》31.《

Madison

,,Okay, Schatz. Hast du alles?"

,,Ja, Mum. Ich habe an alles gedacht.", stöhne ich genervt, denn meine Mum kontrolliert jetzt schon zum dritten Mal, ob ich alles für die Studienfahrt eingepackt habe.

,,Mich stört es wirklich, dass ihr keine Handys mitnehmen dürft.", gibt sie nun wieder zu Bedenken.

,,Wir dürfen sie schon mitnehmen, aber es ist total unnötig, weil wir dort sowieso keinen Empfang haben werden und deswegen hat uns Mrs. Welton gebeten keine Handys mitzunehmen. Außerdem haben die Lehrer ja ein Funkgerät mit, falls etwas passieren sollte."

,,Okay. Gut, dann hast du alles. Willst du die Sachen schonmal ins Auto bringen?"

,,Halt, warte. Ich möchte noch, dass du das hier mitnimmst.", mein Dad kommt von oben die Treppe runter gelaufen und hält mir ein Erste-Hilfe-Set vor die Brust.
,,Nur für alle Notfälle. Ihr seid sozusagen in der Wildnis. Da kann immer etwas unvorhersehbares passieren."

,,Okay, danke Dad.", das okay ziehe ich lang, da mein Vater mal wieder viel zu viel Angst um mich hat und maßlos übertreibt mit seiner Fürsorge.

,,Viel Spaß, Maddy. Ich hole dich dann in einer Woche von dem Treffpunkt an der Schule ab.", er gibt mir einen Kuss auf die Stirn und verlässt dann mit einem lauten ,,Tschüss" das Haus, da er zur Arbeit muss.

Als wir an meiner Schule angekommen sind, haben sich schon auf dem Vorhof Schüler aus meinem Bio-Kurs versammelt. Wir sind nicht viele, ungefähr 15 Schüler, wobei ich unter ihnen auch Ava erkenne, die sich mit ein paar anderen Schülern angeregt unterhält.

Kurz nachdem ich die kleine Gruppe begrüßt habe und die Taschen in dem Bus verstaut sind, dürfen wir auch schon den Bus betreten. Nachdem unsere beiden Lehrer, unsere Biolehrerin Mrs. Welton und Mr. Keller, uns begrüßt haben, setzt sich der Reisebus auch schon in Bewegung. 

,,Ich bin so froh, dass Mr. Keller mitkommt.", fängt Ava neben mir an zu erzählen, während sie jetzt schon ein paar Snacks rausholt.

,,Ja, wäre nur Mrs. Welton mitgekommen, wäre sie unausstehlich gewesen, aber mit Mr. Keller wird es denke ich ganz cool."

,,Ich habe von Grace gehört, dass er total locker drauf sein soll und überhaupt nicht streng ist."

Anfangs hatten Ava und ich noch viel zu bereden, doch je länger wir jetzt schon fahren, desto müder wurde ich. Wir sind jetzt schon ein paar Stunden unterwegs, doch die Jungs hinten in der letzten Reihe grölen, als wären wir erst vor ein paar Minuten losgefahren. Ich muss also meine Kopfhörer aufsetzen, schaue aus dem Fenster und sehe, dass wir die Stadt hinter uns lassen und wenig später falle ich dann auch schon in den Schlaf.

,,Okay, hört mal alle bitte kurz her.", Mrs. Welton's schrille Stimme reißt mich aus meinem Tiefschlaf.

Müde öffne ich meine Augen und versuche mich aufrecht hinzusetzen. Ich muss in einer schiefen Position eingeschlafen sein, denn mein Nacken schmerzt tierisch, sodass ich mich nur langsam aufrichten kann.

Auch meine restlichen Mitschüler scheinen geschlafen zu haben, denn erst langsam vernehme ich wieder Stimmen und knisternde Chipstüten. Ava neben mir hat von alldem bis jetzt noch nichts mitbekommen. Sie hat schon immer geschlafen wie ein Stein, also rüttele ich an ihrer Schulter, damit sie Mrs. Welton's Durchsage nicht verpasst.

,,In 20 Minuten kommen wir an unserem Campingplatz an. Bitte sammelt doch schonmal euren Müll ein und stellt die Sitze wieder in die Ausgangsposition. Also, jetzt wo ihr schon Mal alle wach seid möchte ich euch ein paar Informationen bezüglich unseres Aufenthalts geben.", erzählt uns Mrs. Welton, während die meisten Schüler die Landschaft beobachten.
,,Wir befinden uns jetzt in Dolores. Dort wo wir unsere Zelte aufschlagen, ist kein öffentlicher Zeltplatz. Wir haben aber alles mit der Stadt abgesprochen und stehen die ganze Zeit in Funkkontakt, falls irgendetwas passieren sollte, da wir hier keinen Empfang für Mobiltelefone haben. Für Verpflegung ist natürlich gesorgt. Der Busfahrer wird uns helfen, unserer Sachen abzuladen und uns dann in einer Woche wieder abholen."

Während Mrs. Welton also noch einige Informationen zu der Umgebung nennt, dass hier zum Beispiel weit und breit keine Zivilisation ist, es in den Wäldern einige Flüsse mit starken Strömungen gibt und dieser an die Wüste grenzt, schaue ich aus dem Fenster.

Wir sind bis eben ein ganzes Stück durch den Wald, auf einem breiten Schotterweg und befinden uns durchfahren jetzt aber mitten einen riesigen, sandigen Platz. Tatsächlich grenzt der Wald an wüstenähnlichem Untergrund. Der schwere Bus wirbelt Staub nach oben, sodass die Sicht aus den Fenstern erschwert wird. Nach einigen Minuten spürt man jedoch einen Wechsel des Untergrundes und auch die Sicht wird besser. Wir sind wieder mitten im Wald und fahren immer tiefer hinein, bis wir schlussendlich auf einer freien, ebenmäßigen Fläche, die von Gras überwachsen und von Bäumen und Büschen umgeben ist, halten.

Wenig später sind alle Koffer und Taschen aus dem Bus geholt worden und stehen jetzt bei dem jeweiligen Besitzer oder noch am Bus, bei den Zelten. Die Umgebung hier ist wunderschön. Das Grün der Bäume und Sträucher ist knallig und es scheint so friedlich und ruhig zu sein. Hin und wieder hört man Vögel und der Geruch von frischer, sauberer Luft, die ich tiefeinatmend inhaliere, ist für mich Stadtkind herrlich. Auch die anderen sehen sich staunend, fast ehrfürchtig um. Die Lehrer unterhalten sich noch mit dem Fahrer, doch Ava kommt schon mit einer Anleitung und dem dazugehörigen Zelt angelaufen.

,,Ich habe schonmal das Zelt besorgt, komm lass uns einen guten Platz sichern. Nicht das wir ganz außen schlafen müssen und uns wilde Tiere attackieren."

Bei Avas Gedanken an wilde Tiere muss ich erst lachen, doch dann werde ich ernst. ,,Meinst du echt es gibt wilde Tiere hier? Oh Gott, daran habe ich gar nicht gedacht!"

,,Keine Sorge, Ladies. Dafür habe ich das hier mitgenommen.", Hunter hält stolz eine Sprühdose hoch.

,,Insektenspray?", lese ich von der Dose ab. ,,Ernsthaft? Willst du damit die gefährlichen Mücken und Fliegen töten?", lachend verdrehe ich meine Augen.

,,Hast du denn irgendetwas zur Verteidigung mit? Irgendetwas?"

Natürlich hatte ich nichts mit. Auch Ava blickt mich hilfesuchend an, anscheinend hat sich auch an nichts derartiges gedacht.

,,Dachte ich es mir doch. Also, wenn ihr mitten in der Nacht gestochen werdet, kommt nicht heulend bei mir an.", Hunter hält sich seine Hand auf die Brust und verlässt uns mit gespielt verletztem Stolz, um nun seinen Kumpels seine Geheimwaffe zu zeigen.

,,Okay, na dann lass uns unser Zelt aufbauen. Dort drüben ist ein guter Platz.", ich zeige in eine Ecke relativ weit vorne, links. Dort sind wir durch hohe Büsche geschützt.

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