Kapitel 10
Louis p.o.v.
Gerade als ich dieser Isabella meinen Standpunkt verklickert hatte und wieder zurück ins Wohnzimmer lief, hörte ich wie es dort drinnen unruhig wurde. Der Klang von zwei ziemlich hohen Mädchenstimmen hallte durch das offene Wohnzimmer in die Eingangshalle, die ich gerade überquerte. „Du miese Schlampe, was fällt dir ein dich an meinen Ex Freund ranzumachen während wir noch zusammen wahren!", kreischte eine hysterische Mädchenstimme. Diese Stimme kam mir sehr bekannt vor. Es ist Lydia, meine Exfreundin. Sie war das einzige Mädchen, mit dem ich fest zusammen gewesen war und mit der ich es überhaupt länger als ne Nacht ausgehalten habe. Ich betrat das Wohnzimmer. Lydias Wangen waren leicht gerötet und ihre Augen funkelten wütend. Ihr gegenüber stand Patricia, eine mit der ich es getrieben hatte, während ich noch mit Lydia zusammen war. Ups. Ich schätze Lydia hat das jetzt auch rausgefunden.
„Was hattest du denn von jemandem wie Louis erwartet? Das war doch abzusehen, dass ihr nicht heiratet und glücklich bis an euer Lebensende werdet.", konterte Patricia. Das fiese an Patricia ist, dass man sie viel zu leicht unterschätzt. Mit ihren blonden Haaren und blauen Augen kann sie jeden easy um den Finger wickeln und kaum einer bemerkt, dass sie es einfach nur faustdicke hinter den Ohren hat. Schnell wurde mir klar, dass ich gerade nur drei Möglichkeiten hatte. Erstens: Ich bleibe hier stehen und beide bemerken mich gleich und gehen gemeinsam vor allen anderen auf mich los. Zweitens: Ich laufe schnell nach draußen und hoffe, dass mich niemand bemerkt. Und drittens: Ich schnappe mir Lydia und sag ihr was Sache war. Kurzentschlossen entschied ich mich für die dritte Möglichkeit. Ähnlich wie vor wenigen Minuten noch mit Isabella, ging ich nun zu Lydia und griff sie am Handgelenk und schleppte sie hinter mir her in die Nische unter der Treppe.
Sie versuchte sich zuerst loszureißen, aber verstand ziemlich schnell, dass es einfacher für uns beide ist, wenn sie ohne Proteste mitkommt. „Was zur Hölle, Louis? Wieso hast du mich damals betrogen und hattest nicht mal die Eier mir davon zu erzählen?", fing sie an. Sie redete weiter, aber ich fiel ihr ins Wort. „Lydia, du wusstest doch damals worauf du dich eingelassen hattest. Im Prinzip hatten wir nur ne Freundschaft plus. Du warst diejenige, die es Beziehung genannt hatte." , gab ich schonungslos ehrlich zurück. „Ach fick dich doch, Louis. Ich hab geglaubt, ich könnte dich ändern, aber du warst diese Bemühung gar nicht wert. Eines Tages wird es dir noch leidtun, dass es mit uns aus ist.", beendete sie ihren Redeschwall. Dann ging sie wortlos an mir vorbei.
Ich wollte nicht zurück ins Wohnzimmer und auch noch Gefahr laufen Patricia zu begegnen, denn für die hatte ich echt keine Nerven mehr. Stattdessen entschied ich mich dazu draußen etwas frische Lift zu schnappen. Ich trat aus der Haustür. Scheinbar hatte ich nicht als einziger die Idee. Ich erkannte Isabella, die dort auf den Stufen sitze und in den Argen starrte. Kurzer Hand setzte ich mich zu ihr. Mir gingen Lydias Worte nicht mehr aus dem Kopf. „Ich hab geglaubt, ich könnte dich ändern, aber du warst diese Bemühung gar nicht wert." Hat sie mir an den Kopf geworfen. Ich wollte diese Worte nicht an mich ranlassen, aber tief in meinem Inneren verletzten sie mich. Lydia hatte recht. Ich bin es nicht wert, dass sich Leute ernsthaft länger mit mir abgeben. Viele Jungs, die mit mir abhängen machen es nur wegen meinem Ruf. Nicht mal mein eigener Vater konnte mich ausstehen. Je länger ich darüber nachdachte, desto trauriger wurde ich. Ich konnte nur hoffen, dass Isabella mir das nicht anmerkte. Das Letzte für das sie mich halten sollte ist schwach.
„Wieso sitzt du hier draußen?", fragte ich sie schließlich. Sie zuckte kurz zusammen. Scheinbar war ihr nicht klar, dass ich es war, der sich neben sie gesetzt hatte. „Was willst du von mir, Louis?", antwortet sie. „Ich musste mal kurz frische Luft schnappen.", gab ich zurück. Ich würde ihr jetzt ganz bestimmt nicht von meinen Problemen erzählen. „Das du auch hier draußen sitzt ist eigentlich nur Zufall.", fügte ich noch hinzu. Sie schwieg länger und schien nicht die richtigen Worte zu finden. „Sag schon, was ist los? Du siehst aus, als hättest du geheult. Du musst mir nichts sagen, aber manchmal hilft das.", sagte ich, aber klang dabei für meinen Geschmack viel zu nett. „Meine beste Freundin ist weg. Kathi. Sie sollte mich mit nach Hause nehmen. Ich habe keine Ahnung wo sie ist und wie ich jetzt nach Hause kommen soll.", gab sie ehrlich zu. Es schien sie ziemlich fertig zu machen. Wenn ich jedes Mal geheult hätte, wenn meine Kumpels verschwunden sind... Naja, ich schätze es ist eine ihrer erstem Partys.
Ich entschied für heute kein Arsch mehr zu sein. „Wenn du willst kann ich dich fahren.", bot ich ihr an. Vielleicht springt dabei ja ich für mich nen kurze Nummer im Auto bei raus, überlegte ich währenddessen in meinem Kopf. „Äh, danke. Das wäre echt toll.", sagte sie schüchtern. Ich lief in Richtung unserer Garagen, um meinen Sportwagen zu holen.
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