Slytherins: Ein Blick in die Zukunft
Im Inneren des großen Büros, in dem alle, die versuchten, die größte der den Zauberern bekannte Schule leiten, auf einem thronähnlichen Stuhl saßen, um das Schloss zu einem viel größeren Ort für seine Schüler zu machen, starrte eine ältere Hexe zwei bestimmte Schüler vor ihr wütend an.
„Erklärt euch.", sagte sie, ihre war Stimme hart, hoch und empört.
Der Junge zuckte bei der schrillen Stimme der Schulleiterin zusammen und kauerte sich weiter in seinen Stuhl, wobei er die junge Hexe, die neben ihm saß, aus den Augenwinkeln erschrocken ansah. Er fragte sich, ob es eine Möglichkeit gäbe, alles auf sie zu schieben.
„Wie können Sie es wagen, den Namen Hogwarts mit solcher Vulgarität zu beschmutzen?", fuhr Professor McGonagall fort und runzelte über die Schüler ärgerlich die Stirn, ihr Zorn flackerte auf, als sich ihre Nasenlöcher über dem Paar verengten. „Haben Sie beide keinen Anstand - keinen Respekt vor diesem alten Schloss? Trotz Ihrer Hormone ist dies kein Ort, an dem Sie auf solch hitzige Dränge reagieren könnt!"
Das Mädchen errötete tief, als sie von den Perlenaugen der Schulleiterin wegblickte; die Scham stand ihr ins Gesicht geschrieben, als sie Gras von ihrem Rock abzupfte und am Saum ihrer weißen Bluse zog, wobei sie bemerkte, dass diese schlecht zugeknöpft war. Es würde Monate dauern, bis sie an der Schulleiterin vorbeigehen könnte, ohne zu erröten.
„Es ist mir egal, welche Dinge Sie beide dachten, die Ihnen das Recht geben, so etwas auf dem Gelände von Hogwarts zu tun!", rief McGonagall. „Heiratsgesetz oder nicht, wir halten uns zuerst an die Regeln dieses Schlosses! Und solche Vulgarität, solche Unhöflichkeit wird innerhalb dieser Mauern nicht toleriert!"
„...technisch gesehen waren wir nicht innerhalb der Mauern.", murmelte der Junge mit angehaltenem Atem, seine Augen tasteten die nackten Beine der Hexe neben ihm ab, während sie weiterhin mit großer Verlegenheit auf den Boden starrte.
„Auch nicht draußen auf dem Gelände!", zischte Professor McGonagall und hörte offensichtlich sein Gemurmel, über die vergangen Sekunden mit ihren Schülern sah sie noch entsetzter aus. „Für diesen barbarischen Akt werden jedem von Ihnen fünfzig Punkte abgezogen! Und Sie beide werden mit Hagrid im Verbotenen Wald arbeiten! Hoffentlich denken Sie beide dann zweimal darüber nach, sich gegenseitig auf dem Gelände zu befummeln!"
Das Schweigen, das sich plötzlich im Büro der Schulleiterin zwischen ihrem Ärger und der Verlegenheit der beiden Schüler ausgebreitet hatte, entstand ein angespanntes, kicherndes Geräusch.
„Ich werde an eure Eltern schreiben, nur um zu sehen, wie weit sich eure Demütigung noch ausdehnen kann.", atmete die ältere Hexe scharf ein. Sie war nicht mehr so jung wie früher, und diese Kinder würden sie sicherlich umbringen. Niemals in ihrem Leben hatte sie erwartet, Schüler für etwas so... Rohes zu verhaften. „Ich werde auch an den Minister schreiben. Ich bin sicher, dass es eine Art Strafe für die Einschränkung des Geschlechts durch Minderjährige gibt, auch wenn Sie beide bald heiraten werden." Sie hielt inne und sammelte sich einen Moment lang bei den Worten, von denen sie nie dachte, dass sie aus ihrem Mund kommen würden.
„Die Regeln des Ministers sind mir egal.", fuhr sie mit einem Räuspern fort. „Aber wenn sie für diese Situation gelten müssen, dann bin ich sicher, dass Kingsley eher bereit ist, Ihnen eine Strafe für die Vollziehung der Ehe vor der eigentlichen Bindungszeremonie zu geben."
„Aber, Professor!" Der Junge stand schnell vom Stuhl auf und vergaß, dass die Schulleiterin ihn zu Tode erschreckte. „Bestrafen Sie uns, nehmen Sie uns Punkte weg, schicken Sie uns in die Tiefen des Waldes, schicken Sie uns nach Askaban, wenn Sie es wünschen.", sagte er, wobei das Mädchen ihren Verlobten mit einem 'Für-sich-selbst-sprechenden' Blick anstarrte und schüttelte den Kopf. „Aber Sie können unseren Eltern nicht schreiben! Meine Mutter bekommt davon einen Herzinfarkt, ehrlich."
Klopf. Klopf.
Professor McGonagall räusperte sich und richtete sich lässig und gleichgültig auf ihrem Sitz auf. „Sie hätten an Ihre Mutter und die Schande, die Sie über sich gebracht haben, denken sollen, bevor Sie versucht haben, das Gelände von Hogwarts zu entehren."
Klopf. Klopf.
„Sie sind entlassen.", damit hob die Professorin ihre runzlige Handfläche zu den Schülern und entließ sie aus ihrem Büro, als das Klopfen an ihrer Tür weiterging.
„...das kann doch nicht ihr Ernst sein, oder?", flüsterte der Junge und stampfte auf die Tür des Büros zu. „Ich meine, der Minister sagte, ich soll versuchen..."
„Halt die Klappe.", seufzte das Mädchen und öffnete die Tür.
„Luna, Dean."
Luna lächelte die Brünette auf der anderen Seite der Tür an, als sie ihre Hand vom Türgriff nahm. „Hermine, was machst du denn hier? Und mit Malfoy?", fragte sie und hob die Augenbraue über den selbst für ihn ungewöhnlich blassen Slytherin neben ihr. „Du hast ihn doch nicht mit dem Imperius-Fluch belegt, oder? Ich bin nicht sicher, ob der Minister das durchgehen lassen würde, wenn du es tun würdest."
Hermine grinste leicht, ihre Augen blickten zu dem starren Zauberer neben ihr. „Oh, natürlich nicht, Luna. Ich halte mich immer noch an unsere Gesetze und ich bin sicher, dass er nicht verzaubert ist." Sie räusperte sich unbehaglich und versuchte, diese Angelegenheit so schnell wie möglich zu beenden. „Warum sind du und Dean hier?"
„Kein besonderer Grund.", antwortete Dean schnell und schaute von Hermines Blick weg und auf Dracos leeren Gesichtsausdruck. „Wir haben nur Hallo gesagt, sonst nichts."
„Dean.", tadelte Luna und verdrehte ihre blauen Augen und zog mit einem humorvollen Lächeln ein Blatt aus ihrem langen, weißblonden Haar. „Ich war auf den Hügeln bei den Gewächshäusern, als er die brillante Idee hatte, einige Hausaufgaben nachzuholen. Da ich eine Ravenclaw und das naive Mädchen bin, das ich bin, nahm ich sein Angebot an. Nun, zu unserer Überraschung erwischte uns Filch mitten im Einsatz und meldete uns bei der Schulleiterin."
Deans dunkle Wangen färbten sich rot. Warum, oh, warum musste sie es so ausdrücken?
„Beim Hausaufgaben machen?" Hermine kniff ihre Augenbrauen zusammen und entfernte den Blick von ihrem Verlobten, als sie ihre gefalteten Hände fest zusammendrückte. Es war an der Zeit, dass er aus der Trance aufwachte, oder sie würde ihn in zwei Hälften reißen. „Wie barbarisch ist das? Die Schulleiterin hat uns immer ermutigt, unsere Aufgaben zu erfüllen. Es ist ungerecht, dass Filch dich grundlos von deiner Arbeit wegzerrt."
„Nun, Dean kann ein Tier sein, wenn es um seine Hausaufgaben geht.", sagte die Ravenclaw und grinste ein wenig verschmitzt.
„Luna!", keuchte der dunkelhäutige Gryffindor, seine braunen Augen waren weit aufgerissen. Nie in seinem Leben hätte er sich vorstellen können, dass Luna Lovegood zu einem solchen Vorspiel mit Worten fähig wäre! Seamus färbte definitiv auf sie ab. Bester Freund oder nicht, er würde ein Gespräch mit ihr führen müssen.
„Es ist deine Schuld, dass du mir deinen Federkiel leihen wolltest.", meinte Luna und zuckte nonchalant mit den Achseln. Und mit einem kleinen Lächeln, das sie auf Hermine warf, ging das Mädchen mit einem verträumten Kichern davon.
„Ich... ähm.", hustete Dean und kratzte sich am Kopf, da er sich durch Hermines fragenden Blick ungemein unwohl fühlte. „Ich habe ihr nicht erlaubt, ihn sich auszuleihen! Sie wollte es ausprobieren!", zischte er seine Hauskameradin an, bevor er Draco aus dem Weg schob und mit einem tiefroten Gesicht hinter seiner Freundin her stürmte.
Die Brünette fühlte sich ein wenig gequält, als sie sich zu Dean umdrehte und etwas sagten wollte, aber sie stand einen Moment still, als sie sich fragte, was das sollte.
„Miss Granger, wenn ich bitten darf."
Hermine schüttelte ihre Verwirrung ab und zog an Dracos Hand, als sie sich auf den Schreibtisch der Schulleiterin zubewegte. „Wie kann das Nachholen von Hausaufgaben so...". Hermine schloss ihren Mund als ihr ein Licht auf ging.
„Nun, Miss Granger, ich will nicht sagen, dass ich überrascht bin, denn das bin ich wirklich nicht, aber es ist schön, Sie zu sehen.", sagte Professor McGonagall ernsthaft hinter ihrem Schreibtisch, aber mit einem glücklichen Glanz in ihren kleinen Augen. „Kingsley schickte mir eine Eule, gleich nachdem Sie und Mr. Malfoy aus seinem Büro verschwunden waren. Und, wenn ich es offen sagen darf, ich freue mich sehr, Sie beide zusammen zu sehen."
Hermine lächelte die alte Frau leise an, als sie Dracos Hand losließ und sie sich zu seiner Linken setzte. Sein Körper registrierte kaum noch, wo der Stuhl tatsächlich war. Er stieß auf dem Weg nach vorne an die Armlehne. „Danke, Professor. Es war ein ziemlich... interessanter Moment, wenn ich das sagen darf, und genau das bringt mich hierher."
McGonagall nickte feierlich. „Ich bin mir der Situation bewusst, wie sie ist, Miss Granger. Ich brauchte nicht zu erklären, warum der Trank nicht funktionierte. Ich möchte sagen, dass ich etwas enttäuscht darüber bin, wie jung Sie sind, aber das Ministerium hat seine Gesetze, nicht wahr?"
In dem kleinen Raum der Stille, der nach der Bemerkung der Schulleiterin entstand, war wieder das Echo eines Kicherns in der Luft zu hören.
„Ich nehme an, Mr. Malfoy ist bereits informiert?"
Die Brünette seufzte. „Ja, das ist er."
„Und es lief nicht entsprechend?", fragte die Schulleiterin und schaute auf den Slytherin, ohne jegliche Regung im Gesicht.
Ein rosa Farbton zierte die Wangen von Hermine, da sie sich des Lächelns nicht erwehren konnte, das sich an ihren Lippen bildete , als sie sich umdrehte, um ihren Verlobten anzusehen. „Eigentlich nahm er es ziemlich gut auf - überraschenderweise gut." Ihre braunen Augen blitzten zu ihrer alten Lehrerin für Verwandlung zurück. „Er schwieg einige Minuten lang, was ich ihm nicht verübeln kann, aber nachdem sich der Schock gelegt hatte, war er wirklich glücklich. Was natürlich bizarr war, aber es fühlte sich absolut richtig an."
McGonagall hob ihre Stirn. „Warum ist Mr. Malfoy dann in diesem Zustand?"
Das Lächeln der Gryffindor löschte sich vollständig aus ihrem erröteten Gesichtsausdruck. „Ähm, nun.", räusperte sie sich unbehaglich. „Ich sagte ihm, ich hätte seine Eltern vorgeladen, um sie über die aktuelle Situation zu informieren. Nachdem ich im Ministerium von der Schwangerschaft erfahren hatte, ließ ich Harry eine dringende Eule zu Mrs. Malfoy schicken. Ich hielt es für angemessen, dass sie es wusste, sie war während der ganzen Zeit über so freundlich. Ich fühlte mich extrem schuldig nach... nach den Ereignissen bei der Hochzeit von Blaise, dass ich keinen der Briefe beantwortet habe, die Mrs. Malfoy mir geschickt hatte. Ich wusste, dass es nicht ihre Schuld war, aber ich war wütend und wollte nichts mit den Malfoys in Verbindung bringen."
Professor McGonagall lächelte mit einem Anflug von Stolz der vor ihr sitzenden Hexe gegenüber. „Sie haben sich so verhalten, wie ich es erwartet habe, Miss Granger. Ich freue mich, dass Sie es geschafft haben, zumindest durch dieses Missgeschick klar zu denken." Und so schnell wie dieses Lächeln kam, wurde es mit ihrem üblichen Ernst weggewischt. „Ich habe mehrmals mit Narzissa gesprochen, das ist eine Tatsache. Und ich freue mich, sagen zu können, dass sie Sie ziemlich gern hat, Miss Granger. Sie hat so viel von Ihnen gesprochen, dass ich die ganze Zeit wusste, dass ihr Herz am rechten Fleck sitzt."
„...wirklich?", murmelte Hermine, ihre Brust sprudelte über vor Wärme, als sie an die schöne und elegante Narzissa Malfoy dachte.
„Mrs. Malfoy, Miss Granger, hat ihre dunklen Momente durchlebt, das bestreite ich nicht. Aber sie war immer eine der edelsten Blacks, die es gab, natürlich gleich nach Sirius."
Klopf. Klopf.
Draco atmete von seinem Sitz aus tief ein, als auf der gegenüberliegenden Seite der Tür des Büros ein leises Klopfgeräusch zu hören war. Oh, bitte lass es Lovegood sein und Thomas, die wieder von Filch hierher geschleppt werden, dachte er sich in hektischer Panik.
„Manchmal.", fuhr McGonagall im Flüsterton fort, als sie sich von ihrem Stuhl erhob und Hermine anblickte. „Spiegelt die Person das wider, was sie so gewohnt war. Das macht sie nicht unbedingt zu einer schrecklichen Person, es beweist nur, dass sie automatisch das widerspiegelt, was ihnen beigebracht wurde. Und tief im Inneren, wenn man all die Dunkelheit und das Gift, mit dem sie in so jungen Jahren infiziert wurden, abkratzt, kann man das Gute und das Licht in dieser Person finden." Ihre glänzenden Augen wechselten von der Brünetten zu den silbernen Augen von Draco Malfoy.
Hermine lächelte die Frau schwach an und nickte einmal, als sie kurz zu ihrem Verlobten blickte. Und als sie ihn, erschrocken und blass wie ein Gespenst, ansah, sah sie viel mehr als die Erinnerung an diesen dummen, arroganten, nervigen Jungen, den sie jahrelang verabscheut hatte. Er war viel mehr als das, was er in jugendlichen Fehlern predigte und verfluchte; er war ein Mensch mit einer Seele, die sich nach Wärme, wahrer Liebe und Glauben sehnte.
Klopf. Klopf.
„Sie dürfen eintreten.", sagte McGonagall, ihr Blick wanderte zum anderen Ende ihres Büros zurück, als sie das Klopfen für eine weitere Sekunde ignorierte.
Die Tür öffnete sich sofort, und eine große Gestalt stürmte in weniger als einem Moment ins Büro.
„Guten Abend, Mr. Malfoy.", sagte Professor McGonagall schroff zu dem blonden Mann, der in ihr Büro kam; an seinem Arm eine große, blonde Frau. Beide waren in seidene schwarze Gewänder gekleidet. „Narzissa, guten Abend. Wie geht es dir?"
„Nervös.", antwortete Mrs. Malfoy so ruhig wie möglich, ihr Blick tanzte zu den beiden jungen Schülern auf den Stühlen gegenüber dem Schreibtisch der Schulleiterin.
Der Professor nickte einmal. „Nun, ich bin sicher, Ihr Sohn und Miss Granger werden Ihnen alles erklären.", damit trat sie von ihrem Schreibtisch weg und machte sich auf den Weg zur Tür. „Sie werden hier drin schon zurechtkommen. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich muss durch den Flur patrouillieren und mich vergewissern, dass alle Schüler jetzt im Bett sind." Und das war das Letzte, was McGonagall sagte, als sie die Tür zu ihrem Büro schloss und Hermine Granger mit den drei Malfoys allein ließ.
Wie beängstigend.
Nach fünf Sekunden dicken, angespannten Schweigens stand Hermine wackelig und viel nervöser als Mrs. Malfoy auf und räusperte sich. „Ähm... Guten Abend, Mrs. und Mr. Malfoy. Es tut mir leid, dass..."
„Was genau geht hier vor, Hermine?", fragte Narzissa hastig, mitten in dem, was das Mädchen sagen wollte. Sie zog ihren Arm von dem ihres Mannes weg, als sie einen großen Schritt auf die Brünette zu machte, die Frau schloss die Augen. „Ich habe seit Monaten nichts von dir gehört. Draco wollte nicht sagen, was los ist, sondern nur, dass etwas mit der Ehe nicht in Ordnung sei. Dann verschwand Draco aus dem Herrenhaus und Potter schickt mir dann eine Eule, die mir mitteilt, dass du kurz vor dem Vergessen stehst und dich um diese Zeit treffen wird." Die reinblütige Frau holte tief Luft und mit roten Flecken im Gesicht, als sie versuchte, all ihre Sorgen und Irritationen beiseite zu schieben.
Mit einem dunklen Schimmer, der von seinen silbernen Augen ausstrahlte, blickte Lucius Malfoy das Mädchen finster an. „So ein großes Durcheinander für die klügste Hexe des Jahrhunderts, finden Sie nicht auch, Miss Granger?"
Stille, und dann gab es im Hintergrund noch mehr Gekicher, das nicht zu den Malfoys oder Hermine gehörte.
„Ich war mir fast sicher, dass Sie reifer wären als das, was hier sonst so herumstreunt, Miss Granger, und doch benehmen sich meine Frau und mein Sohn wie zwei Verrückte, sobald es um Sie geht und fangen an herum zu rennen.
Hermine runzelte die Stirn, ungerührt von seinem starren Blick. Nachdem man so oft versucht hatte, sie zu töten, erschreckte sie sich nicht mehr durch die eisigen Malfoy-Blicke, die jedem Mitglied dieser Familie zu eigen war. Tatsächlich war sie gegen ihn immun geworden und hatte ihn sogar zu ihrem eigenen Nutzen gelernt. „Ich versichere Ihnen, Mr. Malfoy, dass weder Mrs. Malfoy noch Draco absichtlich für mich umhergelaufen sind."
„Sondern?", fragte Mr. Malfoy einfach.
„Es sind Dinge zwischen Ihrem Sohn und mir passiert.", antwortete die Brünette so, dass es seinem Tonfall entsprach. „Dinge, die ich für Dracos und meine Bequemlichkeit lieber auslasse. Und weil sie zu diesem Zeitpunkt keine Rolle mehr spielen."
„Das musst du respektieren Liebling, aber warum sind wir dann hier?", fragte Mrs. Malfoy, als sie die letzten Schritte machte und Hermine erreichte; sie schaute zwischen den beiden Schülern mit dem gleichen besorgten und ängstlichen Gesichtsausdruck hin und her, den sie gerade noch hatte. „Warum war es für uns so wichtig, hierher zu kommen?"
Hermine räusperte sich wieder und schaute mit einem resignierten Ausdruck zu ihrem Verlobten. Oh, sicher. Als es um seine Eltern ging, verlor Malfoy sofort seine Bissigkeit. „Nun, ich muss Ihnen etwas mitteilen.", sagte sie sanft. „Ich... ich bin nicht sicher, wie ihr beide es aufnehmen werdet, aber ihr habt wirklich das Recht, es vor allen anderen zu erfahren."
Lucius schenkte der Muggelgeborenen einen weiteren finsteren Blick. Seine Irritation braute sich schnell zusammen, sein bleiches Gesicht fing an, rot zu werden so dass seine Adern durch seine weiße Haut sichtbar wurden. „Spucken Sie es aus, Miss Granger, wir haben nicht die ganze Nacht für Sie Zeit."
„Ich bin schwanger."
Mr. Malfoy hob eine Augenbraue hoch und trat einen rätselhaften Schritt zurück.
„Ich meine.", sagte Draco und schüttelte sein blondes Haar und verfluchte sich innerlich dafür, dass er so damit in einem Moment der Panik herausplatzte. „Hermine ist schwanger.", korrigierte er sich und fühlte sich dumm, als man im Büro wieder einmal ein Kichern hörte. „Wir bekommen ein Baby."
„Nein!", keuchte Narzissa und starrte ihre zukünftige Schwiegertochter mit verblüfften Augen an.
„Ähm, ja.", flüsterte Hermine.
„Nein!", sagte sie. Narzissas Mund öffnete sich und sie legte ihre Handflächen auf Hermines Arme, wobei sie sie fest zudrückte, während sie weiterhin unter völligem Schock zu stehen schien. „Nein, du lügst."
Hermine schüttelte langsam den Kopf, was ihr peinlich und unangenehm war. „Das tue ich nicht, Mrs. Malfoy. Wir bekommen tatsächlich ein Baby."
„Wie wundervoll!" Draco kniff verwirrt seine Augenbrauen zusammen, als seine Mutter seine Verlobte in eine enge Umarmung nahm; sie quietschte vor Freude, als sie breit grinste. Das war sicher nicht normal. Er hatte diese Reaktion überhaupt nicht erwartet. „Oh, Hermine, mein Liebling! Du hast mich so glücklich gemacht!"
Hermine streichelte die Frau so liebevoll, wie sie es von der tödlichen Umarmung, in der sie gefangen gehalten wurde, tun konnte, indem sie aus Mrs. Malfoys enger Umklammerung winkte. „Danke, Mrs. Malfoy.", quietschte sie vor Luftmangel und versuchte, die Frau etwas weg zu drücken. „Aber in Wirklichkeit war Draco auch da. Sie können ihm auch gratulieren."
Draco sah mit seinen silbernen Augen auf seine Verlobte und blickte sie mit sichtlicher Verärgerung an. Oh, sicher. Gib ihm die Schuld. Als wäre es seine Schuld, dass sich der dreckige Bücherwurm in der Nacht, in der das Kind gezeugt wurde, vor ihm entkleidet hatte.
Und als sie schließlich aus der engen Umarmung von Mrs. Malfoy befreit wurde, sobald diese sich vor lauter Aufregung quietschend zu ihrem Sohn begab, wandte sich Hermine an die schweigsamste Person im Büro. „Mr. Malfoy?", rief sie zögernd.
Lucius sah genauso aus wie sein Sohn und stand wie erstarrt auf seinen Füßen, sobald sich die Worte in seine Trommelfelle bohrten. Seine silbernen Augen starrten ausdruckslos auf die Brünette vor ihm - auf das Mädchen, das er sofort verabscheut hatte, als er sie nur als schmutzige MuggelgeboreneSlytherins: kannte. Weil er kein Kind gesehen hatte, ein zwölfjähriges Mädchen, als er sie zum ersten Mal sah. Er hatte genau das gesehen, eine Muggelgeborene. Sie war das Mädchen, dessen Blut schmutzig und unrein war. Ein Mädchen, bei dem er nicht zweimal darüber nachgedacht hätte, es als eine Waise zu verlassen, als er ihre Muggel-Eltern in der berühmten Buchhandlung sah. Sie war das Mädchen, von dem er hoffte, dass es von der Bestie des Dunklen Lords entführt werden würde, nur weil sie auf der anderen Seite des sich anbahnenden Krieges stand. Sie war das Mädchen, das er immer wieder zu ermorden versuchte, weil sie dem Jungen, der lebte, geholfen hatte, und einfach, weil sie existierte. Sie war das Schlammblut, aber sie war nun auch das gleiche Mädchen, das ihm ein Enkelkind schenkte. Dasselbe Mädchen, das seine Familie erweiterte, als es einmal die Chance gab, dass sein Sohn der letzte seines Vermächtnisses sein würde. Dasselbe Mädchen, das, als sie drinnen war, mit glitzernder Seele Leben nach Malfoy Manor brachte. Dasselbe Mädchen, das seine Frau so zum Lächeln brachte, dass er sich nicht mehr daran erinnerte, was teilweise darauf zurückzuführen war, dass sie seiner Frau half, die Beziehungen zwischen ihrer enterbten Schwester zu ändern. Das dieses Mädchen dafür verantwortlich war, dass die letzten beiden lebenden Blacks nach so langer Zeit wieder zusammenkamen und sich wie eine Familie fühlten. Dieses Mädchen - Hermine - war dasselbe Mädchen, das seinen Sohn veränderte. Sie war die einzige Person, die Draco die Chance gab, in der neuen Welt zu leben. Sie gab ihm die Chance, aus dem Tribut der Zerstörung und des Hasses herauszukommen, indem sie ihn einfach akzeptierte und ihm die Chance gab, die Welt und jeden in ihr mit ganz neuen Augen zu sehen, die nicht mehr diskriminierend sind. Weil sie das gleiche Mädchen war, das seinen Sohn glücklich machte, das ihn zu einem besseren Menschen machte. Jemand, von dem Lucius sich gewünscht hätte, er hätte ihn von Anfang an großziehen können.
„Mr. Malfoy?"
Und bei ihrer Stimme, bei der Stimme, die er so oft für immer hätte zum Schweigen bringen wollen, hörte Lucius zum ersten Mal die Stimme von Hermine Granger, die nun einen Funken in seinem verfallenden Herzen entzündete. Als ein Mädchen, das ihm Hoffnung für die Zukunft gab, weil es etwas mit sich trug - denn er hatte nun ein Enkelkind auf dem Weg.
„Willkommen.", sagte er und damit streckte Lucius seine Hand nach der Brünetten aus und bemerkte, dass seine Frau und sein Sohn ihn nun in völliger Stille anstarrten. Beide ihn sahen sehr verwirrt und mit einem schockierten Ausdruck auf ihren Gesichtern an, als seine Hand, die des Mädchens traf. „Willkommen in der Familie, Hermine."
Hermine fühlte, wie sich etwas in ihrem Herzen niederließ, etwas, das sich irgendwie wie Frieden anfühlte, und konnte nicht anders, als zu spüren, wie ihre Augen tränten, als sie die Hand des Mannes schüttelte. Es ließ sich nicht leugnen, dass dies ein Riesenschritt für sie war. „Danke, Mr. Malfoy."
Und dann brach Narzissa in eine weitere Runde von unzusammenhängenden Quietsch- und Murmelgeräuschen aus, als sie zu ihrem Mann und dem Mädchen eilte.
„Dummes Mädchen.", sprach eine Stimme mit einem Hauch von Lachen darin.
Er fühlte sich glücklicher als je zuvor in seinem ganzen Leben - er war sich dessen so sicher wie nie zuvor - und bewegte seine Augen von seinen Eltern und der Mutter seines ungeborenen Kindes weg, um auf gemalte dunkle zu treffen. „Amüsieren Sie sich, Professor?"
„Ganz und gar nicht, Draco.", schmunzelte Snape und richtete den schwarzen Umhang, den sein Porträt auf seinen Körper gemalt hatte, neu aus. „Ich bin nur zufrieden, dass ich die ganze Zeit Recht hatte. So wie ich es immer habe."
„Recht womit?", fragte Draco und warf einen kurzen Blick auf die erstickende Umarmung seiner Mutter, die ihren Mann und Hermine umarmte; das Mädchen, das in der Mitte gefangen war, erstickte praktisch.
„Nun, dass Sie und die unerträgliche Granger, Draco, zusammen mehr Wunder vollbringen würden, als man sich vorstellen kann.", grinste Snape den Jungen selbstgefällig an, seine Augen leuchteten vor Glück für ihn. Auch wenn es an dem nervig-schlauen Mädchen lag.
Nun musste er Dumbledore finden und ihn über seine gute Tat informieren. Schließlich war er derjenige, der McGonagall und Shacklebolt, wenn er so sagen durfte, sehr genau darüber informierte, dass der Sprechende Hut am Ende den Slytherin-Prinzen und die Gryffindor-Prinzessin zusammenbringen würde. Sie waren das perfekte Paar, wenn man sie von ihren Differenzen befreit hatte; sie waren gezwungen, alles zu ändern.
Oh, wie sehr er von ihnen ausgelacht worden war.
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