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.・゜゜・◗It can be different to every individual◖

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»Redet er immer so viel?«, fragt der Schwarzhaarige nach ein paar Sekunden, in denen er sich wahrscheinlich von Hongjoongs Wortschwall erholt hat, und sieht wieder zu mir auf. »Leider.«, antworte ich und beginne meinen Blick über die Kopfe der ganzen anderen Schüler gleiten zu lassen. Dabei entdecke ich, dass sehr viele zu uns hinübersehen und vor allem Wooyoung mustern. Die Meisten denken wahrscheinlich, dass der Schwarzhaarige einen Auslandsaufenthalt bei uns macht, denn ansonsten kann man nicht einfach so mitten im Jahr zu und wechseln— auf jeden Fall habe ich gedacht, dass es nicht möglich sei.

Nach einer guten Viertelstunde sitzen Wooyoung und ich wieder an dem gleichen Punkten. Nur haben wir diesmal beide ein Tablar voll mit Essen vor uns— genau wie der Rest des Tisches. Es herrscht wie fast immer eine angenehme Atmosphäre und wir unterhalten uns locker während wir unser Mittagessen aufessen. Allerdings kippt die Stimmung ziemlich schnell, als Yunho seine Stäbchen weglegt und mich ernst ansieht.

»Und wen genau willst du jetzt bei dir zuhause anschleppen, damit deine Eltern dir glauben und dich nicht für immer in die Hölle wünschen, weil du sie angelogen hast?«, fragt der Ältere und ich seufze wie schon oft an diesem Tag verzweifelt auf. »Ich weiss es doch auch nicht.«, gebe ich zurück und breche ein Stück meines Kuchens ab, um es mir in meinen Mund zu schieben. »Worum geht's?«, fragt Wooyoung neben mir interessiert und ich setze an, ihm meine Situation zu schildern, werde allerdings von Mingi unterbrochen, der die ganzen Geschehnisse zusammenfasst.

»Sans Eltern sind sehr gläubig— sein Vater ist sogar Pfarrer. San hat ihnen vor einiger Zeit gestanden, dass er Homosexuell ist und seine Eltern drehen seitdem am Rad und wollen ihn ''wieder richtig biegen''. Und gestern hat dann dieser blonde Idiot neben dir behauptet, er habe einen festen Freund, den seine Eltern jetzt kennenlernen wollen. Und wir können dafür nicht einspringen, weil sie und alle kennen.«, meint Mingi und starrt mich bei den Worten ''blonde Idiot neben dir'' zu Grund und Boden. Danach herrscht am Tisch kurze Stille und Wooyoung scheint das ganze erstmal verkraften zu müssen.

»Ich mache es sonst. Aber nur wenn ich deinen Nachtisch für den Rest des Semesters bekomme.«, meint der Schwarzhaarige nach einer knappen Minute und dreht sich während dem Reden zu mir um. Ich spucke dem wunderschönen Jungen vor mir fast meinen Kuchen ins Gesicht, was darin endet, dass ich mich verschlucke und halb auf dem Boden liege, wo ich die ganzen Kuchenkrümel heraus huste. »Tu nicht so überrascht.«, kommentiert Wooyoung meinen Auftritt, reicht mir nach seinem Kommentar aber trotzdem mein Wasserglas, das ich gierig leere.

»Du würdest das wirklich machen?«, fragt Yeosang die Frage, die wohl jeder am Tisch gerade auf den Lippen gelegen ist. Ich sehe zu Wooyoung und dieser nickt nur. »Wieso nicht? Ich kann nur gewinnen, wenn ich den ganzen Nachtisch bekomme.«, antwortet der Schwarzhaarige gut gelaunt und klaut mir meinen Kuchen von meinem Teller. Ich schnaube empört auf, wende aber nichts dagegen ein, denn ich brauche die Hilfe des Kleineren wirklich dringend.

Danach setzen die Anderen ihre Gespräche langsam wieder in Gange und Wooyoung greift nach meinem Handy, das ich auf dem Tisch platziert habe und hält es mir entgegen. Ich entsperre es und überlasse das Gerät schlussendlich dem Schwarzhaarigen, wobei ich mich gleichzeitig frage, wieso ich ihm bereits jetzt so vertraue. Der Kleinere tippt unter meinem Blick eine Zeit lang auf dem Display meines Handys herum, bevor er es mir mit einem stolzen Lächeln wieder überreicht. Ich erwidere das Lächeln und sehe danach auf den neuen Kontakt, in dem Wooyoung wohl gerade seine Nummer eingespeichert hat.

»Damit du mir die ganzen Details schicken kannst.«, meint der Schwarzhaarige nur gut gelaunt und beisst in mein Stück Kuchen hinein. Ich nicke leicht und fülle mein Glas wieder auf, um es danach wieder in einem Zug zu leeren. Dabei meine ich ein gemurmeltes ''No shit, die beiden würden schon nur optisch perfekt zusammen passen.'' zu vernehmen und schicke ein paar böse Blicke in die Richtung, in der Seonghwa und Jongho sitzen. Und auch wenn es keiner von den Beiden gesagt hat, haben sie es trotzdem verdient.

Nach einer weiteren Viertel Stunde machen wir uns langsam in die Richtung des Sportgebäudes. Auf dem Weg dahin gehe ich zwischen Wooyoung und Yeosang, die sich über mich hinweg über Eichhörnchen unterhalten (und das nur, weil Wooyoung meinte, eines in einem der Bäume zu sehen). Ich beteilige mich nicht an dem Gespräch und lasse die beiden Jungen einfach weiter diskutieren. In der Umkleide mischen sich dann noch Mingi und Hongjoong mit ins Gespräch ein und ich grinse leicht, weil sich meine Freunde wirklich wie Kinder verhalten.

Während der Sportstunde sitz Wooyoung diskret am Rand der Halle und spielt mit einem kleinen Blätterstapel herum, den er am Anfang der Stunde unserem Lehrer unter die Nase gehalten hat. Ich nehme an, dass es sich dabei um ein Arztzeugnis handelt, das bestätigt, dass er nicht mitturnen kann. Das geschockte Gesicht meines Lehrers verwirrt mich aber immer noch.

Nach der Stunde und nachdem wir uns umgezogen haben, verlasse ich zusammen mit meinen Freunden und Wooyoung die Sporthallen und steuere den Busbahnhof, der sich direkt vor der Schule befindet, an. »San?«, fragt Wooyoung aus dem nichts und sieht zu mir auf. Ich beobachte Yeosang, Mingi und Hongjoong dabei, wie sie einige Meter vor uns laufen und drehe danach meinen Kopf dem kleineren Schwarzhaarigen zu. »Meine Mutter holt mich dort drüben ab.«, meint er und deutet auf ein paar Parkplätze, auf denen mehrere Autos stehen.

»Ah..«, gebe ich ziemlich ideenlos zurück und bleibe neben Wooyoung stehen. »Also, dann bis morgen. Ich schreibe dir nachher noch.«, verabschiede ich mich leicht lächelnd von dem Kleineren, der das Lächeln erwidert, bevor er seine Arme um meinen Hals schlingt und mich kurz an sich drückt. Ich erwidere die ziemlich überraschende Umarmung, lasse Wooyoung aber sofort wieder los, als er seine Arme zurückzieht. »Bis morgen.«, verabschiedet er sich auch von mir, dreht sich danach um und geht auf ein stahlblaues, kleines Auto zu, bei dem er sich auf den Beifahrersitz fallen lässt.

Danach drehe ich mich um und renne meinen restlichen Freunden hinterher, die bereits einige hundert Meter weiter vorne laufen und anscheinend nicht die Absicht haben, auf mich warten zu wollen. Ich jogge und verfalle nach ein paar Sekunden schwer atmend neben den anderen in deren Schritttempo.

»Du hast dein Problem wirklich smoother gelöst als mein Leben verläuft.«, kommentiert Mingi, sobald ich neben Yeosang ins Laufen verfalle. Ich lache leise auf und schüttle leicht meinen Kopf. Danach beginne ich mit den Anderen zu reden, bis Hongjoong, Mingi und Yeosang in ihren Bus einsteigen und ich mich zu Fuss in die Richtung begebe, in dem mein Zuhause liegt.

Ich gehe in einem gemächlichen Tempo auf dem Trottoire und ziehe dabei meine Kopfhörer aus meinem Rucksack. Ich verbinde die Kopfhörer mit meinem Handy und starte meine Playlist. Ich gehe einfach den altbekannten Weg, den ich seit knapp zwei Jahren fast täglich bestreite und hoffe, dass ich nicht von einem dieser schrägen Autofahrer überfahren werde.

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ab jetzt werden die kapitel wahrscheinlich eher am abend raus kommen whoops

pewpew

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