Kapitel 23 Band 6
Emilia kniete am Boden und hielt Ashs reglosen Körper in ihren Armen. Ihre Finger zitterten, während sie eine Hand sanft auf seine Stirn legte. Sein Atem war flach, kaum spürbar, und sein Körper war so kalt wie der Boden, auf dem er gelegen hatte.
Jake kniete sich neben sie, seine tiefroten Augen musterten Ash aufmerksam. „Sein Lebenslicht... es erlischt," sagte er leise, als ob er fürchtete, seine Worte könnten den letzten Funken auslöschen.
Chaylin trat näher, ihre grünen Augen prüften Ashs reglose Gestalt mit ernster Miene. „Es ist nicht nur sein Körper," sagte sie schließlich. „Seine Essenz... sie wirkt instabil, aber nicht nach außen. Es ist, als würde sie ihn von innen heraus zerfressen."
Schade verschränkte die Arme, sein Blick finster. „Das ergibt keinen Sinn," murmelte er. „Eine Essenz ist ein Teil von uns, sie ist nicht dazu gedacht, uns selbst zu verletzen. Und doch... irgendetwas hat sie verdreht."
Emilia sah verzweifelt zu ihnen auf. „Was meint ihr damit? Seine Essenz... sie sollte ihm doch nichts tun können. Wie kann das sein?"
Jake schüttelte den Kopf, seine Fäuste ballten sich. „Es ist nicht normal. Etwas ist hier geschehen, das wir nicht verstehen. Sein Geist ist... beschäftigt, blockiert. Und sein Lebenslicht flackert wie eine Kerze im Wind."
„Wir müssen schnell handeln," sagte Alex, seine Augen suchten Emilias Blick.
Emilia nickte heftig, ihre Tränen fielen lautlos auf Ashs Wangen, während sie ihren Stab über ihn hielt. „Ich werde ihn heilen," flüsterte sie, „ich werde ihn nicht verlieren."
Sie rief die Wärme ihres Mal auf, die Kraft ihrer Liebe, und bündelte ihr Mana mit äußerster Sorgfalt. Ein sanftes, goldenes Licht umhüllte Ashs Körper, heilte die Narben und Schnitte, die von seiner Folter übrig geblieben waren. Alex und Gray traten an ihre Seite, ihre Hände unterstützten Emilias Magie mit ihrer eigenen Energie, um den Heilprozess zu verstärken.
Als das Licht erlosch, war Ashs Körper äußerlich geheilt. Aber er rührte sich nicht.
„Emilia..." begann Alex vorsichtig, als er Ash genauer untersuchte. „Sein Körper mag geheilt sein, aber sein Geist..."
Gray seufzte tief. „Er ist nicht nur bewusstlos. Sein Geist ist... zersplittert. Er kann nicht zu Bewusstsein kommen, weil er ohne ist."
Emilia sah sie mit geweiteten Augen an, ihre Lippen bebten. „Was... was meinst du damit?"
Alex legte eine Hand auf ihre Schulter. „Seine Essenz... sie frisst ihn von innen auf. Es ist, als ob sein eigenes Mana ihn zerstört. Er stirbt, Emilia. Sein Geist zerbricht, und sein Mana flackert wie ein letzter Atemzug."
„Nein... nein, nein, nein," murmelte Emilia und schüttelte den Kopf. Tränen strömten über ihre Wangen, und sie hielt Ash fester in ihren Armen. „Das kann nicht sein. Das darf nicht sein."
Die Jungs sahen einander an, jeder von ihnen spürte den Schmerz und die Verzweiflung, die Emilias Worte durchdrangen.
„Wir können ihn nicht verlieren," flüsterte sie schließlich, ihre Stimme brach. „Ich kann ihn nicht verlieren."
Schade kniete sich neben sie, seine sonst so kühle Miene war von einer tiefen, fast unerwarteten Besorgnis durchzogen. „Wir werden ihn nicht verlieren," sagte er mit leiser, aber entschlossener Stimme. „Nicht, solange wir atmen."
Die Gruppe schwieg, die Schwere der Situation lastete wie ein unbarmherziger Schatten auf ihnen. Emilias Liebe und die Verbundenheit der Gruppe waren stärker denn je, doch die Zeit schien gegen sie zu arbeiten. Sie wussten, dass sie handeln mussten – und zwar schnell.
Emilia kniete weiterhin bei Ash, ihre Hände hielten ihn sanft, aber ihre Stimme war von Verzweiflung durchdrungen.
„Ash... Mein Herz," flüsterte sie, während ihre Tränen unaufhörlich flossen. „Bitte, komm zu mir zurück. Lass mich nicht allein."
Gray brach das Schweigen. „Wenn der Fuchsgeist hier wäre... er könnte das. Er ist der Einzige, der in Ashs Geist eindringen könnte, um zu sehen, ob Heilung möglich ist."
Alex nickte zögernd. „Die Essenz der Habgier. Verrückt, aber verdammt fähig. Er könnte auf der spirituellen Ebene eintauchen und herausfinden, was Ash hält oder zerreißt."
Emilia hob den Kopf und sah die beiden an. „Was meint ihr? In seinen Geist eindringen? Wie soll das gehen?"
Chaylin schritt vor und sprach mit ruhiger Stimme. „Der Fuchsgeist ist ein Meister spiritueller Reisen. Er hat die Gabe, auf der mentalen Ebene zu wandern, in Seelen einzutauchen und sie zu heilen... oder zu zerstören."
Jake verschränkte die Arme und warf Emilia einen prüfenden Blick zu. „Aber er ist nicht hier. Es ist keine Option."
Emilia ballte die Hände zu Fäusten, ihre kastanienbraunen Augen flammten vor Entschlossenheit. „Ich bin eine Schamanin. Ich werde es tun. Ich gehe in seinen Geist."
Die Gruppe erstarrte. Schade trat vor, seine Stimme kalt, aber besorgt. „Emilia, das ist Wahnsinn. Du hast das noch nie gemacht, oder? Weißt du überhaupt, was das bedeutet?"
„Es ist möglich, oder nicht?" fragte Emilia trotzig und sah ihn direkt an.
Schade nickte langsam. „Ja, es ist eine fortgeschrittene Schamanen-Technik. Aber eine so gefährliche, dass selbst erfahrene Schamanen oft daran scheitern. Ohne einen spirituellen Führer... wie den Fuchsgeist... oder einen hochrangigen Schamanen, der dich begleitet, könntest du dich selbst verlieren."
„Dann verliere ich mich!" rief Emilia aus, die Wut und Verzweiflung vermischten sich in ihrer Stimme. „Wenn es eine Chance gibt, ihn zu retten, werde ich es tun."
Schade schüttelte den Kopf. „Du verstehst nicht, worauf du dich einlässt. Ash ist ein Essenz-Träger. Sein Geist ist von der Trägheit durchtränkt. Das ist kein normaler mentaler Zustand. Es ist ein Sog, ein endloser Abgrund. Was, wenn du hineingezogen wirst?"
Chaylin trat zu Emilia und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Emilia, hör zu. Wir wissen, dass du ihn retten willst, aber der Preis könnte zu hoch sein. Du könntest nicht nur dich selbst verlieren... sondern ihn mit dir ziehen."
Jake, der bisher still gewesen war, trat vor. „Wir sollten einen anderen Weg finden. Irgendeinen."
Emilia sah entschlossen in die Runde, ihre Stimme fest. „Ihr versteht nicht. Ich bin seine Hüterin. Wenn ich es nicht tue, dann niemand. Er würde es für mich tun, und das wisst ihr alle. Egal, wie groß das Risiko ist, ich muss es versuchen."
Die Gruppe schwieg, jeder spürte die Tiefe von Emilias Liebe und Entschlossenheit.
Während Emilias Entschlossenheit die Luft erfüllte, waren die anderen hin- und hergerissen zwischen Sorge und Bewunderung. Sie wussten, dass der nächste Schritt alles verändern würde – für Ash, für Emilia und für sie alle.
Emilia kniete immer noch bei Ash, ihre Finger zitterten, als sie sein regloses Gesicht betrachtete. Die anderen standen in einer bedrückenden Stille um sie herum, die Spannung und Sorge in der Luft waren greifbar. Gray brach schließlich das Schweigen.
„Emilia," begann er, seine Stimme war entschlossen, aber voller Sorge. „Ich kann das nicht gutheißen."
Emilia hob den Kopf, ihre kastanienbraunen Augen füllten sich mit Tränen. Doch Gray fuhr fort: „Aber... ich will Ash nicht verlieren. Deswegen werde ich dich unterstützen."
Gray kniete sich hin und legte seine Hand auf Emilias Schulter, während sein Blick ernst und durchdringend blieb. „Ich bin kein Fuchsgeist und kein spiritueller Führer. Ganz sicher habe ich das noch nie gemacht. Aber ich kann als Brücke fungieren. Ich lasse mein Wasser zirkulieren, um Ashs Manafluss zu stabilisieren und deinen mit seinem zu verbinden."
Emilia sah ihn aufmerksam an, während die anderen überrascht lauschten.
„Das ist keine traditionelle Methode," fuhr Gray fort. „So dringt man auf keinen Fall in den Geist eines anderen Dämons ein. Niemals. Aber du bist zu unerfahren in diesem Gebiet, Emilia. Wenn du es auf die übliche Weise versuchst, könntest du Ash dabei mehr schaden als helfen – und dir selbst auch."
Gray sprach weiter, seine Stimme ruhig, aber eindringlich: „Wenn ich als Verbindungsglied fungiere, kann ich notfalls die Verbindung kappen, wenn ich spüre, dass es zu gefährlich wird. Ich kann nicht selbst in seinen Geist eintauchen, da ich die Stabilisierung aufrechterhalten muss, aber ich werde spüren, wenn du etwas brauchst. Du musst dich nur auf unser Band konzentrieren."
Jake verschränkte die Arme, sein Blick war kühl, aber voller Sorge. „Gray, bist du dir sicher, dass du das kannst? Du spielst mit zwei Leben gleichzeitig. Ein falscher Schritt..."
„Ich weiß," antwortete Gray ruhig. „Aber ich kenne meine Grenzen gut genug. Ich bin lange genug ein Wassergeist gewesen, um zu verstehen, wie man Manaflüsse stabilisiert. Es ist nicht ohne Risiko, aber es ist unsere beste Chance."
Alex, der sichtlich mitgenommen war, trat näher. „Gray, du bist der Letzte, dem ich in diesem Moment widersprechen will. Aber wenn irgendwas schiefgeht..." Er schüttelte den Kopf. „Wir können es uns nicht leisten, sie beide zu verlieren."
Chaylin stand still und verschränkte die Arme, bevor sie seufzte. „Wenn jemand das kann, dann du, Gray. Aber ich sage dir eins: Wenn irgendwas schiefläuft und du versuchst, dich selbst zu opfern, werde ich dich eigenhändig wiederbeleben, nur um dich erneut umzubringen."
Felix, der hinter Chaylin stand, nickte zustimmend. „Kein Druck, Gray."
Gray wandte sich erneut Emilia zu, sein Blick fest. „Emilia, meinst du wirklich, dass du dir das zutraust? Wenn du scheiterst, Ash zu retten, und ich die Verbindung kappen muss, könnte ich sie vielleicht nicht erneut herstellen."
Emilia biss sich auf die Unterlippe, ihr Blick blieb jedoch entschlossen. „Ich traue mir das zu. Wir können ihn nicht verlieren. Ich will nicht, dass irgendjemand hier aufgibt – und ich werde es auch nicht."
Gray nickte langsam. „Gut. Aber ich muss dich warnen. Wenn ich die Verbindung kappe, könnte das alles beenden. Ash... und vielleicht auch dich. Dein Leben liegt in meiner Hand, Emilia. Das ist keine traditionelle Methode – ich improvisiere hier. Es gibt keine Garantie."
„Gray," sagte sie mit Nachdruck, ihre Stimme klar und unerschütterlich. „Ich vertraue dir voll und ganz. Lass es uns tun."
Die Gruppe tauschte ernste Blicke aus, bevor sich Jake an Gray wandte. „Pass auf sie auf. Pass auf ihn auf."
Gray nickte und bereitete sich vor. „Wir haben keine Zeit zu verlieren."
Die Luft war erfüllt von Spannung, als Gray begann, sein Mana zu fokussieren, um die Verbindung zwischen Emilia und Ash herzustellen. Die Gruppe umringte sie schützend, alle bereit, das Risiko einzugehen, um Ash zurückzuholen.
Gray sah sich um, sein Blick ernst und konzentriert. „Dieser Ort ist ungeeignet für eine spirituelle Reise," sagte er schließlich. Seine Stimme ließ keinen Widerspruch zu. „Wir brauchen Ruhe, ein sicheres Umfeld. Und Platz."
Sei nickte, ohne zu zögern. „Ich bringe ihn." Sanft hob er Ashs leblosen Körper hoch, als wäre er zerbrechlich wie Glas, und trug ihn aus dem Raum. Die Gruppe folgte ihm schweigend, bis sie ein großes Zimmer erreichten. Ein breites Bett stand in der Mitte des Raums, überzogen mit schlichtem, aber sauberem Stoff. Sei legte Ash behutsam darauf und trat zur Seite.
Gray drehte sich zu Emilia. „Leg dich dazu, Emilia. Du wirst körperlich nah bei ihm sein müssen, um die Verbindung zu stabilisieren. Deine Nähe wird den Fluss erleichtern."
Emilia nickte und setzte sich zögernd auf die Matratze, bevor sie sich langsam neben Ash legte. Ihre Hand suchte die seine, und sie umklammerte sie fest, als würde sie ihn nie wieder loslassen wollen.
Gray trat näher und kniete sich neben das Bett. „Hör mir gut zu, Emilia," sagte er ruhig. „Deine Aufgabe ist es, ruhig zu atmen. Konzentriere dich auf die Verbindung, die du zu Ash spürst. Denke daran, warum du ihn zurückhaben willst. Was ist dein Antrieb?"
Emilia zögerte nicht. „Meine Liebe zu ihm," flüsterte sie.
Gray nickte. „Dann nimm diese Liebe, Emilia. Fokussiere dich darauf. Spüre sie in dir und leite sie zu Ash. Lass deine Augen geschlossen, bis es vorbei ist, und vertraue mir. Ich werde euch schützen."
Gray zeigt seine wahre Form;
Emilia schloss die Augen und vertiefte ihre Atmung. Die anderen standen stumm im Raum und beobachteten Gray, der seine Haltung veränderte. Sie sahen selten, wie ernsthaft er arbeitete, und das, was sie jetzt erleben würden, hatten sie noch nie gesehen.
Grays kristallklarer blauer Körper begann zu schimmern, sein Umriss löste sich auf. Er verwandelte sich in eine flüssige Form, die wie lebendiges Wasser aussah. Doch seine Gestalt wurde dichter, zäher – ein glibberiger, schimmernder Schleim.
„Was...?" flüsterte Alex, doch Jake legte ihm eine Hand auf die Schulter, um ihn zum Schweigen zu bringen.
Gray glitt in seiner neuen Form über Ashs Körper. Die schimmernde Masse umhüllte Ash vollständig, ohne Druck oder Bedrohung. Es war eine sanfte, schützende Schicht, die begann, den Mana-Fluss zu stabilisieren.
Dann bewegte sich Gray weiter. Er glitt über Emilia, und auch sie wurde von der warmen, schützenden Schicht umhüllt. Die Berührung kitzelte leicht, aber es war nicht unangenehm. Es fühlte sich wie eine tröstende Umarmung an, sanft und einladend.
Gray fokussierte sich und begann, die Mana-Flüsse der beiden zu fühlen. Sie waren unterschiedlich, aber er formte sich als Bindeglied dazwischen. Er verband sie, stabilisierte die Ströme und brachte sie in Einklang.
„Es ist fast wie eine Melodie," murmelte Chaylin, die das leise Pulsieren von Grays Mana beobachten konnte.
„Wie kann er so etwas?" fragte Felix leise, doch niemand antwortete.
Die Luft im Raum veränderte sich. Es war, als würde sie dicker werden, voller Bedeutung. Die Gruppe hielt den Atem an, während Gray die Verbindung immer tiefer herstellte, ohne ein einziges Wort zu sprechen.
Emilia konzentrierte sich. Sie spürte die Veränderung. Die warme Schicht um sie herum, die Grays Essenz war, gab ihr das Gefühl von Sicherheit. Sie konzentrierte sich auf ihre Gefühle, ihre Liebe zu Ash, und ließ sie in sich aufsteigen.
„Ash," flüsterte sie leise. „Bitte komm zu mir zurück."
Grays Form schimmerte sanft, während er die Verbindung hielt. Sein Fokus war unerschütterlich, seine flüssige Gestalt pulsierte, als er den Fluss zwischen Ash und Emilia stabilisierte. Die Verbindung stand – und die Reise in Ashs Geist konnte beginnen.
Der Fluss der Erinnerungen
Emilia fühlte, wie die Welt um sie herum verschwamm, als Gray die Verbindung zwischen ihr und Ash stabilisierte. Es war, als würde sie in warmes Wasser sinken, das gleichzeitig beruhigend und fremdartig war. Ihre Sinne wurden gedämpft, und alles um sie herum verlor an Klarheit.
Plötzlich war sie dort – in Ashs Geist.
Ein Ort von Chaos und Leere.
Die Umgebung war unbeschreiblich. Eine endlose Weite aus Dunkelheit und schwebenden Fragmenten. Manche Teile waren zerbrochen, wie Glasscherben, die Licht in alle Richtungen reflektierten. Andere waren massiv, wie Splitter eines zerbrochenen Turms, die scheinbar ziellos im Raum schwebten.
Emilia spürte die Kälte, die von dieser Leere ausging, aber es war keine physische Kälte. Es war, als würde sie durch Ashs Einsamkeit wandern – durch den Bruch, der in seinem Geist entstanden war.
Doch da war noch etwas. Im Hintergrund tobte ein Sturm aus Energie. Elektrische Impulse rasten durch die Leere und hinterließen ein Echo, das Emilias Herz zum Vibrieren brachte. Es war Ashs Essenz, wild und entfesselt, aber sie wirkte verzerrt, als würde sie gegen sich selbst kämpfen.
„Ash!" rief Emilia, doch ihre Stimme hallte nur in der Leere wider. Kein Echo, keine Antwort.
Sie ging weiter, obwohl es keinen Boden gab. Jeder Schritt war ein Akt des Willens, und sie spürte, wie ihr Herz sie führte. „Ash, ich bin hier! Bitte zeig dich!"
Sie fühlte ihn. Sein Schmerz, seine Verzweiflung – sie waren überall. Doch seine Präsenz war flüchtig, wie ein Schatten, der sich immer wieder ihrem Griff entzog.
Plötzlich flog ein Scherbenfragment an ihr vorbei. Sie sah hinein und erblickte ein Bild: Ein Drache, vielleicht ein vergangenes Leben von Ash, wie er in einem Dorf stand, umgeben von Flammen. Sein Gesicht war verzweifelt, und seine Hände zitterten, während er versuchte, jemanden zu retten. Emilia erkannte, dass es eine Erinnerung war – ein Splitter seiner Vergangenheit, der jetzt Teil seines geistigen Chaos war.
Das Chaos wurde intensiver. Emilias Herz zog sich zusammen, als sie spürte, wie die Essenz der Trägheit gegen Ashs Geist arbeitete. Sie sah blasse, geisterhafte Silhouetten, die wie verzerrte Abbilder von Ash aussahen. Sie lauerten in der Dunkelheit, beobachteten sie und flüsterten unverständliche Worte.
„Das bist du nicht, Ash," flüsterte Emilia. „Du bist mehr als das."
Ein Licht erschien in der Ferne. Es war schwach, kaum sichtbar, doch Emilia wusste, dass es Ash war. Sie rannte darauf zu, aber je näher sie kam, desto stärker wurde der Widerstand. Die geisterhaften Silhouetten bewegten sich, schoben sich in ihren Weg, und die Fragmente wurden zu einer Mauer.
„Ash!" schrie sie, ihre Stimme voller Verzweiflung und Liebe.
Das Licht flackerte, als hätte es sie gehört, aber es schien sich zurückzuziehen, als hätte es Angst, näherzukommen.
Emilia atmete tief durch. Sie spürte Grays Präsenz, wie ein warmer Anker, der sie mit der Realität verband. „Ash, hör mich an!" rief sie erneut, ihre Stimme jetzt entschlossener. „Ich werde dich nicht verlieren. Du bist nicht allein. Bitte, komm zu mir zurück!"
Das Licht begann zu pulsieren, und die Silhouetten zogen sich zurück. Die Fragmente begannen sich zu bewegen, als würden sie einen Weg öffnen. Doch bevor Emilia weitergehen konnte, bebte der gesamte Raum. Eine Welle von Dunkelheit drohte, sie zu verschlingen.
Emilia spürte, dass sie sich beeilen musste. Ash war in seinem eigenen Geist gefangen, und sie musste ihn erreichen, bevor es zu spät war.
——
Emilia wanderte durch den Wirbel von Erinnerungen, die wie zersplitterte Glasscheiben in der Luft schwebten. Manche hingen reglos an unsichtbaren Wänden, andere wirbelten chaotisch durch die Dunkelheit. Ihre Finger glitten vorsichtig über ein Fragment, das an einer der Wände haftete.
Das Bild zeigte sie selbst, eine stolze Valkyrie, mit leuchtendem Tiger Schweif und einem wütenden Gesichtsausdruck. Sie schrie Ash an – nein, nicht Ash, sondern eine Silhouette. Die Figur war träge, dunkel, und ihr Blick schien von endloser Müdigkeit erfüllt zu sein. Emilia erkannte, dass dies ein vergangenes Leben von Ash sein musste.
Ein weiteres Fragment zog ihren Blick auf sich. Sie sah sich selbst, wie sie Ash küsste, leidenschaftlich und voller Hingabe. Ihre Hände hielten sein Gesicht, und ihre Augen strahlten vor Liebe. Die Szene war so intensiv, dass Emilia für einen Moment die Realität vergaß und ihre Lippen zu einem flüsternden „Ash..." formten.
Sie ging weiter, und das Chaos um sie herum wurde dichter. Am Boden lag ein Splitter, in dem sie Ash in einer gewaltigen, drachenähnlichen Gestalt sah. Er spie Feuer, seine Schuppen glitzerten in einem tiefen Schwarz, und seine Augen leuchteten wie glühende Kohlen. Emilia konnte die Wut und den Schmerz in seinen Bewegungen spüren, während er kämpfte.
Ein Fragment an der Tür eines unsichtbaren Raumes zog sie an. Sie sah einen Jungen, der aussah wie Ash – mit seinen wirren Haaren und einem Ausdruck, der sowohl stur als auch verletzlich war. Er stand stramm, während eine streng wirkende Gestalt vor ihm sprach. Emilia konnte die Worte nicht hören, aber sie spürte die Härte der Erziehung, die den Jungen zu dem Ash formte, den sie heute kannte.
Ein anderes Fragment flackerte in der Dunkelheit. Es zeigte Ash in verschiedenen vergangenen Leben. In einem war er ein stolzer Krieger mit einer riesigen Klinge, in einem anderen ein wandernder Gelehrter, und in einem weiteren ein verzweifelter Mann, der am Rand einer Klippe stand. Doch immer wieder sah sie sich selbst – dieselbe Valkyrie, dieselbe Hingabe. Sie war ein fester Bestandteil jeder seiner Leben.
Emilia begann zu begreifen. Ashs Geist war durcheinander. Seine Essenz hatte seine Erinnerungen zersplittert, vermischt, und er wusste nicht mehr, was real und was vergangen war. Alles in seinem Geist schien aufgesogen zu werden, hineingezogen in ein schwarzes Loch, das sich in der Ferne ausbreitete.
Das Loch pulsierte und zog die Fragmente langsam an sich. Einige Erinnerungen zerbrachen weiter, andere wurden verschluckt. Emilia wusste, dass dies der Kern von Ashs Chaos war – der Ort, an dem er alles verlor, was ihn ausmachte.
Emilia stand still und atmete tief durch. Sie wusste, was sie tun musste. Sie musste Ash zeigen, was real war. Sie musste ihn an dieses Leben erinnern, an sie, an ihre Liebe, an ihre Freunde. Sie musste ihn daran erinnern, wer er war und warum sie ihn niemals aufgeben würde.
Mit einem festen Blick und einer neu gewonnenen Entschlossenheit machte sie sich auf den Weg in Richtung des schwarzen Lochs. „Ash," flüsterte sie, „ich komme, um dich zu retten."
Emilias Glieder fühlten sich an, als wären sie aus Blei. Die Essenz der Trägheit umklammerte sie wie unsichtbare Fesseln, und jeder Schritt durch Ashs zerrütteten Geist wurde zu einem Akt purer Willenskraft. Sie atmete schwer, während das schwarze Loch vor ihr immer mehr Erinnerungsfragmente verschluckte, als wollte es Ashs Seele endgültig auslöschen.
Plötzlich hörte sie Kinderlachen – ein sanftes, zartes Geräusch, das aus einem der Fragmente stammte. Emilia drehte sich um und sah ein Bild von Kindern, die spielten. Sie erkannte die Szenen – es waren gemeinsame Erinnerungen aus vergangenen Leben, in denen sie und Ash eine Familie gegründet hatten. Ihre Finger griffen nach einem der Fragmente, doch es zerbrach in unzählige Scherben, bevor sie es halten konnte.
„Nein!" schrie Emilia, ihre Stimme voller Verzweiflung. Sie fiel auf die Knie, unfähig, ihre Arme weiter zu heben. Das schwarze Loch pulsierte und zog die zerbrochenen Fragmente weiter an sich.
Doch dann, ein Funken. Ein Flackern.
Emilia schloss die Augen und konzentrierte sich. „Mein Herz," rief sie in die Leere, ihre Stimme zitterte. „Bitte, höre mich. Lass mich zu dir durchdringen."
Das Licht flackerte erneut. Es reagierte auf ihre Worte.
Das Band der Erinnerungen;
Emilia spürte, dass ihre Worte ihn erreichten, selbst wenn ihr Körper unter der Last der Trägheit kaum beweglich war. Sie begann zu sprechen, Erinnerungen heraufzubeschwören, ihre Liebe zu teilen.
„Ash," begann sie sanft, „erinnere dich an unser erstes Mal im Wald. Du hast mir gesagt, wie sehr du mich liebst, und ich habe dir geantwortet. Weißt du noch? Du hast mir das Gefühl gegeben, dass nichts uns jemals trennen kann."
Vor ihr leuchtete ein Fragment auf, und die Szene materialisierte sich: Ein Wald, das Rauschen der Blätter, ihr erstes Liebesgeständnis.
„Oder Origin," fuhr Emilia fort, „als wir zusammenlebten und Pläne für die Zukunft schmiedeten." Ein weiteres Fragment erschien, dieses Mal eine Erinnerung an ein bescheidenes, aber gemütliches Zuhause.
„Und als ich dir sagte, dass ich euch heiraten will!" Ein Bild von Emilias strahlendem Gesicht tauchte auf, während sie Ash einen Ring anbot.
Mit jedem Wort brachte sie mehr Licht und Ordnung in das Chaos. Die schwarzen Wirbel des Lochs begannen zu schwanken, und Erinnerungen, die es verschluckt hatte, wurden aus seinen Tiefen hervorgespült.
„Weißt du noch, Lyria? Die Höhle, in der du dich versteckt hast, als es dir schlecht ging. Ich habe dich gefunden, Ash. Ich habe dich immer gefunden."
Weitere Erinnerungen schwebten hervor, der Sog des schwarzen Lochs wurde schwächer.
„Erinnere dich," flehte Emilia, „an Alex, Gray, Jake, Felix, Chaylin, Sei, Schade ... und an mich, Emilia!"
Das schwarze Loch begann zu flackern, und plötzlich wurde es von einer Explosion des Lichts zerrissen. Erinnerungen strömten heraus, jedes Fragment kehrte an seinen Platz in Ashs Bewusstsein zurück.
„Und erinnere dich an Ari, an dein erstes Leben, an die zwölf Essenzen und an Chuck!" schrie Emilia, während die letzte Welle von Erinnerungen hervorbrach.
Mit einem letzten Schrei des schwarzen Lochs löste es sich vollständig auf. Die Essenz der Trägheit wich aus Emilias Körper, ihre Glieder fühlten sich leicht und frei an. Das Licht in Ashs Geist erstrahlte hell, und sein Bewusstsein begann, sich neu zu formen.
Emilia sah zu dem Licht und rief ein letztes Mal: „Ash, ich liebe dich!"
Plötzlich spürte sie, wie sich der Raum um sie herum veränderte. Das Chaos verschwand, und eine sanfte Wärme hüllte sie ein. Sie wusste, dass Ash zurückkehrte – dass ihre Liebe ihn zurückgebracht hatte.
Die zersplitterten Scherben auf dem Boden begannen, sich wie von unsichtbarer Hand geführt zusammenzusetzen. Emilia beobachtete fasziniert, wie die Fragmente der Vergangenheit eine neue Form annahmen. Das Bild einer glücklichen Familie erschien vor ihr – lachende Kinder, eine strahlende Valkyrie und ein Träger Dämon wahrscheinlich Ash Vergangenheit, der sie liebevoll ansah. Das Bild vibrierte vor Wärme und Leben.
„Emilia," erklang Ashs Stimme, stark und liebevoll, „ich liebe dich auch."
Ein sanfter Sog erfasste Emilia, und bevor sie sich versah, wurde sie aus Ashs Geist hinausgetragen. Es war kein abruptes Herausreißen, sondern eine sanfte Rückkehr, wie das sanfte Erwachen aus einem Traum.
Währenddessen bei Gray:
Gray, in seiner schleimigen Form, spürte, wie Ashs Mana-Fluss sich beruhigte und wieder gleichmäßig zirkulierte. Die Verbindung zwischen Emilia und Ash löste sich sanft, ohne Widerstand oder Chaos. Ein erleichtertes Lächeln schlich sich auf Grays Gesicht.
Langsam zog sich seine flüssige Gestalt von den beiden zurück. Er nahm wieder seine humanoide Form an und richtete sich auf, während er den Blick nicht von Ash und Emilia abwandte.
Die Jungs beobachteten ihn aufmerksam, jeder spürte die Spannung im Raum.
Jake: „Was ist los, Gray? Warum hast du dich zurückgezogen?"
Felix: „Sind sie in Ordnung? Was ist mit Ash? Und Emilia?"
Alex: „War es ein Erfolg? Hat sie es geschafft?"
Sei: „Sag was, du schleimiger Wassergeist! Nicht schweigen, wir platzen hier vor Sorge!"
Gray ließ seinen Blick langsam über die Gruppe schweifen, das Lächeln auf seinen Lippen blieb. „Ich hoffe es," sagte er schließlich, seine Stimme ruhig und sanft. „Ich spüre, dass Emilia losgelassen hat. Ihre Verbindung zu Ash wurde sauber getrennt. Und Ashs Körper ... sein Mana-Fluss zirkuliert wieder. Ich glaube, es war ein Erfolg."
Jake: „Du glaubst? Du weißt es nicht?"
Gray schüttelte den Kopf. „Wir müssen warten, bis sie erwachen. Dann werden wir es wissen. Aber die Zeichen stehen gut."
Chaylin: „Hoffen wir, dass sie bald aufwachen. Ich will die kleine Sonne wieder lachen sehen."
Die Gruppe ließ den Blick auf Ash und Emilia ruhen, die nebeneinander lagen, beide mit entspannten Gesichtszügen, als ob sie friedlich schliefen. Es herrschte eine gespannte Stille, doch Grays Zuversicht hatte die Hoffnung in den Raum zurückgebracht.
Ein leises Seufzen durchbrach die Stille im Raum. Emilia öffnete langsam die Augen, blinzelte gegen das Licht, das schwach durch die Ritzen des Raums fiel. Sie fühlte sich erschöpft, als hätte sie einen weiten, schweren Weg hinter sich gebracht.
Die Jungs bemerkten sofort ihre Bewegung.
Jake: „Emilia!"
Chaylin: „Unsere kleine Sonne, du bist wach!"
Alex: „Was ist passiert? Geht es dir gut?"
Felix kniete sich neben sie, streckte die Hand aus, als wollte er ihr helfen aufzustehen, hielt aber inne. „Komm schon, Emilia. Du machst uns wahnsinnig vor Sorge. Was hast du gesehen? Was hast du getan?"
Emilia setzte sich langsam auf, ihr Blick wanderte zu Ash, der immer noch reglos neben ihr lag. Ihre Stimme war leise und zögerlich. „Ich ... erinnere mich nicht an alles. Es ist wie ein Traum, der verblasst, sobald man aufwacht. Aber ich weiß, dass ich alles getan habe, was ich konnte."
Gray: „Hast du ihn erreichen können? Hast du ihn gefunden?"
Emilia: „Ja ... ich habe ihn gefunden. Ich habe versucht, ihn zu erinnern, an uns, an unsere Liebe, an alles, was er ist. Aber ob es genug war ..." Ihre Stimme brach, und sie blickte mit tränengefüllten Augen zu Ash.
Plötzlich bewegte sich Ashs Hand leicht. Ein schwaches Stöhnen kam von ihm, und seine Augenlider flatterten.
Felix: „Er bewegt sich!"
Sei: „Prinzessin, du hast es geschafft!"
Langsam öffnete Ash die Augen, seine rubinfarbenen Iriden suchten Orientierung, bis sie auf Emilia trafen.
Ash: „Emilia ..." Seine Stimme war heiser, kaum mehr als ein Flüstern, doch voller Wärme.
Die Reaktion der Gruppe war überwältigend. Jake, Felix, Alex, Gray und sogar Chaylin stürzten zu ihm, jeder wollte ihn berühren, seine Lebendigkeit spüren.
Jake: „Du verdammter Idiot, mach uns nie wieder solche Angst!"
Alex: „Du hättest tot sein können! Weißt du, was das für uns bedeutet hätte?"
Felix: „Ich bin noch nicht sicher, ob ich dich umarme oder dir eine verpasse!"
Ash lächelte schwach, sein Blick glitt über jeden von ihnen, bis er bei Emilia hängen blieb. Sie war die Einzige, die nicht sofort zu ihm stürzte, sondern ihn aus der Ferne beobachtete.
Ash: „Emilia ... komm her."
Emilia warf sich in seine Arme, und Tränen strömten über ihr Gesicht. „Ash, du hast keine Ahnung, wie sehr ich dich vermisst habe. Ich dachte, ich verliere dich."
Ash: „Ich bin hier, mein Herz. Dank dir."
Die anderen ließen die beiden gewähren, auch wenn sie ihre eigene Erleichterung kaum verbergen konnten. Jake legte eine Hand auf Ashs Schulter.
Jake: „Wir sind alle hier. Gemeinsam, wie immer. Und jetzt, hör auf, uns so einen Schrecken einzujagen."
Ash nickte schwach und ließ seinen Blick über die Gruppe schweifen. „Danke ... euch allen. Aber vor allem ... dir, Emilia."
Die Gruppe setzte sich um ihn, ihre Erleichterung spürbar, und für einen Moment fühlte es sich an, als wäre die Dunkelheit endlich ein Stück weit gewichen.
Emilia hielt Ash fest, als hätte sie Angst, dass er verschwinden könnte, wenn sie ihn auch nur eine Sekunde losließ. Ihre Tränen liefen unaufhörlich, doch ihre Lippen fanden immer wieder seinen Hals, seine Stirn, seine Wangen – jede Stelle, die sie erreichen konnte.
Emilia: „Ich lasse dich nie wieder los! Nie wieder, hörst du?" Ihre Stimme zitterte, doch ihre Umarmung war fest, fast besitzergreifend.
Ash lachte heiser, sein Brustkorb bebte unter ihrem Griff. „Amy ... wirklich ... ich bekomme kaum Luft." Seine Worte wurden von einem weiteren Kuss unterbrochen. „Ich bin wach, ich bin hier. Du musst mich nicht ersticken, um sicherzugehen."
Emilia hielt inne, sah ihm direkt in die Augen und drückte ihn dann noch fester an sich. „Das ist mir egal. Ich lasse dich nie wieder los!"
Die anderen beobachteten die Szene mit gemischten Gefühlen.
Jake: „Himmel, Emilia, lass ihm wenigstens die Chance, sich zu erholen." Er verschränkte die Arme, doch seine Stimme klang fast erleichtert.
Gray: „Ich bin beeindruckt, wie viele Küsse sie in so kurzer Zeit verteilen kann."
Felix: „Ich würde sagen, das ist eine Rekordleistung. Aber sie hat ihn ja auch fast verloren. Lass sie machen."
Chaylin: „Ich finde es irgendwie süß. Wenn auch ein bisschen übertrieben." Sie grinste schief, während sie sich gegen die Wand lehnte.
Schließlich meldete sich Schade, der bis dahin im Schatten gestanden hatte, mit kühler, doch leicht spöttischer Stimme: „Zuckerblume, solltest du dich nicht wenigstens ein bisschen zurückhalten? Du hast den Kerl gerade erst aus dem Jenseits zurückgeholt. Wenn du ihn so weiter bedrängst, schickst du ihn direkt wieder dorthin."
Emilia drehte sich zu ihm um, ohne Ash loszulassen. Ihre kastanienbraunen Augen funkelten. „Schade, du hast ihn auch fast verloren, du würdest ihn auch so festhalten, als hinge dein Leben davon ab, wenn du nicht zu stolz wärst es zuzulassen."
Schade: „Vielleicht. Aber ich würde mich dabei nicht wie ein überaktiver Welpe aufführen." Er lächelte leicht, ein seltenes Aufblitzen von Humor in seinem sonst so ernsten Gesicht.
Ash, der all das beobachtete, hob schwach die Hand und legte sie auf Emilias Wange. „Lass ihnen ihren Spaß. Sie sind nur eifersüchtig."
Felix: „Eifersüchtig? Auf dich?" Er lachte. „Mach dir nichts vor, Ash. Wir würden genauso behandelt werden, wenn wir in deiner Lage wären."
Jake: „Würden wir? Ich bin mir nicht sicher, ob ich das überleben würde."
Alle lachten, die Spannung der letzten Stunden löste sich langsam auf. Emilia sah Ash liebevoll an und flüsterte, leise genug, dass nur er es hören konnte: „Du bist mein Herz, Ash. Ich werde dich nie wieder loslassen."
Ash lächelte erschöpft, zog sie näher und flüsterte zurück: „Und ich werde dich nie wieder allein lassen."
Die Gruppe ließ ihnen ihren Moment, doch die leichten Kommentare und das Schmunzeln der anderen zeigten, dass sie nicht mehr lange still bleiben würden.
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