14.Stop The World I Wanna Get Off With You

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- Stop The World I Wanna Get Off With You, Arctic Monkeys

Wir müssen auf die Krankenstation kommen"

Sebastian runzelte die Stirn. „Soll'n wir uns gegenseitig abstechen oder was ?" Jim schüttelte den Kopf. „Nein das lassen wir andere erledigen. Paul mag vielleicht der letzte große Bulle gewesen zu sein aber ich bin schon lange genug hier um zu wissen das es nicht lange dauert bis sich wer anders stark fühlt und meint sich gegen den aufzulehenen der gerade an der Macht ist" „Der da wäre ?" Jim verdrehte die Augen. „Du, du Idiot! Du hast Paul zweimal hart verprügelt damit hast du quasi seinen Platz eingenommen" Sebastian legte den Kopf schief.

Ja aber das ist doch dämlich, wenn jetzt -"

Jim seufzte auf. „Ich weiß das es dämlich ist mein Lieber, aber das sind ja auch alle anderen hier also-" Er schnalzte und fuhr fort: „Wir werden es schaffen müssen das derjenige so sauer wird das er auf uns beziehungsweise mich, beziehungsweise dich, losgeht. Wenn das der Fall ist, dann musst vorallem du dich zurückhalten. Sinn der Sache ist es das wir uns verletzen" „Ja gut verstanden aber wie kriegen wir den den neuen Obermacker dazu angepisst auf uns zu sein ?" Jim grinste und lehnte sich zurück. „Och da fällt mir schon so einiges ein"

An diesem Abend hatte Sebastian mit einer durch die ganze Cafeteria gebrüllten Beleidigung gerechnet oder einem Gerücht oder das sie einfach die Prügellei begannen aber Jim hatte da wohl in eine andere Richtung gedacht: An diesem Morgen hatte er, kurz bevor sie die Cafeteria zum Frühstück betraten, Sebastians Hand genommen und ihn dann vor versammelter Mannschaft geküsst. Sebastian wollte sich im ersten Moment losreißen bis er Jims Gedankengang verstand. Schnell zog er den Kleineren näher an sich heran und vergrub seine Finger in dem kurzen, rabenschwarzen Haar.

Es dauerte nicht lange bis er eine Faust ins Gesicht bekam. Er warf einen kurzen Blick zur Seite und sah wie Jim einem der Jungen ein Messer aus der Hand trat und kam nicht umhin ein wenig stolz zu sein. Er taumelte zurück und ließ sich dabei weiter verprügeln wobei auch er Messern auswich. Sie sollten nur auf die Krankenstation, nicht auf den Friedhof.

Die Wärter hatten schnell eingegriffen und trennten nun Jim und Sebastian von der Insassenmasse. Eskortiert von zwei Wärtern wurden sie auf die Krankenstation gebracht und in zwei nebeneinanderliegende Betten verfrachtet. Gleich darauf kamen auch Schwester Lissy und Doktor Fergussen um sie zu verarzten.

„Sie haben nur oberflächliche Verletzungen, einige Prellungen und ein paar wenige Schnitte", teilte der Doktor den Wärtern mit, „In drei bis vier Tagen können sie zurück in ihre Zellen" Sebastian schaute zu Jim hinüber und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Alles lief genau nach Plan.

Okay dann liegen wir also verletzt auf der Krankenstation. Was machen wir dann?" Jim lehnte sich zurück, die Hände im Nacken verschränkt. „Dann warten wir" „Dein Ernst ?" „Erstmal Schätzchen ist es: Ist das dein Ernst?, und zweitens: Ja ist es. Wir müssen genesen. Erst an dem Tag an dem sie uns sagen das wir wieder gesund sind fliehen wir" „Ja aber wir werden da ja nicht alleine sein, da sind andere Insassen, Wärter und der Doc. Was machen wir mit denen?"

Nichts", Jim zuckte mit den Achseln, „Wenn es nachts ist werden sie die Anzahl der Wärter reduzieren von vier auf zwei, außerdem sind dann der Doc und die meisten Schwestern Zuhause. Es werden nur noch zwei da sein aber die werden in der Notaufnahme sein also nicht bei uns, jedenfalls direkt. Also nur noch die anwesenden Insassenn und zwei Wärter"

Ja und wie werden wir die los?!"

Jims Blick verdunkelte sich. „Lass mich doch ausreden! Also", er räusperte sich, „ Nur noch zwei Wärter und die Insassen. Wenn wir Glück haben sind es wenige Verletzte sonst wird mein Plan nämlich ein wenig schwieriger", Jim seufzte, „Aberimmer noch nicht unmöglich" Sebastian schnalzte ungeduldig. „Was ist denn nun dein Plan?" Diesmal machte Jim sich nicht die Mühe Sebastian einen dunklen Blick zu senden oder ihn zu schimpfen. „Wir erhöhen ihre Morphiumdosierung" „Und was machen wir wenn einer kein Morphium bekommt ?" „Die bekommen alle Morphium, das versichere ich dir"

Ja aber warum?"

Ist doch irrelevant. Aber wenn do so lieb fargst", er gab Sebastian ein zuckersüßes Lächeln, „Die Schwestern und Wärter wollen eben ihre Ruhe" „Wow aber hier so tun als wären sie die guten" Jim ignorierte seinen kommentar. „Die Wärter können wir oder naja, besser du, ungestört K.O. schalgen ohne viel Aufsehen zu erregen" „Ja und dann ?" Jim setzte wieder sein diabolisches Lächeln auf. „Dann brechen wir aus"

Die Glühbirnen über ihnen flackerten und gingen dann mit einem letzten Knistern ganz aus. „Gute Nacht Jungs" Betty, eine der zwei Schwestern die Nachtschicht hatten, winkte und verließ dann den kalten Raum. „Sie ist echt scharf", lallte Sebastians Bettnachbar der nicht Jim war (offensichtlich). Sebastian tätschelte seine Schulter. „Ja Mann" Er hatte Mitleid mit dem Jungen, er war schließlich total high auf Morphium und konnte nicht erkennen das Betty an die vierzig war und am Kinn eine Warze hatte und Haare hatte die ihr aus der Nase lugten. Als er sich wieder aufgesetzt hatte, fiel sein Blick zufällig auf Jim der eine Braue hob. Sebastian grinste und formte mit den Lippen ein: „Nicht so heiß wie du" Jim verdrehte daraufhin die Augen.

Schlüssel klimperten. „Bis morgen früh" Die Wärter nickten sich zu. „Bis morgen" Righetti und David verließen nun auch den Raum. Sie waren gerade um eine der Ecken gebogen als Eckhart sich an seinen Kollegen wandte: „Ich hol mir einen Kaffee am Automaten, willst auch einen ?" Der andere, Morrinson, nickte. „Jo danke"

Sebastian hatte trotz ihres Glückes ein unwohles Gefühl als würden sie das noch zurück bekommen. Doch erstmal konzentrierte er sich darauf Bauchschmerzen vorzutäuschen. Wie erwartet kam der Wärter zu ihm und fragte ihn was los sei. „Ich – es geht schon" „Soll ich nicht doch lieber die Schwestern ru-" Mit einer eleganten Bewegung schlang Sebastian einen Arm um den Rücken des Mannes und drückte ihn am Nacken, solange bis er die Augen verdrehte und in Ohnmacht fiel.

„Hat ja auch lang genug gedauert. Jetzt komm' schon bevor der Wärter wiederkommt" Jim machte eine hecktische Geste auf eine blau gestrichene Tür zu. Zielstrebig ging Sebastian nun auf sie zu. Sie war ihre Tür in die Freiheit.

Ja und wie genau brechen wir jetzt aus ?" „Diese Tür geht zur Rettungswagengerage, für den Fall das einer lebensbedrohlich verletzt ist und wirklich ins Krankenhaus muss. Da steht nur ein einziges Fahrezug drin und genau das klauen wir dann"

Sebastian stellte fest das Autos klauen war wie Fahrrad fahren; man verlernte es nie. Er hatte die Wagentür aufgebrochen und das Fahrzeug kurz geschlossen, noch bevor Jim die ganze Uniform angezogen hatte. Beeindruckt pfiff er durch die Zähne. „Also ich habe ja schon große Stücke auf dich gehalten aber das übertrifft doch meine Erwartungen. Ich hatte noch zwanzig Sekunden mehr eingerechnet. Sebastian schaltete das Blaulicht ein und trat aufs Gas. „Du beleidigst meine Intelligenz Jimmy"

Was ist mit den Kontrollen am Tor ?" „Ich bezweifle ehrlich gesagt das die uns anhalten werden wenn wir da mit Blaulicht durchfahren aber wenn einer der Wärter wieder aufgewacht ist bis dahin müssen wir auf Plan A.1 zugreifen"

„Glaubst du -" „Ich weiß nicht. Wenn der Automat rumzickt, was er sollte weil ich ihn heute morgen kaputt geacht habe -" „Wieso hast du das gemacht?! Und mir vorallem nichts davon gesagt ich wollte diese M&M's echt gerne!" Jim verdrehte die Augen. „Wenn wir erstmal hier raus sind kannst du ein ganzes Fass M&M's haben" Das Tor kam in Sicht, die Kontrollposten links und rechts mit jeweils einem Wärter besetzt. Sie warfen nur gedimmtes Licht auf die Straße die sie entlang bretterten so war es Glück das Sebastian den Wärter der ihnen entgegen trat noch früh genug sah.

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