden einfach nur verwirrt anstarre.

„Ähm" mache ich dann „für Kunst" sage ich und deute mir einer kleinen Handbewegung auf die Leinwand, die Pinsel und den Zeichenblock die neben mir auf der Bank liegen.

„Offensichtlich" sagt Lou mehr zu sich selbst mit einem kurzen Blick auf die Sachen.

„Und für was noch so?" fragt er schließlich und mustert mich mit einem undefinierbaren Blick.

„Hmm, Musik?" sage ich, doch es klingt eher wie eine Frage.

„Musik?" wiederholt Lou und jetzt sieht er ziemlich verwirrt aus.

Ich nicke.

„Und für welche Musik?" hackt Lou weiter nach. Warum zum Teufel will er das alles wissen?

„Ähm" mache ich etwas verlegen. „Eher für alte Musik."

„Alte Musik?" echot er und ich nicke. „Du weißt schon achtziger."

„Okayyy" sagt Lou gedehnt und schlagt sein Rechtes Bein mit einer lässigen Bewegung über das linke, ohne mich dabei jedoch aus den Augen zu lassen.

„Weißt du warum hier so viele Menschen sind?" fragt Lou schließlich und deutet mit einer eleganten Handbewegung auf die Menschenmasse, in der mein bester Freund wahrscheinlich immer noch auf mich wartet.

Ich habe das Gefühl, er weiß es ganz ganz.

„Nein" sage ich. „Ich war ziemlich verwirrt...ich nehme an du weißt wieso?"

Lou nickt langsam. „Anscheinend soll hier so ein Sänger der Uni einen Besuch abstatten, Louis Tomlinson kennst du ihn?" er beobachtet mich während er das sagt ganz genau und ich muss sagen, dass das langsam gruselig wird.

Ich schüttele den Kopf. „Noch nie von ihm gehört, aber ich interessiere mich auch nicht wirklich für so etwas also."

„Hmm" macht Lou und ein leichtes Lächeln liegt auf seinen Lippen.

Doch sein Lächeln verblasst, als er einen Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk wirft. Es ist eine goldene, große, ziemlich teuer aussehende. Ich frage mich wie ein Student wie er so viel Geld her hat, um sich so etwas zu leisten. Aber wahrscheinlich stammt er einfach aus reicheren Verhältnissen.

„Tut mir wirklich leid Harry, aber ich muss los." Lou wirft mir einen entschuldigendes Lächeln zu und steht auf.

„Oh" mache ich zugeben etwas enttäuscht. „Werden wir uns Wiedersehen?" die Worte kommen aus meinem Mund ehe ich sie aufhalten kann und am liebsten würde ich sie wieder zurück nehmen. Ich klinge wie ein kleiner Junge der keine Freunde hat.

Auf Lou's Gesicht breitet sich wieder ein Lächeln aus und er zwinkert mir zu bevor er sagt: „Wenn du das willst. Ich bin ja offensichtlich in deinem Englischkurs."

Ich lächele etwas verwirrt doch nicke dann schüchtern.

Lou's Grinsen wird breiter und er beginnt in seiner Tasche zu gramen, bis er schließlich einen Kugelschreiber in seiner Hand hält.

„Hast du ein Blatt?"

Ich nicke, greife nach meinem Zeichenblock, der immer noch neben liegt und reiße ein Stück ab.

„Hier" sage ich und reiche es Lou, der das Stück Papier dankend entgegen nimmt und beginnt darauf rumzukritzeln.

„Meine Nummer" sagt er schließlich und hält mir den Zettel unter die Nase. "Ruf mich an ja?" 

Ich nicke nur und als er mir nocheinmal zuzwinkert bevor er sich umdreht und mit schnellen Schritten auf die Menschenmenge zugeht, habe ich das Gefühl mein Herz beginnt in doppelter Geschwindigkeit zu schlagen.

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(Wörter: 1132)

[02.04.21]

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