》Prolog《
Ich werde plötzlich wach, als die Tür meines kleinen Zimmers aufgestoßen wird. In der Dunkelheit kann ich zwei Silhouhetten ausmachen, die auf mich zukommen, doch der niedrige Lichteinfall genügt nicht, um zu erkennen, wer es ist. Panik macht sich in mir breit.
Zu spät begreife ich was eigentlich los ist, bis zwei Taschenlampen in mein Gesicht scheinen und mir die Sicht noch mehr erschweren. Dann werde ich auch schon brutal aus meinem Bett gezogen und zu Boden gedrückt.
Ich spüre eine Hand an meinem Hinterkopf, ein Knie auf meinem unteren Rücken und zwei Hände befestigen etwas, was sich nach Handschellen anfühlt, an meinen Handgelenken. Ich kann einfach nicht reagieren, so sehr übermannt mich die Panik. Mein Herzschlag beschleunigt sich so schnell, dass ich das Gefühl habe, mein Herz würde mir gleich aus der Brust springen.
Ich reiße mich zusammen und fange an mich zu winden, trete um mich und probiere mich aus dem festen Griff zu befreien, aber zwecklos. Die Person, die mich festhält ist einfach zu stark und hält mich immernoch zu Boden gedrückt, sodass ich keine Chance habe die Person von mir abzuschütteln.
Plötzlich werde ich ruckartig hochgezogen, wodurch die Person, die mich festhält, hinter mir steht. Diese legt jetzt einen Arm auf meine Schulter und die Hand umschließt die Kette, die beide Handschellen hinter meinem Rücken verbindet, dadurch kann ich nicht weglaufen, egal wie sehr ich es versuche.
Die andere Person geht vor mir und verlässt zuerst mein Zimmer, der hinter mir schubst mich immer wieder vorwärts aus meinem Zimmer.
Werde ich gerade entführt, wie ich es aus Filmen kenne? Was wollen die von mir? Jetzt prasseln die Fragen und Gedanken nur so auf mich ein.
Ich wehre mich, ramme meine Füße in den Boden und stemme mich gegen die Person hinter mir. Kurz bevor wir mein Zimmmer verlassen ergreife ich die Chance um Hilfe zu rufen :,, Hilfe! Frank, Nora!? Helft mir! Was soll das hier?''
Meine Stimme ist noch kratzig und rau, es ist bestimmt erst halb 4. Bevor ich weiter schreien kann, presst der Unbekannte mir seine Hand auf den Mund, er trägt Handschuhe, was meinen Gedanken sofort verwirft, ihm in die Hand zu beißen.
Jetzt spüre ich kaltes Metall an meiner rechten Schläfe. Mir läuft ein Schauer über den Rücken und ich atme zittrig ein und aus, als es neben meinem Kopf klickt. Die Waffe ist geladen. Ich habe Angst - Todesangst. Die Person hinter mir zwingt mich nochmals zum Vorwärtsgehen und jetzt wehre ich mich nicht mehr. So verkorkst mein Leben auch ist, sterben will ich mit 16 noch nicht.
Immer noch sind meine Pflegeeltern nicht zu sehen und ich bin schon fast an der Haustür angekommen und meine Hoffnung sinkt, dass sie mir hier noch helfen könnten.
Ich stelle mir immerzu die Fragen, was sie mit mir machen wollen und warum sie gerade mich entführen. Wie sind die beiden unbemerkt in das Haus gekommen? Die hätten doch längst bemerken müssen, dass sie hier kein Lösegeld erwarten können. Meine Gedanken überschlagen sich.
Jetzt befinde ich mich auf dem kleinen Hof vor unserem Haus, ich sehe einen dunklen Transporter, ich weiß nicht ob er schwarz, grau oder dunkelblau ist, da die spärliche Straßenbeleuchtung nicht viel her gibt.
Mir schießt Adrenalin durch meine Adern, als ich an den Autounfall denke, bei dem ich erst 8 Jahre alt war. Immernoch steigen in mir die schlimmen Erinnerungen auf, sobald ich in einem Auto sitze.
Mein Blick schweift panisch hin und her und meine Atmung geht unnatürlich schnell. Während der eine Unbekannte die Schiebetür des Wagens öffnet, erblicke ich meine Pflegeeltern, wie sie nebeneinander hinter dem Auto hervorkommen.
Ich verstehe gar nichts mehr. Die beiden wussten davon? Wie können die so seelenruhig mit angucken, wie die beiden Typen mich aus dem Haus zerren und ins Auto verfrachten wollen?
Ich verliere meine Fassung und brülle rum, ich brülle meine Pflegeeltern an, dass sie zulassen, das ich mit Handschellen abgeführt werde, ich brülle die unbekannten Typen an, dass sie mich loslassen sollen.
Meine Pflegemutter löst sich aus dem Armen meines Pflegevaters, der mich hilflos und müde ansieht. Nora kommt langsam auf mich zu. Ich habe zwar nie eine tiefe Bindung zu ihnen gehabt, aber hier weg möchte ich trotzdem nicht. Ich wurde in den letzen Jahren genug umhergereicht.
Ich beruhige mich langsam, als Nora ihre Hand auf meinen Arm legt und den Mund öffnet, um etwas zu sagen, ihn jedoch gleich wieder schließt. Sie guckt mir nicht in die Augen, doch ich kann ihren teils mitleidigen Blick sehen, der mich mustert. Das einzige was sie sagt, bevor ich von ihr weggerissen werde ist :,, Es tut mit leid Jaden, es ist nur zu deinem Besten. Wenn die Leute dir dort helfen können, sehen wir uns wieder.''
Das wars? Es tut ihr leid? Was tut ihr leid? ,,Hey, was soll das? Was wollen die von mir? Wo bringen die mich hin? Nora? Frank? Redet mit mir!", rufe ich verzweifelt und mit voller Kraft, um endlich herauszufinden, was hier läuft, doch ich bekomme keine Antwort zurück.
Vielleicht ist das nur ein Traum und ich wache gleich auf, rede ich mir ein. Ich werde aber unsanft aus meinen Gedanken gerissen, als der Typ hinter mir mich in den Wagen schubst.
Aus der noch offenen Schiebetür sehe ich meine Pflegeeltern, Nora und Frank, ohne zurückzublicken, ins Haus gehen. Ein letztes Mal rufe ich ihnen hinter her, doch dann wird die Schiebetür auch schon geschlossen.
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