Kapitel 15

"Ich hab dich gerettet. Nur bist du jetzt auch noch ein Alpha." antworte ich so knapp wie möglich.

"Aber wie... wie kann es sein, dass ich ein Alpha bin?" fragt er mich verwirrt.

Ein Klopfen an der Tür unterbricht ihn.

Ich antworte in demselben Moment mit ja wie er mit nein antwortet.

Die Tür öffnet sich und Chase tritt ein.

"Hey Jas, Drake hat mir gesagt, dass ich dich hier finde... Entschuldigung ich wollte nicht stören."

Er bricht ab was er sagen wollte, als er den Beta neben mir auf dem Bett sitzen sieht.

"Was willst du?" frage ich genervt.

"Ich wollte mit dir sprechen. Allein."

Einen Moment beobachte ich ihn abschätzend, erhebe mich dann langsam und folge ihm aus dem Raum.

Wir gehen zu meinem Zimmer und ich schließe die Tür hinter uns.

"Ich dachte, Jackson ist dein Gefährte? Was hast du dann mit diesen Typen zu tun?"

"Du glaubst mir also, dass Jackson mein Gefährte ist?"

Er betrachtet meinen Arm, der durch mein Sporttop nicht bedeckt ist.

"Ich weiß nicht, ob ich es glaube, aber wenn es stimmt, dann musst du ihm treu bleiben."

Einen Moment starre ich ihn an, dann fange ich an zu lachen.

"Jackson kann mich mal. Ich will ihn nie wieder sehen. Was glaubst du woher die Wunde an meiner Brust kommt. Immer wieder reisst sie auf. Jedes mal wenn er mit einem Mädchen schläft spüre ich es. Glaubst du das ist angenehm?"

"Sowas würde er nie tun. Er..."

"Er tut es." schreie ich ihn an.

"Er tut mir weh und das fast jeden Tag. Er belügt dich. Er belügt mich. Einfach nur weil er ein arroganter, eingebildeter Mistkerl ist, der denkt er kann mit anderen Menschen machen was er will und dass ihn alle zu Füßen liegen müssen."

Chase erstarrt, als ich so über sein Alpha rede und fängt an vor Wut zu zittern.

"Rede nicht so von ihm du kennst ihn nicht."

"Ich kenn ihn gut genug, um zu wissen, dass ich nichts mit ihm zu tun haben möchte und daran solltest du dir vielleicht auch mal ein Beispiel nehmen."

Ein Schauer läuft über seinen Körper und ich weiß, dass ich zu viel gesagt habe.

Innerhalb weniger Sekunden steht mein Bruder in Wolfsgestalt vor mir und knurrt mich an.

Seine Augen leuchten strahlend Blau unter seinem dunklen Fell hervor.

Ich sehe noch, wie er zum Sprung ansetzt und ducke mich rechtzeitig unter ihm weg.

Wütend knurre ich ihn an.

Wie kann er es wagen mich anzugreifen?

Ich bin schließlich seine Schwester und außerdem ein Alpha.

Das nächste Mal, als er mich anspringt, umschließe ich, als er mitten in der Luft ist, seine Kehle und schmettere ihn auf den Boden.

Durch den Lärm, den wir verursachen, hat sich eine kleine Traube aus Mitglieder beider Rudel um uns gebildet.

Unsicher und nervös treten sie von einen Fuß auf den anderen.

Mit meinen linken Fuß trete ich auf seinen Brustkorb und fixiere ihn so am Boden.

Wie konnte er in so kurzer Zeit vergessen, dass ich immer noch viel stärker bin als er?

Rasend versucht er mit seinen Kopf nach meinen Bein zu schnappen, aber das lasse ich nicht zu und trete nur noch fester zu.

"Lass ihn sofort los!"

Ich drehe meinen Kopf zu der zornigen Stimme.

War ja klar, dass ihm Jackson zur Rettung kommt.

Im Schlepptau Drake hinter ihm.

Mit gelangweilten Blick betrachtet er den sich unter meinen Fuß windenden Wolf und zieht eine fragende Augenbraue hoch.

"Er hat mich angegriffen."

"Ist mir egal, lass ihn sofort los!"

Ich zögere.

"Ich bin dein Alpha und ich habe dir befohlen ihn loszulassen." brüllt Jackson.

Einen Augenblick starre ich ihn an, dann muss ich mich zusammenreißen vor Lachen nicht zusammenzubrechen.

"Du bist nicht mein Alpha!" pruste ich.

"Ich bin dein Alpha und du hast mir zu gehorchen."

Seine Augen färben sich scharlachrot, während er versucht seine Alphakraft gegen mich einzusetzen.

"Wenn du meinst." sage ich und winke ab.

Vorsichtig löse ich meinen Fuß von Chase Brust und lasse ihn sich wieder in menschlicher Gestalt aufrütteln.

Vor Wut schnaubend starrt er mich an.

"Musste das sein?" fragt mich Drake mit ruhiger Stimme.

Als Antwort darauf zucke ich nur mit meiner Schulter.

"Es ist ja nicht so..."

Weiter komme ich nicht, denn ein sengender Schmerz breitet sich über meiner Brust aus und ich sacke keuchend auf meine Knie.

Vor meinen Augen wird es schwarz und ich versuche verzweifelt wieder auf meine Beine zukommen und das Schwindelgefühl zu überbrücken.

Wieder trifft mich etwas hart gegen die Brust und wieder genau auf meine Wunde.

Ich spüre Blut an mir herunter laufen.

Grade wappne ich mich gegen einen dritten Schlag, als ich einen Aufschrei höre.

Als meine Sicht wieder klarer wird, sehe ich Chase am Boden, über ihn der Beta, immer wieder schlägt er auf sein Gesicht ein.

Blut spritzt von seiner Nase auf den Teppichboden.

Er macht nichtmal den Anschein, als würde er gleich wollen aufzuhören, auf ihn einzuschlagen.

"Beta." schreie ich ihn an, sowohl in meinen Gedanken, als auch laut, aber er reagiert nicht.

Mühsam erhebe ich mich mit Drakes Hilfe vom Boden.

Ich taumle zu ihm rüber.

Direkt neben ihn bleibe ich stehen und lege ihm zärtlich eine Hand auf die Wange.

"Hey. Ich bin's. Hör auf. Er hat genug. Mir geht es gut."

Schwer atmend sieht er zu mir hoch.

Seine roten Augen funkeln wirr und seine Nasenflügel blähen sich auf, als er meinen Blutgeruch wahrnimmt.

Zum wievielten mal bin ich heute schon am Bluten?

Und das alles nur wegen dem Idioten Jackson.

Ich greife nach der Hand des Betas und ziehe ihn auf seine Füße, was ihm aufgrund seiner eigenen Schwäche noch immer schwerfällt.

Na toll, Hauptsache er konnte meinen Bruder verprügeln.

Nach langer Zeit mal wieder das nächste Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen. Nachdem ich die letzten Kapitel umgeschrieben hab fällt es mir viel leichter die Story weiter zu schreiben. Bis zum nächsten Update:)

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