Kapitel 17 Band 6


Die gefesselten Frauen waren nun befreit, ihre geschundenen Körper notdürftig mit Umhängen oder Decken bedeckt, die Alex und Felix organisiert hatten. Doch ihre Seelen blieben verletzt, gezeichnet von dem Grauen, das sie durchlebt hatten.

Chaylin stand im Zentrum des Raumes, ihre smaragdgrünen Augen glitten prüfend über die Frauen. Ihre Haltung war stark, beinahe unerschütterlich, als sie sich der ersten Frau näherte, die zitternd in einer Ecke saß. Mit ruhiger, aber bestimmter Stimme sprach sie: „Willst du sterben? Willst du leben? Es ist deine Wahl. Was auch immer du entscheidest, wir machen es möglich – aber ich brauche eine Antwort."

Die Frau zögerte, ihre Augen voller Angst und Schmerz. Doch nach einem Moment nickte sie schwach. „Ich... will leben," flüsterte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Hauch.

Chaylin nickte ruhig, legte eine Hand auf ihre Schulter und sprach sanft: „Gut. Dann leben wir. Zusammen."

Sie ging von Frau zu Frau, nahm sich die Zeit, jede einzeln zu fragen. Ihre Worte waren klar und unverblümt, aber nie ohne Mitgefühl. Jede Frau erhielt die gleiche Frage, und Chaylin wartete geduldig auf jede Antwort, egal wie lange es dauerte.

In der Ecke des Raumes beobachtete Emilia das Geschehen mit wachsender Bewunderung. Eine Träne rollte über ihre Wange, als sie sah, wie Chaylin so stark und entschlossen handelte, während sie selbst sich hilflos fühlte.

Gray bemerkte ihren Zustand und trat leise näher. „Emilia," sagte er sanft, "wenn das zu viel für dich ist, musst du nicht bleiben."

Doch Emilia schüttelte entschlossen den Kopf. „Nein, Gray. Es ist nicht das. Ich... ich bewundere Chaylin. Sie ist so stark. Sie weiß immer, was zu tun ist. Ich wünschte, ich könnte so sein wie sie. Sie ist unglaublich."

Gray lächelte leicht und legte eine Hand auf Emilias Schulter. „Emilia, du kannst etwas tun. Du hast die Kraft dazu."

Überrascht hob Emilia den Blick. „Was meinst du?"

Gray nahm ihre Hand in seine und führte sie zu den bewusstlosen Frauen, die noch immer auf dem Boden lagen, in sich gekehrt und unerreichbar. Seine blauen Augen strahlten sanfte Entschlossenheit aus. „Das, was ich vorhin für Chaylin getan habe – ich kann es mit dir tun. Wir können gemeinsam den Fluss dieser Frauen fühlen, ihre Schmerzen lindern. Und du, Emilia, kannst als Schamanin etwas Einzigartiges tun: Du kannst ihnen einen Segen schenken. Einen, der ihre Seelen berührt."

Emilia sah ihn überrascht an. „Glaubst du wirklich, dass ich das kann?"

Gray nickte, seine Stimme ruhig und sicher. „Du bist stärker, als du glaubst, Emilia. Glaube an dich. Deine Stärke liegt nicht nur in deiner Magie – sie liegt in deinem Mitgefühl, deinem Herzen. Vertraue dir selbst."

Berührt von seinen Worten nickte Emilia, ihre Unsicherheit wich einem Funken Entschlossenheit. „Lass es uns versuchen," sagte sie schließlich.

Gray nahm erneut ihre Hand, und zusammen knieten sie sich zu den bewusstlosen Frauen. Gray leitete den Fluss, eine sanfte, heilende Energie, die durch Emilias Fingerspitzen floss, als sie die erste Frau berührte. Emilia konzentrierte sich, sprach leise Worte eines Segens, die aus ihrer Schamanenseele strömten.

Die Veränderung war fast augenblicklich. Die Frauen, deren Gesichter zuvor von Schmerzen und Trauer verzogen waren, entspannten sich langsam. Ihre Atmung wurde ruhiger, ihre Körper weniger verkrampft. Emilia spürte die Last, die sie teilte, doch gleichzeitig fühlte sie auch die heilende Wirkung, die sie bewirkte.

Gray lächelte, als er die Veränderung spürte. „Das tust du, Emilia," sagte er leise. „Das ist deine Stärke."

Gemeinsam arbeiteten sie weiter, Frau für Frau, während Chaylin die Antworten sammelte und die Gruppe langsam eine Richtung fand, die sowohl Stärke als auch Heilung versprach. Es war ein mühsamer Prozess, aber ein notwendiger – und jeder Schritt brachte sie näher an das Licht zurück, das diese Frauen verloren hatten.

Chaylin seufzte schwer, als sie zu den anderen zurückkehrte. Ihre Bewegungen waren langsamer, als hätte die Last der Entscheidungen und der Verantwortung ihre Schultern noch weiter hinuntergedrückt. Bevor sie etwas sagen konnte, trat Ash leise an ihre Seite und legte behutsam einen Arm um ihre Taille.

„Chaylin," sagte er ruhig, seine Stimme sanft, aber voller Bewunderung. „Du machst das wunderbar. Aber gönn dir eine Pause. Du musst erschöpft sein."
Chaylin blickte zu ihm auf, ein schwaches Lächeln auf ihren Lippen. Sie nahm Ashs Hand in ihre und drückte sie dankbar. „Danke, dass du auf mich achtest," sagte sie liebevoll. "Aber eine Sache muss ich noch tun."

Ihr Blick wanderte zurück zu einer kleinen Gruppe von Frauen, die still beisammen saßen. Ihre Gesichter waren ausdruckslos, ihre Augen leer – fünf von ihnen hatten sich entschieden, nicht weiterleben zu wollen.
„Diese fünf dort wollen sterben," sagte Chaylin leise, ihr Blick ernst.

Jake trat einen Schritt vor, seine tiefroten Augen voller Nachdenklichkeit. „Bist du sicher, dass du das tun willst? Sie haben genug gelitten. Ich kann sie auch zu Ruhe betten."
Chaylin wandte sich zu ihm um und sah ihm direkt in die Augen. „Du kannst," sagte sie fest. „Aber nicht so wie ich. Sie vertrauen mir, Jake. Lass mich das tun."

Jake nickte schließlich, wenn auch widerstrebend. „Dann tu, was du tun musst."

Der letzte Akt des Friedens

Chaylin ging zu den Frauen, eine nach der anderen. Jede begrüßte sie mit sanften Worten, einer Berührung, die weder forderte noch urteilte. Sie kniete sich zu ihnen, nahm ihre Hände und fühlte ihren Puls. Ihre Fähigkeit als Untote erlaubte es ihr, den Fluss des Lebens sanft zu lenken, ihn zu beruhigen und schließlich zum Stillstand zu bringen. Ihre Bewegungen waren ruhig und liebevoll, jeder Moment voller Respekt für die Entscheidung dieser Frauen.

Als sie die letzte Frau erreichte, blieb sie kurz stehen. Es war die junge Werwölfin, deren verstörter Blick und zitternde Gestalt Chaylin innehalten ließen. Doch bevor sie etwas sagen konnte, trat Felix vor.
"Das muss nicht so enden," sagte er, seine Stimme eindringlich. „Ich kann dir zeigen, wie es geht, zu leben. Du bist stark, stärker, als du denkst. Lass mich dir helfen."
Die Werwölfin sah ihn mit leeren Augen an, unfähig, auf seine Worte zu reagieren. Bevor sie antworten konnte, trat Chaylin Felix entschlossen auf den Fuß, ihre smaragdgrünen Augen blitzten vor Ärger.

„Sei ruhig, Felix," sagte sie scharf. „Sie hat ihre Entscheidung getroffen. Respektiere sie. Mach es ihr nicht schwerer, als es bereits ist."
Felix knurrte leise, doch bevor er etwas entgegnen konnte, erhob Chaylin erneut die Stimme, diesmal mit einem Hauch von Befehl. „Schweig. Es geht hier nicht um dich, Felix. Wenn du Verantwortung für sie übernehmen willst, ist das deine Sache. Aber du kannst sie ihr nicht aufzwingen. Sie ist verloren, Felix. Und was sie wirklich benötigt, kannst du ihr nicht geben. Also mach es dir und ihr nicht noch schwerer."

Felix schwieg schließlich, sein Blick war voller Schmerz, aber auch Verständnis. Er trat zurück und ließ Chaylin gewähren.

Mit derselben sanften Hingabe wie zuvor nahm Chaylin die Hand der Werwölfin, fühlte ihren Puls und ließ ihren Lebensfluss langsam zur Ruhe kommen. Ein leises, friedliches Seufzen entglitt der Werwölfin, als ihr Schmerz endlich endete.

Als Chaylin ihre Aufgabe beendet hatte, stand sie auf, sichtlich erschöpft. Doch anstatt sich zurückzuziehen, ging sie direkt zu Felix. Sie stellte sich vor ihn, sah ihm tief in die Augen und nahm ihn schließlich in die Arme. Ihre Umarmung war fest und warm, ihre Stimme sanft, aber bestimmt.
„Felix," begann sie, „ich bin nicht wütend auf dich. Aber du bist stur, und manchmal muss ich härter zu dir sein, damit du verstehst, worum es wirklich geht." Sie zog sich ein Stück zurück, ihre Hände ruhten noch immer auf seinen Schultern. „Ich weiß, dass du nur helfen wolltest. Aber manchmal geht es nicht darum, was wir wollen. Es geht darum, was die andere Person braucht. Und diese Frau brauchte Frieden, keine weiteren Kämpfe."
Felix sah sie lange an, seine goldenen Augen glitzerten vor unterdrückten Emotionen. Schließlich nickte er langsam. „Ich verstehe. Danke, Chaylin... dass du mich daran erinnerst."

Chaylin lächelte leicht und legte eine Hand an seine Wange. „Du bist ein guter Mann, Felix. Und ich schätze, was du versuchst. Aber jetzt, lass uns nach vorne blicken. Wir haben noch viel zu tun."
Die Gruppe verharrte einen Moment in respektvoller Stille, bevor sie sich langsam auf das nächste Ziel vorbereiteten. Der Raum fühlte sich leichter an, trotz der schweren Entscheidungen, die gefallen waren – als hätte Chaylins ruhige Entschlossenheit ein wenig Frieden in das Chaos gebracht.

Chaylin ließ sich erschöpft auf einen der großen, verlassenen Sessel sinken, der in einer Ecke des Raumes stand. Ihre Schultern sanken herab, und ein tiefer Seufzer entwich ihr. Ihre smaragdgrünen Augen waren schwer vor Müdigkeit, und die Anstrengung, die Frauen zu befreien und ihre Schicksale zu akzeptieren, hatte ihren Geist überbeansprucht.

Ash näherte sich ihr leise, sein sonst so sorgloser Ausdruck war von Sorge durchdrungen. Er setzte sich neben sie, zog sie sanft in seine Arme und strich beruhigend über ihr silbernes Haar. „Du hast deinen Geist überbeansprucht," sagte er leise. „Ruhe dich aus."

Er hielt sie fest, seine Berührungen zärtlich und schützend. Chaylin widerstand nicht – stattdessen lehnte sie sich an ihn, und nach wenigen Momenten sank sie in einen tiefen Schlaf. Ash hielt sie weiter, seine Augen wachsam auf die Gruppe gerichtet, während Chaylins Atmung ruhig und gleichmäßig wurde.

Gray, stets pragmatisch, packte eine Mahlzeit aus, die er vorbereitet hatte. Er verteilte das Essen an die Gruppe und kümmerte sich mit besonderer Vorsicht um die verletzten Frauen. Jede von ihnen erhielt kleine Portionen, sanft gereicht, um sie nicht zu überfordern. Einige der Frauen aßen, wenn auch zögerlich, andere brauchten länger, um überhaupt darauf zu reagieren. Gray blieb ruhig und geduldig bei ihnen.

Währenddessen saß der Rest der Gruppe im Halbkreis und stärkte sich. Die Stille war nicht unangenehm, sondern voller Nachdenken und Erschöpfung. Doch Schade, wie immer fokussiert, sprach schließlich das aus, was alle vermeiden wollten.

„Ab hier wird es nur noch schlimmer," sagte er, sein Blick auf eine massive Tür am Ende des Raumes gerichtet. „Seht ihr die Tür? Ich habe sie untersucht. Es gibt keine Treppe, nicht hier. Aber irgendwo hinter dieser Tür, in diesen Gängen, muss eine Treppe sein, die zur dritten Ebene führt."

Er hielt kurz inne, zog die Karte hervor und deutete darauf. „Die Karte wird ab hier ungenau. Es scheint, als würde ein Labyrinth aus Tunneln folgen. Wir müssen den Weg suchen. Und wir müssen zusammenbleiben. Jeder Fehler könnte tödlich sein."

Jake, der auf einem umgedrehten Stuhl saß, sah Schade mit verschränkten Armen an. „Und die Frauen? Was machen wir mit ihnen? Ich will ehrlich sein – keiner von uns kann zurückbleiben, um aufzupassen. Wir brauchen alle Kräfte da unten."

Chaylin erwachte aus ihrem kurzen Schlaf, ihre Stimme war leise, aber entschlossen, als sie murmelte: „Ich kann hier bleiben und auf sie aufpassen, bis ihr zurück seid."

Jake schüttelte den Kopf und richtete sich auf. „Hör auf, dir alles allein aufzubürden, Chaylin. Du musst dich nicht beweisen – weder als Frau noch sonst wie. Du hast bereits mehr getan, als irgendjemand von dir erwarten könnte. Wir brauchen dich da unten. Du kommst mit, sobald du wieder ausgeruht bist."

Ash, der sie immer noch behutsam hielt, warf einen Blick zu Jake. „Soll ich sie nach oben bringen? Mit einem Teleportationskreis? Dann wären sie in Sicherheit."

Doch Schade schüttelte den Kopf, seine Stimme war kühl und analytisch. „Nein. Wir brauchen deine Kräfte, Ash. Du kannst nicht einfach die Frauen irgendwo abladen und dann zurückkommen. Sie brauchen intensive Betreuung, und sie schaffen es nicht alleine hinaus. Außerdem können wir unsere Kräfte nicht aufteilen. Wenn wir sie allein lassen, riskieren wir ihr Leben. Und alle von uns zurückzuschicken – das ist unmöglich. Wir sind zu weit gekommen, und noch einmal schaffen wir es nicht so weit."

Felix knurrte leise, seine goldenen Augen fixierten Schade. „Willst du sagen, sie müssen allein hier warten? Das kannst du ihnen nicht zumuten."

Jake, der die Diskussion beobachtet hatte, mischte sich ein. „Also, was schlägst du vor? Jeder von uns wird da unten gebraucht. Das ist eine Tatsache. Aber wir können sie auch nicht einfach ihrem Schicksal überlassen."

Die Gruppe fiel in eine angespannte Stille. Die Wahrheit war unausweichlich: Es gab keine perfekte Lösung. Die Frauen waren zu schwach, um zu gehen, und zu gefährdet, um allein zu bleiben. Aber gleichzeitig konnte sich niemand leisten, zurückzubleiben.

Ihre Gesichter spiegelten die Schwere der Entscheidung wider. Jede Option schien Opfer zu verlangen, und das Labyrinth vor ihnen versprach keine einfache Lösung. Der Moment war geladen mit Unsicherheit – doch eine Entscheidung musste getroffen werden.

Die Gruppe diskutierte leise, jeder von ihnen spürte die Schwere der Entscheidung. Schließlich war es Emilia, die den entscheidenden Vorschlag machte. „Was, wenn wir sie in eines der edlen Schlafzimmer bringen?" begann sie zögernd, ihre kastanienbraunen Augen wanderten über die anderen. „Wir könnten eine Barriere schaffen, damit sie sicher sind, und Ash könnte einen Tarnschleier hinzufügen, damit niemand sie findet. Außerdem könnten wir einen Teleportationszirkel anbringen, damit wir sie später holen können, egal was passiert."

Schade nickte langsam, seine gelben Augen musterten sie nachdenklich. „Das könnte funktionieren. Aber wir müssen sicherstellen, dass die Barriere stark genug ist und sie genügend Vorräte haben."
Gray trat vor, seine ruhige Stimme wie immer ein Anker. „Ich lasse Essen und Wasser da. Das Zimmer, das wir vorhin gesehen haben, hat ein Bad. Sie hätten alles, was sie brauchen. Aber wir müssen ihnen klar machen, dass sie die sichere Zone unter keinen Umständen verlassen dürfen."
Ash seufzte, sah Emilia an und nickte schließlich. „Gut. Ich kümmere mich um den Tarnschleier und den Teleportationszirkel. Aber ich kann nicht alles allein machen – wir müssen unsere Kräfte bündeln, um die Barriere stabil zu halten. Emilia, kannst du das Mana der anderen sammeln und verstärken? Gemeinsam schaffen wir das."
Emilia nickte entschlossen, ihre Unsicherheit wich einer klaren Entschlossenheit. „Ich mache es. Gemeinsam können wir das schaffen."

Die Gruppe führte die Frauen vorsichtig in eines der edlen Schlafzimmer. Der Raum war groß, mit schweren, reich verzierten Möbeln, einem großen Bett, Sitzgelegenheiten und einem angrenzenden Bad. Es war eine Oase der Ruhe im Kontrast zu dem Grauen, das sie durchlebt hatten.
Gray stellte das Essen in einer Ecke des Raumes ab, sorgfältig portioniert und leicht zugänglich. „Ich lasse eine zeitlose Tasche hier," sagte Ash und zog eine kleine, unscheinbare Tasche hervor. „Sie ist magisch verstärkt. Die Vorräte verderben nicht, und sie können so viel entnehmen, wie sie brauchen."
Ash begann, den Tarnschleier zu wirken, seine Finger zeichneten komplizierte Muster in die Luft. Emilia sammelte unterdessen das Mana der Gruppe – Jake, Felix, Schade, Gray und Alex gaben ihr jeweils einen Teil ihrer Energie. Die Luft im Raum begann zu vibrieren, als Emilia und Ash das gebündelte Mana konzentrierten, um die Barriere zu errichten.
Die Energie formte sich zu einer schimmernden Kuppel, die das gesamte Zimmer umschloss. Es fühlte sich an wie eine warme, schützende Umarmung, durch die kein Böses dringen konnte.
„Das sollte halten," sagte Ash schließlich und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Aber ich habe noch den Teleportationszirkel eingraviert. Sobald wir bereit sind, sie zu holen, können wir direkt hierher zurückkehren."

Jake trat vor und sah die Frauen ernst an. „Ihr dürft diese sichere Zone unter keinen Umständen verlassen," sagte er mit Nachdruck. „Wir kommen zurück, egal ob es ein oder zwei Tage dauert. Ihr müsst nur warten."

Emilia fügte mit sanfter Stimme hinzu: „Ihr seid hier sicher. Alles, was ihr braucht, ist hier. Bleibt zusammen, und alles wird gut."

Die Frauen nickten schwach, ihre Gesichter noch immer gezeichnet von Schmerz, aber mit einem Funken neuer Hoffnung.
Die Gruppe verließ das Zimmer schließlich, nachdem sie sich vergewissert hatten, dass alles in Ordnung war. Die Tür schloss sich hinter ihnen, und der Raum verschwand hinter dem Tarnschleier, als hätte er nie existiert.

Die Gruppe schritt durch die massive Tür, die Schade zuvor entdeckt hatte. Dahinter erstreckte sich ein düsterer Gang, dessen Wände von feuchten Flecken und Kratzspuren gezeichnet waren. Die Luft war stickig, und ein leises Echo ihrer Schritte hallte durch die unheimliche Stille.

Emilia blieb kurz stehen, ihr Gesicht voller Abscheu. „Es ist furchtbar. Nox Vigilia ist ein Schrecken. Wie konnte man sie so weit gehen lassen? Warum hat niemand sie aufgehalten?"
Schade ging an ihr vorbei, seine Stimme kühl und gefasst. „Ich habe ihre Spur lange verfolgt," sagte er. „Nicht nur in diesem Leben. Aber es war nie genug, um sie zu stellen. Alles war wie ein Puzzle, das erst zusammengesetzt werden musste. Jeder Hinweis war ein Bruchstück, das isoliert bedeutungslos schien."

Chaylin senkte den Blick, ihre Stimme klang schuldbewusst. „Ich werde mich mehr bemühen, Schade. Es tut mir leid, es nicht eher bemerkt zu haben."
Shade hielt inne, wandte sich zu ihr und legte tröstend einen Arm um ihre Schulter. „Es liegt nicht an dir, Chaylin," sagte er mit sanfter, aber bestimmter Stimme. „Sie haben ihr ganzes Sein darauf ausgelegt, im Verborgenen zu bleiben. Das ist keine Schuld, die du tragen musst."

Chaylin blickte zu ihm auf, ihre smaragdgrünen Augen schimmerten dankbar. „Ich danke dir," flüsterte sie.

Jake, der das Geschehen beobachtet hatte, schnaubte leise und sah den düsteren Gang entlang. „Abscheulich, dieses Pack Nox Vigilia. Eins verstehe ich nicht. Warum dieser Hass auf Reinrassige? Sie schleppen sie extra hierher, um sie so zu behandeln. Nur weil sie selbst diskriminiert wurden? Das kann doch nicht der einzige Grund sein."
Chaylin schüttelte den Kopf. „Ich denke, es steckt mehr dahinter," begann sie nachdenklich. „Es muss einen Auslöser gegeben haben, weswegen sie jetzt so aktiv wurden. Aber den kenne ich nicht." Sie hielt kurz inne, bevor sie weitersprach: „Wisst ihr, meine Vermutung ist ja.. , einer der Gründer von Nox Vigilia muss einen tiefen, intensiven Hass gehabt haben. Dieser Wahnsinn wurde auf andere übertragen. Er hat Gleichgesinnte gesucht und sie unter sich vereint. Und das Schlimmste: Dieser Hass wurde über Generationen vererbt, bis heute."

Jake sah sie stirnrunzelnd an. „Du meinst, dieser Wahnsinn ist... angeboren?"

Chaylin nickte langsam. „Vielleicht. Wenn man bedenkt, dass es sich um eine Organisation von Hybriden und Gestaltwandlern handelt, könnten diese genetischen Verbindungen eine Rolle spielen. Es ist möglich, dass ihre Gene sich nicht kompatibel herausgestellt haben. Diese Diskrepanz könnte der Ursprung ihres Wahnsinns sein."
Schade verschränkte die Arme, seine gelben Augen funkelten nachdenklich. „Du behauptest also, dass Boshaftigkeit in ihren Genen liegt? Dass sie eine Veranlagung geerbt haben, die durch ihre Anführer in eine Waffe verwandelt wurde?"
Chaylin nickte erneut. „Es würde vieles erklären. Zumindest die Grundlage. In den falschen Händen könnte eine solche Veranlagung zu bösen Früchten führen."

Emilia schüttelte ungläubig den Kopf. „Wie kann ein einzelner Dämon für so viel Wahnsinn verantwortlich sein? Das ist doch verrückt. Wie kann man eine ganze Generation und mehr so beeinflussen?"
Chaylin seufzte tief, und ihr Blick wurde für einen Moment unfassbar traurig. „Es ist verrückt, ja. Aber nicht unmöglich. Denk daran, was uns in unserem ersten Leben widerfahren ist, Emilia. Sie haben unser Baby getötet. Wir sind ausgerastet, und der Schmerz hat uns bis heute nicht ganz verlassen."

Emilias kastanienbraune Augen füllten sich mit Tränen. „Chaylin, sag nicht solche traurigen Sachen, sonst muss ich weinen," sagte sie leise.
Schade verdrehte die Augen, sein Ton war trocken. „Dieses Frauengesülze ist wirklich unterträglich."

Jake jedoch ignorierte ihn und wandte sich wieder an Chaylin. „Ein interessanter Gedanke. Aber... Velorin und seine Frau hatten doch kein Baby, oder?"
Chaylin hielt inne, ihre Schritte stoppten abrupt. Sie schien für einen Moment tief in Gedanken versunken. „Oh..." begann sie, ihre Stimme leise und unsicher. „Interessant. Wenn es so wäre... Ach, verdammt. Das wäre doch..." Sie rieb sich die Schläfen und schüttelte schließlich den Kopf. „Entschuldigt. Ich kann gerade nicht denken. Mein Kopf. Ich fühle mich noch zu aufgerieben. Gebt mir etwas Zeit."

Jake trat an ihre Seite und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Überanstrenge dich nicht, Chaylin. Komm, lass uns weitergehen. Wir müssen uns auf das konzentrieren, was vor uns liegt."
Die Gruppe setzte ihren Weg fort, doch die düstere Frage nach Nox Vigilia und ihrem Ursprung hing schwer in der Luft. Es war, als ob jeder Schritt sie tiefer in ein Labyrinth aus Dunkelheit und Wahnsinn führte.

Die Gruppe bewegte sich langsam und vorsichtig durch die dunklen Gänge. Die bedrückende Stille wurde nur von den gedämpften Schritten auf dem kühlen Steinboden unterbrochen. Emilia, die hinter Shade ging, runzelte die Stirn, während sie die Wände betrachtete.

„Shade," begann sie zögernd, „bist du sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind?"

Shade warf ihr einen kurzen Blick über die Schulter, seine Stimme klang gewohnt ruhig, wenn auch etwas genervt. „Natürlich bin ich sicher. Ich habe die Karte. Ich weiß nur nicht genau, wo der Eingang ist. Vielleicht müssen wir noch etwas weiter."

Emilia blieb stehen und betrachtete die Wand genauer. „Ich weiß nicht... ich glaube, ich habe diesen Fleck an der Wand schon einmal gesehen."

Schade hielt ebenfalls an und drehte sich zu ihr um, eine Augenbraue erhoben. „Zweifelst du an mir?"

„Nein, Schade," entgegnete Emilia schnell. "Aber im Ernst – ich glaube wirklich, dass es derselbe Fleck ist. Es fühlt sich an, als würden wir uns im Kreis bewegen."

Jake, der ihre Worte gehört hatte, trat näher und untersuchte die Wand. Seine tiefroten Augen musterten den besagten Fleck mit skeptischer Präzision. „Merkwürdig," murmelte er. „Vielleicht hat sie recht."

Bevor jemand weiterreden konnte, legte Felix sein Ohr auf den Boden, seine Bewegungen plötzlich angespannt. „Wartet," sagte er leise. „Es kommt nicht von der Wand... sondern von unten." Seine goldenen Augen verengten sich. „Leute, der Boden bewegt sich."

Alle hielten inne, ihre Blicke wanderten instinktiv zu ihren Füßen, als ein leises, kaum hörbares Knirschen unter ihnen vibrierte.
„Bleibt dicht zusammen," sagte Schade, seine Stimme scharf und befehlend.

„Bleibt locker," warf Ash über die Schulter ein und lehnte sich mit seinem üblichen lässigen Grinsen an die Wand. Doch in dem Moment, in dem sein Körper die Wand berührte, geschah das Unvorstellbare – die Wand klappte lautlos ein, und Ash verschwand dahinter, bevor jemand reagieren konnte.

„Ash!" schrie Emilia, die zu der Stelle rannte, an der er gestanden hatte. Sie tastete die Wand ab, doch sie war wieder fest und unnachgiebig, als wäre nichts geschehen.

Shade knurrte leise, seine gelben Augen funkelten vor Zorn. „Das ist ein fauler Zauber," erklärte er mit ruhiger, aber gefährlicher Stimme. „Wahrscheinlich ein Schutzmechanismus. Sie haben uns bemerkt." Er sah sich um, seine Bewegungen angespannt. „Nehmt euch an den Händen. Wir müssen zusammenbleiben."

Doch bevor jemand reagieren konnte, begann das Labyrinth sich zu verändern. Mit einem tiefen Grollen verschoben sich die Wände, als hätten sie ein eigenes Leben. Die massive Steinstruktur verschob sich mit erschreckender Präzision, als ob unsichtbare Zahnräder in Bewegung gesetzt worden wären. Wände klappten lautlos ein, während andere sich mit einem bedrohlichen Knirschen vor die Gruppe schoben.
Die Luft füllte sich mit dem Geräusch von knirschendem Stein und hallendem Echo, als das Labyrinth sich wandelte. Gänge, die zuvor klar waren, verschwanden, neue Pfade öffneten sich, nur um im nächsten Moment wieder zu verschwinden.

„Zusammenbleiben!" rief Jake, seine tiefe Stimme hallte über den Lärm. Doch gerade als sie nach den Händen der anderen greifen wollten, trennte eine massive Steinwand sie voneinander.

„Shade!" rief Emilia verzweifelt, während eine Wand zwischen ihr und ihm hochfuhr.

„Bleib ruhig!" rief Schade zurück, doch seine Stimme wurde immer leiser, als weitere Wände sich in Bewegung setzten.
Felix knurrte laut, seine goldenen Augen blitzten vor Wut, doch selbst er konnte nichts tun, als die Wände ihn gewaltsam von den anderen trennten.

Innerhalb von Sekunden war die Gruppe in alle Richtungen verstreut, jeder von ihnen in einem separaten Teil des sich ständig wandelnden Labyrinths gefangen. Die einstigen Gänge hatten sich in ein undurchdringliches Netz aus sich verschiebenden Mauern verwandelt – und die Gefahr war greifbar nah.
——-

Jake biss die Zähne zusammen, seine tiefroten Augen funkelten vor Zorn. Die Situation war mehr als frustrierend – sie war ein Albtraum. Alle waren voneinander getrennt, gefangen in einem Labyrinth, das sich ständig veränderte und keinen Ausweg zu bieten schien.

Sei, der für gewöhnlich ruhig und beherrscht war, ließ seine Wut an der nächsten Wand aus. Mit einem heftigen Schlag brachte er einen kleinen Riss in das massive Gestein. Seine apfelsinfarbenen Augen glühten vor Frustration. „Verdammt," murmelte er leise. „Wie konnten wir nur so in eine Falle tappen?"

Shade stand einen Moment still, seine gelben Augen fokussierten sich, während er telepathische Kanäle öffnete, um die Gruppe zu erreichen. Ein unsichtbares Band spannte sich zwischen ihnen, schwach, aber ausreichend. Seine Stimme hallte klar und entschlossen in den Köpfen der anderen.

Shade: Verdammt, Leute. Sie haben nur auf diesen Moment gewartet, um uns zu trennen.

Jake: Unsere Verbindung ist instabil. Sie schirmen uns mit dutzenden Barrieren ab. Das erschwert den Kontakt. Ist Emilia bei einem von euch?

Die Antworten kamen fast gleichzeitig, jeder meldete sich.

Gray: Nein, sie ist nicht bei mir.

Alex: Ich habe keine Spur von ihr.

Chaylin: Nicht bei mir.

Felix: Auch nicht bei mir.

Shade knirschte mit den Zähnen. „Was ist mit Ash?" fragte Alex. Ich kann seine Präsenz spüren, aber er antwortet nicht."

Shade: Hat keiner von euch eine Nachricht von ihm erhalten?

Es folgte ein kurzes Schweigen, bevor Schade fortfuhr. Er wird schon zurechtkommen. Ash ist stark. Unsere Priorität ist Emilia.

Sei schnaubte hörbar und sprach direkt in die Verbindung. Prinzessin, wo bist du? Seine Stimme war angespannt, fast flehend.

Gray: Das darf nicht sein. Sie darf hier nicht allein sein.

Jake schnitt die Diskussion ab, seine Stimme war fest und befehlend. Findet Emilia. So schnell es geht!

Er hielt kurz inne, bevor er weitersprach. Shade, ich verlasse mich auf dich. Du bist der Einzige, der sie zügig finden kann. Mach das zur Priorität.

Shade's Stimme kam sofort zurück, entschlossen und mit einem Hauch von Zorn. Ich werde sie finden. Egal was es kostet.

Chaylin: Findet einen Weg durch dieses Chaos. Sobald wir sie haben, sammeln wir uns wieder.

Felix: Verdammt. Das alles fühlt sich wie ein verdrehter Albtraum an.

Die Verbindung verblasste langsam, die Distanz und die Barrieren erschwerten die Kommunikation weiter. Doch ein Punkt war klar: Emilia musste gefunden werden, und Schade würde alles tun, um sie zu retten.
Die Gruppe kämpfte jeder für sich weiter, während das Labyrinth seine Macht erneut entfaltete, seine Wände sich erneut verschoben und der Druck zunahm.

Emilia irrte durch die schmalen Gänge des Labyrinths, ihr Kopf erhoben, die Hände fest an ihren Stab gepresst. Sie war allein, doch sie redete sich ein, dass sie nicht hilflos war. Ich bin stark. Ich bin nicht hilflos. Ich kann das schaffen. Die Worte wiederholten sich wie ein Mantra in ihrem Kopf, doch die bedrückende Dunkelheit, die sich wie eine lebendige Präsenz um sie legte, nagte an ihrem Gemüt.
Jede Ecke schien gleich, jeder Schritt brachte sie tiefer in die stille, fast erstickende Atmosphäre des Ortes. Ein leises Flüstern hallte in der Ferne, doch sie ignorierte es und konzentrierte sich auf ihren Atem. „Ich finde den Weg," flüsterte sie, mehr zu sich selbst als zu irgendjemand anderem. "Ich schaffe das."

Währenddessen stand Sei vor der Wand, die er zuvor getroffen hatte. Der kleine Riss, den sein Schlag verursacht hatte, begann weiter zu bröckeln. Ein triumphales Funkeln trat in seine apfelsinfarbenen Augen. „Prinzessin, ich finde dich!" rief er entschlossen und hob die Faust.

Ohne zu zögern schlug Sei erneut mit all seiner Kraft auf die Wand ein. Der Stein splitterte und zerbarst unter seiner Wucht, während er sich unaufhaltsam seinen Weg bahnte. Stück für Stück zerstörte er die Barriere vor sich, bis er durchbrach und in einen weiteren Korridor trat.

„Ich spiele diese Spielchen nicht mit," murmelte er und machte sich ohne Pause daran, die nächste Wand ins Visier zu nehmen. Sei ging wortwörtlich mit dem Kopf durch die Wand, seine Entschlossenheit unerschütterlich.

Shade, in seinem Element, verschmolz mit den Schatten des Labyrinths. Seine Gestalt löste sich auf, wurde zu einer flüssigen Dunkelheit, die lautlos durch die Gänge strömte. Er bewegte sich mit einer Geschwindigkeit, die die Dämonische Wahrnehmung kaum erfassen konnte – eine einzige, flüchtige Bewegung, die den Raum durchdrang wie eine unsichtbare Klinge.

Seine gelben Augen blitzten in der Finsternis, während er jeden Winkel absuchte. Die Schatten waren sein Verbündeter, sein Werkzeug. Er bewegte sich, als sei er ein Teil des Labyrinths, sein Flüstern verschmolz mit der Dunkelheit. „Ich finde dich, Emilia," murmelte er. „Das ist keine Frage, sondern ein Versprechen."

Gray und Alex hatten sich instinktiv für einen strategischen Ansatz entschieden. Gray betrachtete jede Wand, jeden Gang mit analytischem Blick, während er eine mentale Karte des Labyrinths zu erstellen versuchte. „Die Wände bewegen sich nicht zufällig," murmelte er zu sich selbst. „Es gibt ein Muster... ich muss es nur finden."

Alex, blieb wachsam, seine scharfen Sinne darauf konzentriert, jedes Geräusch und jede Bewegung in der Umgebung wahrzunehmen. „Wir müssen schneller sein," sagte Alex leise. „Das Labyrinth spielt mit uns. Es will uns verzweifeln lassen."

Doch kaum hatten sie eine vermeintlich logische Route gefunden, verschoben sich die Wände erneut. Ein weiterer Gang verschwand, und eine Sackgasse trat an dessen Stelle. Er fluchte leise. "Es durchkreuzt jeden Erfolg."

Jake, getrieben von seinem unnachgiebigen Instinkt, marschierte entschlossen durch die Gänge. Seine tiefe, bedrohliche Präsenz schien die Dunkelheit zu durchdringen, als er jede Wand, jede Ecke mit seinen tiefroten Augen durchbohrte.

„Emilia," murmelte er, seine Stimme ein leises Grollen. "Bleib stark. Ich finde dich." Sein Fokus war unvergleichlich, doch auch er konnte die tückische Natur des Labyrinths nicht ignorieren. Mit jedem Schritt, den er vorankam, schien sich der Weg vor ihm zu verschieben, als ob das Labyrinth selbst ihn verspotten wollte.

Chaylin und Felix gingen unabhängig voneinander vor, ihre Methoden könnten nicht unterschiedlicher sein. Felix folgte seinem Instinkt, wie ein Raubtier auf der Jagd. Er schnüffelte an der Luft, suchte nach einem Hauch von Emilias oder Schades Präsenz, doch die ständig verschiebenden Wände unterbrachen seine Spur immer wieder. „Verdammtes Ding," knurrte er leise, während er eine Faust gegen die Wand schlug.

Chaylin hingegen blieb ruhig, ihre smaragdgrünen Augen fokussiert. Sie hielt inne, lauschte und beobachtete. „Es ist wie ein Spiel," murmelte sie. „Ein perfides Spiel. Aber ich werde nicht verlieren."

Doch auch sie wurde immer wieder zurückgeworfen, als die Wände sich vor ihren Augen verschoben, scheinbar mit der Absicht, sie zu verwirren und zu trennen.

Das Labyrinth war mehr als nur eine physische Barriere – es war ein Gegner, der auf jede Bewegung der Gruppe zu reagieren schien. Jeder Erfolg, jede Strategie wurde zunichtegemacht, während die Wände sich verschoben, Klappen sich öffneten und Gänge verschwanden. Es schien lebendig, als ob es sich über ihre Frustration lustig machte.

Doch trotz der Hindernisse bewegte sich jeder von ihnen weiter. Emilia hielt ihren Kopf hoch, Sei bahnte sich unaufhaltsam seinen Weg, und Schade suchte wie ein Schatten. Gray und Alex versuchten das Muster zu entschlüsseln, Jake vertraute auf seinen Instinkt, und Chaylin und Felix kämpften auf ihre eigene Weise.

Das Labyrinth mochte sie trennen, doch es konnte ihre Entschlossenheit nicht brechen.

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