Kapitel 2

Isabella P.O.V.
Es ist Louis Harrison. Ja, der Louis Harrison. Der beliebteste Badboy meiner Schule. Was zur Hölle macht ein Badboy wie er hier in der Schülerzeitung? Will der irgendwelche Schmuddelstorys bei uns veröffentlichen und die ganze AG damit pervers darstehen lassen? Ich bemerke, dass ich ihn die ganze Zeit anstarre und nehme meinen Blick schweren Herzens von ihm. Auch er hat bemerkt, dass ich ihn angestarrt habe und grinst mich zweideutig an. Ich gehe nicht weiter drauf ein, sondern wechsle nur noch einen kurzen Blick mit Kathy. Ihrem Blick nach zu urteilen, hat sie auch keinen Plan, was Louis hier will.

„Hallo zusammen, ich freue mich, euch hier zu begrüßen. Wie die meisten von euch ja schon vom letzten Jahr wissen, darf ich die AG dieses Jahr leiten. Ich sehe wir haben drei neue. Möchtet ihr kurz etwas über euch sagen?", eröffne ich die heutige AG Sitzung. Die beiden Mädchen schütteln schüchtern ihre Köpfe. Louis, der eher teilnamenslos am Rand sitzt, grinst nur spöttisch. „Okay, dann würde ich vorschlagen, wir fahren ganz normal fort und starten mit einem Braimstorming zu der nächsten Ausgabe. Welche Themen schlagt ihr vor? Was müssen unsere Leser wissen?", fahre ich fort.

Nach einer knappen Stunde erkläre ich die Sitzung für beendet. Wir haben es geschafft uns auf einige neue Themen für die nächste Ausgabe zu einigen und die beiden neuen Mädchen, Janina und Celine, konnten auch einiges beitragen, ganz im Gegensatz zu Louis der die ganze Stunde lang aus dem Fenster gestarrt hat. Leider muss Kathy nach der Sitzung direkt los, weil sie noch mit ihrer Mom zum shoppen verabredet ist. Nach und nach verlassen alle den Raum, bis nurnoch Louis und ich übrig bleiben. Ich warte bis er eingepackt hat, weil ich noch den Raum abschließen muss. „Warum bist du eigentlich in dieser AG? Scheint ja nicht so, als würdest du dich dafür interessieren.", höre ich mich sagen. Louis guckt mir einen Moment lang kurz in die Augen, ganz so als scheint er herausfinden zu wollen, was in meinem Kopf vor sich geht. Dabei fällt mir auf, wie wunderschön Bernstein seine braunen Augen funkeln. Er lässt sich Zeit mit seiner Antwort, sagt dann aber: „Hat halt seine Gründe. Ich mach's aber nicht freiwillig." Dann verlässt er den Raum. Ich denke noch kurz über seine Worte nach, beschließe dann aber, dass er mir egal sein sollte. Ich bin schließlich nicht auf der Suche nach einem Badboy als Freund. Ich schließe die Tür ab und gehe zum Parkplatz hinter der Schule.

Dort warten meine Brüder schon auf mich, jeder mit einem Mädchen von dem sie nahezu umschlungen werden. Als sie mich sehen scheuchen sie die Mädels weg und wir fahren nach Hause. Zuhause mache ich noch ein paar Hausaufgaben. Die ganze Zeit wollen mir die Louis Augen nicht aus dem Kopf gehen. Aber es geht nicht. Ich weiß genau, was für ein Arschloch er ist und ich will gar nicht wissen, was meine Brüder von der Vorstellung von Louis und mir halten würden. Ich habe die beiden schon oft über Louis und seine Clique lästern hören. Meine Brüder gehören schließlich zu den Sportlern der Schule und diese verstehen sich nicht mit den Badboys. Man könnte sagen, sie sind so etwas wie Erzfeinde. Gegen elf Uhr gehe ich schließlich ins Bett.

Die nächsten Tage verlaufen sehr ruhig, wie die ersten Tage nach den Sommerferien eben so sind. Die Lehrer sind noch ganz entspannt von den Ferien und stressen uns kaum mit Hausaufgaben - zum Glück. Ich fiebere die ganze Zeit auf das nächste Treffen der Schülerzeitung AG hin. Am Freitag ist es dann endlich soweit. Wir treffen uns in unserem gewohnten Raum und, wer hätte es gedacht, Louis hat es auch zu dieser Sitzung geschafft. Auch heute bringt er sich nicht wirklich ins Gespräch ein. Wir teilen unsere Themen, die wir bei der letzten Sitzung besprochen hatten, auf und setzen die Deadlines. Jeder von uns pickt sich ein Thema raus, was ihm gefällt. Weil ich mir zu Beginn noch sehr unschlüssig war, bleibe ich am Ende übrig. Aber ich bin nicht die einzige, die noch kein Thema hat. Auch Louis konnte sich noch nicht dazu aufraffen ein Thema zu wählen. „Ihr beide könnt doch zusammen einen Artikel zum Thema Umweltschutz schreiben", schlägt Celine, eine der beiden neuen, vor. Dieses Thema wurde beim Brainstorming mehrmals genannt. „Vielleicht könnt ihr auch noch Interviews mit bekannteren Aktivisten einbauen", fügt sie hinzu. Ich blicke Louis mit einer etwas schmerzverzerrten Miene an. Er schaut auch nicht begeistert. Schlussendlich bleibt uns keine andere Wahl, weil auch die anderen sehr überzeugt von Celines Vorschlag sind.

Nach der AG fahre ich nach Hause, dieses Mal mit dem Bus. Ich denke nochmal über die Sitzung heute nach. Na toll, jetzt darf ich mich auch noch in meiner Freizeit mit ihm treffe. Ich könnte mir besseres vorstellen. Gleichzeitig bin ich aber auch etwas neugierig, wie sein Zuhause wohl aussieht und wie seine Familie wohl ist. Ich lasse meine Gedanken schweifen. Ob er wohl Geschwister hat? Ob er in einem großen Haus wohnt? In der Schule wird gemunkelt, dass seine Eltern mega reich sind und eine riesige Villa mit Pool besitzen.

Nach dem Abendessen lege ich mich ins Bett und sehe prompt eine neue Nachricht auf meinem Handy. Oh, von einer unbekannten Nummer. Ich öffne sie.

„Hey, bist du die von der Schülerzeitung? -L".
„Ja, die bin ich. Und falls es dich interessiert, ich habe auch einen
Namen:Isabella. Wann wollen wir uns treffen, wegen dem Artikel?
„Von mir aus gleich morgen, komm um 15 Uhr
zu mir (Highroad 245), gute Nacht"
„Okay, bis dann- I"

Merkwürdig. Woher hat er meine Nummer? Und das er sich traut, mich einfach so rumzukommandieren. Ich bin gespannt, was meine Brüder morgen dazu sagen, wenn ich ihnen erzähle, dass ich mich mit Louis Harrison treffen. Bei ihm. Ich merke wie ich müde werde und langsam einschlafe.

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