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[Jungkook]

,,Lass uns doch noch etwas machen, um unsere Laune zu heben", meinte Taehyung mit einem leichten Lächeln auf seinen Lippen und zog mich sanft von dem Auto weg, in welches ich soeben eigentlich steigen wollte. ,,Die Nacht ist noch jung und wann bietet sich uns denn mal wieder die Chance, durch die Straßen zu ziehen und einfach zu feiern? Das haben wir bisher noch nie zusammen gemacht."

,,Bist du dir sicher? Du musst letztendlich noch fahren, vergiss das bitte nicht", erwähnte ich sicherheitshalber, denn ich wusste Taehyung würde trinken, sobald wir in einen Fuß in einen Club setzen würden. 

,,Das wird kein Problem sein. Ich schicke jetzt einfach jemanden los, der den Wagen holt und uns dann später abholt, wenn wir abgeholt werden wollen. Das ist das Gute, wenn man genug Geld hat, um sich Assistenten zu leisten", prahlte der Mann mit einem arroganten Grinsen. Ich schüttelte nur leicht den Kopf, lachte dann aber darüber, bevor wir Hand in Hand die Straße runtergingen, tiefer in die Innenstadt, wo das Nachtleben so richtig stattfand. 

[...]

,,Warte auf mich! Ich bin nicht so schnell", rief ich meinem Freund hinter her und versuchte noch nach seiner Hand zu greifen, jedoch brach ich in einem lauten Gelächter aus und weil ich sehr dringend auf die Toilette musste, krampfte sich mein Bauch ein wenig zusammen. Ich fiel, nur noch stärker lachend, auf die Knie und brauchte auch einige Zeit, bis ich mich wieder aufrappeln konnte, denn ich hatte zu viel Alkohol getrunken und dadurch meine Balance verloren. 

Sobald ich es geschafft hatte, endlich wieder auf den Beinen zu stehen, schaute ich mich verwirrt um, denn ich sah Taehyung nirgends mehr. Zwar drehte sich meine Sicht ein wenig, jedoch war ich noch immer in der Lage dazu, einigermaßen geradeaus schauen zu können. Hätte er die Straße ohne mich überquert, dann wäre er jetzt auf der anderen Seite, jedoch sah ich ihn dort nicht. 

Und plötzlich stand ich inmitten dieser stark befahrenen Straße, leicht angezogen, mitten im Winter. Meine Kleidung war hauchdünn, weshalb ich die eisige Kälte an meiner Haut spürte, jedoch wärmte mich der Alkohol ein wenig von innen, weshalb ich nicht allzu viel von dieser kalten Luft spürte.

Immer wieder schaute ich mich verwirrt um, jedoch erkannte ich nicht, wo Taehyung war und fühlte mich dadurch verloren und fehl am Platz, denn ich kannte mich in diesem Gebiet nicht aus, obwohl ich seit bereits zwei Jahren wieder in Seoul lebte. Durch den Alkohol verlor ich mehr oder weniger die Kontrolle über meinen Körper und war verwirrt darüber, dass ich an der Stelle festgewurzelt war, an der ich die ganze Zeit über gestanden hatte, dabei aber leicht hin und her wippend, da sich mir im Kopf alles drehte

„Hallo? Kannst du mich hören Taehyung?", rief ich und schaute mich weiterhin um, jedoch waren überall, weit und breit keine Menschen zu sehen, also auch nicht Taehyung. Die Leute in den Autos fuhren einfach an mir vorbei, als würden sie mich nicht sehen und als störe sie es nicht, dass ich hier auf der Straße stand, zwischen den beiden mittleren Spuren. 

Ich versuchte wieder zu schreien, aber kein Ton verließ mehr meinen Hals. Meine Panik wurde immer größer und ich begann zu zappeln, denn ich konnte mich nicht mehr wirklich bewegen. Es war schon fast so, als würde mein Körper festgehalten werden, dabei war es der Alkohol, der dafür sorgte, dass ich zwar Wärme spürte, aber davon nichts mehr in mir drin hatte und somit meine Glieder langsam taub wurden. 

Ich senkte einmal meinen Blick hinunter auf meinen Körper und in genau diesem Moment hörte ich das laute Quietschen von Autoreifen auf dem Asphalt, dann das Knallen eines Aufpralls, zerbrechende Scheiben, erschrak daher und schaute sofort auf, die Luft scharf einziehen.

Ein schwarzes Auto stand da, leicht qualmend, eines der vorderen Lichter war kaputt und genauso die Scheibe. Vor diesem Auto lag ein Körper, gekleidet in einem weißen Hemd, welches allmählich die dunkelrote Farbe des Blutes an sich nahm.

Ohne auf weitere Fahrzeuge zu achten, rannte ich sofort an die Stelle des Unfalls, um meine Hilfe anbieten zu können, sobald ich mich jedoch direkt vor dem Mann befand, der da am Boden lag, schreckte ich zurück und hatte es schwer, überhaupt noch Luft zu bekommen.

„Jungkook...", hörte ich ihn leise sagen und er streckte seine blutverschmierte Hand nach mir aus, während er mich mit halb geschlossenen Augen anschaute. Er lag einfach da und ich stand direkt vor ihm, aber konnte nicht helfen. Mein Körper war wie eingefroren, ich stand da, ich konnte nichts machen.

Wieder sagte er meinen Namen und schaffte es, meine Hand zu greifen und hielt diese ganz fest. 

,,Komm runter zu mir", keuchte er und zog mich runter zu sich, mit letzter Kraft die er in seinem Körper hatte. Ganz dicht an ihm war ich nun, sein zittriger Atem auf meiner Haut, seine eiskalte Hand an meinem Hals, um mich noch näher an ihn zu ziehen. ,,Egal was passiert-", fing er an zu sagen, musste dann aber stark husten, wobei ich erkannte, dass er sein eigenes Blut hustete. 

,,Selbst wenn ich sterbe, gebe niemals auf, ja?", hauchte er in mein Ohr, verweilte einen kurzen Moment so, bevor er noch meine Wange küsste.

,,Sag sowas nicht! Du wirst nicht sterben", erwiderte ich augenblicklich, als ich endlich auf den Boden der Tatsachen gekommen war. Aber Taehyungs Kraft ließ nach, er fiel ganz zu Boden und lag da, die Augen geschlossen, keine Regung mehr, nichts.

–––

Sagte ich nicht, es würde nicht allzu viel Drama geben?

Well, der Traum den Jungkook damals hatte, war die vorletzte Sache, die in diesem Buch noch offen stand. Jetzt gibt es nicht mehr viel, bis es zum Ende kommt... 

getting kinda emotional. Mir liegt viel an diesem Buch, denn es ist das erste, das mich hier wieder zurück auf Wattpad geholt hat und mir die Motivation gab, wieder zu schreiben.

Und bald ist es vorbei :(

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