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𝗈𝗅𝖽 𝖼𝗈𝗎𝗉𝗅𝖾
𝗽𝗮𝗯𝗹𝗼 𝗴𝗮𝘃𝗶𝗿𝗮 𝘅 𝗻𝗶𝗰𝗼 𝗴𝗼𝗻𝘇𝗮́𝗹𝗲𝘇
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Leichte Sonnenstrahlen erhellten das Zimmer, erwärmten den Raum in denen die zwei Fußballer schliefen. Nico hatte seine Arme um den zierlichen Körper seines Freundes geschlungen und sein Gesicht in den braunen Haaren des Kleineren vergraben. Sie beide atmeten ruhig, hatten die Augen geschlossen und schlummerten vor sich hin. Am Abend hatten sie ein anstrengendes Krafttraining absolviert gehabt, weswegen sie relativ früh schlafen gegangen waren. Im Hintergrund konnte man die Vögel zwitschern hören, welche leise Guten-Morgen-Lieder sungen. Da das Fenster leicht geöffnet war, drangen die lieblichen Töne in das Zimmer und sorgten dafür, das Nico aus seiner Traumwelt gerissen wurde. Grummelnd nahm er seine Arme von seinem Freund und streckte sich erstmal. Seine Knochen gaben ein leises, guttuendes knacken von sich. Seufzend fiel Nico wieder in sich zusammen und starrte mit müden Augen an die Decke. Es war immer ungewohnt, wenn sie ohne einen Wecker aufwachten und doch war ihm das um einiges lieber, als von den schrillen Tönen seines Handys aus dem Schlaf gerissen zu werden. Und da sie Sonntags meistens Frei hatten, brauchten die beide auch heute nicht zum Training fahren. Ein Gähnen erklimmte den Körper des Größeren, wobei er seine Kiefermuskeln anspannte.

Danach entspannte er sich wieder und drehte sich rüber auf die Seite. Sein Blick fiel auf den Jüngeren, welcher noch friedlich am schlafen war. Lächelnd streckte er seine Hand nach ihm aus; fuhr ihm sanft durchs verwirrte Haar. Die braunen Strähnen kringelten sich um seine Finger, verhakten sich mit ihnen. Und doch fühlten sie sich weich an. Gavi benutzte nur ein bestimmtes Shampoo; weigerte sich ein anderes zu benutzen. Er hasste es wenn jemand das gleiche benutzte, es war seins. Er roch danach, es war sein wiedererkennungswert. Nico lächelte nur, betrachtete die ruhigen Gesichtszüge seines Freundes. Er sah so ruhig aus, so friedlich. Als wäre all der Stress der ganzen Wochen nicht mehr präsent. Nico mochte das, seinen Freund so zu sehen. Es stand ihm besser als die besorgten Gesichtszüge die ihn zierten, wenn im Fernsehen wieder über den Krieg oder Covid gesprochen wurde. Nico hatte kein Lust mehr, er machte den Fernseher an und das erste was er hörte, waren die Namen der neu verstorbenen Leute. Seufzend fokussierte Nico sich wieder auf den Jungen neben ihm. Dieser war deutlich lieber anzusehen als die brennenden Häuser in den Nachrichten. Sein Finger zeichnete die Konturen seines Gesichts nach, fuhr sanft über die Wange und seine Lippen.

Bei den Lippen stoppte er. Sie waren weich und fühlten sich warm an. Als Nico seine Fingerspitzen über die Haut der Lippen wandern ließ, zuckte Pablo's Nase. Seine Lippen verbogen sich zu einem ganz leichten Lächeln. Seine Augen waren noch geschlossen. Still genoss er die Liebkosungen die der Ältere an ihm vollführte. Natürlich merkte Nico, dass der Jüngere nun ebenfalls wach war. Doch er tat so, als würde er nichts merken. Seine Finger entfernten sich wieder von den Lippen, fuhren runter zu seinem Hals. Dort fuhr er über Pablo's Kehlkopf, worauf dieser fest schlucken musste. Der Bauch des Kleineren füllte sich mit Schmetterlingen; fing stark an zu kribbeln. Sein Mund wurde trocken und seine Muskeln spannten sich an. Leise lachte Nico, bemerkte die Reaktion seines Freundes. Daraufhin tat er es nochmal, fuhr erneut über seinen Kehlkopf. Pablo öffnete seinen Mund, atmete zügig Luft ein. Schmunzelnd vereinte Nico ihre Lippen für einen sanften Kuss. Dabei spürte er, wie trocken die Lippen seines Freundes plötzlich waren. Immer wieder war es faszinierend, welchen Effekt er auf den Jüngeren hatte. Ihre Lippen bewegten sich gegeneinander, liebevoll und sanft. Während Nico seinen Daumen erneut über seine Wange gleiten ließ.

Es war bereits später Abend, sie lagen zusammen auf der Couch. Im Fernsehen lief ein Film, doch wirklich konzentrieren taten sie sich beide nicht. Ihre Lippen landeten immer wieder aufeinander; konnten nicht genug voneinander bekommen. Draußen ging gerade die Sonne unter, ließ das Wohnzimmer in einem satten Orange leuchten. Fasziniert stellte Pablo sich vor das Fenster, sein Blick lag auf der Landschaft. Er liebte Sonnenaufgänge. "Wollen wir raus gehen? Spazieren?", murmelte Nico leise, wollte die Atmosphäre nicht kaputt machen. Schnell und heftig nickte Pablo auf die Frage hin. Sonnenuntergang und sein Freund bei sich haben? Eine bessere Kombination gab es nicht. Nicht für ihn. Schnell schlüpften sie in ihre Sneaker, schnappten sich noch ihre Jacken. Wie er es immer tat, zog Pablo sich die Kapuze über den Kopf. Versuchte seine Haare irgendwie vor dem Wind zu schützen. Ihre Hände hatten sie miteinander verschlungen. Es hatte sie von Anfang an nicht interessiert ob sie jemand sah. Die beiden liebten sich, führten eine glückliche und gesunde Beziehung. Das konnte die ganze Welt ruhig wissen. Sie hingen es nicht an den großen Harken, machten nicht einen extra Instagram post. Doch würde jemand fragen, würden sie es niemals leugnen. Dafür waren ihre Gefühle zu stark.

Nebeneinander liefen sie durch die Straßen, hielten sich fest an den Händen. Während Nico seinen Blick auf Pablo gerichtet hatte, blickte dieser nur in den Himmel. Die orangefarbenen Sonnenstrahlen, ließen sein Gesicht noch schöner aussehen. Noch weicher schien seine Haut zu sein. Darauf konnte Nico sich nicht zurück halten und fuhr ihm erneut über die Wange. Pablo drehte sich zu ihm, erwiderte den Kuss und löste sich mit einem breiten Lächeln wieder. Die beiden waren völlig auf sich konzentriert; bemerkten so das ältere Paar nicht. Während Pablo lachend vor dem Älteren Spanier weglief, saßen die ältere Dame und ihr Mann umschlungen auf einer Parkbank. Ihren Blick hatten sie auf das junge Pärchen gerichtet. Nico hatte seinen Freund gerade an der Hüfte gepackt; wirbelte ihn grinsend durch die Luft. Pablo's lachen durchschnitt die Stille. Die ältere Frau lehnte sich lächelnd gegen ihren Ehemann, erkannte ihre Beziehung in den beiden nur zu gut wieder. Jung und verliebt; naiv und selbstlos. Nico legte sein Arm über die schmalen Schultern des Kleineren, ehe sie weiter durch die Straßen spazierten. "Entschuldigen sie!", hörten sie dann eine raue Stimme hinter sich. Sofort blieben sie stehen, drehten sich um und sahen in das Gesicht der älteren Dame.

"Wie können wir ihnen helfen?", fragend aber lächelnd sah Nico zu ihr. "Oh nein, ich brauche keine Hilfe!", beschwichtigte sie die beiden Jungs gleich. "Ich wollte euch nur erzählen, dass mich eure Beziehung sehr an meine eigene erinnert. Jung und verliebt, ach das waren noch Zeiten", mit einem liebevollen Lächeln sah sie zu ihrem Ehemann rüber, welcher gerade an einem Kiosk stand und ihnen was zu trinken holte. Noch eine weile lang unterhielten sie sich mit der Frau, irgendwann kam auch der ältere Herr dazu. Die gesamte Zeit über hielt Pablo die Hand des Größeren fest in seiner. Ließ sie erst wieder los, als sie in ihrer Wohnung waren. Als Nico wieder hochkam, nachdem er seine Schuhe ausgezogen hatte, zog Pablo ihn gleich in einen stürmischen Kuss. Presste seine Lippen gegen die des Spaniers. Leidenschaftlich bewegten sie ihre Lippen; ließen ihre Zungen miteinander spielen. Spucke wurde geteilt; Liebe wurde hinein gesteckt. Atemlos lösten sie ihre Lippen voneinander. Grinsend verschwand Nico in der Küche und begann ihnen Abendessen zu machen. Pablo pflanzte sich auf die Couch, vergrub sich in der weichen Decke. Er öffnete WhatsApp und antwortete seiner Mutter, welche fragte was sie so gemacht hatten. Danach steckte er es zurück in seine Hosentasche.

Als Nico ebenfalls das Wohnzimmer betrat, saß Pablo verträumt auf der Couch. Sanft drückte Nico ihm einen Kuss auf die Stirn. Holte ihn somit aus seinen Gedanken. "Worüber denkst du nach?", wollte er wissen und sah ihn lächelnd an. "Darüber was die Frau gesagt hast", murmelte er und hob dann seinen Blick. "Das wir sie an sich erinnern", fuhr er wort und fing an zu lächeln. "Die beiden haben sich so verliebt angeguckt, ich hoffe nur wir werden uns später auch immer noch so angucken", hab er nun seine Gedanken preis. Währenddessen griff er nach dem Teller mit China-Nudeln und Garnelen. Sofort stopfte er sich eine Gabel in den Mund. Nico schmunzelte darüber nur und steckte sich ebenfalls eine Gabel in den Mund. "Ich bin mir sicher das wir das werden", gab Nico preis, nachdem die Nudeln runter geschluckt waren. "Ich liebe dich", ihre Lippen trafen erneut aufeinander. Der Kuss schmeckte nach Curry, ließen ihre Lippen brennen. Mit einem liebevollen Blick lösten sie sich wieder und aßen in ruhe ihr Essen fertig.

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