》20.《

Immer wieder spüre ich, wie ich einen Sekundenschlaf falle, doch ich darf meinem Körper nicht erlauben sich die Erholung nehmen zu lassen, die er eigentlich bräuchte.

Stundenlang bin ich durch diesen verdammten Wald gehetzt und wäre fast ertrunken.

Dann diese Erniedrigung.

Ich hätte entkommen können, es war die Chance, aber ich habe es versaut.

Ich muss immer wieder daran denken, was ich hätte anders machen müssen, damit ich jetzt nicht wieder in diesem Höllenloch sitzen muss.

Die anderen Jungs sind vor längerer Zeit in die Baracken gegangen. Sie haben mir einen mitleidigen Blick zugeworfen und ich habe mich geschämt. Ich habe mich so schwach und erbärmlich gefühlt.

Aber vielleicht bin ich das ja auch. Ich denke an die Zeit, in der alles noch in Ordnung war. Als meine Eltern noch gelebt haben. Dann der Unfall. Ab da ging mein Leben bergab und dann...dann bin ich zu Frank und Nora gekommen.

Ich glaube erst jetzt kann ich erkennen, dass sie mir wirklich helfen wollten. Sie haben nie nur das Schlechte in mir gesehen. Sie haben mich gesehen. Mein wirkliches Ich. Das ich, was ich vor dieser scheiß Zeit in den anderen Familien war.

Die Zeit, die mich so kaputt gemacht hat. Kann ich jemals wieder so sein wie damals? Nach all dem hier? Nicht mehr so abweisend und gefühlskalt. Nicht mehr so....

Ein schneidend, heißer Schmerz zuckt durch meinen Körper. Ein Traum?
Nein. Kein Traum. Meine Augen öffnen sich und vor Schock bin ich hellwach. Es dauert einige Sekunden, als ich erkenne, was mich so aufgeschreckt hat.

Die Spitze von Clarks Messer glänzt rot im Licht des Mondes. Er hat mich geschnitten. Ich blicke an mir herunter. Der Schnitt ist nicht sehr tief aber er zieht sich über meine linke Schulter bis zur Brust und er schmerzt. So doll, dass ich am liebsten geschrien hätte.

Ich muss gepresst ausatmen und mich unter Kontrolle zu halten und meine Augen brennen verräterisch. Ich habe so lange nicht mehr geweint. Ich bin  17 Jahre alt und habe seit 7 Jahren nicht mehr geweint und das soll auch so bleiben.

Wie ein Mantra wiederhole ich die Worte immer in meinem Kopf: ich habe schon ganz andere Sachen geschafft.

Clark grinst mich hämisch an.

,,Du sollst wach bleiben, 147."

Dann steht er aus seiner Hocke auf und sieht mich abwartend an, als würde er darauf warten, dass ich wieder einschlafen würde, damit er mich weiter quälen kann.

Ich bin letzte Nacht noch ein paar Mal weggedämmert und ich bin körperlich an einem Punkt angekommen, an dem sich totale Erschöpfung in mir breit macht und mein Körper nicht mehr das tut, was ich von ihm möchte.

Ich habe Hunger. Mein Bauch ist komplett leer. So leer, dass ich mich nach dem Morgensport übergeben musste und nichts raus kam, als Galle.

Die Schnittwunden auf meinem Körper bluten nicht mehr. Aber trotzdem tun sie bei jeder Bewegung weh, als würde jemand mit seinem Finger in der offenen Wunde herumstochern.

Ich sitze wieder vor der Baracke, angelehnt neben der Tür, als Aiden und Jake zu mir kommen. Gedämpft nehme ich ihre Stimmen wahr, doch ich verstehe nur teilweise was sie sagen. Dann durchzieht ein Brennen meinen ganzen Körper und ich zucke zusammen. Einer der beiden hat sich die Schnittwunden genauer angeguckt und hat dabei in die Wunde gefasst.

,,Verdammt. Er sieht nicht gut aus."

Eine Hand tätschelt meine Wange und versucht mich wachzuhalten. Doch ich kann mittlerweile nicht mehr gegen die Müdigkeit ankämpfen, nicht nur weil ich nicht genug geschlafen habe, sondern auch wegen des Blutverlustes.

Meine Augen drehen sich nach hinten, alles wird schwarz und ich spüre nichts mehr.

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》Tut uns leid, dass so lange kein Kapitel kam und dass dieses Kapitel kürzer als die anderen ist, aber wir sind momentan echt im Klausurenstress.

》Wir hoffen euch gefällt das Kapitel trotzdem und über Rückmeldungen würden wir uns freuen.

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