7.Mad Sounds

» Mad sounds in your ears, they make you feel alright They bring you back to life Mad sounds in your ears, they make you get up«

- Mad Sounds, Arctic Monkeys

„Was zur Hölle sollte das ?!"

Sebastian verdrehte die Augen bei dieser Frage die in so einem Ton nur von einem kommen konnte. „Sam halt dich da raus, ich red' nicht mit dir" „Was zur Hölle sollte das ?!", fragte nun Selenia nicht in einem vorwurfsvollen sondern erschrockenem Ton. Wieder seufzte Sebastian. „Ist doch egal oder ? Mir geht's ja gut" Sam verdrehte die Augen und Selenia erwiderte: „Das sehe ich ja aber du kannst dich doch nicht einfach mit dem größten Typen hier prügeln und das schon in deiner ersten Woche!" „Bei guter Führung hätten wir dir eine Verkürzung deiner Haftstrafe verhandeln können, aber jetzt..." Sam schüttelte verzweifelt den Kopf.

„Ehrlich Seb, was sollte das ?!" Er schaute auf die graue Wand hinter ihr. „Langeweile" „Das ist nicht dein Ernst oder ?! Du kannst dich doch nicht aus Langeweile prügeln!" Sebastian zog die Schultern hoch. „Hab ich aber. Hier passiert eben einfach nichts da muss man sich die Action eben selbst -" „Nein", unterbrach Sam ihn und schüttelte weiter seinen Kopf, die Hände abwehrend gehoben, „Nein, nein" Er hob den Kopf und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare um sie wieder zu richten. „Du redest Schwachsinn" Selenia nickte. „Kannst du nicht etwas lesen? Gibt's hier keine Bücher ?" Sebastian seufzte und dachte an Williams.'Tja dein Buch haste dir mit dieser Aktion verspielt Jungchen. Kannst mich in drei Wochen nochmal fragen, wenn du dich abgeregt hast'. „Ja schon aber -" „Aber was ?!", fragte Sam gereizt.

Sebastian hob die Brauen. „Sind wir heute ein wenig empfindlich ?" Selenia schlug ihm auf den Arm. „Jetzt sag schon was ist mit Büchern ?" Sebastian schaute kurz zwischen seinen Geschwistern hin und her. Selenia wusste was mit Samuel war und sie hatte ihn mitgebracht um ihn abzulenken und auch um sich selbst abzulenken. Er runzelte die Stirn. „Sagt mir erst was los ist" Sam starrte an Sebastian vorbei und kaute an seinen Fingernägeln, die Brauen zusammen gezogen, eine tiefe Falte dazwischen. Selenia seufzte und meinte leise: „Mum und Dad streiten wieder"

„Warum ?"

„Ist doch egal", schaltete Sam sich wieder ein. Sein jüngerer Bruder warf ihm einen feurigen Blick zu. „Ist es nicht!" „Dad glaubt das", Selenia holte tief Luft, „Er glaubt Mum hat eine Affähre" Sebastian hob eine Braue. „Hat sie eine ?" „Natürlich nicht!"

Sebastian zuckte mit den Achseln. „Wieso? Ist vielleicht gut das sie endlich mal von unserem alten Griesgram wegkommt" Samuel funkelte ihn an. „Wie kannst du sowas nur sagen! Dad hat immer -" „Sich verpisst wenn es am Wichtigsten war!" Sebastian funkelte nun zurück. „Würde mich nicht überraschen wenn sie beide eine Affähre haben" „Sebastian Moran!" Samuel schlug auf den Tisch und beugte sich vor. Er wollte schon eine weitere Schimpftirade loslassen als Selenias leises Schluchzen ihn aufhorchen ließ.

„Nicht ihr auch noch", murmelte sie und wischte ihre Augen an ihrem Ärmel ab. „Ich kann das alles nicht mehr hören, ich -" Abgehackt holte sie Atem. „Es wird mir alles zu laut" Sanft zog Samuel sie an sich und strich ihr über das erdbeerblonde Haar. Sebastian streckte auch die Hand aus und legte sie auf ihre. Sie zitterte und es brach ihm das Herz. Er wollte gerade etwas sagen, irgendetwas, als sich die Tür öffnete und Righetti verlauten ließ das die Besuchszeit vorbei war. „Bring sie raus, raus aus der Stadt, weg von all dem hier!", zischte Sebastian Samuel zu, „Weg von Mum und Dad" Samuel konnte gerade noch nicken als Sebastian schon durch die andere Tür geschoben wurde, hinein in den Zellentrakt.

-†-

Als Sebastian an diesem Tag die Cafeteria betrat lagen alle Blicke auf ihm. Jeder wusste das er sich mit Paul geprügelt hatte. Und da Paul noch immer auf der Karnkenstation lag war der Gewinner für die Insassen Sebastian. Aber er bemerkte es gar nicht. Seine Gedanken waren bei bei seiner Familie, vorallem bei Selenia. Sie hatte ihn nachdenklich gestimmt. Bis jetzt hatte er seine Tat, oder besser; erwischt zu werden, nicht wirklich bereut, aber jetzt nicht für sie da sein zu können ließ ihn doch ein wenig dieser Reue spüren.

Er setzte sich wie gewohnt zu Riley, an ihrem üblichen Tisch, und bemerkte nicht wie alle näher rückten und ihn anstarrten. Erst als Riley ihm auf den Fuß trat erwachte er aus seiner nachdenklichen Starre. „Ey Mann! Wie kamst du denn auf die krasse Idee?!" Sebastian blinzelte verwirrt. „Was meinst du ?" „Naja Paul eine reinzuhauen! Du bist jetzt ganz oben in der Rangordnung" Desinteressiert schaute Sebastian sich in der Cafeteria um und bemerkte das was Riley schon seit einer Woche beschäftigte. „Ach echt ? Toll"

Lustlos biss er in eine Pommes. „Wirklich Mann!", Riley lachte und schüttelte fassungslos den Kopf, „Genialer Schachzug" Sebastian runzelte die Stirn. „Das war nicht der Plan" Jetzt war Riley verwirrt. „Hä?" Sebastian nahm eine weitere Pommes und schob sie sich in den Mund. „Ich wollte einfach nur ein bisschen Spaß, das war alles" Er zuckte mit den Achseln. „Das ist echt krank Mann. Trotzdem; das hilft mir echt weiter weil wir ja gut sind und so, du weißt wegen den Messern und..." Riley brabbelte weiter aber Sebastian hörte ihn nicht mehr.

Jim war in die Cafeteria getreten. Alles an ihm schien sich verändert zu haben. Sein ganzer Körper schien zu leuchten, seine Augen zu glitzern und seine Haare samtig zu glänzen. Mit fasziniertem Blick beobachtete Sebastian wie Jim von der Essensausgabe zu seinem Tisch hinüber ging und dort alleine aß.

Eine wild herumwedelnde Hand versperrte ihm plötzlich die Sicht. „Haaallloooo" Verärgert schaute Sebastian zu Riley. „Was willst du ?" „Was hälst du von meinem Plan ?" „Welchem Plan ?" „Na das Geschäft auszuweiten. Ich beteilige dich auch" Sebastian lachte. „Du willst an jeden Idioten hier ein Messer verkaufen ? Riley das ist dämlich am Ende sind es noch wir die abgestochen werden" „Ja aber -" Sebastian schüttelte den Kopf. „Kommt nicht infrage. Und jetzt halt die Klappe und iss"

Wieder richtete Sebastian seinen Blick auf Jim, ließ seinen Blick an seinem Körper auf und abdriften. Der Sex mit Jim war gut gewesen, viel zu gut für eine einmalige Sache. Er hoffte Jim würde das Angebot nochmal machen. Oder sollte er es vielleicht vorschlagen? Aber würde Jim dann zustimmen? Oh was er alles mit ihm machen wollte... Es gab so viel was er ausprobieren, mit Jim ausprobieren wollte...

„Ha ich wusste ihr versteht euch" Rileys gut gelaunter Kommentar durchbrach Sebastians Gedanken, das zweite mal in fünf Minuten. Diesmal reagierte Sebastian aber nicht verärgert sondern ertappt. „Ich weiß nicht wovon du redest..." Riley lachte und stupste ihm mit dem Ellenbogen an. „Ey juckt mich doch nicht wen du vögelst oder von wem du gevögelt wirst" Er zwinkerte. „I-ich- wir -", stotterte Sebastian. Er war überfordert aber das merkte Riley gar nicht. Er redete munter weiter. „Ha ha ihr seid wie die Knastversion von einem Homecoming - Couple", er kicherte,

„Der der die Leute die ihm auf den Sack gehen schlägt und der der sie verschwinden lässt" Wieder kicherte Riley. „Echt eine wirklich abgefuckte Knastversion"

Sebastian schüttelte den Kopf. „Wie kommst du dadrauf? Liest wohl zu viele amerikanische Romanzen, was ?!" Riley zuckte mit den Achseln und grinste. „War nur so ein Gedanke" Genervt und verwirrt biss Sebastian in eine Pommes. „Ja ein dämlicher Gedanke" Er hätte es dabei belassen sollen aber sein Mund war schneller als sein Kopf. „Wir haben nur gevögelt. Einmal" Eine Nacht aber auf diese Details kam es nicht an. „Außerdem", fügte er noch hinzu, obwohl alles in seinem Kopf schrie das er die Klappe halten sollte, „Bin ich nichtmal schwul"

Riley hob eine Braue. „Jo komm' runter. Das war nur ein Scherz. Aber wenn wir schon dabei sind; Du musst nicht schwul sein um auf Jim zu stehen" Sebastian schielte zu jenem hinüber und wandte dann schnell den Blick ab. „Ich steh' nicht auf Typen und vorallem nicht auf Jim" Riley seufzte. „Okay okay ich hab nix gesagt. Wollte es nur klarstellen" Sebastian sandte ihm einen flammenden Blick und der Rothaarige hielt den Mund.

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