4.Fireside

»I can't explain but I want to try
There's this image of you and I
And it goes dancing by in the morning and in the night time«

- Fireside, Arctic Monkeys

Jims Blick war angsteinflößend und durchdringend. Sebastian hatte das Gefühl als könnte er sein Innerstes sehen. Unbehaglich verschränkte er die Arme vor der Brust. „Was glotzt du so ?" Jim grinste. „Ich finde es nur so amüsant das du glaubst ein Messer könnte mich davon abhalten dich loszuwerden" Eine eisige Gänsehaut breitete sich über seine Haut aus während er sich panisch umschaute. Doch die Wärter standen zurzeit nur reglos an den Eingängen.

„Woher -" „Tja ich weiß es eben, ist doch auch egal woher oder ? Es macht dir so oder so Angst" Belustigt musterte er Sebastian der versucht unauffällig einen Schritt zurück machte und dabei „Verfluchter Psychopath", murmelte.

Mit einem dumpfen Laut ließ Jim sich auf seine Matratze fallen. „Aber keine Sorge Schätzchen. Ich will dich gar nicht loswerden" Das Lächeln was er Sebastian bei diesen Worten zuwarf war gruselig und anturnend zugleich.

„Ich glaub dir kein Wort" Jim zuckte mit den Achseln. „Dein Pech. Dann wirf dein Geld eben zum Fenster raus" Sebastian bemerkte wie er in Versuchung gerat ihm zu glauben doch seine – ja was war es ? Paranoia ? Angst ? Vernunft? Jedenfalls sagte ein Teil von ihm das er das nicht sollte. Es wäre doch zu einfach würde dieser Psychpath ausgerechnet ihn nicht loswerden wollen.

- † -

„Besuch für dich Moran"

Kerzengerade fuhr er hoch. „Ja ich weiß", stieß er heiser hervor, die Kehle trocken. Er blinzelte und versuchte die schwarzen Punkte aus seiner Sicht zu vertreiben. Er hatte auch in dieser Nacht nicht geschlafen. Denn sowohl die Angst die er vor ihm hatte, als auch die Errektion die er wegen ihm hatte, hatten Sebastian die ganze Nacht wach bleiben lassen. Schwankend stand er auf und ging zu dem Wärter hinüber der ihn dann den Zellengang hinunter führte. Sie gingen durch zwei weitere graue Korridore bis der Wärter ihn in einen Raum schob der an die Cafeteria erinnerte, nur ohne die Essensausgabe. Dort an einem Tisch saß Selenia, gekleidet in einen schwarzen Trenchcoat und blauem Schal. Jemand war bei ihr. Er trug einen schwarzen Wollmantel und überteuerte Schuhe. Das rotblonde Haar würde Sebastian überall wiedererkennen.

„Sam ?!" Sein älterer Bruder verdrehte die Augen. „Auch schön dich zu sehen" Wütend setzte Sebastian sich seiner Schwester gegenüber und versuchte Samuel zu ignorieren. „Warum ist er hier ?", fragte er schneidend. Selenia seufzte. „Erstens konnte ich ihn nicht loswerden und außerdem lassen die mich wegen irgendeiner bekloppten Regel nicht ohne Erwachsenen hier rein" Sebastian fluchte. An sowas hätte er denken müssen. „Wird Zeit das du achtzehn wirst" „Ich weiß. Also", sie beugte sich vor, plötzlich aufgeregt, „Was ist das für ein Gefallen ?" „Ja Selenia meinte es ging um Geld", mischte sich Samuel neugierig ein. Sebastian trat ihm auf die teueren Budapester. „Aua!"

„Hör mal kurz nicht hin", sagte Sebastian, „Das darfst du als Staatsanwalt nicht wissen" „Aber als dein Bruder ?" Sebastian warf ihm einen dunklen Blick zu. „Tja als der schon gar nicht. Also los dreh dich weg und halt dir die Ohren zu oder so" Zu seiner Überraschung tat Samuel sogar was er sagte. Selenia schaute ihn derweil fragend an. „Also ?" Sebastian beugte sich auch vor, ihre Gesichter waren jetzt nah beieinander, die Ohren dort wo der Mund des anderen war. „Ein Freund von mir besorgt mir etwas und ich muss ihn dafür bezahlen" „Okay", sagte Selenia gut gelaunt, „Auf welches Konto -" „Kein Konto", Sebastian senkte die Stimme, „Ein toter Briefkasten in der King Edwards Street"

Selenia schluckte. „Wie viel ?" „Hundert"

Sie nickte. „Okay, bis wann ?" „Noch heute" „Okay aber – du hast keinen Ärger? Was ist das für eine Sache die dein Freund dir besorgt ?" Sebastian seufzte und lehnte sich zurück. Sie war besorgt, das stand ihr in Großbuchstaben auf der Stirn. „Desto weniger du weißt desto besser"

- † -

Nach dem Mittagessen wurden die Türen zum Hof geöffnet und ihnen durch Lautsprecher mitgeteilt das es jetzt Hofgang gab. Die meisten rannten sofort hinaus, unter ihnen auch Sebastian und Riley. Draußen war es warm. Die Sonne beschien einen Basketballplatz und einige Bänke und Tribühnen. Staub wirbelte von dem Boden auf als sie darüber gingen. Ein silberner, sehr hoher Zaun begrenzte das Gelände. Auf ihm war Stacheldraht in der typischen, kreisartigen Form ausgelegt. Dahinter konnte man nur ein weites Nichts sehen. Sebastian hielt einen Moment inne und sog die reine, naturbelassene Luft ein. Das war nicht wie das was er aus London kannte. Dort roch es immer nach Abgasen, Regenwasser und Zigaretten. Bei dem Gedanken an seine bevorzugte Droge kam Sehnsucht in ihm auf. Was würde er jetzt nicht alles für eine Zigarette geben?

„Hey Blondie!" Er blinzelte und schaute zu dem Jungen auf der ihn gerufen hatte. Er war so groß wie er selbst und laut seinem Akzent Amerikaner. Sebastian wollte etwas erwidern wurde dann aber von einem Basketball abgehalten der auf ihn zuschoss. Mit einer geübten Bewegung fing Sebastian ihn auf. Wütend funkelte er den Typen an der ihn geworfen hatte. Es war derselbe der ihn gerufen hatte. Bevor er eine Beleidigung rufen konnte sagte der Typ, nichteinmal an ihn, sondern an einen etwas kleineren, mit Locken gewandt: „Blondie ist bei mir" Sebastian trat näher. „Was ?" Der Amerikaner würdigte ihn keines Blickes. „Wieso denn das ?!", protestierte Lockenkopf, das Kinn gereckt. Der Amerikaner schnalzte genervt: „Weil ich einen weniger habe. Und jetzt lasst uns anfangen!"

Und ehe Sebastian sich versah war er in ein Basketballspiel verwickelt. Wie sich herausstellte war Riley auch in Sebastians Team und der, der dem Amerikaner, Jay, ihn vorgeschlagen hatte.

Auch wenn es sich komisch anhörte, aber Sebastian hatte es vermisst zu schwitzen. Riley lachte als er ihm das erzählte. Sie waren gerade wieder auf dem Weg hinein, eine Klingel, die an die an das Schellen in einer Schule erinnerte, hatte ihnen signalisiert das ihre Zeit draußen zuende war. „Hab dich gar nicht für so einen Sportler gehalten, die fragen meistens nach den ersten zwei Stunden wo die Gewichte sind" Sebastian wischte sich sein nasses Gesicht mit seinem weißen, gerippten Unterhemd ab. Den oberen Teil des Overalls hatte er soweit ausgezogen und hing nun an ihm herunter. „Gewichte? Sag mir nicht hier gibt's so ne Art Fitnessstudio" Riley lachte und klopfte Sebastian auf den Rücken. „Ey Mann die haben dir auch echt gar nix erzählt!"

Sie bogen in die Cafeteria ein und stellten sich bei dem Wasserspender an. „Jeden Freitag und Samstag dürfen wir dahin, ist neben den Telefonboxen" Sebastian nahm seinen gefüllten Becher und trank ihn gierig aus. „Übrigens, wegen der Sache mit meinem Cousin; das ist geregelt, der kommt morgen vorbei" Riley zwinkerte und Sebastian nickte, er hatte verstanden. „Gut. Kommst du dann mit ? Am Freitag ?", fragte Sebastian während er den Anweisungen eines Wärters folgte und weiter ging, dem Strom der insassenhinterher, zurück in den Zellentrakt. Riley zwinkerte ihm zu. „Da kannste drauf wetten! Ich lass dich doch nicht alleine mit Paul und seinen Kumpels"

Gute Laune stieg in Sebastian auf. Paul war groß, breit und für andere wahrscheinlich angsteinflößend. Aber für Sebastian symbolisierte er nur eins: Ärger. Und oh wie er den vermisst hat.

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Was denkt ihr eigentlich so über Sebs Verhältnis zu seinen Geschwistern und seiner Familie?

Btw I somehow think this chappie is an a weird way hilarious
Idk??¿?

&&& bin almost fertig mit Vorschreiben mir fehlen nur noch 2-3 Kapitel

xoxo

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