»21«
[Jungkook]
„Leute! Er wacht langsam auf, holt schnell den Arzt!", hörte ich eine mir so bekannte, tiefe und doch so sanfte Stimme sagen, wodurch ich sofort einen etwas rasenderen Puls bekam. Komischerweise hörte ich diesen in mir selbst, aber auch außerhalb durch ein unangenehmes Piepen, was sich als eine Maschine herausstellte, die meinen Puls zeigte.
„Warum..?", fragte ich leise und schaute mich verwirrt um, in drei besorgte Gesichter, die gleichzeitig aber mit Freunde gefüllt waren. Es schien, als sei ich in einem Krankenhaus, jedoch nicht nur in einem gewöhnlichen Zimmer. Beinahe schon eine Präsidentensuite, so wirkte es hier, mit all dem Luxus, das riesige Bett, kein weiterer Patient hier.
„我看到他们终于醒了。 你好吗 有任何投诉吗?", sagte ein etwas älterer Mann, welcher einen weißen Kitten trug und mich mit einem Klemmbrett in seiner Hand anschaute. Weil ich wortwörtlich nur chinesisch verstand, wandte ich meinen Blick etwas unbeholfen zu Taehyung und seiner Familie, die sie sich etwas im Hintergrund aufhielten, während der Doktor mich examinierte. Sofort kam Jungyeon zu mir und fing an zu übersetzen, was der Arzt zu mir sagte und was ich zum Arzt sagte, sodass dieser bald schon wieder aus dem Zimmer ging.
Immer wieder schaute ich rüber zu Taehyung, welcher einfach da stand, sein Gesicht so emotionslos wie es anfangs immer war, die Arme vor der Brust verschränkt, eine so kalte Aura, wie ich sie lange nicht mehr von ihm gesehen und die ich auch auf keinen Fall vermisst hatte. Und damit schoss es mir auch wie ein Blitz in die Erinnerung, alles was geschehen war, jedenfalls das, woran ich mich erinnerte. Also verstand ich auch, weshalb er dort so stand, aber ich wollte es nicht akzeptieren.
Konnte ich denn etwas für meine Gefühle? Wie hatte er sich das vorgestellt mit uns? Dachte er wirklich, er könnte mich behandeln als seien wir wirklich ein paar, ohne dass ich mich Hals über Kopf in ihn verlieben würde? In welcher Welt lebte er, dass er dachte ich könnte meine Gefühle steuern, wenn vor allem Liebe doch das war, worauf wir Menschen nicht einmal einen Prozent Einfluss hatten.
„Wir haben uns solche Sorgen gemacht!", sagte Sina, die Mutter der beiden Männer. Meine Gastmutter. Die einzige Person in dieser Familie, bei der ich mich noch wohl fühlen konnte, neben Byung-Woo, dem Vater. Beide Söhne hatten mir wehgetan, beide hatten mich verletzt und mir auch beide auf ihre eigene Weise das Herz gebrochen, sodass mir nichts anderes mehr übrig blieb, als die ganze Sache hier abbrechen zu müssen.
„Ich möchte wieder zurück nach Korea", sagte ich und erhoffte mir dabei im Inneren, dass wenigstens einer seiner Finger leicht zucken würde, jedoch schienen meine Worte keinerlei Affektion auf Taehyung gehabt zu haben. „Alles hier ist toll und ich hatte bisher auch eine wirklich schöne Zeit, aber ich möchte sobald es geht wieder nach Korea fliegen, zurück zu meiner Familie, wenn das möglich ist und ihr es mir erlaubt."
Sina setzte sich zu mir mit auf das Bett. „Möchtest du darüber reden? Vielleicht können wir gemeinsam eine Lösung finden, damit du hier bleiben möchtest", sagte sie mit einem leichten, hoffnungsvollen Lächeln. Aber so hoffnungsvoll wie sie war, war ich hoffnungslos. „Es wäre wirklich schade, wenn du schon so früh wieder gehst, wo wir uns doch alle gerade so gut verstehen. Bist du dir denn sicher?"
Mit einem leichten Nicken setzte ich mich auf, wobei ein ziehend stechender Schmerz durch meinen Kopf ging, weshalb ich sofort zischte. Aber nicht mal das schien Taehyung zu interessieren. Genervt seufzend stand er dort am Fenster und war wahrscheinlich nur gezwungen dazu, hier dabei zu sein. Jungyeon stand bei seinem Vater und es wunderte mich ohnehin, dass er überhaupt hier war.
„Ich habe meine Entscheidung bereits getroffen und so sehr wie ich euch mag, ich werde diese nicht mehr ändern. Es tut mir wirklich leid, all die Umstände umsonst gemacht zu haben, aber ich halte-...", ich stockte für einen Augenblick und dachte darüber nach, was ich nun sagen konnte, bevor ich eine plausible Antwort fand. „Ich halte mein Heimweh nicht mehr aus. Meine Familie vermisst mich sehr und ich vermisse sie umso mehr, also möchte ich gerne wieder zurück nach Korea. Ich übernehme auch die Flugkosten, soweit das möglich sein wird."
Mein Gastvater schüttelte eifrig den Kopf, als auch er näher an das Bett kam. „Mach dir darüber keine Sorgen! Noch sind wir immer deine Gastfamilie und das bedeutet, dass wir das für dich übernehmen. Nimm es als eine letzte Geste an und auch als Dank, dass du hier bei uns warst und unseren beiden Söhnen schöne Momente gegeben hast. Wir bezahlen dein Flug und gibt es keine Widerrede", meinte der Vater. Und auch er lächelte, wodurch ich es nicht länger zurückhalten konnte und ebenfalls ein schwaches Lächeln auf meine Lippen brachte, auch wenn mir keineswegs danach war.
„Wenn es okay ist, würde ich mich jetzt gerne etwas ausruhen. Auch wenn ich bis eben noch geschlafen habe, fühle ich mich wirklich müde", meinte ich leise. Mit viel Verständnis, standen meine Gasteltern von meinem Bett auf, Junghyeon stand bereits an der Tür und wartete. Sina ging rüber zu Taehyung, der noch immer so emotionslos aus dem Fenster schaute, legte ihre zierliche Hand auf seine Schulter.
„Komm Taehyung, wir können später nochmal kommen", sagte sie mir lieblicher Stimme, als müsste sie ihn extra vorsichtig behandeln, weil er wütend war. Oder so. Anstatt seiner eigenen Mutter zu antworten, ging er einfach aus dem Zimmer und verschwand im Flur, ohne mich dabei auch nur eines Blickes zu würdigen, sodass ich letztendlich alleine war.
„Ich schätze das war's wohl", murmelte ich und lachte leise, wobei die Tränen meine Sicht bereits komplett verschwimmen ließen.
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I hope dieses Kapitel ist nicht zu heartbreaking!
Ich denke mal, dass heute mehrere Updates kommen, bin momentan im Schreib-Flow
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