Kapitel 8

Blitzschnell drehe ich mich um.

Vor mir steht der Beta und betrachtet mich.

Sein Blick gleitet meinen Körper auf und ab.

"Was willst du?" fahre ich ihn an.

"Ich will mich bei dir entschuldigen." sagt er kleinlaut.

"Ich weiß, dass was ich getan habe war falsch und ich will das wirklich wieder gut machen."

Seufzend fahre ich mir durch die Haare.

"Es ist ja nichts passiert zumindest dieses mal nicht. Konzentrier dich ab jetzt lieber mit mir zu arbeiten, als gegen mich und wir bekommen das schon irgendwie hin."

Er wirft mir ein Lächeln zu und wendet sich zum gehen.

"Schicker Sportbh."

Zuhause schließe ich grade meine Tür auf, als mein Handy klingelt.

Eine neue Nachricht.

Schnell öffne ich sie.

Wir brauchen deine Hilfe. Wo bist du? Ich hole dich ab.

Mein Bruder ist echt unglaublich

Bis jetzt hat es ihn doch nicht mal interessiert wo ich bin, aber jetzt wo er meine Hilfe braucht schreibt er mir wieder.

Ich nehme meine Sim Karte raus und spühle sie das Klo runter.

Morgen werde ich mir eine Neue holen.

Am nächste Morgen, wache ich wieder mit frischen Schnitten auf meiner Brust auf.

Fassungslos starre ich in den Spiegel.

Wie kann das sein?

Bis jetzt habe ich doch nur blaue Flecke bekommen.

Ich verbinde die Wunde und frühstücke.

Was Chase wohl von mir wollte?

Bevor ich los zur Schule gehe muss ich auch noch mein Bett abziehen, weil ich es offensichtlich in der Nacht vollgeblutet habe.

Super.

Schlecht gelaunt fahre ich zur Schule.

Selbst die Tattoos brennen, als stünden sie in Flammen.

Mit zusammengebissen Zähne ertrage ich die Schmerzen.

Heute ist Vollmond vielleicht hängt das ja auch alles damit zusammen.

Ich stapfe zu meinem Klassenzimmer und versuche mir die Schmerzen nicht anmerken zu lassen.

Plötzlich trifft mich etwas von der Seite und ich schreie fast laut auf.

Der Beta.

Wütend funkele ich ihn an, da die Schmerzen aber grade zu groß sind, als das ich reden könnte, belasse ich es dabei.

Auch versuchen meine Augen immer wieder sich rot zu färben.

Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen gehe ich an ihm vorbei und lasse mich auf meinen Platz nieder.

Jetzt setzten auch noch pochende Kopfschmerzen ein.

"Alles ok?" fragt der Beta mich besorgt.

"Jaja ich hab nur ein bisschen Kopfschmerzen. Du übernimmst heute das Training für mich. Aber kein Fußball verstanden?"

"Ja klar." antwortet er und sieht mich verwirrt an.

Ich quäle mich durch die Schule, während die Schmerzen immer schlimmer werden.

In der Mittagspause entscheide ich mich einfach nach Hause zu gehen.

Auf meinen Bett rolle ich mich zusammen und warte einfach nur ab.

Je später es wird, desto schlimmer werden die Schmerzen.

Irgendwann gegen Abend, verwandelt sich mein Körper in meine Wolfsgestalt.

Wegen der Schmerzen habe ich keine Kontrolle über meine Verwandlung.

Die Nacht über kann ich nicht schlafen und kauere in einer Ecke meines Zimmers.

Gegen morgen verebben die Schmerzen, bis sie nur noch ein dumpfes Pochen sind.

Irgendwann gegen 6.00 erhebe ich mich und mache mich fertig für die Schule.

Die Schnitte sind jetzt wieder vernarbt und die Tätowierung brennt nicht mehr.

Trotzdem sieht mein Gesicht total übermüdet aus.

Schnell dusche ich mich und ziehe mich an.

In der Schule angekommen setze ich mich auf meinen Platz ganz hinten im Raum.

Jenny und Amy sitzen vor mir und quatschen mich fröhlich zu.

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie ein Stuhl zurück gezogen wird.

"Guten Morgen." flöhtet der Beta fröhlich neben mir.

"Morgen." grummle ich zurück.

Mein Handy vibriert in der Tasche.

Wie versteinert sitze ich einen Moment da, dann hole ich es hervor.

Eine neue Nachricht.

Du musst mir sagen wo du bist. Wir brauchen deine Hilfe.

Woher hat er verdammt nochmal meine neue Nummer?

Wütend werfe ich mein Handy gegen die Wand.

Es zerspringt in viele kleine Einzelteile.

Die Klasse verstummt und alle starren mich mit großen Augen an.

Ich erhebe mich und suche aus den Haufen die SIM Karte und zerschneide sie mit einer Schere.

Hoffentlich hat er mein Handy noch nicht geortet.

Wieso brauch er meine Hilfe?

Warum meldet er sich erst jetzt?

"Wow da bist du wohl ziemlich angepisst auf jemanden." murmelt Beta neben mir.

"Danke für die Analyse." zische ich.

Besorgt sitze ich die Stunde über still auf meinen Platz.

Der Beta wirft mir immer wieder neugierige Blicke von der Seite zu.

Als ich am Ende der Stunde aufstehe, greift er nach meiner Hand.

"Ist alles in Ordnung bei dir?" fragt er mich besorgt.

"Ja wieso?" antworte ich gezwungen fröhlich.

"Du siehst müde aus. Geht es dir nicht gut?"

"Mach dir keine Sorgen." antworte ich und ziehe meine Hand aus seiner.

Den ganzen Tag weicht der Beta mir nicht von der Seite und das macht mich langsam nervös.

Am Nachmittag trainieren wir wieder mit den Jungs, aber er hat mich dazu gezwungen, dass ich nicht mitmache sondern nur Anweisungen vom Rand gebe.

Nach dem Training, kommt Drake am Sportplatz vorbei.

Ich rede grade mit dem Beta.

Er erzählt mir von seiner kleinen Schwester, die die Hälfte seiner Klamotten gestern zerschnitten hat.

Fast liege ich vor Lachen auf den Boden, als sich jemand hinter mir räuspert.

"Dein Bruder hat mich angerufen. Anscheinend hat er dich geortet. Er wird morgen hier sein."

Mein Lächeln verschwindet und ich habe den Drang gegen irgendetwas gegen zu schlagen.

"Dann werde ich morgen gegen 13.00 hier sein." presse ich zwischen meinen Zähnen hervor.

Neugierig, mit zusammengezogenen Augenbrauen, betrachtet der Beta mich.

Wütend und in Gedanken versunken gehe ich zurück zu meinem Auto.

Auch in dieser Nacht schlafen ich kaum.

Am nächsten Morgen stehe ich auf und gehe wie fast jeden Morgen hier laufen.

Danach mache ich mich fertig, um zu der Villa des Rudels zu fahren.

Genervt steige ich aus meinem Auto.

Der Wagen meines Bruders steht vor der Tür, also ist Jackson nicht dabei.

Er würde niemals, mit den Wagen von jemand anderem fahren.

Ich gehe auf direkten Weg zu Drakes Büro.

Drei Leute stehen dort.

Drake, der Beta und ... Chase.

Er steht mit dem Rücken zu mir und scheint mit dem Alpha zu diskutieren.

Drake beobachtet ihn kritisch mit zusammengezogenen Augenbrauen.

Als er mich sieht, ruht sein Blick länger auf mir.

"... Wir brauchen sie auch nicht für lange. In ein, zwei Wochen könnte ihr sie wiederhaben." sagt Chase grade.

Bitte was?

Sie wollen, dass ich ihnen helfe, aber mich nicht im Rudel behalten?

"Vergiss es." knurre ich von der Tür.

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