[Jungkook]

„M-Masked Lover?", fragte ich leise und schaute in diese hellblauen Augen, die ich immer in den Streams meines damals größten Konkurrenten ebenso sah. Ich verstand endlich, wer vor mir stand, aber nicht warum.

„Ich habe auch einen Namen!", sagte er breit grinsend und kam mir einen Schritt näher. „Aber ich habe keinen Grund, dir diesen zu erzählen. Es gibt nur eine Sache, die ich hier machen muss und dann bin ich wieder weg. Sei mir eine gute Hilfe, dann muss ich dir auch nicht wehtun."

Laut schluckend zögerte ich einige Augenblicke, bevor ich dann schnell nickte, weil ich so große Angst vor ihm hatte. „Wie kann ich helfen?", murmelte ich und krallte nicht in den Stoff meiner Kleidung, mich dabei immer kleiner machend. Ich war nicht gemacht für Konfrontationen und versuchte es daher auch gar nicht erst, denn dafür war ich viel zu ängstlich.

„Dein toller Freund hat mir etwas genommen, das mir gehört und ich bin heute hier, um mir das zurückzuholen! Leider hat er es in einem Tresor versteckt, dessen Code ich nicht kenne, also brauche ich deine Hilfe, um diesen zu knacken", meinte er und griff nach meinem Arm. „Ich bin mir sicher, dass du weißt, was der Code sein könnte, also versuchen wir jede Kombination, bis es funktioniert!"

Der Mann zog mich unsanft hinter sich her bis hinunter in Taehyungs Büro, wo er mich vor einen Tresor drückte, der ein Nummernfeld hatte, offensichtlich einen Code mit vier Zahlen. Eigentlich hatte ich geplant, so viel Zeit hinauszuzögern, wie ich konnte, jedoch war meine Angst einfach zu groß und ich versuchte es mit meinem Geburtstag. Als es einmal piepte, stellte ich fest, dass ich bereits den richtigen Code eingegeben habe, wodurch sich der Tresor öffnete.

„Damals dachte ich, du seist ziemlich nervig, weil du große Konkurrenz warst, aber jetzt scheinst du mir doch eine relativ große Hilfe zu sein", meinte der Schwarzhaarige und griff nach einem kleinen Kasten aus dem Tresor. Er öffnete diesen so unvorsichtig, dass der vollkommene Inhalt auf den Boden fiel. Es waren viele SD-Karten, allesamt beschriften mit irgendwelchen Namen, die ich nicht kannte.

„Was ist das?", fragte ich und schaute mir die kleinen Teile verwirrt an, bis ich eine entdeckte mit meinem Namen darauf.

„Etwas, dass dich sicherlich sehr interessieren wird. Ich hab meine Karte und bin jetzt weg. Behalten wir das für uns, ja? Schau deine Karte erst an, bevor du mich verrätst, sonst wird Taehyung wissen, dass du hiervon weißt. Ich bin mir sicher, dass du nach dem Inhalt dieser Karte nicht mehr solch ein gutes Bild von deinem Freund haben wirst", meine der in schwarz gekleidete Mann, zwinkerte und setzte sich seine Maske wieder auf, bevor er verschwand.

Es dauerte, bis ich wirklich realisierte, was gerade passiert war und erst, als ich die Haustür ins Schloss fallen hörte, wurde ich zurück in die Realität geholt. Tatsächlich war meine Neugier darüber, was sich auf dieser SD-Karte mit meinem Namen darauf befand größer als die Angst, die ich eben gespürt hatte. Daher tat ich alle Karten wieder in die kleine Box, letztendlich in den Tresor und hinterließ somit alles, wie es zuvor gewesen war, rannte schnell wieder nach oben.

Ich hörte, dass Taehyung unten nach mir rief, weshalb ich die Karte schnell in meiner Handyhülle versteckte, bevor ich mich wieder in die Wanne legte, dabei leise Musik anmachend, als sei hier nie etwas passiert.

„Jungkook!", hörte ich ihn plötzlich im Bad sagen, weshalb ich kurz erschrak. „Da bist du ja! Weißt du, wie große Sorgen ich mir um dich gemacht habe? Ich dachte hier sei sonst noch was passiert!", meinte er und ließ sich neben die Wanne auf die Knie fallen und drückte mich fest an sich.

Gespielt verwundert, zögerte ich damit, ihn ebenfalls zu umarmen und verweilte einfach so.

„Was meinst du?", fragte ich, obwohl ich genau wusste, was vorgefallen war, dabei zu meinem Handy schauend, in dessen Hülle sich die SD-Karte befand.

„Eh...", sagte er leise und schaute mich für einen kurzen Augenblick unbeholfen an. „Ach nichts. Ich habe nur etwas in den Nachrichten gesehen und ein bisschen Angst gehabt", meinte er und versuchte sich etwas zu beruhigen.

Ich nickte nur und wurde allmählich verwirrter. Wieso erzählte er mir nicht, was wirklich seine Sorge war? Schließlich hatte er mir ja die Nachrichten geschickt.

„Hast du dein Handy hier? Ich möchte gerne einige Nachrichten löschen, die ich dir fälschlicherweise gesendet hatte", sagte er nach einiger Zeit und schaute sich um, bis er mein Handy sah und dieses griff. Ich zog die Luft scharf ein, als er es in der Hand hielt, aus Angst er könnte de SD-Karte finden, die ich ihm geklaut hatte.

Zu meinem Glück aber, bemerkte er diese gar nicht erst, löschte nur die Nachrichten und legte mein Handy dann wieder weg.

„Ich hab mir für den restlichen Tag freigenommen, kann ich mit zu dir ins Bad?", fragte er mich und lächelte leicht. Ich nickte nur.

Kim Taehyung, was versuchst du zu verstecken?

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Jetzt wird's spannend 🌚