Ein (un)bekannter Retter?
John war wie elektrisiert. Er atmete flach; spürte einen warmen Atem an seinem Ohr. „Ssch“, flüsterte eine Stimme. Dann wurde die Hand weggenommen und machte sich stattdessen an seinen Fesseln zu schaffen. John lächelte. Er hatte gehofft, dass Sherlock ihn retten würde. Und es war ganz bestimmt Sherlock, denn wer sonst würde an Moriaty vorbeikommen? Auch wenn er ihn wegen der Dunkelheit (Moriaty hatte das Licht ausgemacht) nicht sehen konnte, war er sich sicher. Als seine Hände frei waren, rieb er sich erst einmal die Handgelenke, denn dort wo die Fesseln sich in sein Fleisch gegraben hatten, war die Haut rot und blutig.
Sein Retter machte sich derweil an seinen Fußfesseln zu schaffen, und Johns Knöchel sahen genauso aus wie seine Handgelenke. Der Doktor konnte nur mit Mühe einen Schmerzenslaut unterdrücken. Vor sich sah er in der Dunkelheit einen noch dunkleren, schlanken Schatten, also Sherlock. Letzterer flüsterte: „Kannst du laufen, John? Sonst trage ich dich!“
John stutzte. War das wirklich Sherlock? Denn der würde ihn bestimmt nie Huckepack nehmen. Aber vielleicht war dies eine Ausnahmesituation. John ging vorsichtig ein, zwei Schritte und knickte ein. „Verdammt!“, zischte er leise. Der andere nahm ihn wortlos Huckepack und schlich vorsichtig hinaus. Die Tür knarrte so laut, dass John dachte, sie würden jeden Moment entdeckt werden. Vorsichtig schlich sein Retter den Gang entlang.
Da waren Schritte. Hinter ihnen. Etwas beschwingt, machohaft, aber doch elegant.
'Moriaty!', schoss es John durch den Kopf.
„Sherlock, wir müssen uns verstecken!“
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