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[Taehyung]

„Ich zähle nur neun. Sollten nicht zehn hier sein?", fragte ich Yoongi. Er war mein Co-Director und half mir dabei, diejenigen auszusortieren, denen es an ausreichend Talent mangelte.

„Einer aus dieser Sektion musste zum Arzt, weil er seit einigen Tagen schon Schmerzen in seinem Fuß spürte, die in seinen Augen nicht mehr normal sein konnten. Eigentlich sagte er, dass er bis zum Training wieder da sein würde, jedoch hat er sich bisher noch nicht gemeldet", sagte der Blauhaarige und schaute sicherheitshalber noch einmal auf sein Handy. Genervt seufzend, legte ich für einen Augenblick meinen Kopf in den Nacken.

„Schneide ihn raus, er soll gar nicht erst wieder herkommen", meinte ich zu Yoongi und wandte mich dann zu den noch neun Jungen, die vor mir standen. „Da seht ihr, wie leicht es ist, wegen einer Kleinigkeit die Chance auf etwas großes zu verpassen. Also hört gut zu, denn ich werde es kein zweites Mal sagen!"

Alle Augen waren auf mich gerichtet, sie waren weit geöffnet und man sah ihnen an, dass sie mir voll und ganz zuhörten.

„Wenn ihr irgendwo in eurem Körper Schmerzen spürt, ignoriert diese und macht weiter, denn es wartetet immer einer hinter euch, der bereit ist, euren Platz einzunehmen, wenn ihr mal für einen kurzen Augenblick ausfallt. Packt Eis über Nacht drauf, trinkt einen extra Schluck Hustensaft oder was auch immer, wir benötigen hier keine Schwächlinge. Nur die Stärksten der Stärksten schaffen es auch unter all der Kritik und den Blicken der Hunderttausend, wenn nicht sogar Millionen Zuschauer durchzuhalten, wenn es drauf ankommt. Dieses Business ist nichts für schwache Nerven und wer durchhalten will, muss bereits vor Anfang schon mindestens eintausend Prozent geben, um es überhaupt an den Anfang zu schaffen", erzählte ich und zerstörte damit bei einigen offensichtlich die Hoffnung darauf, dass sie es schaffen würden. Man könnte denken, dass meine Art der Ausbildung ein wenig zu harsh und anstrengend war, jedoch bereitete ich meine Trainees nur darauf vor, was sie dann erwarten würden, wenn sie in der Öffentlichkeit stünden. „Nun zeigt mir, was ihr in den letzten Tagen so gelernt habt", sagte ich noch und setzte mich an meinen Platz.

Anders als erwartet, ging jedoch nicht die Musik los, sondern fing einer der Jungen plötzlich an zu sprechen, obwohl ich nicht darum gebeten hatte.

„Es wird schwer, Ihnen das zu zeigen, denn in unser Choreographie ist der wichtigste Teil eigentlich der, bei dem wir Jimin alle zusammen hochwerfen und dann wieder auffangen, bevor er letztendlich in einem Spagat auf dem Boden landet. Ohne diese Teil, ist die Choreographie nur halb so interessant", meldete der Braunhaarige.

„Ich weiß nicht, worüber ich gerade wütend sein soll. Darüber, dass du einfach angefangen hast zu sprechen, obwohl du einen anderen Auftrag hattest oder dass ihr in den letzten sieben Tagen eine so langweilige Choreographie zustande gebracht habt, dass einer eurer Teammitglieder in die Luft geworfen werden musst, um die Zuschauer vorm einschlafen abzuhalten", fing ich an zu sagen und stellte mich wieder hin, dicht an den Jungen, der seine Stimme gehoben hatte. „Habt ihr einen Auftrag, so haltet ihr ihn ein. Ist nicht genug Zeit da, um die ganze Choreographie zu umzuändern, improvisiert ihr. Aber weißt du, nein, wisst ihr alle, was das schlimmste hier dran ist? Dass dieser Junge, Jimin oder so, die komplette Last auf seinen Schultern tragen muss, weil nein andere nicht genug Talent haben, dass sie zeigen können, um einen Tanz gut aussehen zu lassen. Ihr seid jung und ihr seid neu, daher sind solche Sachen zwar gute Ideen, aber es sollte auch bei einer Idee bleiben, solang ihr nicht das nötige Training habt, um so etwas zu machen. Ihr habt gesehen, was die Folge davon war, habt einen eurer Mitglieder damit ins Krankenhaus geschickt. Aber wisst ihr, was die schlimmste Konsequenz ist?"

Vor mir neun zitternde Jungen, die ihre Zähne zusammenbissen und mich anschauten. Sie wussten was folgte und was ihr Verhalten für eine Konsequenz mit sich trug, weshalb ich gar nicht aufsagen brauchte, was sie zu tun hatten.

Ohne meinen Befehl, gingen sie mit gesenkten Blicke aus dem Raum hinaus, allesamt wissend, dass sie sich selbst ins Bein geschossen und sich somit alle Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft ruiniert hatten. Fiel man als Trainee einmal durch, würde keine zweite Agentur einen mehr aufnehmen, außer man hatte ein äußert spezielles Talent, jedoch war das bei keinem der Neun, die soeben noch vor mir standen, der Fall.

„Schreib Jimin er soll über seine Schmerzen am Fuß nicht so viel und zum Training mit der morgigen Gruppe kommen. Er scheint extraordinär zu sein und ich möchte das gerne sehen", meinte ich noch zu Yoongi, bevor auch ich aus dem Trainingsraum ging, weil meine Nerven für heute bereits auf dem Boden lagen.

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Yes Yes Yes guys
Yoongi und Jimin sind nun auch in diesem Buch höhö :3

Maybe wird es irgendwann mal eine Yoonmin sidestory geben.... wäre jemand dafür?

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