»40«

[Jungkook]

„Du musst mir nur versprechen, dass Yoongi erst einmal nichts davon erfährt, ja? Ich bin noch nicht bereit, es ihm zu erzählen und ich weiß auch nicht, wie ich das tun soll, ohne ihm sein Herz zu brechen", murmelte ich und schaute kurz zu Taehyung rüber, der seinen Blick auf die Straße fixiert hatte, während er fuhr.

„Solang ich dich an meiner Seite haben kann, ist mir wirklich alles recht. Erzähle es ihm, wann auch immer du möchtest, aber lass dir gesagt haben, dass ich nicht verantworte, wenn er es selbst herausfindet. Ich möchte nicht versteckt mit dir leben, also solltest du dir möglichst schnell etwas ausdenken", sagte Taehyung und griff nach meiner Hand. Mit einem leichten Lächeln auf seinen Lippen, drückte er diese sanft und schaute mich ebenfalls kurz an. Ich hatte ihn noch nie so glücklich gesehen, nicht einmal damals. Es war das erste Mal, dass ich diese braunen Augen so sehr strahlen sah.

„Wohin fahren wir überhaupt? Wir fahren schon so lang und du hast mir immer noch nicht gesagt, wo es hingeht", fragte ich leise und schaute mich um, wobei ich erkannte, dass wir auf den Weg aus der Innenstadt heraus waren.

„Ich besitze ein Haus, dass hier etwas außerhalb der Stadt in den Hügel liegt. Dort werden wir bereits von einigen meiner Assistenten erwartet, die darauf warten, uns fertig zu machen für den Ball", erzählte Taehyung mir, jedoch sah ich am Ende des Tunnel noch immer nur Dunkelheit.

„Was für ein Ball?", hinterfragte ich daher und wurde langsam immer neugieriger, dabei vollkommen vergessend, dass ich noch immer mit dem Mann im Auto saß, der heute kurz davor war, mich sexuell zu misshandeln und umzubringen. Und jetzt war ich sogar noch in einer erzwungenen Beziehung mit ihm, aber irgendwie hatte ich damit weniger ein Problem, als ich es vielleicht sollte.

„Heute ist ein großer Maskenball, auf dem die High Society Südkoreas sein wird! Jeder wird da sein, von Sängern, bis zu Schauspielern und anderen wichtigen, reichen Menschen. Es wird eine riesige Party sein, mit Essen, Getränken und Unterhaltung und dazu wird alles Live im Fernsehen übertragen. Überall werden Paparazzi sein, die Bilder machen, alles kommt ins Internet, in Magazine und Zeitungen. Es wird überall sein und die ganze Welt zuschauen, denn dieses Jahr sind auch viele dabei, die aus den USA kommen!", sagte der Ältere voller Aufregung, die ich jedoch eher weniger teilte. Ich verstand nicht so recht.

„Soll ich helfen, dein Outfit auszusuchen?", fragte ich leise.

„Nein! Auf keinen Fall, ich habe das schon seit Wochen bereit! Und genauso auch eines für dich, welches ich extra hab anfertigen lassen, denn ich wusste, dass ich dich vor dem Ball noch wieder an meine Seite kriegen würde. Ich möchte, dass du den Abend zusammen mit mir dort verbringst und siehst du denn nicht, wie perfekt es passt? Es ist ein Maskenball, was heißt, dass du eine Maske tragen wirst, wodurch dich keiner erkennt, nicht einmal Yoongi!"

[...]

Unter den ganzen Blitzlichtern fiel es mir schwer, meine Augen überhaupt offen zu halten, wobei Taehyung keine Probleme damit zu haben schien, denn er hatte seine Augen weit geöffnet und ließ sich nicht stören.

Auch wenn meine Maske mir nicht wirklich gefiel, da sie zu weiblich war, hatte ich Gefallen an meinem ganzen Outfit gefunden und in Kombination mit Taehyung, fiel es schon kaum noch auf, wie hässlich meine Maske eigentlich war. Ich versuchte natürlich, mir das nicht anmerken zu lassen, jedoch befand ich mich gerade zum aller ersten Mal auf einem roten Teppich und ich war es nicht gewohnt, dass hunderte Leute nach mir schreien, um Bilder von mir machen zu können. Dabei kannten sie ja nicht einmal meinen Namen.

Mein Partner merkte schnell, dass ich ziemlich nervös wurde und schaute mich kurz mit einem Lächeln an, bevor er meine Hand griff und diese Fest an sich drückte. Dadurch lag nun der ganze Fokus auf uns, denn wir hatten soeben große Schlagzeilen gemacht, was nichts Gutes bedeuten konnte, aber für den Moment interessierte mich dass nicht, denn ich war im hier und jetzt. Und gerade jetzt genoss ich es einfach nur, hier zu stehen und mich wichtig zu fühlen, an Taehyungs Seite, der mir die nötige Stärke und den Mut gab, hier auch gut auszusehen.

Für einen Augenblick dachte ich, dass wir endlich durch waren und ins Gebäude konnten, jedoch fingen die Reporter plötzlich an, jeden einzelnen mit Fragen zu bombardieren, wobei ich schreckliche Angst bekam und mich hinter Taehyung versteckte, dabei mit meinen Fingerspitzen an seinen Mantel krallend.

Ich schaute ihm einfach zu, bei jedem einzelnen der Interviews, die er gab. Es war beinahe schon majestätisch, er schien so gelassen und unbekümmert, während er all die Fragen, hauptsächlich über mich, beantwortete. Mir fiel es wirklich schwer, meine Augen von ihm oder besser gesagt seinen Lippen zu nehmen, denn je mehr er sprach, desto größer wurde das Bedürfnis in mir, ihn einfach zu küssen.

Und auch wenn ich wusste, dass es falsch war und das ich damit jede Grenze überschreiten würde, die ich mir selbst gesetzt hatte, tippte ich ihn an seiner Schulter an und drückte meine Lippen einfach auf die seinen, als er sich zu mir drehte.

Dabei die Welt um uns herum komplett vergessend, stellte ich mich leicht auf Zehenspitzen, um inniger zu werden und erfreute mich innerlich auch darüber, dass der Kuss erwidert wurde.

Taehyung legte seinen Arm um meinen Torso und drückte mich ganz fest an sich, seine Lippen nicht auch für einen Augenblick von mir nehmend, obwohl alle wieder ihre Kameras auf uns gerichtet hatten und den Moment festhielten. Es war uns beiden egal.

Es war unser Moment.

———
Stellt euch mal vor, nächstes Mal, wenn BTS auf dem roten Teppich sind, ziehen Jungkook und Taehyung sowas ab....

everybody would be dead within seconds

(Nehmt das edit nicht ernst. Es ist hässlich, I know. Ich wollte nur mal veranschaulichen, wie in etwa ich mir die Outfits vorgestellt hatte)

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top