Kapitel 21 Band 6


Ash saß schwer atmend auf dem Stuhl, der ihn mit dem pulsierenden Siegelzirkel in Schach hielt. Seine Fesseln brannten wie glühendes Eisen, und die statischen Entladungen aus der Barriere hatten seinen Körper gezeichnet. Sein lila Haar hing ihm in die Stirn, und selbst sein sonstiges Grinsen war verblasst.
Die Frau, die sich selbst als Prima bezeichnete, stand vor ihm, ihre Hände auf den Siegelgravuren des Zirkels. Ihre Augen funkelten vor Ehrgeiz und Besessenheit.

„Ich habe die Essenz der Peinigung untersucht," murmelte sie leise, als ob sie sich selbst bestätigen wollte. „Ihre Wirkung war faszinierend, aber letztlich ineffizient. Schmerz, Folter, Züchtigung... nichts brachte ihn ausreichend in Wallung. Jemanden wie ihn zu brechen, hat keinen Wert. Aber du..." Sie beugte sich leicht vor und betrachtete Ash, als sei er ein besonders wertvoller Gegenstand. „Deine Essenz ist anders. Sie ist eine Manifestation des Stillstands. Eine absolute Lähmung, die alles um sich herum erstickt. Ich frage mich, wie es sich anfühlt, sie direkt zu erleben. Die Antworten die ich suche, wirst du nicht Freiwillig liefern.''

Ash hob seinen Kopf schwach, doch seine Augen funkelten gefährlich. „Lass es. Ich schwöre dir, Prima, du willst das nicht."

Doch sie lächelte nur kalt. „Oh, aber ich will. Du solltest stolz sein, Essenz der Trägheit. Du wirst der Schlüssel sein, um zu beweisen, dass sogar eure sogenannten unantastbaren Mächte kontrollierbar sind. Ihr seid Werkzeuge, hier du wirst sehen.''

Der Druck stieg.-
Sie wandte sich an ihre Knechte. "Mehr Mana in den Zirkel. Maximiert den Druck. Ich will sehen, wie weit wir gehen können."

Die Gravuren auf dem Boden begannen intensiver zu glühen, und die Luft wurde schwer. Die statischen Entladungen verstärkten sich, und Ash spürte, wie ein Teil seiner Essenz zu flackern begann, gezwungen, sich zu manifestieren. Sein Körper verkrampfte sich, und ein Schrei entfloh ihm, doch diesmal war es nicht nur der Schmerz. Es war die Last seiner eigenen Macht, die sich in ihm regte.

Ash versuchte seine Essenz zu unterdrücken.
Sein Geist raste. Bilder durchzuckten seine Gedanken – Erinnerungen an das Forschung's Dorf Lyria, als er seine Essenz zuletzt entfesselt hatte. Der Tod. Die Zerstörung. Die Leere, die alles verschlang. Er hatte geschworen, es nie wieder geschehen zu lassen.

„Nicht... noch einmal..." murmelte er, seine Stimme rau vor Anstrengung. Er biss die Zähne zusammen und konzentrierte sich, um die Essenz in sich zu halten, gegen den Druck der Barriere und die Manipulation durch Prima.

Prima wurde ungeduldiger.
„Du bist zäh," sagte sie mit einem gefährlichen Lächeln. "Aber ich werde es herausfinden, selbst wenn es dich zerbricht." Sie hob eine kleine Phiole, gefüllt mit einer dunklen, wirbelnden Substanz, und flüsterte eine Formel. Die Substanz verschmolz mit dem Siegel, und Ash spürte, wie ein neuer, intensiver Druck auf ihn ausgeübt wurde – ein direkter Angriff auf seine Essenz.

Er begann schwer zu atmen, sein Blick wurde glasig. „Hör... auf... Prima... du weißt nicht, was du tust..."

„Doch, das weiß ich," entgegnete sie. „Ich entfessle, was du verbergen willst. Und ich werde es kontrollieren."

Was folgte war eine kollektive Explosion..
Ashs Augen leuchteten kurz auf, und eine unheimliche Stille breitete sich im Raum aus. Die Knechte fielen auf die Knie, als ein Hauch seiner Essenz sie traf – lähmend, unerbittlich, als ob ihre gesamte Energie aus ihnen gesogen würde. Prima zögerte kurz, doch sie verstärkte den Druck.

Ash schrie auf, aber es war kein Schrei der Kapitulation – es war ein Schrei des Widerstands. Mit letzter Kraft zog er die entfesselte Essenz zurück in sich hinein, hielt sie fest, trotz der Schmerzen, die seinen Geist zu zerreißen drohten.

Dann brach es aus ihm heraus – eine gewaltige Schall- und Mana-Explosion, die den Raum erschütterte. Die Wände rissen ein, der Zirkel zersplitterte, und die Knechte wurden wie Puppen gegen die Wände geschleudert. Prima schrie überrascht auf, als sie zurückgeworfen wurde, und sie ihre Schutzbarriere gerade noch rechtzeitig aktivierte.
...
Als der Staub sich legte, war Ash auf den Boden gesunken, sein Körper schlaff, sein Atem flach. Seine Essenz hatte sich zurückgezogen, aber die Überbeanspruchung hatte sichtbare Spuren hinterlassen. Seine Augen waren trüb, sein Blick leer.
Prima richtete sich wütend auf, ihre Robe zerfetzt, aber ihre Entschlossenheit ungebrochen. „Er wird nicht entkommen," zischte sie. „Er ist stärker, als ich dachte. Aber ich werde ihn brechen."
Die Explosion hatte die Barriere durchbrochen und das Labyrinth erschüttert. In den Korridoren der dritten Ebene begann Chaos auszubrechen – Wände verschoben sich, und Dämonen strömten herbei, angelockt von der freigesetzten Energie.

Prima stand über Ash, der reglos auf dem Boden lag. Seine Haut war blass, sein Atem kaum wahrnehmbar. Die Explosion hatte den Raum verwüstet, doch ihr Blick war nur auf ihn gerichtet. Seine Mana-Präsenz flackerte schwach, wie eine sterbende Flamme, die jeden Moment erlöschen könnte.

„Verdammt," zischte sie und kniete sich neben ihn, um seine Pulsader zu prüfen. „Ich war zu ungeduldig. Ich hätte den Druck langsamer steigern müssen. Dieser Narr hat sich selbst so weit zurückgedrängt, dass er jetzt nutzlos ist."

Ihre Finger zuckten vor Zorn, als sie sich erhob, ihre Robe zerfetzt und ihr Haar wild zerzaust.

Rask und Sigan, beide gezeichnet von der Explosion, taumelten durch die Überreste des Raumes. Ihre Gesichter waren von Schmerzen gezeichnet, ihre Bewegungen schwerfällig.

„Lady Prima," begann Sigan keuchend, seine Stimme von den Verletzungen belegt. „Wir müssen fliehen. Die anderen Essenzen nähern sich. Dieser Ort ist nicht mehr sicher."
Rask fügte hastig hinzu, während er sich den Arm hielt, der von der Explosion schwer verbrannt war: „Die Todsünden formieren sich schneller, als wir gedacht haben. Meister Sedrick wirkt... verloren. Wir sollten den Rückzug antreten."

Prima haderte mit ihrer Entscheidung.
Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. „Ich lasse diesen hier nicht zurück. Seine Essenz ist zu wertvoll. Selbst in diesem Zustand kann er noch von Nutzen sein. Er mag schwach sein, aber seine Essenz ist zu wertvoll, um sie der Hüterin zu überlassen."

Rask trat vorsichtig näher, seine Stimme ruhig, aber drängend. „Mit allem Respekt, Lady Prima, wir haben keine Zeit. Meister Sedrick wurde bereits geschlagen, und die Gruppe formiert sich schneller, als wir erwartet haben. Wenn wir bleiben, riskieren wir alles."

„Sedrick," schnaubte Prima verächtlich. „Der nutzlose Narr. Er war nie mehr als ein Werkzeug. Wenn er gefallen ist, ist es kein großer Verlust."

„Und was ist mit den Gefangenen?" fragte Sigan vorsichtig. „Sollen wir sie hier lassen?"

Prima drehte sich zu ihm, ihre Aura flackerte gefährlich. „Lass die Sklaven! Sie sind unwichtig. Wir nehmen die Essenz und verschwinden."

Rask schüttelte den Kopf. „Meisterin Xyra wird uns in Stücke reißen, wenn wir ohne Ergebnisse zurückkehren. Wenn wir wenigstens einige der Gefangenen mitbringen, können wir unseren Misserfolg kompensieren."

Sigan nickte und fügte hinzu: „Lady Prima, es bleibt keine Zeit für Sentimentalitäten. Lassen wir die Gefangenen hier, um diese Totbringer aufzuhalten. Sie können sie beschäftigen, während wir uns zurückziehen."

Prima zögerte, ihre Hände zuckten vor Zorn. Doch schließlich ließ sie die Schultern sinken. „Ihr habt recht. Wir verschwenden hier zu viel Zeit. Ruft die Knechte. Nehmt mit, was wir tragen können, und bereitet den Teleportationszirkel vor."

Die Knechte stürmten in den Raum und begannen hastig, alles Wichtige einzusammeln. Eine lange, mit Runen verzierte Stange wurde in die Mitte des Raumes gestellt, und ein leuchtender Teleportationszirkel erschien.

Prima wandte sich ein letztes Mal zu Ash. Sie kniete sich zu ihm hinab und betrachtete sein bleiches Gesicht. Als sie ihn berühren wollte gab es einen statischen Funken. ,,Ein wertvolles Werkzeug, aber unvollendet. Was für eine Verschwendung."

Mit einem letzten Blick auf die Zerstörung um sie herum trat Prima in den Zirkel. Die Knechte schlossen sich an, und in einem grellen Licht verschwanden sie. Zurück blieben nur Trümmer, Staub und eine lähmende Stille.
Ash lag reglos da, sein Körper schlaff, seine Lebenskraft fast erloschen. Doch tief in seinem Inneren pulsierte ein schwacher Funke seiner Essenz – eine Erinnerung an das Versprechen, das er sich selbst gegeben hatte: "Nicht noch einmal."

                                         ♾️

Die Gruppe hatte gerade die massive, steinerne Treppe betreten, die in die düsteren Tiefen der dritten Ebene führte. Die Luft wurde mit jedem Schritt kühler, schwerer, als ob das Labyrinth selbst sie beobachten würde.

Plötzlich hielten sie inne, fast zeitgleich, als ein unsichtbarer Schlag durch ihre Körper fuhr. Es war kein physischer Angriff, sondern etwas weitaus beunruhigenderes – ein Riss, der tief in ihren Seelen widerhallte.

Die Jungs reagierten instinktiv.

Jake keuchte laut auf und griff sich an die Brust, sein Gesicht vor Schmerz verzogen. „Ash..." flüsterte er, seine Stimme rau, als würde er nach Luft ringen.
Felix knurrte tief, seine Zähne fest zusammengebissen, während er die Augen schloss. „Verdammt! Was ist das? Es fühlt sich an, als hätte jemand mein Innerstes aufgerissen."

Gray, der normalerweise ruhig blieb, taumelte und musste sich an der Wand abstützen. Seine Augen waren weit aufgerissen, ein Ausdruck, den die anderen selten bei ihm sahen. „Das ist... Ash. Es ist, als ob ein Teil von ihm..."
Chaylin stieß ein leises Keuchen aus und drückte ihre Hand gegen ihre Brust, wo ihr Herz pulsierte. „Dieses Gefühl... es ist, als würde er rufen. Als ob er uns... verlieren würde."

Emilia war bereits auf die Knie gesunken, bevor die anderen überhaupt sprechen konnten. Ihre Hände klammerten sich an ihre Brust, direkt über ihrem Mal. Tränen schossen ihr in die Augen, während ein scharfer Schmerz durch sie hindurchging, der sich wie ein Messer anfühlte.

„Es ist nicht nur Ash..." brachte sie hervor, ihre Stimme brüchig vor Emotionen. „Es fühlt sich an, als ob unsere Seele... beschädigt wurde. Als ob ein Teil von uns zerbrochen ist."
Ihre kastanienbraunen Augen suchten panisch die Gesichter der anderen, doch sie musste die Frage nicht stellen. Sie alle wussten, dass etwas Schreckliches mit Ash geschehen war.

Die Jungs tauschen Blicke voller Entschlossenheit aus

Jake richtete sich langsam auf, die Hand immer noch über seinem Herzen. Seine Augen glühten vor Zorn und Sorge. „Wir können nicht einfach weitergehen. Wenn Ash etwas passiert ist..."
Felix legte ihm eine Hand auf die Schulter, sein übliches Grinsen verschwunden. „Wir finden ihn. Was auch immer mit ihm passiert ist, wir finden ihn, bevor es zu spät ist."
Gray nickte stumm, doch seine Augen verrieten die gleiche Entschlossenheit. „Ich habe nie so etwas gespürt. Wenn er solche Wellen schlägt, dann muss er... kämpfen. Oder er..."
Er sprach den Gedanken nicht zu Ende aus, doch die Stille, die folgte, war schwerer als jede Explosion.

Chaylin trat näher zu Emilia, legte ihr beruhigend die Hände auf die Schultern. „Sonne, atme. Atme tief durch. Wir spüren es alle. Er ist noch da, irgendwo. Aber wir müssen jetzt einen klaren Kopf bewahren."

Emilia hob tränengefüllte Augen zu Chaylin. „Er ist verletzt. So sehr verletzt. Ich kann es spüren... mein Mal... es... es brennt!"

Jake drehte sich zur Gruppe, sein Blick voller Entschlossenheit. „Wir verschwenden keine Zeit. Was auch immer hier unten auf uns wartet, wir kämpfen uns durch. Zusammen. Ash braucht uns."
Chaylin nickte, ihre Augen funkelten grimmig. „Sei es ein Labyrinth oder eine verdammte Armee – nichts wird uns aufhalten."

Felix streckte seine Finger und ließ seine Klauen ausfahren, ein wölfisches Knurren in seiner Kehle. „Und wenn ich dieses ganze verfluchte Labyrinth auseinandernehme, wir holen ihn zurück."
Gray richtete sich auf, sein Gesicht nun wieder beherrscht, doch sein Blick zeigte tiefe Entschlossenheit. „Wenn er ruft, folgen wir. Egal, was es kostet."

Während sie weitergingen, spürten sie, dass das Band zu Ash sie leitete. Es war kein physischer Pfad, sondern eine Verbindung, die durch Schmerz, Sorge und Loyalität entstand. Jeder Schritt war schwer, doch ihre Entschlossenheit brannte heller als die Dunkelheit, die sie umgab.
———

Die Gruppe bewegte sich tiefer in die dritte Ebene, geleitet von Chaylins Mana-Projektor. Die Treppen mündeten in einen weiten Korridor, der von knisterndem Stille erfüllt war. Die Luft war feucht und modrig, ein beißender Geruch nach Tod und Verfall lag darin. Die Wände waren mit Reliefs bedeckt – groteske Darstellungen von Dämonen, die sich gegenseitig verschlangen, und Szenen von Leid und Tod.
Felix hielt plötzlich inne, seine Nase zuckte. „Das stinkt nach Tod... aber nicht nach frischem."
Jake zog die Augenbrauen zusammen, seine Hand stets bereit Schatten zu entfesseln. „Das sind keine Gefährten. Das hier... das ist anders."

Emilia blieb dicht bei Schade, der sich aufmerksam umsah. Seine Augen verengten sich. „Ich spüre es. Es ist Magie. Dunkel, alt... und verdammt mächtig."
Als sie in eine gewaltige Halle traten, offenbarte sich die Quelle des Unbehagens. Der Boden war übersät mit Knochen – Rippen, Schädel, Wirbel, alles in einem chaotischen Haufen aufgetürmt. Einige Knochen wirkten alt, fast wie fossile Überreste, während andere noch schimmerten, als wären sie frisch hinzugefügt worden.

In der Mitte der Halle erhob sich eine massive Gestalt. Der Knochenwächter.
Sein Körper bestand vollständig aus den Überresten gefallener Dämonen und Gefährten. Schädel bildeten seine Schultern, Rippen wölbten sich wie ein Panzer um seinen Torso, und aus seinen Händen ragten scharfe Knochenklauen hervor. In seiner rechten Hand hielt er eine gewaltige Klinge, geschmiedet aus zusammengepressten Wirbeln und Rippen. In den dunklen Höhlen seines skelettierten Schädels leuchteten zwei grünlich schimmernde Augen, die vor dunkler Magie glühten.

Chaylin flüsterte: „Das Ding... es lebt."

Jake trat einen Schritt vor, seine tiefrote Aura flackerte vor Zorn. „Diese Kreatur ist eine Schande, für alle gefallenen. Sie benutzen die Überreste der Toten, um so etwas zu erschaffen?"
Schade betrachtete die Kreatur kühl. „Nox Vigilia muss diesen Wächter hier platziert haben, um uns aufzuhalten. Und ehrlich gesagt... es ist clever. Dieser Ort hat mehr als genug Material für so eine Abscheulichkeit."
Plötzlich flackerte das Leuchten in den Augenhöhlen des Wächters auf, und ein tiefer, knirschender Laut dröhnte durch die Halle, als er sich in Bewegung setzte. Die Knochen unter ihm bewegten sich wie lebendige Wesen und formten sich zu Stacheln und Speeren, die den Boden bedeckten.

Eine tiefe, hallende Stimme ertönte, kalt und gnadenlos:
„Ihr wagt es, diesen Ort zu entweihen. Ihr werdet die Ruhe der Gefallenen nicht stören. Eure Knochen werden meine Armee stärken."
Die Reaktionen der Gruppe
Emilia schluckte hart, ihre Hände zitterten leicht, doch sie trat neben Schade. „Das Ding... es hat ein Bewusstsein."

Gray zog seinen Wasserspeer hervor, das Licht des magischen Artefakts spiegelte sich in den Augen des Wächters. „Es ist nicht nur ein Wächter. Es ist eine Warnung. Sie wissen, dass wir hier sind."
Felix knurrte, seine Klauen ausgefahren. „Und trotzdem werden wir nicht zurückweichen."

Der Knochenwächter hob langsam seine massive Klinge, und der Boden unter der Gruppe begann sich zu bewegen. Knochen ragten auf wie Spieße, versuchten, die Gruppe auseinanderzudrängen.

Jake rief: „Bleibt dicht zusammen! Lasst euch nicht trennen!"
Doch die Kreatur war schnell, trotz ihrer massiven Größe. Mit einem einzigen Schlag der Knochenklinge spaltete sie den Boden, und die Gruppe wurde gezwungen, zur Seite zu springen.
Der Knochenwächter richtete sich zu seiner vollen Höhe auf und stieß ein markerschütterndes Brüllen aus, das die Halle erzittern ließ. Emilia zog ihre Waffe, ihre Augen funkelten entschlossen.

„Wir müssen ihn besiegen, oder wir kommen hier nicht durch," sagte sie, während ihre kastanienbraunen Augen kurz zu Schade wanderten.

Schade nickte, sein Schatten begann sich auszubreiten. „Dann sorgen wir dafür, dass er nie wieder Knochen sammelt."

Der Knochenwächter klapperte mit massiven Schritten nach vorn, seine gigantische Knochenklinge schimmerte bedrohlich im flackernden Licht der Halle. Die Waffe lebte fast, formte sich aus den Überresten gefallener Dämonen und Gefährten, die sich wie eine giftige Woge bewegten. Mit einem donnernden Schwung ließ er die Klinge auf die Gruppe niederfahren, und der Boden erbebte.

Die Wucht des Angriffs schickte Knochensplitter in alle Richtungen, und die Gruppe wurde gezwungen, auseinanderzuspringen.

„Nicht zurückweichen!" brüllte Jake und stürmte nach vorn. Sein Schattenschwert zog einen dunklen Schweif hinter sich her, die eingebettete Nuklearmagie glühte unheilvoll. Er rammte die Waffe mit voller Wucht in das Kniegelenk des Wächters.

Die Kreatur brüllte, als die Magie explodierte und Knochen in alle Richtungen schleuderte. Doch der Wächter schwang bereits seinen anderen Arm, eine massive Klaue, die Jake nur knapp verfehlte, als er sich in den Schatten duckte.

Felix nutzte Jakes Ablenkung. In seiner Werwolfform sprang er auf den Rücken des Wächters, seine Klauen rissen mit brutaler Präzision an den Knochenverbindungen des Rückgrats. „Mal sehen, ob du auch ohne Rückgrat so groß tust!" Er grub seine Zähne in einen der Schulterknochen, während er gleichzeitig versuchte, ihn aus der Verankerung zu ziehen.

Der Wächter bäumte sich auf, schüttelte Felix ab, und die Wucht des Sturzes ließ ihn gegen die Wand krachen. Doch Felix knurrte nur, richtete sich auf und stürzte sich erneut in den Kampf.
„Ich mache ihn langsamer!" rief Schade, während er in den Schatten eintauchte und vor der Kreatur wieder auftauchte. Er legte beide Hände an den Boden, und eine Welle elektrischer Ladung jagte durch die Knochen des Wächters. Der Wächter erzitterte, einzelne Teile seines Körpers brachen ab und klapperten auf den Boden.

„Noch nicht genug," murmelte Schade und schleuderte eine massive Schattenlanze in die Brust der Kreatur.
Emilia beobachtete die Bewegungen des Wächters und hob ihren Stab hoch. „Bleibt in Bewegung! Ich schaffe eine Öffnung!"

Mit einer fließenden Bewegung rief sie eine Barriere um Felix und Jake, gerade rechtzeitig, als der Wächter seine Klinge in ihre Richtung schleuderte. Der Schlag traf die Barrieren, und eine Druckwelle ließ die Halle beben.
Emilia bündelte ihr Mana und rief: „Energieschub!" Ein greller Lichtstrahl schoss von ihrem Stab und traf die Kreatur direkt in die Brust. Das Monstrum taumelte zurück, ein schauriges Brüllen erfüllte die Luft.

„Ich hab's, Emilia!" rief Gray und zog Wasser aus einer kleinen Flasche an seiner Seite. Mit einem schnellen Schwung formte er das Wasser zu einer rasiermesserscharfen Klinge.
Er rannte auf die Kreatur zu, schnitt mit gezielten Hieben durch die Verbindungen in den Gelenken. „Froze!" rief er, und das Wasser gefror augenblicklich, blockierte die Bewegungen des Wächters und verlangsamte ihn.
Sei, der ruhig gewartet hatte, zog eine unscheinbare Stange aus seinem Gürtel. Mit einem Knopfdruck verwandelte sich das Artefakt in eine gigantische Axt, die mit einer magischen Aura umhüllt war. „Zeit, dir zu zeigen, wie ein Minotaurus zuschlägt!"

Mit einem mächtigen Sprung landete Sei direkt vor dem Wächter. Seine Axt krachte gegen das Bein des Monstrums, und die Wucht ließ den Knochen splittern. Der Wächter brüllte, versuchte, Sei mit seiner Klaue zu packen, doch Sei wich aus und schlug erneut zu.
„Lenkt ihn ab, ich halte ihn in Schach!" rief Chaylin. Mit konzentriertem Blick manipulierte sie die Schatten der Halle, die sich wie Schlangen um die Beine des Wächters wickelten. „Felix, Jake – jetzt!"

Jake nutzte Chaylins Schatten, um sich schnell an die Flanke des Wächters zu bewegen. Er sprang, das Schattenschwert erhoben, und schlug mit voller Wucht auf die Schulter der Kreatur ein. Gleichzeitig stürmte Felix nach vorn und riss mit seinen Klauen die anderen Verbindungen auseinander.

Die Gruppe arbeitete wie eine perfekt abgestimmte Einheit. Die Angriffe kamen aus allen Richtungen, und der Wächter begann, unter der Wucht der kombinierten Kräfte zu schwanken.

Doch der Wächter erhob sich erneut, seine gebrochenen Knochen begannen sich wie durch Magie zu regenerieren. Die Gruppe wich keuchend zurück, die Augen voller Entschlossenheit.

„Er ist zäh," sagte Jake. „Aber er fällt."

Die Halle vibrierte unter den endlosen Angriffen, und der Knochenwächter brüllte, als die Gruppe ihn Stück für Stück auseinanderzunehmen versuchte. Doch mit jedem zerstörten Knochen regenerierte sich die Kreatur schneller, als sie es für möglich gehalten hätten.
Emilia kniete kurz nieder, den Schweiß auf der Stirn, während sie ihren Stab fest umklammerte. Ihre Augen glühten in einem goldenen Licht, und sie atmete schwer. „Das reicht nicht... er regeneriert sich zu schnell. Wir müssen ihn übertreffen."

Alex trat neben sie, seine Klingen in der Hand, die mit Lichtmagie pulsierten. „Ich hab da eine Idee."

Emilia hob den Kopf und sah ihn an. „Was meinst du?"

„Dein Stab – ich kann mein Mana mit deinem verbinden. Wir bündeln unsere Kräfte und schicken ihm einen Lichtstoß, der selbst seine Magie übertrifft."
Emilia nickte, die Entschlossenheit in ihren kastanienbraunen Augen aufflammend. „Gut, lass es uns versuchen."

Alex legte seine Hände auf Emilias Stab, und sie spürte, wie seine Energie in ihren Körper floss. Es war ein seltsames, warmes Gefühl, das ihre eigene Magie verstärkte.
„Konzentrier dich auf das Licht," sagte Alex. „Ich gebe dir alles, was ich habe."

„Bereit?" fragte Emilia, ihre Stimme zitterte vor Anspannung.

„Bereiter wird's nicht."

Emilia richtete ihren Stab auf den Wächter, der gerade seine Knochenklinge hob, um einen weiteren vernichtenden Schlag auszuführen. Die goldene Energie um sie herum begann zu pulsieren, und ihr Stab leuchtete in einem blendenden Weiß.
„Lichtpuls: Sol Invictus!" schrie sie, und ein gigantischer Lichtstrahl schoss aus dem Stab, gebündelt mit Alex' Mana.
Der Strahl traf den Knochenwächter mit brutaler Wucht, und die gesamte Halle wurde in ein gleißendes Licht getaucht. Die Kreatur brüllte, als die Lichtmagie durch ihre Knochen fraß und sie zu Staub zermalmte. Stück für Stück brach der Wächter auseinander, seine Glieder zerbarsten und flogen in alle Richtungen.

Doch noch bevor die Gruppe aufatmen konnte, begann sich der Wächter zu bewegen. Die Knochen, die zuvor in alle Richtungen geschleudert worden waren, sammelten sich wieder und formten sich wie von Geisterhand zu seinem massiven Körper.

Jake fluchte laut. „Das kann nicht sein! Wie oft müssen wir ihn zerstören?"
Felix knurrte. „Das Ding hat mehr Leben als ich Haare auf meinem Fell!"
Emilia zitterte leicht, doch sie richtete sich auf und schwang ihren Stab erneut. „Ich gebe nicht auf! Wir finden einen Weg!"
Alex legte eine Hand auf ihre Schulter. „Wir werden es schaffen. Aber wir müssen ihn gleichzeitig angreifen. Alle zusammen."

Jake bereitete sein Schattenschwert vor, das von nuklearer Energie pulsierte. „Ich halte die Beine in Schach."
Gray hob seine Hände, Wasser tropfte von seinen Fingerspitzen, während er Sauerstoff in Wasser verwandelte. „Ich friere ihn ein, damit er sich langsamer bewegt."

Felix knurrte. „Ich zerfetze ihn da, wo es wehtut."

Chaylin rief die Schatten um sich und formte sie zu Klingen. „Ich nehme die Arme."
Sei hob seine Axt, die in einem hellen, magischen Licht glühte. „Und ich zerschmettere das, was übrig bleibt."

Schade trat aus den Schatten, seine Hände voller knisternder Elektrizität. „Ich werde ihm zeigen, dass Schatten nicht nur Deckung bieten, sondern auch vernichten."
Der zweite Angriff begann.-
Die Gruppe stürmte auf den Wächter zu, ihre Angriffe koordiniert und voller Entschlossenheit.

Emilia und Alex blieben zurück, ihre Energien erneut verschmelzend. Emilia hob den Stab und rief: „Lichtkristall: Aurora Sensus!" Ein Prisma aus Licht brach aus ihrem Stab hervor und lenkte die Aufmerksamkeit des Wächters, während die anderen zuschlugen.

Die Kämpfe waren intensiver und chaotischer geworden. Die Halle bebte unter den Angriffen der Gruppe und den mächtigen Gegenangriffen des Knochenwächters.

Alex warf sich mit seinen Flammenklingen in den Kampf, seine Bewegungen geschmeidig und kraftvoll. Doch der Knochenwächter reagierte schneller, als er erwartet hatte. Mit einem brutalen Schwung seiner massiven Klinge traf er Alex direkt in die Brust und schleuderte ihn mit enormer Wucht gegen die Wand.

Das Krachen, als Alex aufschlug, ließ die Halle erzittern. Er sackte bewusstlos zu Boden, eine Blutspur zog sich über den Stein, wo er lag.

Felix knurrte wütend, seine goldenen Augen funkelten wild. „Alex!" rief er, doch er hatte keine Zeit, sich um ihn zu kümmern. Der Wächter wandte sich ihm zu, seine Klinge zielte bereits auf den Werwolf.

Felix sprang aus dem Weg, seine Klauen blitzten in der Dunkelheit. „Du verdammter Knochenhaufen! Du kriegst mich nicht!" Er stürzte sich erneut auf den Wächter, doch dieser packte ihn mit einer seiner gigantischen Klauen und schleuderte ihn ebenfalls gegen die Wand. Felix landete mit einem dumpfen Aufprall und blieb für einen Moment benommen liegen.

Schades Dilemma-
Schade tauchte aus den Schatten auf und versuchte, die Kreatur zu verschlingen. Seine Hände waren von Schattenenergie durchzogen, doch sobald er versuchte, die Essenz des Wächters zu manipulieren, stieß er auf Widerstand.

„Verdammt!" fluchte Schade. „Er ist kein Lebender... seine Essenz ist... untot. So etwas habe ich noch nie gemacht." Seine Augen funkelten vor Frustration. „Selbst mit Bewusstsein... ich kann ihn nicht absorbieren."

Jakes Zorn entfesselte sich -
Jake brüllte vor Wut. „Dann zerschmettern wir ihn!" Mit einer heftigen Bewegung seiner Hand sammelte er nukleare Energie in einem pulsierenden Ball und schleuderte ihn auf den Wächter. Die Explosion war ohrenbetäubend, und ein Teil der Kreatur wurde in Asche verwandelt.

Doch während die Gruppe erleichtert zu sein schien, regenerierten sich die Knochen. Jake biss die Zähne zusammen. „Dann eben mehr!" rief er und ließ eine weitere Reihe von nuklearen Schlägen auf den Wächter regnen.

Die Teile, die Jake traf, regenerierten sich nicht – eine entscheidende Entdeckung. Doch die Halle begann zu beben, die Luft flimmerte vor der Hitze seiner Magie.

Gray versuchte Jake zu bremsen-
Gray drehte sich zu Jake um, seine Stimme scharf und besorgt. „Jake, hör auf auszurasten! Dieser Ort kann deine Magie nicht halten! Du gefährdest uns alle, wenn du uns triffst!"

Jake brüllte zurück, seine Augen funkelten vor Zorn. „Was soll ich tun? Er regeneriert sich, und ich bin hier eingeschränkt! Dieser Ort... verdammt, warum ausgerechnet hier!"

Emilias Entsetzen war greifbar.
Emilia rannte zu Alex, ihr Herz raste vor Panik, als sie ihn reglos auf dem Boden liegen sah. Seine Brust hob und senkte sich kaum merklich, Blut rann aus einer tiefen Wunde an seiner Seite.

„Alex... Alex, bitte!" flüsterte sie, ihre Hände zitterten, während sie versuchte, die Blutung zu stoppen. Sie hob den Kopf und schrie: „Gray! Ich brauche dich!"

Doch Gray war beschäftigt, den Angriffen des Wächters auszuweichen.

Chaylin versuchte, Schattenketten zu beschwören, doch der Knochenwächter reagierte brutal. Mit einem wuchtigen Schlag zerschmetterte er ihre Verteidigung und schleuderte sie zu Boden.

Gray, der ebenfalls versuchte, Wasser zu manipulieren, wurde von einem weiteren Angriff getroffen und prallte gegen eine der massiven Säulen der Halle. Er stöhnte, seine Kräfte schwanden.

Schade, Sei und Felix – welche sich keuchend wieder aufgerappelt hatten – stellten sich gemeinsam gegen die Kreatur.

„Bleibt zurück!" rief Schade zu den anderen. „Wir halten ihn so lange auf, wie wir können!"

Sei hob seine magische Axt, die in hellem Licht glühte. „Dieses Ding wird nicht gewinnen!" Er stürmte vor und ließ die Waffe mit voller Wucht auf den Wächter krachen.

Felix knurrte: „Er hat Alex verletzt. Das wird er bereuen!" Mit seinen Klauen sprang er erneut auf den Wächter zu, seine Bewegungen waren wild und entschlossen.

Schade verschmolz mit den Schatten und tauchte hinter der Kreatur auf. Mit elektrischer Ladung und Schattenlanzen griff er erneut an.

Das Team kämpfte weiter, doch die Situation wird immer verzweifelter...

Der Knochenwächter stand wie ein unbezwingbarer Titan in der Mitte der Halle. Die Gruppe lag verstreut und geschwächt um ihn herum. Die Angriffe hatten ihren Tribut gefordert, und der Gegner zeigte keine Schwäche.

Emilias Blick wanderte zu Gray und Chaylin, die beide regungslos an der Wand lagen. Der Wächter hatte sie mit einem einzigen Schlag niedergestreckt, und nun waren sie kaum mehr als Schatten ihrer kämpferischen Selbst.

Emilia fühlte, wie ihre Brust sich zuschnürte. „Gray... Chaylin..." flüsterte sie, ihre Hände zitterten.

Felix greift zur Völlerei;
Felix, wütend über die Niederlage seiner Gefährten, ließ sich von seinem Instinkt leiten. Seine Augen leuchteten in einem unheimlichen Gold, und seine Zähne blitzten gefährlich auf. „Genug davon. Ich verschlinge dich, Stück für Stück."

Er sprang mit einem wilden Knurren auf den Wächter zu, seine Klauen gruben sich in die Knochen, und sein Körper begann, sich zu verändern. „Völlerei!" brüllte er, und eine unheilvolle Aura umgab ihn.
Mit einem brutalen Biss riss er ein großes Stück aus dem Arm des Wächters und verschlang es. Die Knochen knackten zwischen seinen Zähnen, und er spürte die Energie des Gegners in sich fließen.

Doch kaum hatte Felix den Arm verschlungen, begann sich der Wächter bereits zu regenerieren. Knochen aus der Umgebung bewegten sich wie lebendig, formten sich zu einem neuen Arm und verstärkten die Kreatur weiter.

Felix spuckte einen Knochensplitter aus und knurrte: „Das ist lächerlich. Ich müsste den ganzen verdammten Saal vertilgen, um ihn aufzuhalten!"

Schade trat neben Felix, seine Augen schmal vor Zorn. „Das erklärt es. Dieser Knochenwächter zieht seine Kraft aus dieser entweihten Grabstätte. Die Knochen der Gefallenen sind sein Buffet. Solange es hier Material gibt, regeneriert er sich immer wieder."

Felix war außer sich. „Wie sollen wir das stoppen? Ich kann nicht die ganze Halle verschlingen!"
Emilias Verzweiflung schnürte sie zu.
Emilia fühlte, wie die Verzweiflung in ihr wuchs. Gray und Chaylin waren außer Gefecht, Alex blutete, und selbst Jake war eingeschränkt durch die Umgebung.

Ihre Hände zitterten, während sie den Stab fester umklammerte. „Wir müssen... irgendwas... irgendwas tun..." flüsterte sie, ihre Stimme brach.
Der Knochenwächter hob seine gewaltige Waffe erneut, bereit, den nächsten vernichtenden Schlag auszuführen. Die Zeit schien stillzustehen, als Emilia sich fragte, ob sie das Ende erreicht hatten.

Die Halle bebte, die Luft war erfüllt von Staub und Chaos, und der Knochenwächter schien unaufhaltsam. Emilia stand inmitten des Infernos, ihre Augen schweiften über ihre Gefährten.

Alex lag bewusstlos, sein Blut hinterließ eine dunkle Spur auf dem kalten Stein. Chaylin und Gray, angeschlagen und schwach, versuchten vergeblich, sich aufzurichten. Felix, Sei, Jake und Schade kämpften noch, doch selbst ihre mächtigen Angriffe schienen den Wächter kaum zu berühren.

Emilias innere Verzweiflung;
Emilia kniete sich nieder, ihre Hände zitterten, als sie sie auf den Boden legte. In ihrem Inneren brodelte es – nicht vor Zorn, sondern vor einem Schmerz, der tiefer war als jeder, den sie je gespürt hatte. „Warum... warum reicht es nie aus?" flüsterte sie, ihre Stimme bebte vor Wut und Verzweiflung.

Ihr Herz pochte heftig, das Mal auf ihrer Brust pulsierte in einem warmen, sanften Rhythmus. Sie schloss die Augen, und plötzlich fühlte sie es – nicht nur den Schmerz, sondern die unermessliche Liebe, die sie für jeden Einzelnen empfand.

Sie dachte an Ash, dessen Schicksal ungewiss war. Die Angst, ihn nie wiederzusehen, schnürte ihr die Kehle zu. Ihre Liebe zu Alex, Chaylin, Gray, Felix und den anderen brannte heißer als jede Flamme. Sie konnte sie nicht verlieren. Sie durfte sie nicht verlieren.

Die Erleuchtung
Und dann... kam die Erkenntnis.

Das Mal, das sie so lange nicht verstand, war mehr als ein Symbol. Es war ihr eigenes Herz, ein Kompass, der sie immer geführt hatte. Es war die Liebe, die sie zu ihrer Rolle als Hüterin machte. Es war diese unendliche, bedingungslose Liebe, die sie mit den Essenzen verband und die ihre größte Stärke war.

Die Wärme des Mals breitete sich aus, und Emilia verstand plötzlich, dass sie mehr tun konnte als nur beruhigen. Sie konnte die Essenzen ihrer Dämonen an sich ziehen, ihre Kräfte bündeln – nicht um sie zu beherrschen, sondern um sie zu schützen und zu vereinen.

Die Entfesselung der Essenzen;-
Emilia erhob sich langsam, der Stab in ihrer Hand begann zu leuchten, erfüllt von der Energie, die aus ihrem Herzen strömte. Die Kämpfenden hielten inne, als sie die Veränderung spürten.

„Emilia?" fragte Jake keuchend, während er sich die Brust hielt. Die Essenz des Zorns begann, ihn zu verlassen, ein roter, glühender Nebel, der sich sanft zu Emilia bewegte. „Was... was tust du?" flüsterte Gray, als ein silbernes Licht aus ihm hervordrang. Seine Essenz folgte der des Zorns.

Felix, Schade, Sei, Alex – von allen löste sich die Essenz, die sie trugen. Wie schwebende Lichter bewegten sie sich auf Emilia zu, die sie mit weit geöffneten Armen empfing.

„Ich mache das, was ich immer tun sollte," sagte Emilia, ihre Stimme fest und zugleich sanft. „Ich beschütze euch. Ich liebe euch."

Die vereinte Kraft der Liebe;
Die Essenzen vereinten sich in ihrem Mal, und Emilias Körper begann, in einem reinen, goldenen Licht zu leuchten. Die gesamte Halle wurde von der Wärme ihrer Magie erfüllt.

Sie hob ihren Stab, ihre Augen funkelten vor Entschlossenheit. „Du, der die Gefallenen entweiht..." rief sie, ihre Stimme hallte durch die Halle, „...fühle die Macht, die du niemals zerstören kannst! Die Macht der Liebe!"

Ein gigantischer Lichtstrahl brach aus ihrem Stab hervor, durchdrungen von der gebündelten Kraft aller Essenzen. Die Energie war rein, warm und voller Hoffnung. Sie traf den Knochenwächter mit solcher Wucht, dass die gesamte Kreatur in einem einzigen Schrei der Verzweiflung zersplitterte.

Die Welle aus Licht und Wärme durchflutete die Halle, und der Wächter löste sich in Dunkelheit auf, verschluckt von Emilias Kraft.

Die Essenzen kehren zurück..
Als der Kampf endete, sanken die Essenzen aus Emilias Mal sanft zu ihren Besitzern zurück. Jake atmete tief ein, als die Essenz des Zorns in ihn zurückkehrte. Gray fühlte, wie die Kraft des Neids wieder Teil von ihm wurde.

Felix, Schade, Sei – alle spürten, wie ihre Essenzen stärker und gereinigt zu ihnen zurückkamen.

Das Ende des Kampfes-
Emilia stand keuchend da, ihre Beine zitterten, doch sie hielt sich aufrecht. Der Raum war still, und die Überreste des Knochenwächters lagen verstreut am Boden.
Jake trat zu ihr, seine Stimme leise. „Emilia... was war das?"
Sie drehte sich zu ihm um, ihre Augen voller Tränen. „Das... war die Liebe. Meine Liebe zu euch allen."

Felix grinste, während er sich an die Brust rieb. „Du bist wirklich einzigartig, Mieze."
Chaylin, die sich gerade aufgerappelt hatte, lächelte schwach. „Meine kleine Sonne... du bist unglaublich."

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