》11.《
Mittlerweile stecke ich schon 4 Monate in diesem Scheißloch fest und fast täglich plagen mich die Albträume meiner Kindheit.
Jeden Morgen wache ich schweißgebadet auf. Ich glaube, dass die Schläge die man hier fast täglich bekommt, mich an meine Vergangenheit erinnern.
Den Drogenentzug spüre ich aber kaum noch. Nur noch manchmal, wenn mir die Kraft fehlt, vermisse ich es high zu sein. Sich keine Sorgen machen, keinen Schmerz fühlen und alles ist okay.
Wenn ich hier irgendwann raus bin, will ich meine Eltern nicht mehr enttäuschen. Sie sollen ein Mal stolz auf mich sein. Ich denke, dass ich von den Drogen weg bleiben kann und nicht mehr rückfällig werde.
Meine Gedanken werden unterbrochen, denn wie jeden Morgen stürmt ein Aufseher in unsere Baracke und weckt uns für den Morgensport.
,,Alle aufstehen! Sofort raus und Aufstellung!"
Routiniert ziehe ich mir die Stiefel über und renne raus.
31,32,33,34.. zähle ich die Liegestütze in meinem Kopf. Inzwischen sind die Übungen für mich Gewohnheit und sie fallen mir immer leichter.
Mein Körper hat sich schnell verändert, dadurch, dass wir soviel Sport machen.
Ich habe wesentlich mehr Muskeln bekommen und meine Ausdauer hat sich verbessert, sodass ich beim Laufen gut mithalten kann.
Meine Haut ist ziemlich braun geworden und meine Narben sind dadurch leicht verblasst.
Obwohl sie schon mehreren aufgefallen sind, stellt keiner Fragen.
Und der Chief...der hasst mich. Noch mehr als die Anderen. Denn ich habe mein Wort gehalten und lasse mich nicht brechen. Ich blicke die Aufseher mit Trotz an, wenn sie mich wieder verprügelt haben und zeige ihnen keine Schwäche und ich denke, der Chief verliert seine Geduld mit mir.
Der Chief kommt gerade aus seinem Haus und beobachtet uns bei der Arbeit. Wir müssen an der Erneuerung der Wasserrohre für die Duschen arbeiten, weil ein paar von denen undicht sind und wertvolles Wasser in dieser trockenen Gegnd verloren geht.
Er sieht uns gerne bei der Arbeit zu, um jemanden zu finden, der einen Fehler macht, um ihn zu bestrafen. Seine zusammengekniffenden Augen wandern über unsere hart arbeitende Körper, auf der Suche nach einem kleinsten Anzeichen von Müdigkeit und um diese dann aus uns rauszuprprügeln, oder von den Aufsehern aus uns rausprügeln zu lassen.
,,Hey! Was glotzt du so!? Du sollst arbeiten, nicht von deiner Mama träumen!"
Verdammt, erwischt.
Emotionslos blicke ich den Aufseher an. Seine Hand umfasst die Pistole an seinem Bein, stets bereit sie zu nutzen, wenn es nötig ist.
,,Was? Hast du ein Problem?", fragt er mich provozierend.
,,Allerdings.", antworte ich ruhig.
,,Was hast du gesagt?"
Ich weiß, ich befinde mich auf ganz dünnem Eis. Die anderen Jungs haben derweil mit der Arbeit aufgehört und blicken gespannt zwischen dem Aufseher und mir hin und her.
Der breitschultrige Mann mit Halbglatze kommt bedrohlich einen Schritt auf mich zu.
Ich beobachte den Chief nur unauffällig aus dem Augenwinkel und sehe das er uns von seinem Haus aus immer noch beobachtet.
Doch dann vernehme ich das bekannte quietschen der riesigen Eingangstore.
Die Blicke der Jungs richten sich in die Richtung aus der das Geräusch kam. Ein schwarzer Lieferwagen kommt gerade auf den Platz des Boot Camps gefahren.
,,Wir sind hier noch nicht fertig, du Nichtsnutz.", sagt er mit einer Stimme, die schon fast an ein Knurren erinnert.
Er widmete mir noch einen letzen bösen Blick, bevor er sich abwendet und auf den Chief zu geht.
Zwei Transporteure steigen aus dem Wagen aus. Einer davon geht zum Chief und unterhält sich kurz mit ihm, dann gibt es dem Anderen ein Handzeichen, woraufhin dieser die Schiebetür des Wagens öffnet.
Der Mann zerrt einen Jungen aus dem Wegen.
Er hat rotbraunes Haar, ist groß und schlank. Der Junge trägt nur Boxershorts und ein großes dunkelblaues TShirt, was mich darauf schließen lässt, dass auch er mitten im Schlaf abgeholt worden sein musste.
Müde blinzelt er der Sonne entgegen und sieht sich um, wird aber harsch von dem Transporteure an den Handschellen zum Wasserschlauch gezogen.
,, Hey! Weiter arbeiten, nicht glotzen ihr Luschen!", brüllt der Chief mit einer drohenden Stimme über den ganzen Platz.
Ich wende mich sofort wieder meiner Arbeit zu und riskiere keinen weiteren Blick in die Richtung des Jungen.
Es war wieder ein anstrengender Tag. Das Graben in der prallen Sonne macht unglaublich fertig, sodass jetzt beim Abendessen wir alle einfach nur erschöpft das Essen in uns rein würgen.
Der neue Junge kommt auf unseren Tisch zu und ich, sowie die anderen auch, heben den Kopf an.
Michael neben begrüßt ihn sofort und macht Platz, sodass sich der Junge zwischen uns auf die Bank setzen kann.
,,Hey, Kumpel! Wie heißt du?"
,,Ich bin Aiden.", stellt sich dieser vor und guckt uns erwartungsvoll an. Er scheint ziemlich gut gelaunt, dafür, dass er einfach so hier hin verschleppt wurde.
,,Also Aiden", fährt Michael fort, ,,hier neben dir sitzt Jaden, dann Jake, Alex, Connor, Sam, Lewis und hier rechts neben mir Ethan."
Ein paar Jungs nickten ihm zu oder begrüßten ihn mit einem knappen: Hi.
Ich war anwesend und konzentrierte mich lieber darauf, in meinem Essen rumzustochern.
Überrascht von mir selbst, einfach so ein Gespräch anzufangen, fragte ich Aiden, zu welcher Bracke er zugeteilt wurde.
,,Direkt neben den Duschräumen meinte der eine Typ. Aber mich hat noch keiner herumgeführt."
Ich nickte, um ihm zu zeigen, dass ich verstanden habe.
,,Kein Problem, das übernimmt heute mal Ethan.", erklärt Michael.
Dieser sitzt gegenüber von mir und blickt verwirrt auf. Wahrscheinlich war er dem Gespräch nicht gefolgt und hatte nur seinen Namen gehört.
Ethan blickt fragend in die Runde.
,,Du sollst ihn rumführen.", erkläre ich Ethan.
,,Was!? Wen?"
,,Aiden."
,,Wer ist Aiden?", fragt er sichtlich verwirrt.
Ich stöhne genervt auf. Mit dem war nichts mehr anzufangen, Ethan sieht total müde aus und würde bei der Rumführung wahrscheinlich vor Müdigkeit umkippen.
,,Schon gut, ich mache das.", bietet Michael ohne zu zögern an. ,,Komm mit."
Schon waren die beiden über den Platz gelaufen.
Ich stand mit den anderen zusammen von Tisch auf und gehe in Richtung meiner Baracke um endlich meinen wohlverdienten Schlaf zu bekommen.
,,147!!", brüllte jemand durch das ganze Camp.
Ich blicke erschrocken hinter mich und erkenne den Chief an seinem Türrahmen gelehnt.
,,Komm her!"
Ich rollte mit den Augen, trottete aber rüber zu seinem Haus.
,,Ja, Sir?"
Der Chief antwortet mir aber nicht, sondern geht ins Haus in sein Büro, sodass ich ihm einfach nur schweigend folge.
Der Aufseher von vorhin steht schon im Raum und ein mulmiges Gefühl macht sich in mir breit.
,,Mir wurde berichtet, dass du ein unangebrachtes Verhalten an den Tag legst, 147. Ich möchte nur sicherstellen, dass es keine Missverständnisse zwischen uns gibt, was die Regeln hier in meinem Camp angeht. Verstanden?"
Nichts habe ich verstanden. Warum kann ich nicht einfach wieder zurück nach Denver. Warum musste ich hier sein? Ich verstehe es einfach nicht...
,,Ob du es verstanden hast will ich wissen!?"
,,Warum bin ich hier? Wissen meine Eltern was Sie hier mit uns anstellen? Weiß überhaupt irgendwer da draußen, was hier vor sich geht?", bricht es aus mir heraus, ehe ich nachdenken kann, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre einfach die Klappe zu halten.
Aber nein..ich wollte mich nicht einfach unterkriegen lassen und dadurch könnte ich sie vielleicht dazu bringen mich nach diesen 4 langen Monaten gehen zu lassen. Ich hatte aus meinen Taten gelernt und will mich ja auch bessern. Ich würde alles tun, um hier raus zu können.
,,Es scheint mir so, als würde hier jemand unsere Prinzipien nicht verstehen. Hab ich recht Isaak?", sagt er und blickt zu dem Breitschultrigen.
Dieser nickte nur und setze ein provozierende Grinsen auf.
,,Du weißt was zu tun ist. Er soll doch einfach nur verstehen, dass er sich damit abfinden muss für eine unbestimmte Zeit bei uns zu bleiben, ohne irgendwelche sinnlosen Fragen zu stellen."
Der Aufseher nickte verstehend und will mich am Arm packen und mich nach draußen ziehen. Ich will mich aber nicht einfach wegreißen lassen und stemmen mich dagegen.
,,Ich komme hier raus. Wirst schon sehen.", dann spucke ich dem Chief genau vor die Füße und sehe in sein zornentbrantes Gesicht.
,,Das volle Programm, Issak."
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》Wie findet ihr das Kapitel?
》Wie probieren jetzt häufiger zu uploaden,
sind aber gerade mega im
Klausurenstress.
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