2.Four Out Of Five

»It was well reviewed
Four stars out of five
And that's unheard of«

- Four Out Of Five, Arctic Monkeys

Sebastian konnte sich noch ganz genau an den Moment erinnern in welchem er Jim das erste Mal gesehen hatte.

Zu diesem Zeitpunkt lag auf dem oberen von einem Etagenbett und trug denselben orangenen Overall wie er selbst. Seine Beine waren ausgestreckt und die Füße, welche in den grauen Turnschuhen steckten wie auch er sie zwangsweise trug, überschlagen. Das Cover einer Biografie über Jack the Ripper verdeckte sein Gesicht. Sein blasser Arm war sehnig und seine Finger schlank und lang. Seine Haare waren kurz geschoren und rabenschwarz. „Einzelzimmer ist nicht mehr", Der Wärter schob Sebastian in die Zelle, „Hier; Dein neuer Mitbewohner" Er nahm Sebastian die Handschellen ab und schob die Tür hinter ihm mit einem ratterndem Geräusch zu. „Mach ihn nicht kaputt"

Derweil musterte Jim ihn, die großen, dunklen Augen geradeso zusehen. Seine Brauen hatte er zusammen gezogen, die Stirn gerunzelt. Er ließ seinen Blick einmal auf und ab fahren und wandte sich dann mit einem Schnalzen wieder seinem Buch zu. Das Schloss klickte.

Sebastian schaute nervös lachend zwischen Jim und dem Wärter hin und her. „Wie meint er das ?" Jim schaute kurz an seinem Buch vorbei und dieses Mal konnte Sebastian auch den Rest seines Gesichts sehen. Seine Nase war dünn und klein, die Lippen schmal und blassrosa. Gerade waren sie zu einem amüsierten Lächeln verzogen welches aber sofort wieder hinter dem Cover verschwand.

Sebastian seufzte. „Na toll" Ein schweigsamer zellengenosse. Wie spannend. Er hatte schon gewagt zu hoffen das sein Mitgefangener ihn mit eigenen Gangsta-oder Verbrechergeschichten unterhalten könnte. Aber so? Er schaute sich in der Zelle um. Es gab nichts zu sehen. Neben ihrem Bett befand sich nur ein kleiner Metalltisch und zwei dazugehörige Stühle, alles am Boden festgeschraubt. Sebastian ging hinüber und besah sich die Bücher die darauf lagen. Teilweise ging es um Mathematik und Chemie aber es waren auch Geschichtsthematisierte Bücher dabei, z.B. über die Romanovs und die Winsohrs. „Wie bist du an die Bücher gekommen?", fragte er, doch Jim antwortete nicht. Sebastian seufzte. „Gut dann nicht" Er entdeckte ein Kartenspiel und Zigarretten hinter einem der Bücher. Er schmunzelte und stellte die Packung zurück. Er ging wieder zum Bett und ließ sich dann darauf fallen. Die Matratze war hart und der Bezug roch als hätte man ihn aus dem hinteresten Ecke eines Dachboden geholt. Er rümpfte die Nase. Gelangweilt starrte er auf die Unterseite von Jim's Matratze.

„Ich bin Sebatian", erzählte er während er an einem losen Faden zog.

Keine Antwort.

„Warum bist du hier ?", fragte er dann, ehrlich neugierig. Jim wirkte nicht wie die anderen Typen hier die muskulös waren und vermutlich hier waren weil sie jemanden krankenhausreif geprügelt hatten. Wieder keine Antwort.

„Überrascht mich eigentlich das die hier Bücher über Serienkiller austeilen, ist das nicht irgendwie kontraproduktiv?"

Schweigen.

Sebastian schob die Arme hinter den Kopf und streckte sich aus. „Bist du schon lange hier?"

Stille.

„Gibt es hier eigentlich irgendwo eine Uhr ? Da wird man ja irre"

Mehr Schweigen.

Sebastian stand auf und starrte Jim nun unverwandt an. „Du nervst" Das schien Jim zu amüsieren denn seine Mundwinkel zuckten. „Echt", schob Sebastian hinterher, „Kannst du nicht wenigstens irgendetwas sagen ?!"

„Irgendetwas"

Sebastian blinzelte. „Was ?" Jim klappte seufzend das Buch zu und setzte sich auf. „Du wolltest das ich irgendetwas sage und das habe ich getan" Sebastian lächelte. „Hast deine Sprache wieder gefunden was ?" Jim sprang von dem Bett und legte das Buch sorgfältig auf den ordentlichen Stapel auf dem Tisch. Sebastian beobachtete ihn. Er hätte am Liebsten gefragt ob Jim eine Zwangsstörung hatte, vermutete aber das er ihn dann nur wieder ignorieren würde. Außerdem war es sowieso klar, durch die Art wie Jim die Bücher zurechtrückte. Also versuchte er es anders.

Er stellte sich dem Kleineren in den Weg und machte sich so groß und breit wie möglich. „Fangen wir nochmal von vorne an. Ich bin Sebastian" Jim schaute desinteressiert zu ihm auf. „Ich weiß" „Und du bist ?" „Jim", sagte Jim, die Arme jetzt verschränkt. „Hi" Sebastian wollte noch etwas sagen aber Jim schob ihn beiseite und kletterte das Bett wieder hinauf.

„In einer Stunde gibt es Abendessen", erklärte Jim abschließend bevor er sein Gesicht hinter einem dicken Wälzer verbarg. Sebastian seufzte und ließ sich wieder auf sein Bett fallen. „Wunderbar"

----------------------------------------------------------------------

Ich weiß es ist kurz aber Jim und Sebastian haben sich kennengelernt!

I wanna hear all your theories!

&&&& danke für den ganzen Support schon beim ersten Kapitel ihr seid echt toll <3

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top