》34.《
Jaden
Zitternd und zum Reißen gespannt sitze ich im Zelt und höre von draußen nur die wütenden rufe vom Chief. Ich habe Angst. Es ist, als würde ich nur darauf warten gefoltert, geschlagen, gedemütigt oder sogar vielleicht getötet zu werden. Diese Ungewissheit macht mich fertig. Ich muss ein schmerzerfülltes Stöhnen unterdrücken. Ich verliere zu viel Blut. Verdammt. Ich muss irgendwie von mir verschwinden. Was soll ich jetzt tun? Ich muss einen Weg finden, irgendeinen.
Ein Schrei. Ein hoher Schrei läst mich erstarren.
,,Hey, lassen Sie das Mädchen los! Sie hat nichts damit zu tun!", die Stimme des Mannes, der mir vorhin helfen wollte ertönt. Panisch und angsterfüllt.
Ich führe einen inneren Kampf mit mir selbst. Ich will weg von hier, um jeden Preis- eigentlich. Aber ich kann nicht zulassen, dass jemand meinetwegen verletzt wird.
,,147! Komm raus! Ich weiß, dass du hier bist. Willst du etwa das Unschuldige verletzt werden?"
Ich rühre mich nicht. Fuck!
,,Du weißt, dass ich schießen würde. Komm raus und ihr passiert nichts!"
Ich kann es einfach nicht zulassen. Die Leute da draußen haben nichts mit all dem zu tun.
Langsam erhebe ich mich und öffne den Reißverschluss des Zeltes. Ich klettere heraus und sehe, dass der Chief das Mädchen, dass gesagt hat, ich solle mich im Zelt verstecken, festhält und mit einer Waffe bedroht.
Ich komme näher und der Chief erblickt mich.
,,Na also, geht doch.", der Chief grinst mich bösartig an und zeigt den Aufsehern mit einem Hadnzeichen, dass sie mich ergreifen sollen.
Das Mädchen versucht sich aus den Armen des Chiefs zu befreien, doch bleibt erfolglos. Sie schluchzt leise und wimmert.
Ich erkenne Isaac und Mike, die mit großen, schnellen Schritten auf mich zu kommen. Die Scheinwerfer der Autos besrahlen sie von hinten, sodass ich nur ihre Silouhette sehen kann. Dann packt einer mich am Arm und verdreht ihn mir hinten auf den Rücken. Ich schreie auf und falle auf die Knie. Schnappendes Einatmen ertönt von den Leuten, die das Geschehen mit aufgerissenen Augen nur mit ansehen können.
,,Verdammt, du Wichser!", beschimpfe ich Isaac, der mich immer noch nicht los lässt.
Mike kommt auf mich zu und seine Faust landet genau an der Stelle, wo mich die Kugel getroffen hat. Ich schreie wieder auf und spucke Blut. Ich merke, wie sich erneut Blut in meinem Mundraum sammelt. Es läuft mir über die Lippen und tropft aus meinem Mund.
,,Lassen Sie den Jungen los!", versucht mich der Mann zu verteidigen.
,,Halten Sie lieber den Mund.", blafft der Chief zurück. ,,Los Mike, zeig unserer 147 doch mal, was für ein Fehler es war, schon wieder abzuhauen."
Mike nickt und wendet sich dann an mich, sichtlich erfreut darüber, mir wieder schaden zu können. Er zieht seine Pistole aus seiner Halterung an seinem Bein.
,,Hey, was soll das!?", schreit der Mann wieder voller Entsetzen. Ich höre ängstliches Flüstern.
,,Die töten ihn!"
,,Mr. Keller, tun Sie etwas!"
Er entlädt seine Pistole und hält sie auf die Höhe meines Kopfes.
,,Los, schieß doch!", ich starte Mike in die Augen, trotzig und voller Wut.
,,Los, mach schon!", brülle ich ihn schon fast an.
,,Nein! Lasst den Jungen!"
,,Keine Angst, wir töten dich nicht. Das wäre doch viel zu nett von uns.", der Chief provoziert mich.
Dann schießt Mike. Zwei Mal.
Und dann... nichts. Absolute Stille. Doch dann plötzlich ertönt ein lautes Piepen. Ein durchgängiger Ton, der so unterträglich laut ist, dass ich mir meine Hände auf die Ohren presse und auf meine Knie falle. Ich kneife meine Augen zusammen, um diesen Ton und die Schmerzen auszublenden. Aber es fühlt sich an, als wäre der Ton innerhalb meines Körpers, auch wenn ich meine Ohren zuhalte, wird der Ton nicht leiser. Im Gegenteil, er wird lauter und schriller. Ich will, dass das aufhört. Ich will nicht mehr. Wieso haben sie mich nicht einfach erschossen. Die anderen haben auf mich gezählt und ich habe wieder versagt. Wie immer...
Dann sehe ich, wie der Chief sich an seine Männer wendet. Sein Mund bewegt sich, aber es kommt kein Ton heraus.
Plötzlich werde ich grob hochgezogen und zu einem Wagen gedrängt. Nachdem ich schmerzhaft in den Wagen geschubst wurde und die Tür mit einem lauten Knall geschlossen wird ist es wieder still und dunkel. Hektisch atme ich immer noch ein und aus.
Was ist gerade passiert? Das war meine Chance!? Woher hat der Chief so schnell gewusst, dass ich fehle?
Der Wagen setzt sich in Bewegung. Ich werde müde. Es ist dunkel und still. Meine Augen fallen zu und es wird schwarz, schwärzer als es jemals war und ich falle tief.
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